Wahrnehmung

"Ab dem 18. Mai 2011 zeigen neunzehn Studierende der Kunstwissenschaft und der Freien Kunst in einer gemeinsamen Ausstellung zum Thema „Sammeln und Archiv“ ihre künstlerischen Arbeiten in der Jahnstraße Braunschweig. Die Ausstellung beruht auf einer bis dahin einmaligen Kooperation zwischen den beiden Studiengängen. Bei dieser Ausstellung wurden die angehenden KunstwissenschaftlerInnen selbst künstlerisch tätig. Unter der Betreuung von Frau Prof. Dr. von Flemming, Prof. Dr. Sykora und Prof. Eißfeld zeigen die Studierenden Arbeiten rund um den Begriff des Archivs und des Sammelns. Zu sehen sind Fotografien, Klang- und Rauminstallationen sowie Malerei. Dabei wird der Begriff des Archivs hinterfragt und neu gedeutet. Vorausgehend zu dieser Ausstellung begaben sich die Studierenden im Oktober 2010 nach Florenz, um Eindrücke rund um das Thema zu sammeln und in anschließenden Theorie- und Praxisseminaren zu vertiefen. ...."
Beuysscher Archivbegriff? Nach dem Motto: "Alles ist irgendwie Archiv"?
Quelle: Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Pressemitteilung
(W)
Wolf Thomas - am Donnerstag, 2. Juni 2011, 18:33 - Rubrik: Wahrnehmung
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"1997 hatte ich in Taschkent auf dem Zentralmarkt lernen können, dass es wohl ähnlich viele Kernseifen wie Melonensorten, deren sich die Usbeken rühmen, geben dürfte. Ihr starker Geruch vermischte sich mit dem Duft der Schätze des angrenzenden Gewürzmarktes in der Luft. Einige Tage später. Verloren in einem kleinen Gebirge zwischen den Wüsten Roter Sand (Kysylkum) und Schwarzer Sand (Karakum) lebte ein als verworren geltender Dichter. Wir besuchten diesen einsiedlerisch wohnenden, als Spezialisten der klassischen tadschikischen Poesie bekannten Mann. Er führte uns durch seine ausgedehnte, wohlausgestattete Lehmbehausung. Von den Decken herab hingen zahllose Beutel, undefinierbare Behälter, Tüten. Irgendetwas fing in meinen Kopf an zu schwirren. Auf die Frage, was denn diese Behälter enthielten, antwortete er: „All die Dinge des Lebens. Wenn ich etwas brauche lasse ich einen herab und hole was ich benötige heraus.“ Nach dieser Begegnung träumte ich von mit Kernseifen gefüllten, über mir schwebenden Beuteln, die alles, was man braucht, enthielten.
Der wahre Sammler müsse, so Walter Benjamin, den Gegenstand aus seinen Bedeutungszusammenhängen herausheben, um zu einem unvergleichlichen Blick auf ebendiesen Gegenstand zu gelangen — dem Blick des großen Physiognomikers. Und deshalb sei ihm in jedem seiner Gegenstände die Welt präsent ... Doch schwinde ihm die Hoffnung auf eine Vollständigkeit der Dinge. Daher sei der Sammler auch ein Allegoriker, nicht mehr bedacht auf eine schließlich unheimliche Vollständigkeit, sondern nur noch auf das Geheimnis der unendlich vielen, miteinander verbundenen Dinge.
Für Ernst Jünger ist die Katastrophe eine Bedingung des Sammelns: Im Verlust der Kulturgüter verfeinere sich der Sinn für diese, das Verschwinden schärfe die Wahrnehmung ihrer immanenten Ordnung. Durch Trümmer und Brände walte ein erhellendes Prinzip.
