Privatarchive und Initiativen
Peymann im Interview mit Roland Müller, Stuttgarter Zeitung (Link):
" .... Neigen Sie dazu, sich alles anzueignen?
Wenn ein Unternehmen zu viele Risiken birgt, dann schon. Sie müssen wissen, dass Ihrem Kollegen Schütt alle Materialien aus meiner Bochumer und Wiener Zeit zur Verfügung standen, wirklich alle - und dazu noch viele Dokumente aus der Stuttgarter Zeit. Das ganze Zeug, also Interviews, Fernsehauftritte, Sprüche, Briefe, Beschimpfungen etcetera, ist in Ordnern immer mit umgezogen. Aus diesem wandernden Peymann-Archiv konnte sich Schütt nun ungehindert bedienen. Ich habe da die Hosen runtergelassen.
Wenn man aber selbst die winzigsten Lebensdokumente aufbewahrt, muss man schon sehr von sich überzeugt sein, oder?
Ich habe sie nicht aufbewahrt. Das haben meine Sekretariate gemacht. Ich schleppe diese Dokumente nur als Fundgrube mit mir rum und werde sie irgendwann der Akademie der Künste in Berlin oder, wer weiß, dem Marbacher Literaturarchiv übergeben." ....
" .... Neigen Sie dazu, sich alles anzueignen?
Wenn ein Unternehmen zu viele Risiken birgt, dann schon. Sie müssen wissen, dass Ihrem Kollegen Schütt alle Materialien aus meiner Bochumer und Wiener Zeit zur Verfügung standen, wirklich alle - und dazu noch viele Dokumente aus der Stuttgarter Zeit. Das ganze Zeug, also Interviews, Fernsehauftritte, Sprüche, Briefe, Beschimpfungen etcetera, ist in Ordnern immer mit umgezogen. Aus diesem wandernden Peymann-Archiv konnte sich Schütt nun ungehindert bedienen. Ich habe da die Hosen runtergelassen.
Wenn man aber selbst die winzigsten Lebensdokumente aufbewahrt, muss man schon sehr von sich überzeugt sein, oder?
Ich habe sie nicht aufbewahrt. Das haben meine Sekretariate gemacht. Ich schleppe diese Dokumente nur als Fundgrube mit mir rum und werde sie irgendwann der Akademie der Künste in Berlin oder, wer weiß, dem Marbacher Literaturarchiv übergeben." ....
Wolf Thomas - am Dienstag, 9. Dezember 2008, 21:45 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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" .... Auch in Deutschland fehlt ein zentrales Archiv für Satire-Zeitschriften. Immerhin gibt es hier aber das Deutsche Kabarettarchiv in Mainz oder die Münchner und Berliner Staatsbibliotheken, die gut sortiert sind. ....."
Frankreichs größtes Karikaturen-Archiv des Physiklehrers Michel Dixmier in Paris wird daher als "gelobtes Land" dargestellt:
" .... Denn Michel Dixmier, der seine Besucher auf der Straße erwartet, wirkt gar nicht wie ein Archivar. ..... Dem 65-Jährigen fehlt nicht nur der strenge Blick über die Lesebrille, den er dem Klischee nach haben müsste. Er rennt auch viel zu jugendlich die Treppen zu den Räumen hoch, die er für seine Sammlung angemietet hat. Und der Eingang zu seinem Archiv sieht aus wie eine banale Wohnungstür. Aber dann ist da plötzlich dieser typisch staubige Geruch. Und der gedämpfte Ton der eigenen Schritte, als hätte jemand die Wände mit Eierkartons beklebt. .....
So gut wie bei Michel Dixmier geht es den Doktoranden und Forschern in den Bibliotheken und staatlichen Archiven aber nicht. Dixmier schließt seinen Besuchern morgens die Tür zu seinem Privatarchiv auf und holt sie erst zum Mittagessen oder abends wieder ab. Dazwischen gibt es keine Wartezeiten, keine Taschenkontrollen, keine Bibliotheksausweise und keine Aufsicht, die auf der Suche nach einem Dieb um den Leser herumschleichen würde. Michel Dixmier vertraut seinen Gästen, Historiker oder Romanisten zum Beispiel, die sein Archiv über Mund-Propaganda gefunden haben: "Bei mir dürfen sie im Gegensatz zu den großen Bibliotheken noch alles anfassen. Eine Frau, die bislang die Karikaturen nur auf Mikrofilm betrachten konnte, war ganz erstaunt, als sie bei mir echtes Papier in die Hand bekam. Auf einmal waren die Zeichnungen bunt und nicht mehr schwarz-weiß wie auf dem Mikrofilm. Und sie konnte sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Ausgaben der Zeitschriften gestaltet waren."...."
