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Oeffentlichkeitsarbeit

Auch Internetauftritte von Archiven sollten (und müssen im Bereich der Bundesverwaltung) barrierefrei zugänglich sein. Als Einstieg empfiehlt sich vielleicht die umfangreiche Darstellung im Rahmen des E-Government-Handbuchs

https://www.bva.bund.de/aufgaben/win/beitraege/00280/index.html

Direktlink 1,8 MB (PDF)
https://www.bsi.bund.de/fachthem/egov/download/4_Barriere.pdf

Siehe auch:
https://www.einfach-fuer-alle.de/
https://www.webaccessibility.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Barrierefreies_Internet

Als erste Bibliothek in Deutschland ist
es Usern auf der Homepage https://www.buecherhallen.de möglich, sich über den
Internet-Dienst ReadSpeaker den Inhalt von Webseiten durch eine
computer-gestützte Stimme vorlesen zu lassen. Sobald der User das auf der
Webseite platzierte Lautsprechersymbol in den Bereichen Veranstaltungen, News,
HÖB-Themen drückt, wird entweder die ganze HTML-Seite oder ein vorher
markierter Text an den Internet-Dienst übertragen und in Sprache umgesetzt.
Dieser Dienst erfordert keine Installation oder Herunterladen von Software auf
dem heimischen PC.
Große Teile der Bevölkerung können das Internet schwer oder kaum nutzen.
Besonders betroffen sind davon stark Sehbehinderte, Legastheniker, funktionale
Analphabeten, Menschen mit Behinderungen, mit nicht-deutscher Muttersprache.
Hinzu kommen Millionen von älteren Menschen mit Leseschwierigkeiten und
Hirngeschädigte. Durch das neue Angebot wird benachteiligten Menschen der
Internetzugang erleichtert und die Gefahr verringert, dass ihre
Benachteiligung sich weiter verschärft.


Quelle:
https://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg25374.html

Inhalt:

Eröffnung des 74. Deutschen Archivtags in Chemnitz

* Begrüßung
Professor Dr. Volker Wahl, Vorsitzender des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare 13
* Einladung zum XV. Internationalen Archivkongress 2004 in Wien
Evelyn Wareham, Sekretariat des ICA (Paris) 21

Grußworte

* Horst Rasch, Staatsminister des Innern des Freistaates Sachsen 23
* Berthold Brehm, Bürgermeister der Stadt Chemnitz 27
* Prof. Dr. Peter Csendes, Präsident des Verbandes österreichischer Archivare, 29
* Dr. Dieter Brosius, Vorsitzender des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine 30

Eröffnungsvortrag

* Meinhard Miegel
Verdrängte Wirklichkeiten – Die Lebenswelt der Deutschen 33

Gemeinsame Arbeitssitzung: Die Reform der öffentlichen Verwaltung

* Angelika Menne-Haritz
Einführung 49
* Klaus Lenk
eGovernment und Verwaltungsreform: Gemeinsame Ziele und gegenseitige Impulse 51
* Raimund Bartella
Das Leitbild „Stadt der Zukunft“: Eine neue Strategie für die Kommunen 63
* Rainer Ullrich
Verwaltungsreform in der Praxis – der Blick von außen. Erfahrungen eines externen Beraters 75
* Lars Nebelung
Zusammenfassung der Diskussion 85

Sektionssitzungen
Sektion I: Verwaltungsreform und Überlieferungsbildung im Archiv

* Ulrich Nieß
Einführung 87
* Thekla Kluttig
Länderübergreifende Überlieferungsbildung bei der Bundesanstalt für Arbeit – der Umbau beginnt? 91
* Barbara Hoen
Neue Anforderungen an die Archive bei der Überlieferungsbildung in elektronischen Systemumgebungen 99
* Margit Ksoll-Marcon
Standards für Dokumentenmanagementsysteme in der bayerischen Archivverwaltung 109
* Clemens Rehm
Verwaltungsreform und Bewertung. Ein gesellschaftliches Spannungsverhältnis 117
* Irmgard Christa Becker
Die Auswirkungen von SAP R 3/FI-ISPS auf die Überlieferungsbildung bei Akten aus der Finanzverwaltung 129
* Florian Gläser
Zusammenfassung der Diskussion 137

