Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Oeffentlichkeitsarbeit

Ein Bürgerarchiv wäre zuallererst für seine Kunden, die Bürgerinnen und Bürger, da, als moderne Serviceeinrichtung, die sich der neuen Medien bedient und ganz dem Gedanken der Offenheit und Transparenz verpflichtet ist.

Ein Bürgerarchiv ist sich ständig bewusst, dass seine Benutzer als Steuerzahler bereits für den Unterhalt des Archivs gezahlt haben.

Ein Bürgerarchiv bietet seinen Service möglichst kostenlos, jedenfalls aber zu günstigen Preisen an und stellt in Rechnung, dass Forschung und Publizität z.B. durch Presseveröffentlichungen im öffentlichen Interesse liegen und daher unter keinen Umständen durch die Preisgestaltung behindert werden dürfen.

Ein Bürgerarchiv verzichtet darauf, ein "Eintrittsgeld" z.B. in Höhe von 2 Euro pro Tag von jedem zu verlangen, der Archivgut einsehen will.

Ein Bürgerarchiv verzichtet darauf, 30 Euro für Inanspruchnahme technischer Geräte je angefangener halber Stunde zu berechnen, wenn man einen Film ansehen oder ein Tondokument anhören will.

Ein Bürgerarchiv verzichtet darauf, die Forschung und die Bürger durch absurd hohe Kopier- und Digitalisierungsgebühren zu maßregeln.

Ein Bürgerarchiv freut sich über jede private Reproduktion und erlaubt kostenlos das Benutzen der eigenen Digitalkamera, ohne je Foto 2 Euro in Rechnung zu stellen.

Ein Bürgerarchiv orientiert sich bei seinen Kopiergebühren an den in Bibliotheken üblichen günstigeren Tarifen.

Ein Bürgerarchiv stellt ebenso wie bereits einige deutsche Bibliotheken einen Auflichtscanner auf, an dem Benutzer selbst - gegebenenfalls unter Aufsicht - Scans anfertigen und kostenlos auf dem USB-Stick abspeichern dürfen.

Ein Bürgerarchiv verzichtet auf jegliche Reproduktionsgebühren, die über die Herstellungskosten hinausgehen.

Ein Bürgerarchiv sieht in denjenigen, die Archivgut veröffentlichen wollen, Partner der eigenen Öffentlichkeitsarbeit und nicht Weihnachtsgänse, die es auszunehmen gilt.

Ein Bürgerarchiv arbeitet mit dem Medien als den Partnern der eigenen Öffentlichkeitsarbeit eng zusammen und stellt ihnen nur dann Kosten in Rechnung, wenn ein außergewöhnlicher Aufwand vorliegt.

Ein Bürgerarchiv beantwortet Anfragen kostenlos und unter Beifügung von kostenlosen Kopien oder Scans, wenn es sich um eine geringfügige Anzahl handelt (wie dies auch Bibliotheken praktizieren und kleinere Archive).

Ein Bürgerarchiv unterhält ein ständig wachsendes attraktives und benutzerfreundliches Angebot an im Internet kostenfrei zugänglichen Digitalisaten, die nach den Grundsätzen von "Open Access" libre nachnutzbar sind (z.B. Gemeinfreies ohne Beschränkungen, anderes CC-BY oder CC-BY-NC).

Ein Bürgerarchiv verzichtet auf Copyfraud, beansprucht also keine Rechte, die ihm nicht zustehen.

Ein Bürgerarchiv freut sich, wenn andere Institutionen Archivgut im Internet veröffentlichen und unterstützt insbesondere wissenschaftliche Projekte dabei.

Ein Bürgerarchiv betreibt aktives Fundraising, um alle diese Serviceangebote finanzieren zu können.

Karlheinz Blaschke, Lauter alte Akten. Den von Formularen geplagten Zeitgenossen zum Trost, zur Belehrung und Erheiterung. Illustriert von Walter Gorski. Nachdruck der Originalausgabe von 1956, mit einem Geleitwort versehen von Lorenz Friedrich Beck. Berlin: BibSpider 2008. 114 S. 13 Euro

"Wohl selten ist in die bis heute nicht jedermann geläufige Welt der Archive so unterhaltsam und gemeinverständlich eingeführt worden", schreibt Lorenz Friedrich Beck in seinem kurzen Nachwort. Und er hat Recht! Das mir bislang unbekannte Büchlein ist in der DDR erschienen, hat aber keinen unangenehmen ideologischen Nachgeschmack, was auch nicht wundert, wenn man die Vita des Verfassers kennt: Der Nestor der sächsischen Landesgeschichtsforschung sah sich ja aus politischen Gründen gezwungen, den Archivdienst zu verlassen.