Wo nicht Zerstörung, dort keine Sammlung. Hier spricht er vom Schmerz der Archivare. Dieses Denken verändert den Blick auf die Übergänge der Arten und Formen. Die Dynamik des Wandels gerät in den Blick, wird wichtiger als das Phänomen an sich. So verfolgt Jünger die Spur eines Sehens der Dinge, welches sich verändern wird: vom ”Buch der Welt“ Deuter Carl von Linné überden wissenschaftlichen Naturbeobachter Charles Darwin bis zum Sammler der banalen Dinge. Letzterer strebt nicht wissenschaftliche Vollständigkeit an, sondern liest die Trümmer auf, er versucht die Spuren des Verschwindens zu verstehen. Es ist die Wiederkehr des sensiblen, beobachtenden Sammlers, den die Renaissance hervorbrachte, am Ausgang der Kuriositätenkabinette, am Beginn der wissenschaftlichen Sammlungen.
Allerdings ist seine Leidenschaft immer etwas von beidem, in ihm begegnet man einem seltenen Typus — dem Archivar der Verzweiflung, dem Künstler der Unnötigkeiten. Eine Sammlung von Kernseifen wäre, in der Zeit ihrer regulären Verwendung wohl undenkbar gewesen, weil ihr Gebrauch ein solches Sammeln absurd erscheinen lässt. Und doch wird eine solche Samlung in einiger Zeit als selbstverständlich erscheinen. Dann wird es auch möglich sein, einen Atlas zu erarbeiten, welcher Geruch, Formen, Farbe registriert, und in welchem ein chronologisches System verzeichnet ist. Der Künstler und Sammler der banalen Dinge verspricht auch darin keine Natur- oder Ideengeschichte. Sein Motiv ist der Verlust. Die schwebenden Kernseifen verlassen den Raum. "
Quelle: Tor Seidel, Homepage
"Eine Symphonie von Düften in archaischer Hängung: Die Galerie «Berlin Weekly» zeigt zwei Wochen lang eine spektakuläre Installation aus Kernseifen – eingeschlossen im Schaufenster.
Beschreibung:
Wie ein seltsam skelettierter Weihnachtsbaum wirkt die Installation, oder wie das monströse Mobile eines Riesenbabys. Ein UFO, das keine Identifikation erlaubt; staunende Passanten hält das Schaufenster auf Distanz. Nur zur Ver- und Finissage öffnet die Galerie «Berlin Weekly» ihre Glaspforte. Dann hüllt eine Symphonie von Gerüchen die Besucher ein.
In archaischen Kulturen ist es üblich, Habseligkeiten zum Schutz vor Schädlingen an Seilen und Haken aufzuhängen. Auf diese Art der Aufbewahrung traf Tor Seidel in Usbekistan, ebenso auf zahllose verschiedene Kernseifen, die er seither sammelt. In der Dritten Welt benutzt man sie ständig. Im Westen wurden sie völlig von parfümierten Seifen, Waschpulvern und –pasten aus Portions-Spendern verdrängt.
Ein Stück Kernseife ist mittlerweile ein ähnlich exotischer Anblick wie ein Bündel Dinge, das von der Decke baumelt. Nur Bergleute ziehen noch ihre Sachen in Säcken an Seilen hoch. Wer aber außer den letzten Kohlekumpeln kommt noch in eine traditionelle Waschkaue?
Insofern erweist sich das antiquierte Verfahren als ideale Präsentationsform für diese fast vergessenen Objekte. Zumal sie die Wahrnehmung auf unerwartete Weise reizen. In unserer optisch und akustisch übersättigten Lebenswelt haben Hygiene und Sterilisierung den Geruchssinn ausgehungert. Doch hier kitzeln Düfte aus tausendundeiner Waschküche die Nase – eine olfaktorische Orgie.
Zugleich zelebriert das Werk den Abschied von einst vertrauten Gegenständen – wie jede Sammlung. Etwa Ernst Jüngers Käfer-Kollektion, die lauter Spezies enthielt, die kaum noch aufzufinden sind. Die sorgsam aufgespießten Insekten werden von ihresgleichen verzehrt und zerfallen zu «buntem Staub», so der Titel seines Katalog-Textes. Das ist die Bestimmung von Sammlungen: wieder im amorphen Allgemeinen aufzugehen wie Seife im Schaum.
