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Wahrnehmung

Der FR-Kulturkritiker beschreibt die Hamburger Premiere: " ..... Das Zusammentreffen von Erda und dem Wanderer lässt Guth rätselhafterweise in einer Bibliothek (bei Wagner: "Wilde Felsengegend") stattfinden, in der die mit einem schönen, aber wenig tragfähigen Mezzosopran gesegnete Deborah Humble unmotiviert als Archivarin eines zerfleddernden Weltwissens agiert. Aus den Büchern, die sie in die Hand nimmt, flattern die Seiten...."
Quelle: FR

Einen Eindruck von der Aufführung liefert ein Video der Hamburger Staatsoper.


Luftbild des Rodderbergs, Blick nach Südosten, im Hintergrund der Rhein. Quelle: Universität Bonn, Geographisches Institut

"Vulkanismus und Klimageschichte des Rheinlandes werden untersucht. Forschungsmittel für eine 150 m tiefe Bohrung im Krater des Rodderberg-Vulkans wurden einem Geowissenschaftler-Team zugesprochen, das sich am 23.10.2009 zu einem Planungsworkshop im Bonner Steinmann-Institut zusammenfindet. Ziel der Bohrung ist es, einen Beitrag zu Vulkanismus und Klimageschichte des Rheinlands und zu geophysikalischen und hydraulischen Parametern von Löss und seinen Derivaten zu liefern. Bohrkerne in hoher Qualität sollen gewonnen werden. ....Der Rodderberg am Stadtrand von Bonn hat es in sich: Er besteht aus vulkanischem Gestein und erhebt sich über ein kreisrundes Tal. Für Geologen ist dieses Tal, es hat 800 m Durchmesser, ein wieder zugeschütteter Vulkankrater, vieldiskutiert seit den frühen Tagen der Gewissenschaften. Der Krater wurde schon von Charles Lyell (1834) in seinem berühmten Werk "Principles of Geology" in einem Atemzug mit dem Vesuv erwähnt. Dennoch, bis heute blieb Vieles rätselhaft. Wann, wie und wieso brach der Vulkan aus, wie tief ist der Krater, was sagt uns seine mächtige Lössfüllung? Einige Messungen deuten auf ein Vulkan-Alter um 300.000 Jahre hin, mehrere Ausbruchsphasen sind bewiesen. Früheren Bohrungen ist es nicht gelungen, den "Boden" der Kraterfüllung zu erreichen, der möglicherweise erst bei über 100 m Tiefe liegt. Also ein wirklich tiefes Loch, das mit der Zeit von Sedimenten aufgefüllt wurde, die heute ein wertvolles Archiv der Klima- und Umweltbedingungen bilden. ..."
Quelle: https://idw-online.de/pages/de/news339684

" ..... Ich finde es richtig, dass die Mundart in unserem Leben ihren Platz hat. Dem eigentlichen Pflegen gegenüber aber habe ich eine ambivalente Haltung. Beim Pflegen schwingt immer auch das Erhalten mit. Da ist man schnell beim Archivieren. Ich bin kein Archivar. Ich will keine Wörter vor dem Aussterben retten. Im Archiv stirbt eine Sprache. Lebendig bleibt sie nur draussen, unter den Leuten, auch wenn sie sich verändert, weiterentwickelt. ...."
Andreas Neeser, Schriftsteller
Quelle: Link




"Unser Kurzfilm im dritten Semester des Medienkurses am Fachbereich Design der FH Münster. Der Film entstand in nur zwei Wochen von der Idee bis zur Premiere."

Der BR-Komiker widmet sich in seinem Lied den heutigen Berufswünschen Jugendlicher: Supermodel. U. a. mit folgender Textzeile: ".....Friaha hommer Metzger glernt oder Archivar..."



Video unter youtube abrufbar:
https://www.youtube.com/watch?v=a2p6bukyCfc

Dank an jure115 via Twitter!


Laut FAZ zeigt dieses Bild den Künstler Julius Deutschbauer bei seinem Projekt „Bibliothek ungelesener Bücher“ im „Tarnanzug des Archivars“ (Foto: Fiona Rukschcio, www.bibliothek-ungelesener-buecher.com)


