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Musikarchive

"Veranstalter: Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie Westfälische Wilhelms-Universität Münster Münster
Datum, Ort: 14.09.2011-17.09.2011, Alexander von Humboldt-Haus, Hüfferstraße 61, 48149 Münster
Deadline: 30.11.2010

Audioarchive: Bewahren – Erschließen – Erforschen – Nutzen / Conference: Audio Archives: Preservation, Cataloguing, Research, Use

Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren schriftliche Zeugnisse und bildliche Überlieferungen die einzigen Quellenarten, die über kulturelle Erscheinungen Auskunft geben konnten. Mit der Erfindung des Phonographen 1878 und weiteren Tonaufnahmegeräten in den folgenden Jahrzehnten eröffneten sich nach und nach neue Dimensionen zur Dokumentation des Alltagslebens. Heute lagern die erhaltenen Bestände in Archiven, häufig ohne zeitgemäße Sicherung und Erschließung.
Große Teile des Materials sind bislang durch die Musikethnologie nur am Rande ausgewertet worden und so stellt sich gerade im Zuge des zunehmend drohenden Verfalls insbesondere von Audioaufnahmen die Frage nach einer zeitgemäßen Aufbereitung, Erschließung, Darstellung und umfassenden Erforschung um so dringlicher.

Welche Bestände beherbergen Audio- und Liedarchive in Europa? Wie lassen sich historische Tonaufnahmen, schriftlich fixierte Lieder und handschriftliche Liederbücher langfristig archivieren und gleichzeitig für Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich machen? Welche aktuellen Forschungsansätze und Studien befassen sich mit den Beständen aus (regionalen) Volkslied- und Tonarchiven und welche Erfahrungen haben Wissenschaftler und Archivmitarbeiter mit den vorhandenen Archivalien gemacht? Auf welcher Basis können sich internationale Archive mit vergleichbaren Beständen vernetzen?
Diese Fragen stehen im Zentrum der internationalen Tagung „Audioarchive: Bewahren – Erschließen – Erforschen – Nutzen“, die am 15. und 16. September 2011 im Alexander von Humboldt-Haus, Münster i. W., stattfindet (Anreise: 14. September,
Abreise: 17. September).

Erbeten werden Beiträge von Archivmitarbeitern als Repräsentanten von Audio- und schriftlichen Liedbeständen sowie von Wissenschaftlern als Vertreter der Nutzerseite. Neben einem Erfahrungsaustausch ist die Vorstellung von neueren oder noch in Arbeit befindlichen Forschungsarbeiten erwünscht.

Bitte senden Sie Ihre Abstracts bis zum 30.11.2010 an

Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie
Dr. Jutta Nunes Matias
Scharnhorststraße 100
48151 Münster
Telefon: 0251/83-24400
E-Mail: jnune_01@uni-muenster.de

Der Vortrag sollte etwa eine Länge von 30 Minuten haben; 15 Minuten sind für eine anschließende Diskussion eingeplant. Die spätere Publikation der Beiträge in einem Tagungsband ist vorgesehen. "

Link: https://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=14474

"In der Sendereihe geht es um nichts weniger als die Überlieferung der musikalischen Vergangenheit mittels Tonkonserve. Das Sammeln, Archivieren und Veröffentlichen von Aufnahmen wirft eine Reihe von brisanten Fragen auf. Ein kleiner Teil der aufgeführten Musik wird auch aufgezeichnet. Welche Zufälle, welche Interessen und Machtstrukturen entscheiden darüber, was aufgenommen wird und was nicht? Wovon hängt es ab, ob musikalische Archivbestände der Öffentlichkeit zugänglich sind oder nur Forschern? Ob sie "auf Halde liegen" oder gar mangels technischer Wartung irgendwann nicht mehr abgespielt werden können, besonders im Zeitalter der Festplatte als Tonträger? Und ist es überhaupt wünschenswert, möglichst viel gespielte und gesungene Musik zu konservieren - oder soll man dem Flüchtigen, Ephemeren des Musizierens sein Recht lassen? In der ersten Ausgabe ihres Sendungsprojekts stellt Dorothee Frank diese Fragen für den Bereich Ethnomusik.

Jeden Tag verkommt Kulturgut, auch Audio-Kulturgut. Lässt sich wohl nicht vermeiden. Denn die Menschheit besitzt derart viele Tonaufnahmen, dass ihr das Verwalten und Erhalten derselben längst über den Kopf gewachsen ist.