Sektion II: Neue Organisationsformen im Archivwesen

* Jürgen Rainer Wolf
Einführung 141
* Andreas Hedwig
Die hessischen Staatsarchive im Umbruch – die Auswirkungen der betriebswirtschaftlichen Neuen Verwaltungssteuerung 147
* Ulrike Höroldt
Archive in Bewegung? Zur Strukturreform des staatlichen Archivwesens in Sachsen-Anhalt 159
* Volker Jäger
Ein Zwischenarchiv der sächsischen Landesverwaltung im Kontext von Immobilienmanagement und archivischen Fachaufgaben 181
* Harald Stockert
Zwischenarchiv als strategische Chance für die archivische Zukunft im digitalen Zeitalter 189
* Henning Steinführer
Zusammenfassung der Diskussion 201

Sektion III: Neue Dienstleistungen des Archivs

* Hartmut Weber
Einführung 207
* Irene Gerrits
Neue Dienstleistungen für neue Kunden im Niederländischen Nationalarchiv 209
* Petra Rauschenbach
Auf dem Weg zum bedarfsgerechten Angebot: Retrokonversion von Findkarteien in der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO) im Bundesarchiv 217
* Jörg Filthaut
Online-Benutzernavigation für genealogische Forschungen. Ein Optimierungskonzept für Benutzungsabläufe 221
* Katharina Ernst
Unterstützung der behördlichen Schriftgutverwaltung durch Onlinedienstleistungen der Archive 243
* Ilka Minneker
Zusammenfassung der Diskussion 259

Sektion IV: Neue Anforderungen an die Archivarinnen und Archivare

* Jens Metzdorf
Einführung 263
* Hartwig Walberg
Über den Tellerrand geschaut: Neue Strategien der Archivarsausbildung 271
* Hans-Christian Herrmann
Mehr Fortbildung zur Bewahrung archivischer Professionalität in einer älter werdenden Gesellschaft 285
* Katharina Tiemann
Ausbildungsberuf Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste: Eine Zwischenbilanz 299
* Thomas Kreutzer
Zusammenfassung der Diskussion 305

Sitzung der Fachgruppe 1: Archivare an staatlichen Archiven
Zentralisierung und Dezentralisierung. Aktuelle Organisationsänderungen im staatlichen Archivwesen

* Robert Kretzschmar
Einführung 311
* Lutz Schilling
Neustrukturierung der Staatsarchivverwaltung im Freistaat Thüringen 315
* Nicole Bickhoff
Neue Organisations- und Arbeitsformen in der Staatlichen
Archivverwaltung Baden-Württemberg 321
* Peter Klefisch
Organisationsuntersuchung des staatlichen Archivwesens
in Nordrhein-Westfalen und Planungen zu seiner Neustrukturierung 335
* Hans-Holger Paul
Verlängerter Arm der Verwaltung oder Häuser der Geschichte.
Staatsarchive zwischen Kosten-Leistungsrechnung und
Bürgerservice 345
* Robert Kretzschmar
Zusammenfassung der Diskussion 351

Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
Abbild und Wirklichkeit. Fotografien in der historischen Bildungsarbeit der Archive

* Joachim Pieper
Einführung 355
* Sigrid Schneider
Abbild und Wirklichkeit – Fotografien und Geschichtsbilder 359
* Ludger Claßen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte…? Bildreproduktion und Bildredaktion im Verlag: Probleme, Chancen, Ziele 371
* Birgit Wanninger
Wunsch und Wirklichkeit. Die Nutzung von Bildersammlungen in Archiven durch die Presse 377
* Wolfgang Antweiler
Historische Fotos als Grundlage von zukunftsgerichteter Stadtplanung 383
* Joachim Pieper
Zusammenfassung der Diskussion 390

Forum Diplomarchivarinnen und Diplomarchivare. Das Berufsbild der Diplomarchivarinnen und Diplomarchivare (FH)

* Peter Halicska
Homo archivarius – Ein Exot in der Verwaltung 391
* Klaus Pradler
Präsentation des Berufsbildes auf Ausbildungsmessen 393

