Wahrnehmung
Ulrich Johannes Schneider, Rektor der UB Leipzig, im Gespräch mit Martin Krebbers am 28.10.2011 in D-Radio Wissen
https://www.ub.uni-leipzig.de/schneider/audio-video/drw_201110281002_geschichte_der_bibliotheken_-_ges_1e126698.mp3
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SW - am Samstag, 5. November 2011, 21:04 - Rubrik: Wahrnehmung
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Sven Haarmann schreibt mir:
Ihr Archivalia-Projekt besuche ich recht häufig, und da immer mal wieder Literatur genannt wird, in denen Archive oder Archivare/innen eine Rolle spielen, fiel mir vor kurzem ein, daß eine jüngere Neuerscheinung eine ebensolche Erwähnung auch verdient hätte. In einem neuen Special der "Die drei ???"-Kinderbuchserie - "Die drei ??? und der dreiTag" (Link: https://www.kosmos.de/kosmos/wrs/wrs.nsf/$WebFirstSource/FS6F464A04C6496C4DC1257891002048B3?openDocument&_openNews=1&_lang=DE ) - ist jedem der drei Detektive Justus, Peter und Bob ein einzelnes Buch gewidmet, in dem ihre jeweiligen Funktionen innerhalb der Detektei etwas stärker herausgearbeitet werden. Bob Andrews, bei den drei ??? bekanntlich verantwortlich für "Recherchen und Archiv", begibt sich im zweiten Band "Im Zeichen der Ritter" deshalb sowohl in eine Bibliothek und in ein (Zeitungs-)Archiv, um vergangene Informationen ans Tageslicht zu bringen. Das tut er nicht zum ersten Mal. Aber gerade in der Archivepisode wird deutlich, daß dem Autor Tim Wenderoth daran gelegen zu sein schien, quasi mit der "Macht des Geschichtenerzählens" den jungen Leserinnen und Leser zugleich ein bißchen Fachwissen zu vermitteln. Hier ein abgetippter Auszug:
Bob war gespannt. Wenn dieser Zeitungsjahrgang noch nicht digitalisiert worden war, gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder würde Mrs Grayson ihnen einige schwere Bände aushändigen, oder aber sie würden das große, altertümlich anmutende Lesegerät für Mikrofilme zu Hilfe nehmen müssen.
"Da habt ihr aber Glück, dass ich die Mikrofilme jenes Jahres habe", sagte die Archivarin lächelnd.
"Wieso? Ich dachte, die sind komplett hier bei Ihnen."
"Normalerweise schon”, entgegnete Mrs Grayson. "Aber auch wir hier unten müssen mit der Zeit gehen. Kaum ein Journalist macht sich noch die Mühe und arbeitet sich durch einen Haufen Mikrofilme."
Bob ahnte, dass ihm genau das bevorstand.
"Heute will ja jeder am eigenen Computer recherchieren, am besten online und mit Volltextsuche. Daher hat sich der Verlag entschlossen, den gesamten Mikrofilmbestand digitalisieren zu lassen. Tja, und im Augenblick sind wir dabei, die Ausgaben von vor 24 Jahren zu erfassen. Dazu müssen wir die Mikrofilme aber in ein Labor schicken, wo der Film dann Seite für Seite gescannt und gespeichert wird. Wie gesagt, ihr habt Glück, dass der Jahrgang, den ihr sucht, noch hier ist ..."
Sie führte sie zu einem Regal, in dem zahlreiche kleine Kartons standen. In jeder Schachtel steckte ein Mikrofilm mit ungefähr zwei Monaten der ›Los Angeles Post‹.
Bob pustete die Backen auf. Da sie das genaue Datum des Brandes an der Rocky Beach Highschool nur ungefähr eingrenzen konnten, ließ sich eine umfangreiche Suche wohl kaum vermeiden. Aber das kannte er ja aus der Bibliothek.
"Ich weiß, ihr hättet noch mehr Glück, wenn diese Mikrofilme bereits digitalisiert wären. Aber du wirst dich wohl mit den Filmen begnügen müssen, Bob." Sie drückte ihm zwei Kartons in die Hand und führte ihre Besucher durch eine Brandschutztür in den Nebenraum, wo die Lesegeräte standen.