Weltweit sind ca. 30-40 Millionen Aufnahmestunden wegen des Zerfalls der Trägermaterialien akut bedroht - das vermeldet die Website des Wiener Phonogrammarchivs. Dieses älteste Schallarchiv der Welt - Gründungsjahr 1899 - ist heute eine international führende Institution, wenn es um die Erhaltung historischer Tonträger, wie etwa Phonographenwalzen oder Bänder , und deren schonende Überspielung auf digitale Speicher geht.
Festplatten - ein risikoreiches Speichermedium

Sind die Aufnahmen einmal auf Festplatten gespeichert - hat man sie damit auch dauerhaft gerettet? Tut die Welt gut daran, Archivalien wie Fotos, Filme oder Töne den digitalen Nullen und Einsen anzuvertrauen?

“Auch ich kann sie da leider nicht beruhigen, im Gegenteil”, bedauert die Cheftechnikerin des Phonogrammarchivs, Nadja Wallaszkovits. Es könne zum Beispiel passieren, dass man auf ein Aufzeichnungsformat setzt, das später von der Softwareindustrie nicht mehr unterstützt wird. “10 Jahre danach kann man es überhaupt nicht mehr lesen! Das ist ein ganz großes Problem. Wir müssen in Zukunft ständig den Markt sondieren - wird unser Format unterstützt ? Ich kann jetzt guten Gewissens sagen, von dem alten Tonband wird man sicher auch nach Jahrzehnten noch etwas herunterbekommen. Ich kann aber nicht sagen, dass das bei einem modernen digitalen Träger in 30, 40 Jahren auch noch der Fall sein wird.”
Die Datenströme auf Glasmaster pressen?

Immer wieder werde die Forderung nach extra-stabilen Trägern für Archivzwecke laut. “Man könnte fragen, warum geht man nicht zurück zur Analogtechnik, nur mit digitalen Daten? Man kann den Datenstrom als lauter kleine Rillen auf Schallplatten pressen, oder Glasmaster verwenden von CD-Rs, wo das wirklich schön eingraviert ist, diese “bits and lands.”

Das Problem dabei sei: Eine CD-R oder DVD biete viel zu wenig Speicherplatz. Die 4,7 Gigabyte einer DVD nehmen sich aus wie ein Witz, verglichen mit Datenbändern mit einer Speicherkapazität ab ca. 500 Gigabyte.

Noch dazu, wo Institutionen wie das Phonogrammarchiv aus Qualitäts- und Authentizitätsgründen alle Sounddateien unkomprimiert archivieren.

An der Festplatte als Speicher führt also, bei allen Risiken, vorerst kein Weg vorbei.

Daher gilt in professionellen Archiven - digitalisieren ja, aber den analogen Tonträger unter allen Umständen behalten, als Sicherheit.
Online stellen, soviel geht?

Wenn man nun die Aufnahmen schon als Files abrufbar hat, könnte man sie nicht gleich in komprimierter Form online stellen, um auch interessierten Laien einen simplen Zugang zu ermöglichen?

Manche Archive halten es bereits so. Auf der Website der “Archives Internationales de Musique Populaire” in Genf zum Beispiel kann man genüsslich in hunderten Audios wühlen.

Andere haben Vorbehalte. CD-Reihen veröffentlichen ja - aber alles im Netz disponibel machen? Erstens wäre es bei (oft sehr alten) Aufnahmen aus musikethnologischer Feldforschung kaum durchführbar, in großem Stil Veröffentlichungsrechte einzuholen. Zweitens fürchtet man, die Kontrolle über Bestände zu verlieren. “Wir wollen einfach gern wissen, wer was mit unserem Material tut”, formuliert es Gerda Lechleitner vom Wiener Phonogrammarchiv.

Diese Kontrolle bleibe gewahrt beim EU-Portal “dismarc”, versichert jedenfalls dessen Projektmanager Johannes Theurer. Er ist Moderator am Rundfunk Berlin Brandenburg, und Generalsekretär der “World Music Charts” .
“dismarc”: 30 Tonarchive auf einer Plattform

“Diese tollen historischen Aufnahmen werden keine Rolle spielen, weil sie nicht gefunden werden. Für jüngere Generationen ist der Weg, um ein Audio in Wien oder Amsterdam zu hören, einfach viel zu weit. Wer jetzt nicht digital gefunden werden kann, hat in der Zukunft einfach keine Bedeutung, und kann im Grunde genommen seine Audios jetzt schon auf den Müll karren.”