Forum Ausbildung Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste

* Angela Keller-Kühne
Der Arbeitskreis Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste im VdA: Aufgaben und Zielsetzung. Eine erste Bilanz in Zahlen und Fakten 399
* Michael Scholz
Zur Ausbildungssituation in den Neuen Bundesländern. Das Beispiel des Landes Brandenburg 409
* Reiner Kammerl
Die Ausbildung für den mittleren Dienst in Bayern. Eine Alternative zum dualen System? 417
* Ingrid Wichtrup
Die Karriereleiter erklommen oder im Aktenstaub versunken? Ausbildung und Berufsalltag einer Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv 425
* Christian Lein und Kristin Fischer
Lernen in Schule und Archiv. Vom Alltag eines Auszubildenden 435
* Angela Keller-Kühne
Zusammenfassung der Diskussion 438

Anhang

* Programm des 74. Deutschen Archivtags in Chemnitz 439
* Referenten, Sitzungsleiter und Berichterstatter 447
* Impressionen vom 74. Deutschen Archivtag 451
* Erklärung des Vorstands des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. vom 12. November 2003 (Fuldaer Erklärung) 461

Info:
Archive im gesellschaftlichen Reformprozess. Referate des 74. Deutschen Archivtags 2003 in Chemnitz,
Herausgegeben vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.; Redaktion: Robert Kretzschmar
Verlag Franz Schmitt Siegburg, 2004
ISBN 3-87710-244-1

Quelle:
https://www.archiv.net/isy.net/servlet/broadcast/aktuelles_news.html?newsid=3941

Wenn ein Archiv eine Veröffentlichung herausgibt, muss es dann Bibliothekspflichtexemplare abliefern?

Behörden (also auch Archive) haben mit ihren Veröffentlichungen einige Bibliotheken unentgeltlich zu beliefern. Sehr ausführliche Informationen zu Amtsdrucksachen bietet die SB zu Berlin auf ihren Seiten. Sie hat auch die Abgabeerlasse, in denen die Einzelheiten geregelt sind, im Wortlaut dokumentiert:

https://amtsdruckschriften.staatsbibliothek-berlin.de/de/erwerbungen/abgabeerlasse.html

Im Erlass der Bundesregierung von 1958 heisst es:

Alle Behörden und Dienststellen des Bundes einschließlich der bundesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts haben von allen von ihnen herausgegebenen oder in ihrem Auftrag einmalig oder laufend erscheinenden Drucksachen oder sonstigen Veröffentlichungen je ein Freiexemplar an die
Deutsche Bibliothek, Frankfurt/Main,
Westdeutsche Bibliothek, z. Z. Marburg
[jetzt: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz],
Bibliothek des Deutschen Bundestages, Bonn,
Bayerische Staatsbibliothek, München,
unmittelbar nach ihrem Erscheinen abzuliefern.


Für die Universitätsarchive NRW gilt im Abgabenerlass NRW:

Wissenschaftliche Veröffentlichungen der oder aus den Hochschulen und anderen Einrichtungen des Landes sind von der Ablieferung als Amtsdrucksachen ausgenommen; die Ablieferung derartiger Veröffentlichungen aufgrund anderweitiger Vorschriften bleibt unberührt.

In Bremen heisst es explizit:
"Die Bestimmungen des Bremischen Archivgesetzes bleiben hiervon unberührt."

Auf jeden Fall erhalten nach den allgemeinen Pflichtexemplargesetzen die Deutsche Bibliothek und die zuständige Pflichtexemplarbibliothek(en) des Landes Pflichtexemplare.

Rechtsgrundlagen:

Gesetz über die Deutsche Bibliothek:
https://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/dbiblg/__18.html

Rechtsgrundlage in NRW (Abgabe an Bonn, Düsseldorf oder Münster):
https://www.ulb.uni-bonn.de/bibliothek/bestaende/pflichtbestand/pflichtexemplargesetz.htm

Über die bibliothekarischen Pflichtexemplargesetze orientiert eine Diplomarbeit von 2001 (PDF):
https://edoc1.bibliothek.uni-halle.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-20/dplmtext.pdf

Die Zusammenfassung seines Referats auf der Wiener Editionstagung überliess mir freundlicherweise Herr Bischoff, wofür ihm gedankt sei.