Bob nahm eine Filmspule heraus. In Gedanken sah er bereits die unzähligen winzigen Aufnahmen. Bilddateien und Volltext wären wirklich komfortabler, dachte er. Aber darauf kam es in einem Archiv nicht an. Denn um digitalisierte Texte lesen zu können, benötigte man einen Computer und die richtige Software. Außerdem: wer konnte ernsthaft garantieren, dass eine CD-ROM oder eine DVD in hundert Jahren noch zu gebrauchen war? Wie oft hatte Justus schon geflucht, wenn eine seiner alten Disketten oder CDs einen Lesefehler meldete! Diese Mikrofilme waren zwar klein und etwas unhandlich, aber selbst in tausenden von Jahren bräuchte man eigentlich nur eine Lupe, um sie lesen zu können.
Der klobige Apparat, den Mrs Grayson eingeschaltet hatte, erfüllte denselben Zweck. Auf Bob wirkte er wie eine Mischung aus Mikroskop und Filmprojektor. [...]
Danke für den Beitrag!
Ihr Archivalia-Projekt besuche ich recht häufig, und da immer mal wieder Literatur genannt wird, in denen Archive oder Archivare/innen eine Rolle spielen, fiel mir vor kurzem ein, daß eine jüngere Neuerscheinung eine ebensolche Erwähnung auch verdient hätte. In einem neuen Special der "Die drei ???"-Kinderbuchserie - "Die drei ??? und der dreiTag" (Link: https://www.kosmos.de/kosmos/wrs/wrs.nsf/$WebFirstSource/FS6F464A04C6496C4DC1257891002048B3?openDocument&_openNews=1&_lang=DE ) - ist jedem der drei Detektive Justus, Peter und Bob ein einzelnes Buch gewidmet, in dem ihre jeweiligen Funktionen innerhalb der Detektei etwas stärker herausgearbeitet werden. Bob Andrews, bei den drei ??? bekanntlich verantwortlich für "Recherchen und Archiv", begibt sich im zweiten Band "Im Zeichen der Ritter" deshalb sowohl in eine Bibliothek und in ein (Zeitungs-)Archiv, um vergangene Informationen ans Tageslicht zu bringen. Das tut er nicht zum ersten Mal. Aber gerade in der Archivepisode wird deutlich, daß dem Autor Tim Wenderoth daran gelegen zu sein schien, quasi mit der "Macht des Geschichtenerzählens" den jungen Leserinnen und Leser zugleich ein bißchen Fachwissen zu vermitteln. Hier ein abgetippter Auszug:
Bob war gespannt. Wenn dieser Zeitungsjahrgang noch nicht digitalisiert worden war, gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder würde Mrs Grayson ihnen einige schwere Bände aushändigen, oder aber sie würden das große, altertümlich anmutende Lesegerät für Mikrofilme zu Hilfe nehmen müssen.
"Da habt ihr aber Glück, dass ich die Mikrofilme jenes Jahres habe", sagte die Archivarin lächelnd.
"Wieso? Ich dachte, die sind komplett hier bei Ihnen."
"Normalerweise schon”, entgegnete Mrs Grayson. "Aber auch wir hier unten müssen mit der Zeit gehen. Kaum ein Journalist macht sich noch die Mühe und arbeitet sich durch einen Haufen Mikrofilme."
Bob ahnte, dass ihm genau das bevorstand.
"Heute will ja jeder am eigenen Computer recherchieren, am besten online und mit Volltextsuche. Daher hat sich der Verlag entschlossen, den gesamten Mikrofilmbestand digitalisieren zu lassen. Tja, und im Augenblick sind wir dabei, die Ausgaben von vor 24 Jahren zu erfassen. Dazu müssen wir die Mikrofilme aber in ein Labor schicken, wo der Film dann Seite für Seite gescannt und gespeichert wird. Wie gesagt, ihr habt Glück, dass der Jahrgang, den ihr sucht, noch hier ist ..."
Sie führte sie zu einem Regal, in dem zahlreiche kleine Kartons standen. In jeder Schachtel steckte ein Mikrofilm mit ungefähr zwei Monaten der ›Los Angeles Post‹.
Bob pustete die Backen auf. Da sie das genaue Datum des Brandes an der Rocky Beach Highschool nur ungefähr eingrenzen konnten, ließ sich eine umfangreiche Suche wohl kaum vermeiden. Aber das kannte er ja aus der Bibliothek.