Sind archivische dress codes eine unumgängliche Frage? Anlassbezogen, bspw. durch Benutzerbeschwerden, verwaltungsweite Bemühungen zur Serviceoptimierung oder ausgeweitete archivische Konzeptionen zur Öffentlichkeitsarbeit, kann dieses Thema eine gewisse Relevanz entwickeln, wie z. B. beim Kreis Siegen-Wittgenstein, der sich zurzeit allen Aspekten der Außenwirkung widmet und so auch das äußere Erscheinungsbild der Mitarbeitenden in den Blick nimmt. Beruflicher Neugier und meiner Nachlässigkeit wegen, bei Archivbesuchen nicht auf die Kleidung der KollegInnen zu achten, habe ich Anfang September den regionalen Archivarbeitskreis, den nordrhein-westfälischen Arbeitskreis der Kreisarchive und die Marburger Archivliste gefragt, ob dort Kleiderordnungen bekannt sind, und, ob es zu Beschwerden über die Kleidung der Archivierenden gekommen ist.
Die Reaktionen reichten von einer unterschiedlich stark ausgeprägten Amüsiertheit bis hin zu einem berufsständischen, ernsthaften Interesse. Beteiligt haben sich 1 saarländisches, 2 baden-württembergische, 4 bayrische, sowie 18 nordrhein-westfälische Kommunalarchive; ferner 3 Staatsarchive (Bayern, Baden-Württemberg, NRW), 2 Uniarchive sowie je 1 Archiv der Wirtschaft, 1 archivische Ausbildungsstätte und 1 Archivar ohne institutionelle Anbindung.
Eine archivische Kleiderordnung ist nicht bekannt. Ebenso wurden schriftliche Bekleidungsregeln der gesamten Verwaltungsebene nicht mitgeteilt. Die Ausnahme bildet die Benutzerordnung des Vatikanischen Geheimarchivs, die in Ziffer 17 bestimmt: "In den Archivräumen wird um absolute Ruhe gebeten und es soll auf ein gehöriges Studierklima und auf eine entsprechende Bekleidung geachtet werden." Eine „entsprechende“ Kleidung der Mitarbeitenden kann wohl vorausgesetzt werden. Allerdings lässt sich aus den Antworten eine wenig überraschende „No-Go-Liste“ erarbeiten:
- Männer nicht beinfrei, Lesesaaldienst nicht in kurzen Hosen
- Reichlich freizügige Kleidung im Sommer (Frauen: bauchfrei, tiefe Ausschnitte, zu kurze Bedeckung der Beine [Minirock wegen Trittleitern], sehr enge oder sehr elegante Kleidung [Praxisfern])
- Löchrige Jeans
- Flipflops
- Länge von (Künstlichen) Fingernägeln wurde im Forum des VdA auch eher negativ diskutiert

Demgegenüber lässt sich auch eine Positivliste erstellen:
- Gewaschen und frisiert
- Sauber und heil
- Nicht zu leger
- Bei offiziellen Anlässen im Archivbereich (Führungen, Ausstellungseröffnungen, Vortragen: Frauen: Kostüm oder Hosenanzug, Männer: Anzug und Krawatte
- Lesesaaldienst: Namensschild
- Magazindienst: Arbeitsschutzkleidung (Kittel) über Kleidung, die nicht immmer lupenrein sein kann; Kleidung, die nicht an Regalen hängen bleigt, Temperatur angepasst (im Winter durchaus Schal, im Sommer durchaus kürzer); festes Schuhwerk

Ansätze von einer „Mitarbeiterkleidung“ finden sich in spezieller Oberbekleidung für besondere Aussentermine (z. B. schwarzes Poloshirt mit Logo auf der linken Brust der Archivschule Marburg).

Als pars pro toto mag folgende Äußerung aus einem Staatsarchive über Benutzerbeschwerden gelten: „ ..... Von Seiten der Archivbenützer sind hier auch keine Reaktionen auf die Kleidung der Mitarbeiter bekannt, abgesehen von eher anekdotischen Begebenheiten mit "sittenstrengen" Senioren, die aber auch schon rund 30 Jahre her sind. .....“

Fazit: „ .... Was lehrt uns die Forschung: Schon nach wenigen Sekunden Blickkontakt steht die erste Bewertung über den Mitmenschen. Allein nach dem äußeren Eindruck, noch ohne verbale Kommunikation wird man schon in den Karteikasten einsortiert.
.... Klar, mitunter geht’s ins Magazin und das wäre im Anzug oder mit Sakko und Krawatte schlicht overdressed. Dennoch, vergleichen [wir] mal Wirtschaftsarchivare, speziell Bankarchivare. Mo-Do geht’s mit Anzug und Krawatte zur Arbeit, allein am Freitag casual Friday (Polohemd und Sakko). Da tun sich unterschiedliche Welten auf.
Da Archivare ohnehin mit Klischees überschüttet werden und oft ein standing-Problem innerhalb der Verwaltung haben, sollte auch die Kleidung wie unser Auftreten etwas bewusster gewählt werden.
Auch wie wir uns optisch darstellen, so werden wir wahrgenommen und behandelt. Das gehört ... dazu, um unser verstaubtes, biederes Image tunlichst abzulegen. Berufsbild einmal wortwörtlich genommen. ....“
(Baden-Württembergischer Kommunalarchivar“

