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Staatsarchive

In einem früheren Beitrag hatte ich konstatiert, daß einige deutsche Staatsarchive die Möglichkeiten des Mediums Internet leider noch nicht erkannt haben und diese nutzen.
Soeben konnte ich feststellen, daß auf den Seiten des Referat 41 - Verwaltungsverfahren, Datenschutz, Wiedergutmachung nunmehr einige Grundinformationen der Archivverwaltung eingestellt worden sind.
Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt
Die Adresse der Seite jedoch ist so lang gestaltet, daß man besser über Suchmaschinen dorthin gelangt.

Angaben zu Beständen sind recht dürftig und nur für die Abteilung Magdeburg/Wernigerode verfügbar.

so untertitelt der Vorstand des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. seine Fuldaer Erklärung vom 12. November 2003. Er reagiert damit auf die jüngsten Äußerungen des Sächsischen Rechnungshofes zum Archivwesen. Da die Angriffe das Archivwesen deutschlandweit grundsätzlich betreffen, wurde diese Erklärung auch der Presse übergeben.

berichtet die Sächsische Zeitung am 20.11.2003. "Mit der Forderung, das Archivgut des Freistaates Sachsen aus Kostengründen weitgehend zu vernichten, hat der Landesrechnungshof einen Proteststurm von Historikern, Archivaren und Politikern hervorgerufen." Hier mehr...

Das Bundesarchiv präsentiert zurzeit ca. 4500 Wochenschau-Filmausschnitte im Netz. Die Zeitschrift Computer-Bild 24/2003 bewertet diesen Auftritt in einem Test jedoch nur mit "ausreichend". Kritisiert werden u.a. die schlechte Bildqualität der Ausschnitte, die nicht immer plausiblen Ergebnisse der Suche und die sehr späte Reaktion auf die Registrierung.

In einem Leserbrief im SPIEGEL 47/2003 S. 16 hat Wolf Buchmann vom Bundesarchiv zu einem Artikel im SPIEGEL 45/2003 (NS-Vergangenheit: Nürnberger Prozessakten landen auf dem privaten Sammlermarkt) Stellung genommen. Es treffe zu, dass Robert Kempner, stellvertretender Chefankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, in erheblichem Umfang Originalunterlagen aus Nürnberg mitgenommen habe. Er habe aber eng mit dem Bundesarchiv zusammengearbeitet und die in der Frankfurter Kanzlei befindlichen Dokumente dem Bundesarchiv ohne Gegenleistung übereignet. Die in seinem Haus in den USA befindlichen Unterlagen habe er teilweise einer amerikanischen Forschungseinrichtung überlassen. Nur einzelne Dokumente von Wert seien bedauerlicherweise in die Hände eines Altwarenhändlers gelangt. Nach einem US-Gerichtsbeschluss würden sie vorab kopiert und dann auch Historikern zur Verfügung stehen.

Keine Lücken im Gedächtnis der Republik

VON MICHAEL FLEISCHHACKER (Die Presse) 12.11.2003

Der Umgang mit dem Aktenmaterial von Ministerien und Kabinetten gehört zu den heiklen Kapiteln der Geschichtswissenschaften. Lorenz Mikoletzky, der Generaldirektor des Staatsarchivs, erläutert im Gespräch mit der "Presse" seine Sicht.

Die Kabinettsakten von Bundeskanzler Alfons Gorbach sind bis zum heutigen Tag unauffindbar, jene des Leopold Figl befinden sich im niederösterreichischen Landesarchiv, das Material, das im Kabinett von Julius Raab anfiel, wurde teilweise vernichtet: Die Lücken im Gedächtnis der Republik resultieren aus dem Umstand, dass es bis zum Jahr 2000 keine gesetzliche Grundlage für den Umgang mit derlei Aktenmaterial gegeben hat. Erst mit dem "Bundesgesetz über die Sicherung, Aufbewahrung und Nutzung von Archivgut des Bundes (Bundesarchivgesetz)" ist klar, was mit den Akten des Bundes zu passieren hat.

Die Zeitspanne dazwischen, also vor allem die Akten aus der 13jährigen Kanzlerschaft von Bruno Kreisky, aber auch Teile des Aktenbestandes der SP-Bundeskanzler Fred Sinowatz und Franz Vranitzky, werden im Kreisky-Archiv verwahrt, dessen wissenschaftlicher Leiter bis vor zwei Jahren der Historiker Oliver Rathkolb gewesen ist.

[...]