"Ich weiß, ihr hättet noch mehr Glück, wenn diese Mikrofilme bereits digitalisiert wären. Aber du wirst dich wohl mit den Filmen begnügen müssen, Bob." Sie drückte ihm zwei Kartons in die Hand und führte ihre Besucher durch eine Brandschutztür in den Nebenraum, wo die Lesegeräte standen.
Bob nahm eine Filmspule heraus. In Gedanken sah er bereits die unzähligen winzigen Aufnahmen. Bilddateien und Volltext wären wirklich komfortabler, dachte er. Aber darauf kam es in einem Archiv nicht an. Denn um digitalisierte Texte lesen zu können, benötigte man einen Computer und die richtige Software. Außerdem: wer konnte ernsthaft garantieren, dass eine CD-ROM oder eine DVD in hundert Jahren noch zu gebrauchen war? Wie oft hatte Justus schon geflucht, wenn eine seiner alten Disketten oder CDs einen Lesefehler meldete! Diese Mikrofilme waren zwar klein und etwas unhandlich, aber selbst in tausenden von Jahren bräuchte man eigentlich nur eine Lupe, um sie lesen zu können.
Der klobige Apparat, den Mrs Grayson eingeschaltet hatte, erfüllte denselben Zweck. Auf Bob wirkte er wie eine Mischung aus Mikroskop und Filmprojektor. [...]
Danke für den Beitrag!
KlausGraf - am Dienstag, 1. November 2011, 13:01 - Rubrik: Wahrnehmung
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Wolf Thomas - am Dienstag, 18. Oktober 2011, 20:41 - Rubrik: Wahrnehmung
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Wolf Thomas - am Sonntag, 16. Oktober 2011, 20:50 - Rubrik: Wahrnehmung
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Bildbeschreibung in der Bildergalerie:"Sebastian Bootz sucht im Archiv der Staatsanwaltschaft nach einem 15 Jahre alten Verkehrsunfall, der womöglich etwas mit seiner aktuellen Mordermittlung zu tun hat."
Bilderbeschreibung bei SpiegelOnline: "Sebastian Bootz bei der Recherche: so viele Akten, so wenig Spannung"
Link zur Seite der Folge
Wolf Thomas - am Sonntag, 16. Oktober 2011, 20:41 - Rubrik: Wahrnehmung
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Bettina Zimmermann und Roman Knizka spielen die Hauptrollen in "Blinde Spuren"
"RTL setzt weiterhin auf eigenproduzierte Serien und testet mit einem Pilotfilm ein weiteres Serienkonzept. Heute fällt in Köln die erste Klappe für "Blinde Spuren". Die Hauptrollen in dem Krimi übernehmen Bettina Zimmermann und Roman Knizka.
Im Mittelpunkt des 45-minütigen Pilotfilm steht ein ungleiches Ermittlerduo: Zimmermann spielt die Kommissarin Nina Kling, die nach einem Dienstunfall blind ist, Knizka ihren bequemen Kollegen Frank Fischer, der ins Archiv strafversetzt wurde, nachdem er mit seiner Zigarette das halbe Polizeipräsidium abgefackelt hat. Die Zusammenarbeite ist für beide die letzte Chance, in den aktiven Polizeidienst zurückzukehren.
Produziert wird "Blinde Spuren" von Eyeworks Fiction Cologne, Produzentin ist Sabine de Mardt, als Producer fungiert Rainer Marquass. Wann der Pilotfilm ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest. ...."
Quelle: Horizont.de, 5.10.2011
Was für ein kreativer Plot - Strafversetzung ins Archiv .......
Wolf Thomas - am Mittwoch, 5. Oktober 2011, 21:31 - Rubrik: Wahrnehmung
REC. - A Short Film by Dimitris Argyriou (Trailer) from Dimitris Argyriou on Vimeo.