Fachliche Ansprüche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Archiv:
Wie können moderne Massenakten der Forschung zugänglich gemacht werden?

Von Frank M. Bischoff

Zusammenfassung
In der Zusammenfassung meines Beitrags möchte ich nochmals fünf Eckpunkte wiederholen:
1. Erschließung von Massenakten als archivische Standardaufgabe wird auch in Zukunft rudimentär bleiben. Eine tiefergehende Erschließung, eine Edition oder eine Online-Stellung der Originale wird auf lange Sicht hin nicht oder nur ausnahmsweise erfolgen können.
2. Eine Tiefenerschließung ist aber im Rahmen von Drittmittel-finanzierten Projekten möglich. Unter solchen Umständen kann für ausgewählte Bestände ggf. auch eine Online-Stellung der Originale, d. h. eine Digitalisierung von Archivgut realisiert werden. Klassische Editionen sind jedoch für Massenakten nicht sinnvoll.
3. Archive müssen tragfähige und begründete Erschließungsmodelle entwickeln und diese durchaus auch der Öffentlichkeit zur Diskussion stellen.
4. Archive müssen dringend ihr Potential an Erschließungsinformationen einer Allgemein-heit im Internet zugänglich machen. Dafür sollten rationelle Wege der Online-Stellung ermittelt werden.
5. Archive sollten in Zukunft der Austauschbarkeit und Kommunizierbarkeit von digitalen Erschließungsinformationen größeres Gewicht beimessen, damit sie auch in fachlichen Onlineportalen angemessen erfasst und mit Ihren Erschließungsinformationen dargestellt werden können.

Das Stadtarchiv Heilbronn hat im Rahmen des 62. Südwestdeutschen Archivtags am 11. Mai 2002 in Mosbach die Position vertreten, dass die historische Bildungsarbeit eine der Grundlagen der Archivarbeit bildet (vgl. Schrenk, Christhard; Wanner, Peter: Vortrag oder Event? Historische Bildungsarbeit am Beispiel des Stadtarchivs Heilbronn. In: Positionierung und Profilierung der Archive neben und mit anderen Kulturinstitutionen. Vorträge im Rahmen des 62. Südwestdeutschen Archivtags am 11. Mai 2002 in Mosbach. Eine Publikation der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Hg. v. Robert Kretzschmar. Stuttgart 2003, S. 21-33).

Ein Rückzug auf die gesetzlich abgesicherte Funktion der Rechts- und Informationssicherung ist als Legitimierung archivischen Handelns zu schmal. Überdies ist eine rechtliche Absicherung jederzeit widerrufbar. Dagegen bietet die Verankerung im Bereich der historischen Bildung eine breitere Basis; dazu kommt noch die über die Informationssicherung hinausgehende Herausforderung der Informationsstrukturiertung und -bereitstellung, die gerade für kommunale Archive an Bedeutung gewinnt.

Robert Kretzschmar schreibt im zitierten Band:
"Archive erfüllen wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Sie sichern das Kulturgut archivische Überlieferung und ermöglichen den Zugang dazu. In der historischen Bildungsarbeit haben sie zugleich ihren Anteil daran, dass dieses Kulturgut professionell ausgewertet und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sachverständig bestimmten Zielgruppen und einem breiteren Publikum vermittelt werden.
Welchen Anteil die verschiedenen Aufgaben an der Aufgabenwahrnehmung insgesamt haben sollen, darüber kann man diskutieren, das hängt vom jeweiligen Umfeld, vom archivarischen Selbstverständnis und wohl nicht zuletzt von den jeweiligen Erwartungen des Dienstherrn ab."

Dem ist beizupflichten - gerade in den Kommunen sind die Archive häufig die einzigen Institutionen, die sich der gesellschaftlich höchst bedeutenden Aufgabe der historischen Bildung annehmen. Aber selbst in Universitäts- und Landeshauptstädten ist es Archiven zu empfehlen, sich in der kulturellen Öffentlichkeit zu positionieren - auch dazu dient die historische Bildungsarbeit, denn es ist Alleinstellungsmerkmal der Archive, dass nur sie direkten Zugang zu authentischen historischen Quellen bieten.