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/358/450081/text/
Frankreichs größtes Karikaturen-Archiv des Physiklehrers Michel Dixmier in Paris wird daher als "gelobtes Land" dargestellt:
" .... Denn Michel Dixmier, der seine Besucher auf der Straße erwartet, wirkt gar nicht wie ein Archivar. ..... Dem 65-Jährigen fehlt nicht nur der strenge Blick über die Lesebrille, den er dem Klischee nach haben müsste. Er rennt auch viel zu jugendlich die Treppen zu den Räumen hoch, die er für seine Sammlung angemietet hat. Und der Eingang zu seinem Archiv sieht aus wie eine banale Wohnungstür. Aber dann ist da plötzlich dieser typisch staubige Geruch. Und der gedämpfte Ton der eigenen Schritte, als hätte jemand die Wände mit Eierkartons beklebt. .....
So gut wie bei Michel Dixmier geht es den Doktoranden und Forschern in den Bibliotheken und staatlichen Archiven aber nicht. Dixmier schließt seinen Besuchern morgens die Tür zu seinem Privatarchiv auf und holt sie erst zum Mittagessen oder abends wieder ab. Dazwischen gibt es keine Wartezeiten, keine Taschenkontrollen, keine Bibliotheksausweise und keine Aufsicht, die auf der Suche nach einem Dieb um den Leser herumschleichen würde. Michel Dixmier vertraut seinen Gästen, Historiker oder Romanisten zum Beispiel, die sein Archiv über Mund-Propaganda gefunden haben: "Bei mir dürfen sie im Gegensatz zu den großen Bibliotheken noch alles anfassen. Eine Frau, die bislang die Karikaturen nur auf Mikrofilm betrachten konnte, war ganz erstaunt, als sie bei mir echtes Papier in die Hand bekam. Auf einmal waren die Zeichnungen bunt und nicht mehr schwarz-weiß wie auf dem Mikrofilm. Und sie konnte sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Ausgaben der Zeitschriften gestaltet waren."...."
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/358/450081/text/
Wolf Thomas - am Mittwoch, 3. Dezember 2008, 15:03 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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Klaus Wolschner in der Bremer TAZ (Link): "Das renommierte Karlsruher "Zentrum für Kunst und Medientechnologie" hat das gesamte Werk des umtriebigen Bremer Computer-Künstlers Michael Weisser in sein Archiv genommen: Computer-Sounds, Computer-Prosa, Computer-Bilder und digital verfremdete analoge Kunstwerke. .....
"Die Sammlung stellt ein einzigartiges Konvolut zur Entwicklung der multimedialen und digitalen Kunst dar", so hat der Leiter des ZKM, Peter Weibel, die Entscheidung erläutert, Weisser als Prototypen für Computer-Kunst in sein Archiv zu nehmen. Insbesondere die "Querverbindungen" zwischen den Medien und künstlerischen Gattungen sowie der digitalen und der analogen Kunst haben ihn überzeugt.
"Alles weg", sagt Weisser und zeigt auf seine fast leer geräumte Atelier-Etage. Wobei man sich fragt, wieso eigentlich ein LKW kommen muss, um eine Sammlung Computer-Kunst abzuholen. Besteht nicht die Realität dieser Kunst aus digitalen Datensätzen, Bild-Daten und Ton-Daten, die nur in der "Performance" zu sinnlicher und körperlicher Realität werden? "Ich bin der Tradition des Analogen verhaftet", ist Weissers verblüffende Antwort auf diese Frage. .....
Weisser wäre nicht Weisser, wenn er nicht für sein eigenes Archiv die Datenbank selbst erstellen würde - mit einer Software, die die Bezüge deutlich macht. "Hyper-Inventar" nennt ZKM-Leiter Peter Weibel das. Dieses "Hyper"-Inventar soll nicht ein gewöhnliches Inventar sein, sondern auch "die Story hinter dem Werk" zeigen, Vernetzungen zu anderen Objekten, zu Ideen, Erlebnissen, Menschen und Orten.