Ebenfalls neu ist die "Flexi-Klausel", die mit 1. Jänner 2004 für das Staatsarchiv gilt. Sie bedeutet eine Art Teilrechtsfähigkeit mit der Möglichkeit und Aufgabe, Drittmittel zu lukrieren. Ab diesem Datum wird - ähnlich wie das jetzt schon bei der Nationalbibliothek der Fall ist - die Benutzung nicht mehr kostenlos sein. Die noch nicht festgelegte Jahresgebühr wird sich aber, so Mikoletzky, in einem "moderaten Rahmen" bewegen - um die sieben Euro.


Meinung: Ob moderat oder nicht - Staatsarchive sollten kostenlos zu benutzen sein.

Das St. Galler Staatsarchiv ist personell unterdotiert. Die Archivierung erfolgt langsam, die Berge unverarbeiteter Akten wachsen. Die Verteilung auf drei Standorte erschwert die Aufgabe zusätzlich.

In ihrer Antwort auf eine Interpellation von Kantonsrat Nino Cozzio (CVP, St. Gallen) zieht die Regierung auch einen Vergleich des Staatsarchivs mit jenen der Kantone Luzern und Aargau, die vergleichbar grosse Bestände an Akten zu verwalten haben.

Andernorts mehr Personal
Den 5,8 Stellen (verteilt auf acht Mitarbeitende) im Kanton St. Gallen stehen in Luzern 17 und in Aarau 11 Personaleinheiten gegenüber. Zudem sind beide Vergleichsarchive in Neubauten untergebracht, während die St. Galler mit einer schwierigen räumlichen Situation zurecht kommen müssen: Ihre Akten befinden sich an drei verschiedenen Standorten.


Tagblatt.ch

https://www.bundesarchiv.de/kabinettsprotokolle/

Das Bundesarchiv hat damit begonnen, die gedruckte Edition der Kabinettsprotokolle zu digitalisieren. Derzeit liegen im wesentlichen die Jahrgänge 1957 und 1958 einsehbar vor.

Für Präsident Weber ein "Meilenstein der Internet-Präsenz" (so laut Heise).

Im Groninger Rijksarchief ist ein Stammbuchblatt Rolands von Waldenburg (Stammbuch des Eiso Jarges, Ms. 2580) von 1565 erhalten. Auf die fotografische Aufnahme habe ich aus folgenden Gründen verzichtet: Die Groninger Archieven haben mich freundlich auf die Kosten aufmerksam gemacht, die sich wie folgt zusammensetzen würden: Auskunft (von max. 15 Minuten Bearbeitungszeit) Hfl 25.-; Negativ Schwarz/Weiß des Stammbuchblatts Hfl 15.-; Vergrößerung Hfl 16.-; Porto Hfl 5.-; Bankkosten bei Bezahlung aus dem Ausland Hfl 25.-; Eilzuschlag Minimum Hfl 50.-. Die Gesamtkosten für ein Repro des Stammbuchblatts würden demnach Hfl 136.- [62 Euro, KG] betragen. Eine Abbildung in diesem Beitrag hätte zusätzlich Hfl 55._ erfordert. Wenn dieses Beispiel Schule macht, wird die Beantwortung selbst einfachster Forschungsfragen (hier Handschriftenvergleich; Ermittlung der Studienorte) aus finanziellen Gründen nicht mehr durchführbar sein.
Ulrich Seelbach, Humanistische Bildungsreise in die antike Welt: Roland von Waldenburg in Italien (1566-1567), in: Erkundung und Beschreibung der Welt, Amsterdam/NY 2003, S. 135-162, hier 161f.

Seite des Groninger Archivverbunds mit derzeitigen Tarifen:
https://www.groningerarchieven.nl/

Das Archiv der Deutschen Jugendbewegung auf der nordhessischen Burg
Ludwigstein wird künftig als Landeseinrichtung dem Staatsarchiv Marburg
unterstellt.

Der Bestand des 1922 gegründeten Archivs sei damit dauerhaft gesichert, teilte das Kunstministerium mit. Das Land zahle seit Mitte der 80er Jahre einen freiwilligen jährlichen Zuschuss von 170.000 Euro. Als Landeseinrichtung komme dem Archiv die Förderung fest zu.

Das Archiv bleibe Eigentum der Stiftung Jugendburg Ludwigstein.Das Staatsarchiv könne bei einer besseren Präsentation des Bestandes behilflich sein.


Quelle: HR Online

 

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