Sammler wissen das. Ihr Bemühen, eine Sorte von Objekten zu klassifizieren, anzuordnen und zu komplettieren, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Darin liegt der Wert jeder Sammlung: für eine Weile den Prozess des Verlöschens aufzuhalten und vor Augen zu führen, was da alles verloren geht. Und ihr temporärer Nutzen wird desto größer, je stärker ihre Sammlerstücke vom Verschwinden bedroht sind. Das ist «der Schmerz der Archivare».
Bewertung:
Dabei sind Inhalt und Form perfekt aufeinander abgestimmt. «Berlin Weekly» zeigt jeden Künstler nur eine oder zwei Wochen lang in – bis auf Ausstellungsbeginn und –ende – abgeschlossenen Räumen. Mit dieser künstlichen Verknappung gewinnt die Galerie in der überfüllten hauptstädtischen Szene rasch an Zuspruch.
So präsentierte hier während des «Gallery Weekend» das renommierte Magazin «Texte zur Kunst» seine Jubiläums-Edition zum 20-jährigen Bestehen. Tor Seidels Seifen-Installation ist noch spektakulärer: Kunst mit derartigem Schau- und Schnupperwert wird selten geboten."
Quelle: Oliver Heilwagen, 13.5.2011 auf kultiversum.de
'(T)
Wolf Thomas - am Donnerstag, 2. Juni 2011, 15:23 - Rubrik: Wahrnehmung
Matthias Brandt | ARCHIV VERWORFENER MÖGLICKEITEN from anklamer on Vimeo.
Matthias Brandt las aus demARCHIV VERWORFENER MÖGLICHKEITEN von Naomi Schenck und Ulrich Rüdenauer, Deutschordensmuseum Bad Mergentheim, Donnerstag, 26. Mai 2011
s. a. https://archiv.twoday.net/search?q=archiv+verworfener+M%C3%B6glichkeiten
(W)
Wolf Thomas - am Donnerstag, 2. Juni 2011, 15:09 - Rubrik: Wahrnehmung
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"sang" Prof. Rainer S. Elkar in seinem Eröffnungsvortrag des diesjährigen Westfälischen Archivtags in Siegen: " .... Es sind häufig die kleinen Archive, die als besonders liebenswürdige und tüchtige Agenturen des Erinnerns hervortreten ....Das Lob der kleinen Archive setzt ein anderes Maß als Jahrhunderte und Regalmeter: Es hat etwas damit zu tun, wie nah das Archivpersonal seinen Archivnutzern ist. Da gibt es große, die eine solche Nähe herzustellen vermögen, doch die kleinen wissen nicht selten ihre Vorteile zu nutzen undpflegen einen sehr unmittelbaren geistigen Austausch.
Wer dort, nachdem erst einmal wechselseitiges Vertrauen begründet wurde, zu einem gemeinsamen Besuch des Magazins eingeladen wird, der tritt mit allen Sinnen ein. Der geht eine Kellertreppe hinunter wie in Hilchenbach, der renkt den Kopf weit nach oben und sucht nach einer langen Leiter wie in Laasphe, der muss im Winter mithelfen, eine schwere Matratze vor der eisernen Eingangstür zum Archivsaal zu entfernen, um dann – wie in Schloss Berleburg –in einem weiten Raum mit herrlichen Archivladen zu stehen, dort wo seit Jahrhunderten das Gedächtnis der oberen Grafschaft zuhause ist.
Wer zu solchen Besuchen ins Innerste eingeladen wird, der atmet unterschiedliche Gerüche. Sie sind in Berleburg, Laasphe, Hilchenbach oder Siegen anders, weil sich je nach dem Alter der Gemäuer, der Beschaffenheit der Regale oder Kompaktusanlage, dem natürlichen oder künstlichen Klima eine andere Luft bildet – Neubau mit Ikeageruch oder Gewölbe mit Silvanerbouquet sozusagen. Wer so eingeladen wurde, der erinnert auch Unerwartetes, weil in den Vorhöfen des Magazins – ich sage nicht in welchem – ein tierliebender Archivar zeitweilig Igeln ein Winterquartier geboten hat.