Ist das nicht ein trauriger Moment, wenn der LKW mit dem Lebenswerk den Motor anlässt und wegfährt? "Abschiedsschmerz mischte sich mit dem Gefühl", sagt Weisser, "eine spannende Reise in eine neue Welt voller Abenteuer anzutreten." Er ist ein getriebener Optimist. Gerade hat er seinen 60. Geburtstag hinter sich gelassen."
"Die Sammlung stellt ein einzigartiges Konvolut zur Entwicklung der multimedialen und digitalen Kunst dar", so hat der Leiter des ZKM, Peter Weibel, die Entscheidung erläutert, Weisser als Prototypen für Computer-Kunst in sein Archiv zu nehmen. Insbesondere die "Querverbindungen" zwischen den Medien und künstlerischen Gattungen sowie der digitalen und der analogen Kunst haben ihn überzeugt.
"Alles weg", sagt Weisser und zeigt auf seine fast leer geräumte Atelier-Etage. Wobei man sich fragt, wieso eigentlich ein LKW kommen muss, um eine Sammlung Computer-Kunst abzuholen. Besteht nicht die Realität dieser Kunst aus digitalen Datensätzen, Bild-Daten und Ton-Daten, die nur in der "Performance" zu sinnlicher und körperlicher Realität werden? "Ich bin der Tradition des Analogen verhaftet", ist Weissers verblüffende Antwort auf diese Frage. .....
Weisser wäre nicht Weisser, wenn er nicht für sein eigenes Archiv die Datenbank selbst erstellen würde - mit einer Software, die die Bezüge deutlich macht. "Hyper-Inventar" nennt ZKM-Leiter Peter Weibel das. Dieses "Hyper"-Inventar soll nicht ein gewöhnliches Inventar sein, sondern auch "die Story hinter dem Werk" zeigen, Vernetzungen zu anderen Objekten, zu Ideen, Erlebnissen, Menschen und Orten.
Ist das nicht ein trauriger Moment, wenn der LKW mit dem Lebenswerk den Motor anlässt und wegfährt? "Abschiedsschmerz mischte sich mit dem Gefühl", sagt Weisser, "eine spannende Reise in eine neue Welt voller Abenteuer anzutreten." Er ist ein getriebener Optimist. Gerade hat er seinen 60. Geburtstag hinter sich gelassen."
Wolf Thomas - am Donnerstag, 27. November 2008, 19:22 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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KlausGraf - am Donnerstag, 27. November 2008, 00:08 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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"Was sind Ihre nächsten Pläne? .......
....... Auch meinem Archiv möchte ich mich widmen, dort sieht es schlimm aus."
Emil Steinberger in einem Interview mit der Berner Zeitung (Link).
....... Auch meinem Archiv möchte ich mich widmen, dort sieht es schlimm aus."
Emil Steinberger in einem Interview mit der Berner Zeitung (Link).
Wolf Thomas - am Dienstag, 25. November 2008, 19:15 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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" ..... Der Verein besteht seit 30 Jahren und ist bekannt dafür, dass er zu städtebaulichen Themen selten ein Blatt vor den Mund nimmt, über ein umfassendes historisches Archiv mit Postkarten und Dokumenten verfügt und in den vergangenen 16 Jahren rund 70000 Euro für 43 Projekte gespendet hat. ...."
Quelle: Kieler Nachrichten
Quelle: Kieler Nachrichten
Wolf Thomas - am Mittwoch, 19. November 2008, 19:36 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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"..... [Kerstin] Bartelt arbeitete nach dem Tsunami beim Verein „Missing People e.V.“ und half Menschen bei der Suche nach ihren Angehörigen oder Behördengängen. Heute betreibt sie zusammen mit ihrem Freund das „Khao Lak Forum“, in dem sie Tipps für die Region gibt und anderen Usern die Möglichkeit bietet, sich über Land und Leute auszutauschen.
Gegründet wurde das Forum von Heinrich Großkopf. Auch er sagt: „Es hat sich viel verändert.“ Der Niedersachse weiß, wovon er spricht: Er dokumentierte unter dem Namen „Radarheinrich“ den Tsunami und die Folgen mit Bildern, Augenzeugenberichten und Videos. Sein Archiv gehört zu den größten Datensammlungen zur Katastrophe weltweit. ....."