A Short Film by Dimitris Argyriou, 2011Participation at Festivals:
- 27th Clermont-Ferrand Short Film Market 2012, Clermont-Ferrand, France
- Digital Expo 68° Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica di Venezia, Italy, 2011
- Short Film Corner 2011- Festival de Cannes, France, 2011
Short Film Corner 2011- Festival de Cannes Catalogue
shortfilmcorner.com/sfcfilm/filmfiche2.Aspx?id=53378758
REVIEWS/PRESENTATIONS IN MEDIA
Νέα Εγνατία, newspaper,Kavala,Greece
neaegnatia.gr/index.php?&sec=&cid=10885
Interview in Evdomi newspaper,Kavala,Greece
about "Rec." in Festival de Cannes
Interview & Cover in Service magazine, Greece
about "Rec." in Festival de Cannes
SevenArt.gr about "Rec."
sevenart.gr/news-detail.php?catid=5&id=82
Synopsis:
A man retires to a underground shelter to survive after a global disaster, not knowing what happens on the surface, all he knows is that he's safe in the shelter. To "fill" the time and have an occupation over the long stay in the shelter, he decides to "keep" a video diary which describes what he believes to have been the reasons of the disaster, his fears and the situation in the shelter, in case someone finds the archives later. In the course, the video camera becomes his only friend, as it is the only object with which he can interact.
Wolf Thomas - am Mittwoch, 5. Oktober 2011, 20:13 - Rubrik: Wahrnehmung
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Vortrag zur Eröffnung des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein, Siegen, 19.9.2011. Link zur PDF-Datei.
Auszug: ".... Wenn wir uns dieses Beispiel vor Augen halten, so ist eindeutig prognostizierbar, wie der technische, gesellschaftliche und politische Wandel im 21. Jahrhundert auf die Archive einwirken wird. Manches hat sich in jüngster Zeit geklärt. Archive rüsten sich für die Übernahme elektronischer Akten. Dies ist unter immer mehr öffentlichen Trägern und sicher auch im Kreis Siegen-
Wittgenstein trotz der Finanzkrise unstrittig. Aber wie wollen sie die fortgeschrittene Erwartungshaltung eines Publikums erfüllen, das digitale Angebote erwartet und kaum versteht, warum nicht alle analogen Archivbestände umgehend digitalisiert werden? Wie erreichen die Archive mit ihren jetzigen Überlieferungsstrategien die virtuellen Räume? Wie schaffen sie es, den materiellen Verfall beschädigter Originale zu stoppen? Wie können sie sich ihre Expertise in den historischen Hilfswissenschaften erhalten, nachdem die Hochschulen dieses Fach aufgegeben haben?
Ich gestehe, für all diese Fragen keine Patentrezepte bereitzuhalten, erkenne aber den Handlungsdruck in den genannten Bereichen, zumal sie beinahe gleichzeitig zu bewältigen sind. Eines beruhigt: das plurale Archivwesen in Deutschland kann die Herausforderungen besser lösen als zu einer Zeit, als es nur ein
Staatsarchiv in einer Provinz gab. Diese Aufstellung der Archive in der Breite und Tiefe bedingt aber auch den Zwang zur kollegialen Kooperation und Kommunikation, zur Verständigung auf übergreifende Standards. Ich bin sicher, dass das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, zumal in diesen neuen Räumen, in diesem Prozess eine Rolle spielen wird. ...."
Auszug: ".... Wenn wir uns dieses Beispiel vor Augen halten, so ist eindeutig prognostizierbar, wie der technische, gesellschaftliche und politische Wandel im 21. Jahrhundert auf die Archive einwirken wird. Manches hat sich in jüngster Zeit geklärt. Archive rüsten sich für die Übernahme elektronischer Akten. Dies ist unter immer mehr öffentlichen Trägern und sicher auch im Kreis Siegen-
Wittgenstein trotz der Finanzkrise unstrittig. Aber wie wollen sie die fortgeschrittene Erwartungshaltung eines Publikums erfüllen, das digitale Angebote erwartet und kaum versteht, warum nicht alle analogen Archivbestände umgehend digitalisiert werden? Wie erreichen die Archive mit ihren jetzigen Überlieferungsstrategien die virtuellen Räume? Wie schaffen sie es, den materiellen Verfall beschädigter Originale zu stoppen? Wie können sie sich ihre Expertise in den historischen Hilfswissenschaften erhalten, nachdem die Hochschulen dieses Fach aufgegeben haben?
Ich gestehe, für all diese Fragen keine Patentrezepte bereitzuhalten, erkenne aber den Handlungsdruck in den genannten Bereichen, zumal sie beinahe gleichzeitig zu bewältigen sind. Eines beruhigt: das plurale Archivwesen in Deutschland kann die Herausforderungen besser lösen als zu einer Zeit, als es nur ein
Staatsarchiv in einer Provinz gab. Diese Aufstellung der Archive in der Breite und Tiefe bedingt aber auch den Zwang zur kollegialen Kooperation und Kommunikation, zur Verständigung auf übergreifende Standards. Ich bin sicher, dass das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, zumal in diesen neuen Räumen, in diesem Prozess eine Rolle spielen wird. ...."