Nicht nur in den kleinen Archiven, aber vielleicht irgendwann nur noch dort, lassen sich andere Erfahrungen machen, die sich zu Erinnerungen verdichten:
Ich denke an die Patina der Geschichte, den Archivstaub, der die Kartonage umhüllt, und den Löschsand, den man aus den dicken Tintenstellen mit leichter Fingerbewegung noch heraus wischen kann. Solch unmittelbare Erfahrungen der Geschichte werden seltener werden, je mehr verfilmt wird und je öfter Handschuhe zur Vorschrift gemacht werden.
So werden die Benutzenden von der sinnlichen Erfahrung der Geschichte abgeschirmt, an der sich künftig nur noch der Archivar einsam in seinem geschlossenen Magazin erfreuen wird. So wäre mir möglicherweise jenes getrocknete Veilchen entgangen, das ich in einem nur mit größter Vorsicht zu nutzenden Bändchen in München vorfand .... Das Lob der Archivare in kleinen Archiven wäre aber unvollständig, wäre da nicht noch ein Anderes, was gewiss gleichfalls Probleme aufwirft, gibt es doch Benutzer, die nicht als voll ausgebildete Archivare zum ersten Mal den Schritt über die geheiligte Schwelle wagen, Benutzer, die alte Schrift nicht lesen können, die in der ausgefeilten Kunst der behördengerechten Bestellung von Archivalien nicht bewandert sind und die andere Untugenden mehr aufweisen.
In dieser Hinsicht leisten die Damen und Herren der kleinen Reiche nicht selten Außerordentliches. Sie gleichen an Hilfestellungen zum Teil aus, was Studierende an den Hochschulen eigentlich hätten schon lernen können und müssen – doch davon später mehr. ....Nahezu unmöglich ist es freilich, dass sich in kleinen Archiven besondere Schutzzonen bilden. Der Hinweis „Zutritt nur für Zugangsberechtigte“, womit nicht etwa das Magazin verschlossen wird, ist eine inzwischen sattsam geübte Praxis, um höhere Bedienstete vom gemeinen Nutzervolk fernzuhalten. Hinter solchen Wettertüren finden sich dann die einen, die wacker das Inventar verzeichnen dürfen, und die anderen, deren wissenschaftliche Produkte zur Vitrinenwürdigkeit heranreifen, in der Regel ausgestellt in unmittelbarer Nähe der verschlossenen Korridore.
Auch aus meiner Erfahrung ist es wichtig zu erkennen, welch langfristig prägenden Einfluss die ersten archivalischen Quellenarbeiten auf eine spätere wissenschaftliche Betätigung haben. Sie sind mit den Erfahrungen in bestimmten Archiven verbunden, folgen den Universitätserinnerungen ähnlich wie diese den Schulerinnerungen folgen. Und so sind denn nicht zuletzt in dieser Hinsicht Archive Erinnerungsorte für individuelle und überindividuelle Biographien, bleibend, nachhaltig, nicht selten mit dankbaren Gefühlen begleitet, wovon so manches Vorwort kündet. ...." (S. 3 - 5)
Elkar verwies auf ein weiteres Desiderat der Archivistik hin: " .... Die Nutzer-Biotope der hoffnungsvollen Studierenden und
zeitvertreibenden Pensionäre, der aussterbenden Spezies der Bleistiftschreibenden, der um Steckdosen kämpfenden Laptop-Klappernden, der griesgrämigen Stammplatzkämpfer wie der selig Schnarchenden, sie alle, die sich in kleinen, nicht selten aber ebenso in großen Archiven bilden, wären gewiss eine eigene Würdigung wert......" (S. 5)
Link zur überarbeiteten Redefassung (PDF)
(W)
Wer dort, nachdem erst einmal wechselseitiges Vertrauen begründet wurde, zu einem gemeinsamen Besuch des Magazins eingeladen wird, der tritt mit allen Sinnen ein. Der geht eine Kellertreppe hinunter wie in Hilchenbach, der renkt den Kopf weit nach oben und sucht nach einer langen Leiter wie in Laasphe, der muss im Winter mithelfen, eine schwere Matratze vor der eisernen Eingangstür zum Archivsaal zu entfernen, um dann – wie in Schloss Berleburg –in einem weiten Raum mit herrlichen Archivladen zu stehen, dort wo seit Jahrhunderten das Gedächtnis der oberen Grafschaft zuhause ist.