Quelle: Focus
"Dieses Archiv dient der Dokumentation des Tsunamiereignisses von 2004 und der Erhaltung wertvoller Dateien für die Nachwelt. Von den bisher aufgenommenen 7.000 Dateien sind bereits über 3.000 schon wieder aus dem Internet verschwunden. Ausser den bereits aufgenommen Dateien liegen mir noch Listen und andere Archive mit vielen weiteren Fotos vor. Ich hatte mich vorerst nur um die Fotos gekümmert, die erfahrungsgemäß sehr schnell wieder verschwinden, also die Pressefotos. Fotos, die in relativ stabilen Archiven lagern werden momentan aufgenommen.
Dieser Tsunami wurde in unserem heutigen Medienzeitalter eigentlich sehr vielseitig dokumentiert, jedoch in unzähligen verschiedenen Quellen. Die Inhalte dieser Quellen werden hier als Kopie zusammengefasst um Betroffenen, der Wissenschaft, der Bildung und jedem anderen Interessierten die Möglichkeit zur vereinfachten Recherche zu bieten, was damals am 26.12.04 überhaupt passiert ist.
Den Aufbau, die Pflege und die Wartung von diesem Tsunami Archiv betreibe ich als privates Hobby. Es steht keine Organisation dahinter. Das Datenforum, in dem ein Großteil der Bilder abgelegt ist, wurde in einer freiwilligen Tätigkeit von dem Informatiker Jens Wolf aufgebaut. Vielen Dank Jens für diese Arbeit, nur dadurch wurde eine Gestalltung dieser Seite in diesem Umfang möglich."
Quelle: https://www.radarheinrich.de/
Gegründet wurde das Forum von Heinrich Großkopf. Auch er sagt: „Es hat sich viel verändert.“ Der Niedersachse weiß, wovon er spricht: Er dokumentierte unter dem Namen „Radarheinrich“ den Tsunami und die Folgen mit Bildern, Augenzeugenberichten und Videos. Sein Archiv gehört zu den größten Datensammlungen zur Katastrophe weltweit. ....."
Quelle: Focus
"Dieses Archiv dient der Dokumentation des Tsunamiereignisses von 2004 und der Erhaltung wertvoller Dateien für die Nachwelt. Von den bisher aufgenommenen 7.000 Dateien sind bereits über 3.000 schon wieder aus dem Internet verschwunden. Ausser den bereits aufgenommen Dateien liegen mir noch Listen und andere Archive mit vielen weiteren Fotos vor. Ich hatte mich vorerst nur um die Fotos gekümmert, die erfahrungsgemäß sehr schnell wieder verschwinden, also die Pressefotos. Fotos, die in relativ stabilen Archiven lagern werden momentan aufgenommen.
Dieser Tsunami wurde in unserem heutigen Medienzeitalter eigentlich sehr vielseitig dokumentiert, jedoch in unzähligen verschiedenen Quellen. Die Inhalte dieser Quellen werden hier als Kopie zusammengefasst um Betroffenen, der Wissenschaft, der Bildung und jedem anderen Interessierten die Möglichkeit zur vereinfachten Recherche zu bieten, was damals am 26.12.04 überhaupt passiert ist.
Den Aufbau, die Pflege und die Wartung von diesem Tsunami Archiv betreibe ich als privates Hobby. Es steht keine Organisation dahinter. Das Datenforum, in dem ein Großteil der Bilder abgelegt ist, wurde in einer freiwilligen Tätigkeit von dem Informatiker Jens Wolf aufgebaut. Vielen Dank Jens für diese Arbeit, nur dadurch wurde eine Gestalltung dieser Seite in diesem Umfang möglich."
Quelle: https://www.radarheinrich.de/
Wolf Thomas - am Dienstag, 18. November 2008, 18:37 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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"Der Kinderkanal, das Kindermedienzentrum, die Universität und das Institut für Computerspiel Spawnpoint in Erfurt sind für das Spielemuseum in Chemnitz genug Gründe, über einen Umzug nachzudenken.
1986 in Hamburg gegründet, zog die Spielesammlung 1994 nach Chemnitz - in den ersten Museumsneubau eines privaten Investors in den neuen Ländern. Mit genügend Platz für wechselnde Ausstellungen, das riesige Archiv und die große Spielstube. Dort wird täglich gewürfelt, gepuzzelt, ausgesetzt, gezogen und geklickt - mehr als 185 000 Gäste wurden bislang gezählt, darunter sind etwa 200 Schulklassen im Jahr. Und weil in diesem Museum mit den Exponaten gespielt werden darf, belohnen das die Besucher mit der längsten Verweildauer aller Museen in Deutschland: Zweieinhalb Stunden bleiben Gäste im Durchschnitt, so die Statistik. Und diese Zeit reicht nicht einmal für alle 800 Spiele aus, die zur Verfügung stehen, Neuheiten wie Klassiker, Brettspiele wie Computergames.