Dr. Christhard Schrenk
Peter Wanner

Stadtarchiv Heilbronn


Ex: Archivliste mit Genehmigung der Verfasser

Ausgangspunkt war mein Beitrag:
https://archiv.twoday.net/stories/162384/

So überschreibt der Unternehmensberater Dr. Gerd Schneider im neuen ARCHIVAR 2004/1, S. 37-44 seinen Beitrag, der möglicherweise auch einmal online vorliegen wird - derzeit ist das letzte im Volltext (leider nur Aufsätze) eingestellte Heft das von 2002/3!

Es geht um Archive, die ins Blickfeld von Sparmassnahmen geraten.

Erwähnt wird u.a. eine massive externe fachliche Einwikrung auf die Arbeit staatlicher Archive, indem das Finanzressort eines westlichen Bundeslandes - NRW! - mit Hilfe eines Kabinettbeschlusses starke Reduzierungen der jährlichen Übernahmemengen an Archivgut durchsetzte.

Dann wird der Rechnungshofbericht Sachsen genannt - wir berichteten ausführlich!

Schneider wundert sich über das Ausbleiben eines Proteststurms.

Die meisten Archivare und insbesondere viele Verantwortungsträger sitzen, man verzeihe mir den Vergleich, wie die Erdhörnchen in ihren Höhlen und warten ab. Einige stecken lediglich ab und zu den Kopf heraus, um zu sehen, was weiter passiert.

Als Unternehmensberater kritisiert Schneider den Prüfbericht als mangelhaft. Er kritsiert aber auch die unzureichende Reaktion der archivischen Öffentlichkeit und des VdA. Die Archive stehen vor grundsätzlichen Problemen: Verzeichnungsrückstände, Bestandserhaltung, elektronische Archivierung. Der nächste Rechungshof werde präziser recherchieren. Die Archive müssen ihre Probleme betriebswirtschaftlich aufarbeiten.

Schneiders Forderungen:

1. Schaffen Sie umfassende Transparenz bei dem, was sie tun.
2. Erarbeiten Sie langfristige Archivkonzeptionen
3. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernprozesse
4. Modernisieren Sie Ihre Strukturen, werden Sie schlagkräftiger
5. Kooperieren Sie stärker mit anderen Archiven
Insbesondere Schaffung von Archivverbünden z.B. VdA Sachsen-Anhalt
6. Gewinnen Sie Ihre Träger als strategische Partner und präsentieren Sie sich als strategische Partner Ihrer Träger
7. Suchen Sie sich weitere strategische Partner

Fazit: Wachen Sie auf, kümmern Sie sich intensiver und systematischer um die Lösung Ihrer existentiellen Probleme.

Alle Beachtung verdient ein Beitrag "Der Benutzer, ein Feind der Archivpolitik", in dem sich Gerd Simon Gedanken zur praktischen Regelung der Benutzung aus der Perspektive eines von Benutzungsrestriktionen geplagten Benutzers macht:

https://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/archivpolitik.pdf

Auszug:

Aus dem allem folgen für mich eine Reihe von Veränderungsvorschlägen, gleichsam als Zukunftsvision:
1. Statt teure Sachmittel (Computer, Filmgeräte, Software und so weiter) zu kaufen, sollte
das Geld in qualifiziertes Personal gesteckt werden, dessen Hauptaufgabe wäre: Die
nicht paginierten Akten zu paginieren und Regesten herzustellen zu jedem Schriftstück
mit genauer Fundortangabe (von ? bis ? ). Studentische Hilfskräfte der Geschichtswissenschaften
wären sicher dankbar für diesen Job. Natürlich muss ein fest
Angestellter gleichsam als Supervisor deren Arbeit verantwortlich überprüfen. Die
Namen der Hilfskraft und des Supervisors stehen am Schluss aller Regesten.
2. Die Regesten müssten mit genauer Positionsangabe peu à peu ins Internet gestellt
werden. Fernbestellungen per Internet müssten die Regel werden. Was spricht dagegen,
Antragstellern zu antworten: ?Sie finden das angeforderte Schriftstück in voraus-sichtlich
zehn Tagen unter https://... im Internet.?? Der Fernbestelldienst müsste entsprechend
aufgestockt werden. Der normale Benutzerdienst, der ja dadurch entlastet
wird, könnte zugleich verringert werden. Bei den BDC-Akten bietet sich dazu eine
Kooperation mit den Amerikanern an.
3. Den Wissenschaftlern müsste das Recht eingeräumt werden, stichprobenweise wieder
die Originale einsehen zu können. Natürlich weiß ich, dass es in der Wissenschaft
nicht ohne Vertrauen geht. Aber wo auch nur partielle Kritik verwehrt wird, weckt das
erst den Verdacht, dass da nicht sauber gearbeitet wurde.
4. Filme und Fiches waren die Repräsentationstechnologien der 50er Jahre. Optimal wäre
die Möglichkeit, die Originale einsehen und ihre Repräsentanten im Internet direkt
weiter verarbeiten zu können. Dabei ist es wenig sinnvoll, nach der Aktenfolge vorzugehen.
Die Nachfrage sollte die Reihenfolge bestimmen. Dabei sollte die Präsentation
im Internet nicht erst geschehen, wenn eine bestimmte Anzahl von Scans fertiggestellt
ist, sondern nach jedem Schriftstück, das eingescannt ist, sofort erfolgen. Es ist ohnehin
eine Unart der Deutschen, zehn Kilometer Autobahnstrecke monatelang zu sperren,
wenn man doch bestenfalls 100 Meter am Tag reparieren kann.
5. Ein potenter Sponsor oder auch eine mit entsprechenden Mitteln ausgestattete Kommission
der beteiligten Einrichtungen und Verbände (Archive, Universitäten, Wissenschaftliche
Gesellschaften und ?Förderungsinstitutionen) sollten in Karlsruhe beziehungsweise
am Europäischen Gerichtshof einen Musterprozess anstrengen, damit dem
Datenschutz die Funktion des Nazi- und Verbrecherschutzes endlich entzogen wird.Es ist einfach ein Unding, dass nach mehr als 50 Jahren vergleichsweise der ganze
Sternenhimmel ungehindert erforscht werden darf, nur nicht der Orion-Nebel, weil ein
zu allgemein geratenes Gesetz das unter den Datenschutz stellt.
6. Im Bibliotheksbereich ist man inzwischen dazu übergegangen, die ?Giftschränke? zu
öffnen. Ende 2002 veranstaltete sogar die >Bayerische Staatsbibliothek< in München
eine Ausstellung (?Der Giftschrank?), auf der man viele bis dahin weggesperrte Bücher
entdecken konnte. Welches Archiv startet wann als erstes ein vergleichbares Unternehmen?

Natürlich sind das Utopien. Aber eine Utopie gibt die Marschrichtung vor, an der dann Zwischenlösungen
gemessen werden können, ob sie in dieser Linie liegen oder das Fernziel gefährden
oder gar verhindern. Ich bin jetzt 66 Jahre alt und werde mit Sicherheit die Verwirklichung
dieser Utopien ? wenn sie oder Überzeugenderes denn überhaupt je realisiert wird ?
nicht mehr erleben. Aber vielleicht macht sich dereinst einmal wieder eine Art Raabe eine
solche Utopie zueigen. Oder sind Service-Leister, Wissenschaftler und Politiker in Deutschland
weiterhin gefangen in Ängstlichkeit und von dieser geprägtem Machbarkeitswahn? Was
machbar ist, ist eine Sache des Mutes. Oder hat den ? um Lessing zu variieren ? nur der Mameluck?

Das Programm des Tags der Düsseldorfer Archive 10.-12.10.2003 (also genauer: Tage) mit Archivadressen:
https://www.medienzentrum-rheinland.de/bildarchiv/tag+der+archive.htm

Ein Bericht über die Resonanz im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf in der NRZ.