Wer zu solchen Besuchen ins Innerste eingeladen wird, der atmet unterschiedliche Gerüche. Sie sind in Berleburg, Laasphe, Hilchenbach oder Siegen anders, weil sich je nach dem Alter der Gemäuer, der Beschaffenheit der Regale oder Kompaktusanlage, dem natürlichen oder künstlichen Klima eine andere Luft bildet – Neubau mit Ikeageruch oder Gewölbe mit Silvanerbouquet sozusagen. Wer so eingeladen wurde, der erinnert auch Unerwartetes, weil in den Vorhöfen des Magazins – ich sage nicht in welchem – ein tierliebender Archivar zeitweilig Igeln ein Winterquartier geboten hat.
Nicht nur in den kleinen Archiven, aber vielleicht irgendwann nur noch dort, lassen sich andere Erfahrungen machen, die sich zu Erinnerungen verdichten:
Ich denke an die Patina der Geschichte, den Archivstaub, der die Kartonage umhüllt, und den Löschsand, den man aus den dicken Tintenstellen mit leichter Fingerbewegung noch heraus wischen kann. Solch unmittelbare Erfahrungen der Geschichte werden seltener werden, je mehr verfilmt wird und je öfter Handschuhe zur Vorschrift gemacht werden.
So werden die Benutzenden von der sinnlichen Erfahrung der Geschichte abgeschirmt, an der sich künftig nur noch der Archivar einsam in seinem geschlossenen Magazin erfreuen wird. So wäre mir möglicherweise jenes getrocknete Veilchen entgangen, das ich in einem nur mit größter Vorsicht zu nutzenden Bändchen in München vorfand .... Das Lob der Archivare in kleinen Archiven wäre aber unvollständig, wäre da nicht noch ein Anderes, was gewiss gleichfalls Probleme aufwirft, gibt es doch Benutzer, die nicht als voll ausgebildete Archivare zum ersten Mal den Schritt über die geheiligte Schwelle wagen, Benutzer, die alte Schrift nicht lesen können, die in der ausgefeilten Kunst der behördengerechten Bestellung von Archivalien nicht bewandert sind und die andere Untugenden mehr aufweisen.
In dieser Hinsicht leisten die Damen und Herren der kleinen Reiche nicht selten Außerordentliches. Sie gleichen an Hilfestellungen zum Teil aus, was Studierende an den Hochschulen eigentlich hätten schon lernen können und müssen – doch davon später mehr. ....Nahezu unmöglich ist es freilich, dass sich in kleinen Archiven besondere Schutzzonen bilden. Der Hinweis „Zutritt nur für Zugangsberechtigte“, womit nicht etwa das Magazin verschlossen wird, ist eine inzwischen sattsam geübte Praxis, um höhere Bedienstete vom gemeinen Nutzervolk fernzuhalten. Hinter solchen Wettertüren finden sich dann die einen, die wacker das Inventar verzeichnen dürfen, und die anderen, deren wissenschaftliche Produkte zur Vitrinenwürdigkeit heranreifen, in der Regel ausgestellt in unmittelbarer Nähe der verschlossenen Korridore.