Exkurs: „Das muss archiviert werden!“ – eine Glosse der Siegener Zeitung vom 14.09.2009:
„Trocken wie Schiffszwieback, mit der Motorik eines Grottenolms, humorlos bis zur Degeneration des Zwerchfells, kommunikativ wie ein eingegrabener Steinfisch und elektrisierend und spannungsgeladen wie ein Wattwurm. Das ist die Vorstellung, die manch ein Zeitgenosse von unseren Archivaren und Archivarinnen in den Tiefkellern und Geheimgängen links und rechts der Kanalrohre hat.
Was für ein schreiendes Unrecht! Was für ein schiefes Bild, das es heute ein für allemal geradezurücken gilt!
Schließlich gibt es auch in Düren einen Stadt- und Kreisarchivar. Und der bekam in diesen Tagen Post von einem Kollegen aus Siegen-Wittgenstein. Das Anliegen, das von Südwestfalen aus per Sammelmail unters Archivvolk gebracht wurde war eindeutig, klar und knapp umrissen. Thema „Kleiderordnung“.
Aus gegebenem Anlass, so wird dem Dürener Amtsbruder und vielen anderen Berufskollegen mitgeteilt „würde ich gerne wissen, ob in Ihrem Archiv eine "Kleiderordnung" existiert. Ob schriftlich fixiert oder quasi gewohnheitsrechtlich angewendet, ist unerheblich. Falls eine "Kleiderordnung" vorhanden ist, bitte ich Sie mir die archivrelevanten Regelungen mitzuteilen. Ferner bitte ich mir mitzuteilen, ob sich Ihre "Kunden" zum äußeren Erscheinungsbild der Archivierenden in in Ihrem Haus geäußert haben. Auch über solche Reaktionen würde ich gerne informiert werden.“ Zum Hintergrund der „kleinen unrepräsentativen Rundfrage“ wird unter anderem die Erarbeitung neuer Servicekriterien angeführt, die auch die Mitarbeiterkleidung in den Blick nehmen.
Wie viele Antworten bislang ein gegangen sind, ist der SZ nicht bekannt. Eine ist es auf jeden Fall, und die stammt aus Düren. Und darin versichert Helmut Krebs, seines Zeichens Leiter des dortigen Stadt- und Kreisarchivs:“ aber natürlich halten sich die Mitarbeiter/innen meiner Dienststelle an die seit Jahrzehnten eingeführte Kleiderordnung. Wo leben wir denn ....Nach intensiven Testreihen hat sich folgende Dienstkleidung in Fachkreisen bestens bewährt: Arbeitskittel, lange Ärmel, uni mausgrau, mit verstärkten Ellenbogen Hemd oder Bluse, lange Ärmel, uni mausgrau Hose oder Rock, uni schwarz Ärmelschoner mit Gummizug Kappe mit Schutzschirm, Aufschrift: Archivar/in Gamaschen Geschnürte Arbeitsschuhe mit Stahlkappe.
Mit diesem bewusst zeitgemäß und farbenfroh gewählten "Outfit", so lässt der Dürener Archivar seine Antwort ausklingen, „begegnen wir dem klassischen Klischee des verstaubten Archivars im Kellergeschoss.“ – Nodda!“

Wikisource-Benutzerin Paulis hat ein amüsantes Spottgedicht auf unsere Zunft von Christian August Clodius 1784 ausgegraben, das mit Nachweisen auf Wikisource nachzulesen ist:

https://de.wikisource.org/wiki/Die_Belagerung

Ich wüßte nichts, was mehr sich ähneln könnte,
Als dieses Mannes dicker Kopf
Und unsers alten Kirchthurms Knopf,
Denn beid' enthalten nichts als Wind und Documente.

Quelle:Leopold Friedrich Günther von Goeckingk: Gedichte. Teil 1–4, Teil 4, Frankfurt a.M. 1821.

Beat Mazenauer empfiehlt: "Gerhard Roths siebenbändiger Zyklus "Die Archive des Schweigens" (1980-1991) ist die politisch brisante Bestandesaufnahme eines Landes, das sich nach 1945 in Schweigen hüllte und nach aussen gerne eine harmlose Idylle vorspiegelte. Der Vielzahl der Bände entspricht die stilistische Vielfalt, mit der Roth Musils "Utopie der Exaktheit" wieder aufleben lässt als Versuch, das Unzusammenhängende zu beschreiben, um "mit der genaueren Kenntnis des Zusammenhangs" dahinter vielleicht einen Sinn zu entdecken. Roth dokumentiert, analysiert und fabuliert mit einer Subtilität und Präzision, die sich nie in ein geschlossenes Erzähl- und Erklärungsmuster eingraben. Deutlich wird dies an der Hauptfigur im zentralen Roman "Landläufiger Tod", dem genialischen, doch stummen, schizophrenen Franz Lindner. Die "Archive" werfen ein Tiefenlot hinab in verdrängte Abgründe, deren Zentrum gewissermassen die Kapuzinergruft ist, die in der brillanten "Reise ins Innere von Wien" als Endlager der Geschichte beschrieben wird.
Gerhard Roth hat mit diesem "opus magnum" eines der grossen Bücher der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit vorgelegt."

Quelle:
https://www.readme.cc/de/buchtipps-leser/buchtipp/showbooktip/401/

s. a.
https://archiv.twoday.net/stories/4166063/
https://archiv.twoday.net/stories/4947931/



Festung Lichtenau (Mittelfranken), Landkreis Ansbach, Hauptgebäude, Erdgeschoss (Staatsarchiv), August 2009, Photo: Andreas Praefcke (via Wikimedia, CC-BY 3.0)

 

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