Im Archiv, der Schatzkiste des Museums, lagern 35 000 Spiele aus aller Welt - und den letzten 100 Jahren. Wer jedes nur 15 Minuten spielt, wäre damit 8750 Stunden lang beschäftigt. Umgerechnet 364,5 Tage lang. ....
Zu den Schwerpunkten gehören Biedermeier- und Jugendstilspiele sowie Baukästen und DDR-Spiele, die nahezu komplett im Archiv liegen....."
Quelle: Thüringer Allgemeine (Link)
1986 in Hamburg gegründet, zog die Spielesammlung 1994 nach Chemnitz - in den ersten Museumsneubau eines privaten Investors in den neuen Ländern. Mit genügend Platz für wechselnde Ausstellungen, das riesige Archiv und die große Spielstube. Dort wird täglich gewürfelt, gepuzzelt, ausgesetzt, gezogen und geklickt - mehr als 185 000 Gäste wurden bislang gezählt, darunter sind etwa 200 Schulklassen im Jahr. Und weil in diesem Museum mit den Exponaten gespielt werden darf, belohnen das die Besucher mit der längsten Verweildauer aller Museen in Deutschland: Zweieinhalb Stunden bleiben Gäste im Durchschnitt, so die Statistik. Und diese Zeit reicht nicht einmal für alle 800 Spiele aus, die zur Verfügung stehen, Neuheiten wie Klassiker, Brettspiele wie Computergames.
Im Archiv, der Schatzkiste des Museums, lagern 35 000 Spiele aus aller Welt - und den letzten 100 Jahren. Wer jedes nur 15 Minuten spielt, wäre damit 8750 Stunden lang beschäftigt. Umgerechnet 364,5 Tage lang. ....
Zu den Schwerpunkten gehören Biedermeier- und Jugendstilspiele sowie Baukästen und DDR-Spiele, die nahezu komplett im Archiv liegen....."
Quelle: Thüringer Allgemeine (Link)
Wolf Thomas - am Mittwoch, 12. November 2008, 12:39 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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Die Fondation Jean Monnet, 1978 in Lausanne Stiftung gegründet, beherbergt ein Archiv, eine Mediathek und eine Bibliothek. Durch ihr Engagement setzt sie sich für die europäische Integration ein. Die Archive der FJM sind einmalig (Gedächtnis des Beginns der europäischen Union) und von hoher Qualität. Durch die Dokumentation und die Mediathek, die sie aufbaut und durch die Informationen, die sie aufbereitet, trägt sie wesentlich zur "Europäisierung" der Schweiz bei. Unter den Dokumenten befinden sich auch die Entwürfe für die Gründung der Vorläufer-Organisationen der EU. Die Stiftung mit Sitz in Lausanne versteht sich zudem als Zentrum der Begegnung und der Reflexion.
Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Monnet
Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Monnet
Wolf Thomas - am Dienstag, 11. November 2008, 21:19 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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"Sein Spot für «Afri Cola» gehört zu den wichtigsten Zeugnissen der deutschen Werbekunst - jetzt soll der Düsseldorfer Künstler, Fotograf und Werber Charles Wilp (1932-2005) mit einem Archiv geehrt werden. .....
Entsprechende Berichte bestätigte Wilp-Freund Karl-Heinz Theisen - zusammen mit der Wilp-Witwe Ingrid Schmidt-Winkeler Initiator des Plans - am Wochenende.
Kapriziert haben sich die Initiatoren auf das Gelände der Kaiserswerther Diakonie.
Höchstens 50 000 Euro veranschlagt Theisen für die geplante «Containerlösung» im Park der Diakonie: Vier Container, in denen Bilder, Zeichnungen und Fotografien aus dem umfangreichen Nachlass Wilps gezeigt werden sollen, werden miteinander verbunden und «verschwinden» als «Grashaus» unter Erde und Rasen.