Auch aus meiner Erfahrung ist es wichtig zu erkennen, welch langfristig prägenden Einfluss die ersten archivalischen Quellenarbeiten auf eine spätere wissenschaftliche Betätigung haben. Sie sind mit den Erfahrungen in bestimmten Archiven verbunden, folgen den Universitätserinnerungen ähnlich wie diese den Schulerinnerungen folgen. Und so sind denn nicht zuletzt in dieser Hinsicht Archive Erinnerungsorte für individuelle und überindividuelle Biographien, bleibend, nachhaltig, nicht selten mit dankbaren Gefühlen begleitet, wovon so manches Vorwort kündet. ...." (S. 3 - 5)
Elkar verwies auf ein weiteres Desiderat der Archivistik hin: " .... Die Nutzer-Biotope der hoffnungsvollen Studierenden und
zeitvertreibenden Pensionäre, der aussterbenden Spezies der Bleistiftschreibenden, der um Steckdosen kämpfenden Laptop-Klappernden, der griesgrämigen Stammplatzkämpfer wie der selig Schnarchenden, sie alle, die sich in kleinen, nicht selten aber ebenso in großen Archiven bilden, wären gewiss eine eigene Würdigung wert......" (S. 5)
Link zur überarbeiteten Redefassung (PDF)
(W)
Wolf Thomas - am Montag, 30. Mai 2011, 22:08 - Rubrik: Wahrnehmung
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Volltext aus der "Schwäbischen Heimat":
https://schwaebischer-heimatbund.de/shb_in_eigener_sache/unsere_zeitschrift/index.php?cid=850
(D)
https://schwaebischer-heimatbund.de/shb_in_eigener_sache/unsere_zeitschrift/index.php?cid=850
(D)
KlausGraf - am Sonntag, 29. Mai 2011, 22:34 - Rubrik: Wahrnehmung
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Quelle: theoneandonlyoddo auf instagr.am, Ort: Staatsarchiv Bremen, 2011
Dank an Jonas für die Erlaubnis das Bild hier zeigen zu dürfen!
(T)
Wolf Thomas - am Sonntag, 29. Mai 2011, 11:22 - Rubrik: Wahrnehmung
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so ein Werbeslogan für den neuen Citroen DS 4.
Gibt es einen analogen Slogan für Bibliotheken - "Sei Poet keine Bibliothek" oder für Archive - "Sei aktiv kein Archiv"?
Anregungen werden als Kommentare gerne gesehen.
(E)
Gibt es einen analogen Slogan für Bibliotheken - "Sei Poet keine Bibliothek" oder für Archive - "Sei aktiv kein Archiv"?
Anregungen werden als Kommentare gerne gesehen.
(E)
Wolf Thomas - am Mittwoch, 25. Mai 2011, 19:51 - Rubrik: Wahrnehmung
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So titelt die Westfälischen Rundschau am 13.05.2011 in ihrer Lokalausgabe Siegen. 2 weitere Zitate seien erlaubt:
1) " ..... "In meiner Freizeit stöbere ich gerne in der Wittgensteiner Geschichte, dabei stieß ich auf diese Karten, und fand es zu schade, sie im Archiv verstauben zu lassen." erzählte der ehemalige Schulleiter Homrighausen. ...."
2) ".... Die Kataster-Karten stammten aus den Schlossarchiven von Bad Laasphe und Bad Berleburg, dort wurden sie abfotografiert und vergrößert. ...."
Sehe ich nur den Widerspruch?
Link zu einer Beschreibung (PDF) des "Schlossarchivs" Bad Laasphe
Link zur Beständeübersicht des "Schlossarchivs" Bad Berleburg, teilw. mit Online-Findbüchern
(S)
1) " ..... "In meiner Freizeit stöbere ich gerne in der Wittgensteiner Geschichte, dabei stieß ich auf diese Karten, und fand es zu schade, sie im Archiv verstauben zu lassen." erzählte der ehemalige Schulleiter Homrighausen. ...."
2) ".... Die Kataster-Karten stammten aus den Schlossarchiven von Bad Laasphe und Bad Berleburg, dort wurden sie abfotografiert und vergrößert. ...."
Sehe ich nur den Widerspruch?
Link zu einer Beschreibung (PDF) des "Schlossarchivs" Bad Laasphe
Link zur Beständeübersicht des "Schlossarchivs" Bad Berleburg, teilw. mit Online-Findbüchern
(S)
Wolf Thomas - am Donnerstag, 19. Mai 2011, 22:44 - Rubrik: Wahrnehmung
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Zum Thema s. a. https://archiv.twoday.net/stories/8808139/ und https://archiv.twoday.net/stories/5976701/
(E)
Wolf Thomas - am Samstag, 14. Mai 2011, 19:12 - Rubrik: Wahrnehmung
Gesture Archive from Kiran Kumar on Vimeo.
(W)Wolf Thomas - am Freitag, 13. Mai 2011, 22:37 - Rubrik: Wahrnehmung
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