Archive und Forschung. Referate des 73. Deutschen Archivtags 2002 in Trier. Redaktion: Robert Kretzschmar, Siegburg 2003 (= Der Archivar Beiband 8), 429 Seiten.
Verlag Franz Schmitt Siegburg 2003
ISBN 3-87710-243-3

Inhaltsverzeichnis:

Eröffnung des 73. Deutschen Archivtags in Trier

Begrüßung
Professor Dr. Volker Wahl, Vorsitzender des VdA - Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (15-20)

Grußworte
Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Staatsminister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur Rheinland-Pfalz (21-24)
Dr. Cornel Meder, Direktor des Nationalarchivs von Luxemburg (25-26)

Grußwort und Einladung zum XV. Internationalen Archivkongress 2004 in Wien
Professor Dr. Lorenz Mikoletzky, Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs und Vizepräsident des ICA (27-29)

Eröffnungsvortrag
Winfried Becker: Die postmoderne Geschichtstheorie und die Dokumente (31-53) [Volltext PDF]

Sektion I: Archivwissenschaft und Historische Hilfswissenschaften

Robert Kretzschmar: Einführung (55-58)

Eckart Henning: Die aktuelle Lage der Historischen Hilfswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland (59-69)
[Misere einer randständig gewordenen Fächergruppe]
Klaus Neitmann: Überlegungen zur archivischen Erschließung von spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Amtsbuchüberlieferungen (71-90)
[Schriftgut des Hochmeisters des Deutschen Ordens in Preußen im Geheimen Staatsarchiv Berlin - Forderung nach intensiver Grundlagenarbeit]
Wilfried Reininghaus: Quellenkunde und Quellenkritik aus der Sicht der Archive und der neueren Geschichte (91-98)
[fordert archivspartenübergreifende Bündelung von Wissen über die Quellen und ihre Aussagefähigkeit]
Botho Brachmann: Zum Verhältnis von Archivwissenschaft und Aktenkunde im Rahmen des Workflow-Managements (99-103)
Volker Schockenhoff: Useless Information? Archivwissenschaft und ihre Perspektiven in der Informationsgesellschaft (105-114)
Benedikt Mauer: Zusammenfassung der Diskussion (115-119)

Sektion II: Die Rolle der Archive im Netzwerk der Forschung

Günter Buchstab: Einführung (121-122)
Michael Schneider: Von zentraler Bedeutung für die Zeitgeschichtsforschung: Die Archive der politischen Stiftungen (123-129)
Elke Hauschildt: Das Forschungsprojekt "Geschichte der Sozialpolitik" (131-136)
[Rolle des Bundesarchivs]
Thomas Bardelle: "Historische Quellen frisch auf den Tisch". Die Verzahnung archivischer und historischer Forschung am Beispiel des DFG-Projekts "Finanzverwaltung und Judenverfolgung" (137-142)
[Akten der Oberfinanzdirektion Hannover]
Ulrich Hussong: Historische Forschung als Aufgabe von Kommunalarchiven (143-149)
[Forschung als Alltagsaufgabe]
Raymond Plache: Die Zusammenarbeit des Sächsischen Bergarchivs Freiberg und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (151-160)
Alexandra Lutz: Zusammenfassung der Diskussion (161-163)

Sektion III: Archivrecht und Forschungsfreiheit

Diether Degreif: Einführung (165-167)
Rainer Polley: Die Schutzfristverkürzung - Dogmatische Bemerkungen zu einem Alltagsproblem (169-180)
[Gravierende Mängel des Rechts der Schutzfristverkürzung in den deutschen Archivgesetzen, insbesondere Uneinheitlichkeit]
Udo Schäfer: Sackgasse - Zur Übermittlung personenbezogener Daten aus Archivgut vor Ablauf der Schutz- und Sperrfristen (181-194)
[insbesondere Abgabe von Reproduktionen an Einrichtung zur Dokumentation des Holocaust z.B. Yad Vashem, vgl. § 17a Hessisches Archivgesetz]
Gerold Bönnen: Datenschutz im Archivwesen - Anmerkungen aus der Sicht eines Stadtarchivs (195-203)
[Stadtarchiv Worms, Rechtslage in Rheinland-Pfalz]
Matthias Rest: Die Zwischenarchive des Bundes im Spannungsfeld zwischen Sicherung und Nutzung (205-219)
Georg Lilienthal: Die Doppelfunktion von Gedenkstätten als Archive und als Archivbenutzer (221-228)
Gudrun Kling: Das historische Archiv der Post-, Telegraf- und Telefon-Unternehmen der Schweiz in Bern (229-234)
[Privatisierungsfolge, Stiftung verwaltet Bundesakten und ermöglicht Nutzung nach dem Bundesgesetz über die Archivierung]
Kathrin Borrmann: Zusammenfassung der Diskussion (235-236)