«Krönung» des Ensembles soll Wilps berühmtes Ufo «Futuro» aus dem Jahr 1973 sein. Das bewohnbare linsenförmige Zimmer mit Bullaugen hatte der PR-Mann und Fotograf, der Künstler wie Andy Warhol und Joseph Beuys oder Sportler wie Muhammed Ali vor seiner Linse hatte, vor gut 35 Jahren auf dem Dach seines Hauses installiert. Ein Aufreger für die Nachbarschaft, der dazu führte, dass Wilp das Weltraumobjekt letztlich in den Niederlanden einlagerte. Von dort will Theisen es «aufpoliert» nach Kaiserswerth zurückholen.
Von Kaiserswerth aus hatte Wilp in den 60er und 70er Jahren mit Kampagnen für Afri-Cola, Wodka («Puschkin: Für harte Männer») oder VW («und läuft und läuft und läuft») seinen legendären Ruf als kultige Werbe-Ikone begründet. Hier begann Wilp (1932-2005) auch seine zweite Laufbahn - als «ARTronaut». Fasziniert von der Raumfahrt schickte Wilp - für so manchen eine zunehmend «spinnerte» Haltung - etwa Kunst per Rakete ins Weltall.
Warum der Nachlass, von dem schon Teile an Museen in Berlin und München gegangen sind, nicht einem Düsseldorfer Museum angeboten wird? Der Prophet im eigenen Lande gelte nichts, antwortet Theisen. «Für Charles Wilp war bisher kein Platz», sagt der Wilp-Freund und begründet die «nicht so ganz große Resonanz» mit Ignoranz und Unkenntnis. «Charles Wilp, wer ist das denn?» - diese Bemerkung sei nicht selten."
Quelle:
https://www.dorstenerzeitung.de/nachrichten/kultur/art604,403587
Wikipedia-Artikel zu Charles Wilp:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Paul_Wilp
Entsprechende Berichte bestätigte Wilp-Freund Karl-Heinz Theisen - zusammen mit der Wilp-Witwe Ingrid Schmidt-Winkeler Initiator des Plans - am Wochenende.
Kapriziert haben sich die Initiatoren auf das Gelände der Kaiserswerther Diakonie.
Höchstens 50 000 Euro veranschlagt Theisen für die geplante «Containerlösung» im Park der Diakonie: Vier Container, in denen Bilder, Zeichnungen und Fotografien aus dem umfangreichen Nachlass Wilps gezeigt werden sollen, werden miteinander verbunden und «verschwinden» als «Grashaus» unter Erde und Rasen.
«Krönung» des Ensembles soll Wilps berühmtes Ufo «Futuro» aus dem Jahr 1973 sein. Das bewohnbare linsenförmige Zimmer mit Bullaugen hatte der PR-Mann und Fotograf, der Künstler wie Andy Warhol und Joseph Beuys oder Sportler wie Muhammed Ali vor seiner Linse hatte, vor gut 35 Jahren auf dem Dach seines Hauses installiert. Ein Aufreger für die Nachbarschaft, der dazu führte, dass Wilp das Weltraumobjekt letztlich in den Niederlanden einlagerte. Von dort will Theisen es «aufpoliert» nach Kaiserswerth zurückholen.
Von Kaiserswerth aus hatte Wilp in den 60er und 70er Jahren mit Kampagnen für Afri-Cola, Wodka («Puschkin: Für harte Männer») oder VW («und läuft und läuft und läuft») seinen legendären Ruf als kultige Werbe-Ikone begründet. Hier begann Wilp (1932-2005) auch seine zweite Laufbahn - als «ARTronaut». Fasziniert von der Raumfahrt schickte Wilp - für so manchen eine zunehmend «spinnerte» Haltung - etwa Kunst per Rakete ins Weltall.
Warum der Nachlass, von dem schon Teile an Museen in Berlin und München gegangen sind, nicht einem Düsseldorfer Museum angeboten wird? Der Prophet im eigenen Lande gelte nichts, antwortet Theisen. «Für Charles Wilp war bisher kein Platz», sagt der Wilp-Freund und begründet die «nicht so ganz große Resonanz» mit Ignoranz und Unkenntnis. «Charles Wilp, wer ist das denn?» - diese Bemerkung sei nicht selten."
Quelle:
https://www.dorstenerzeitung.de/nachrichten/kultur/art604,403587
Wikipedia-Artikel zu Charles Wilp:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Paul_Wilp
Wolf Thomas - am Sonntag, 9. November 2008, 17:27 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
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