Wolf Thomas - am Dienstag, 4. Oktober 2011, 21:56 - Rubrik: Wahrnehmung
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Aus der Verlagswerbung: "34 Jahre hat der Italiener Fabrizio Collini als Werkzeugmacher bei Mercedes-Benz gearbeitet. Unauffällig und unbescholten. Und dann ermordet er in einem Berliner Luxushotel einen alten Mann. Grundlos, wie es scheint. Der junge Anwalt Caspar Leinen bekommt die Pflichtverteidigung in diesem Fall zugewiesen. Was für ihn zunächst wie eine vielversprechende Karrierechance aussieht, wird zu einem Albtraum, als er erfährt, wer das Mordopfer ist: Der Tote, ein angesehener deutscher Industrieller, ist der Großvater seines besten Freundes; in Leinens Erinnerung ein freundlicher, warmherziger Mensch. Wieder und wieder versucht er die Tat zu verstehen. Vergeblich, denn Collini gesteht zwar den Mord, aber zu seinem Motiv schweigt er. Und so muss Leinen einen Mann verteidigen, der nicht verteidigt werden will. Ein zunächst aussichtsloses Unterfangen, aber schließlich stößt er auf eine Spur, die weit hinausgeht über den Fall Collini und Leinen mitten hineinführt in ein erschreckendes Kapitel deutscher Justizgeschichte …"
Ein Archiv und eine Archivarin spielen eine nicht unbedeutende Nebenrolle in diesem Romandebüt von Schirachs. Die Archivarbeit des Protagonisten beschreibt der Autor nicht unzutreffend wie folgt: " .... Leinen saß in dem Lesesaal, die Akten auf seinem Platz wurden jeden Tag höher, seine Aufzeichnungen füllten Seite um Seite, Notizblock um Notizblock. Er forderte so viele Kopien an, dass die Mitarbeiter zu stöhnen begannen. Leinen arbeitete immer bis zum Abend, er wollte keine Pausen, seine Augen röteten sich. Anfangs waren ihm die Akten fremd, er verstand kaum, was er da las. Aber allmählich veränderte sich alles. In dem großen, kahlen Raum begann das Papier zu leben, alles griff nach ihm, und er träumte nachts von den Akten ....." ....." (S. 121, 2. Aufl. 2011)
Archivischer Wermutstropfen ist allerdings folgende etwas ungenaue Passage: ".... "Danke sehr" Mattinger sah über seine Lesebrille hinweg die Sachverständige an. "Frau Dr. Schwan, können Sie uns etwas über Ihre Biografie und Ausbildung sagen?"
"Ich habe in Bonn Jura und mittelalterliche Geschichte studiert. In beiden Fächern habe ich Examina abgelegt, in Geschichte habe ich promoviert. Danach habe ich zwei Jahre Referendariastsdienst in der Archivarschule in Marburg absolviert ...." (S. 166-167)
Ich bezweifle doch sehr, dass die Leiterin eines staatlichen Archives ihre Ausbildung so vor Gericht schildern würde.
Neben dem staatlichen Archiv finden auch Medienarchive (S.39) und Wirtschaftsarchive eine kurze Erwähnung.
Die Literaturkritik umfasst die Bandbreite vom Verriss zum Lob.
Wolf Thomas - am Dienstag, 4. Oktober 2011, 21:32 - Rubrik: Wahrnehmung
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"... Max Von Sydow lebt ähnlich zurückgezogen, schlüpft er doch in die Rolle von Esbern, einem Archivar und Agent der Klingen, welcher nur überlebte, weil er sich versteckt hielt. Esbern wird dem Spieler in The Elder Scrolls V: Skyrim äußerst nützlich sein, hilft er ihm doch zu verstehen, wie er dem mächtigen Drachen Alduin (aka Weltenverschlinger) gegenüber treten kann. ...."
Quelle: Game trust
Quelle: Game trust
Wolf Thomas - am Mittwoch, 28. September 2011, 19:57 - Rubrik: Wahrnehmung
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