Was Blaschke schreibt, ist im Kern noch heute zutreffend. Wer als Archivarin oder Archivar Freunde oder Bekannte hat, die Sinn für Historisches haben (und Frakturschrift lesen können) und immer schon einmal wissen wollten, was Archivare so treiben, findet hier ein geeignetes kleines Geschenk (das mit 13 Euro leider so wohlfeil auch wieder nicht ist). Mit ironischer Distanz - 1956 hätte man wohl geschrieben: "mit flotter Feder" - porträtiert der damalige Staatsarchivar Blaschke gekonnt und humorvoll das Archivwesen in den folgenden kurzen Kapiteln: Zum Thema - Wissen Sie, was ein Archiv ist? - Brief und Siegel [Urkunden] - Ad acta [Aktenkunde] - Miscellanea [Selekte] - Wie, womit und worauf man schrieb - Gewölbe und Gewächshäuser [Archivbau] - Sinn und Zweck - Archivbenutzer - Archivstrategie [Sprengel] - Kassation - Von wirklichen und unwirklichen Geheimen Räten, Aktuaren und anderem Kanzleiinventar [Verwaltungsgeschichte] - Krankenstube der Archivalien [Bestandserhaltung] - Die Konkurrenz [Bibliothekare, Museumsleute und Denkmalpfleger] - Beruf und Berufung - Etwas zum Abschied.

Die Originalausgabe von 1956 steht übrigens auf den Seiten des Stadtarchivs Frankfurt Oder auch online zur Verfügung:

https://www.frankfurt-oder.de/data/stadtarchiv/bes_ang/alte_akten/titel.htm

https://www.stadtarchiv-ffo.de/bes_ang/alte_akten/titel.htm

War es wirklich sinnvoll, diese Publikation aus der Mottenkiste zu holen? Die Antwort fällt nicht schwer: Ja!


" ..... Die Besucher können entdecken, wie gesellschaftliche Veränderungen, der wissenschaftliche Fortschritt oder politische Ränkespiele die Direktoren und Mitarbeiter des Archivs und ihre Aufgaben beeinflussen. Der Bogen spannt sich dabei vom ersten hauptamtlichen Leiter der Hauses, Dr. Erich Neuß, bis zum heutigen Stadtarchivar Ralf Jacob. .....
Die Ausstellung ist nur noch bis Freitag, den 13. Februar 2009 zu sehen."

Quelle: Link

"Zum 20. Jahrestag von Wende und Mauerfall präsentiert sich das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt mit speziellen Angeboten im Internet. Im Rahmen der Demokratieoffensive der Landesregierung wolle das Archiv Bürger dazu anregen, sich intensiver mit Geschichte und Lebenswirklichkeit der DDR zu befassen, teilte das Innenministerium am Montag in Magdeburg mit. Dazu präsentiere die Einrichtung ausgewählte Archivmaterialien zur Wendezeit, die monatlich ergänzt würden. ...."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

Link zum Angebot:
https://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=32141

" .... Am 26. Januar wird in der Schlosskirche [in Winnenden] um 19 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Eine Gruppe bestehend aus Psychiatrieerfahrenen, Mitarbeitern des ZfP Winnenden sowie weiterführenden Diensten und dem Stadtarchiv hat diesen Gottesdienst vorbereitet. ...."
Quelle:
https://www.gmuender-tagespost.de/395032/

s. a. https://archiv.twoday.net/stories/5412655/#5437043

Ein Blick auf die Anbieter:

https://www.heise.de/newsticker/Buchdruck-fuer-Jedermann--/meldung/120908

Ein Interview vom 01.12.2008 mit dem Leiter des Stuttgarter Stadtarchivs, Dr. Roland Müller, ist hierals mp3 zu hören

https://www.archiv.sachsen.de/download/Archivblatt_2_2008.pdf

Es informiert u. a. über die Originalhandschrift "O Tannenbaum" im Stadtarchiv Leipzig, über Dresdner Unterlagen zum "Schachtürken" des Herrn von Kempelen sowie über die Zusammenarbeit des Staatsarchivs mit dem MDR auf der "Spur der Ahnen".

Peter Klien: "Aus grauen Mäusen bunte Vögel! Bahnbrechende Ideen zu einer PR für Bibliotheken". In: Hans Hrusa (Hrsg.): Bibliothek Technik Recht : Festschrift für Peter Kubalek zum 60. Geburtstag. Wien: Manz 2005, S. 87 - 97 [PDF]. Der fiktive Autor Jochen G. Schwafel macht sich Gedanken über die Öffentlichkeitsarbeit von Bibliotheken, deren Produkte auch zu Weihnachten passen: "Wie wäre es zum Beispiel mit kleinen Säckchen Erdäpfeln, auf denen ein Etikett hängt mit dem Logo der Bibliothek und der Aufschrift: 'Wir graben alles für Sie aus!'. Oder mit einer selbst produzierten CD 'Der Chor des Circulation Point der TU Bibliothek singt finnische Weihnachtslieder', ein flämisches Heimatlied und eine Coverversion von 'Should this be really true?'" Garantiert einer der witzigsten Aufsätze, die in den letzten Jahren in der bibliothekarischen Fachliteratur erschienen sind.

Meint Library Mistress in ihrem Adventskalender
https://library-mistress.blogspot.com/2008/12/adventkalender-6-dezember.html

Heft 4/2008 ist ab sofort auch online zugänglich unter https://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2008/ausgabe4/ARCHIVAR-04-2008_Internet.pdf

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma

development