Sektion IV: Archive als Dienstleister der Forschung - Erwartungen und Möglichkeiten eines zeitgemäßen Angebots

Norbert Reimann: Einführung (237-238)
Reiner Nolden: Das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek Trier als stadt- und landesgeschichtliche Forschungsstätte (239-245)
Ulrich Nieß unter Mitarbeit von Hans-Joachim Hirsch: Findmittel multimedial - Eine Antwort auf die Internetgeneration? (247-257)
[Nachlass des Theaterintendanten Dr. Hans Schüler (1897-1963) im Stadtarchiv Mannheim, erschlossen auf CD-ROM]
Dieter Heckmann: Historische Hilfswissenschaften als Portale zu digitalisierten Beständen (259-265)
Rolf-Ulrich Kunze: Das Projekt "Wanderungsbewegungen im Umfeld der Revolution 1848/49" und die Massenauswanderung aus dem deutschen Südwesten, 1840-1866 (267-281)
[Projekt der Universität (TH) Karlsruhe]
Peter Rückert, Alois Haidinger: Wasserzeichen im Internet: Zur Digitalisierung der Wasserzeichenkartei Piccard und der Wasserzeichen Klosterneuburger Handschriften (283-294)
Thomas Aigner: "Um auch von Seite des hiesigen Stiftes zur Landeskunde Österreichs ein Schärflein beizutragen …" - Strategien zur digitalen Bereitstellung historischer Quellen aus den Archiven der niederösterreichischen Ordensstifte (295-306)
[Projekte MOM und Archivverbund]
Helge Kleifeld: Zusammenfassung der Diskussion (307-308)

Gemeinsame Arbeitssitzung: Archive und Historische Forschung

Hans Ammerich: Einführung (309)
Theo Kölzer: Welche Erwartungen hat der Mittelalter-Historiker an die Archive und Archivare? (311-325)
[Archivar muss forschen! Nutzung des Internet für Abbildungen von Archivalien]
Gerhard Fouquet: Was erwartet die Stadtgeschichtsforschung von den Archiven? (327-345)
Rainer Hudemann: Forschung und Archive. Überlegungen zur wissenschaftlichen Kooperation (347-358)
Bettina Joergens: Zusammenfassung der Diskussion (359-361)

Arbeitskreis Archivpädagogik und historische Bildungsarbeit: Junge Forscher im Archiv. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten als Herausforderung und Chance

Erika Münster-Schröer: Einführung (363-364)
Wolfgang Jacobmeyer: Schülererfahrungen bei der Spurensuche im Archiv (365-376)
Franz-Josef Jakobi: Die Geschichtswettbewerbe und die städtische Erinnerungskultur. Das Beispiel Münster (377-386)
Günter Heidt, Simone Arends, Holger Brittnacher, Sandra Prinz: Lange Wege - kurzer Draht. Grenz-Archiverfahrungen von Schülerinnen und Schülern eines Gymnasiums im äußersten Westen von Rheinland-Pfalz (387-398)
[Gymnasium Saarburg]
Erika Münster-Schröer: Zusammenfassung der Diskussion (399-400)

Forum Diplomarchivarinnen und Diplomarchivare (FH)

Gabriele Scholz: Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste. Ein Erfahrungsbericht über drei Jahre Ausbildung im Kreisarchiv des Erftkreises (401-411)
Udo Herkert: Auch für Archivare. Der Aufstieg vom gehobenen in den höheren Dienst des Landes Baden-Württemberg (413-420)
[Aufstiegsbeamte fast nur in Kommunalarchiven]

Anhang

Referentinnen und Referenten (421-422)
Programm 73. Deutscher Archivtag 2002 in Trier (423-429)

Hinweis
Programm des Archivtags im Netz:
https://www.vda.archiv.net/pdf/at_trier_2002_programm.pdf

Thesenpapiere:
https://www.vda.archiv.net/archivtage/at_trier_thesenpapiere.htm

 

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