Das EU-finanzierte Portal “dismarc” - “Discover Music Archives around Europe” - dient der Vernetzung von Musikarchiven im Internet. An die 30 Archive mit rund 100 Sammlungen von Klassik über Volksmusik bis Reggae nehmen inzwischen an dismarc teil. Die Plattform ermöglicht eine Stichwortsuche quer durch alle teilnehmenden Archive. Und man kann gezielt danach Ausschau halten, welche der Archive Audios ins Netz gestellt haben."

Link

In den USA ist eine wertvolle Sammlung historischer Jazz-Aufnahmen aufgetaucht. Sie umfasst rund 1.000 Radiomitschnitte aus den späten 30er Jahren, darunter Konzerte von Louis Armstrong, Benny Goodman und Billie Holiday. Die Aufnahmen stammen von einem amerikanischen Tontechniker, der Jazzkonzerte im Radio mitschnitt und auf Schallplatten archivierte. Jetzt hat das National Jazz Museum in New York die Sammlung übernommen. Es will die Aufnahmen digitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Quelle: WDR. de Kulturnachrichten v. 19.08.2010

"Der Nachlass des Komponisten Hugo Distler wird künftig in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt. Distlers Erben übergaben der Bibliothek eine umfangreiche Sammlung von Musikhandschriften, Briefen und anderen Dokumenten. Der Nachlass soll nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hugo Distler lebte von 1908 bis 1942. Er stammte aus Nürnberg und gilt als bedeutender Komponist von Chor- und Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts."
Quelle: WDR-Kulturnachrichten v. 17.08.2010

".... Die Erben des Komponisten Hugo Distler haben ein umfangreiches Konvolut an Musikhandschriften, Korrekturfahnen von Druckausgaben sowie eine kleine Auswahl an Briefen und biographischen Dokumenten der Bayerischen Staatsbibliothek als Geschenk übereignet. Vor Rückführung in Familienbesitz und anschließender Schenkung an die Bibliothek war der Nachlass Distlers Teil des Hugo-Distler-Archivs der Bibliothek der Hansestadt Lübeck. ....."
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 17.8.2010

Wikipedia-Artikel Hugo Distlers: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Distler

Link zum Hugo-Distler-Archiv der Stadtbibliothek Lübeck

4barsrest explores the Brass Band Archive based in Wigan from 4barsrest.com on Vimeo.


Die Internationale Vereinigung der Schall- und audiovisuellen Archive (International Association of Sound and Audiovisual Archives – IASA) wurde 1969 in Amsterdam gegründet. Wer wissen möchte, wer dazugehört, findet genau ein (in Zahlen: 1) Archiv im öffentlichen Bereich. "Das komplette Mitgliederverzeichnis ist nur im Internen Bereich verfügbar."

Das nenne ich doch mal Transparenz!

https://www.iasa-online.de/mitglieder.html


Folgt man Klangschreibers Blog-Eintrag, dann muss es als eine neue Aufgabe für Archive gelten, die Klanglandschaften ihres Sprengels zu dokumentieren. Macht das schon jemand?
Link

https://infobib.de/blog/2010/08/05/gerausche-und-sounds-aller-art-zum-freien-download/

https://www.freesound.org/

Um einen Ton zu hören, muss man sich einloggen (oder habe ich etwas übersehen). Die CC-Sampling-Lizenz kann man nicht als "frei" bezeichnen: "You may not use this work to advertise for or promote anything but the work you create from it." Die kommerzielle Verwertbarkeit ist auch bei der Verbreitung eingeschränkt. Ein Webradio, das sich durch Werbung finanziert, kann die Geräusche ebensowenig verwenden wie die Wikipedia. Das ist nicht akzeptabel, wenn es um freie Inhalte geht.

An die Adresse des Archivalia-Contributors, der seine Bilder auf Flickr mit NC versieht:

https://archiv.twoday.net/stories/6353383/

https://www.bbc.co.uk/radio3/worldmusic/

Via https://textundblog.de/?p=3627


 

twoday.net AGB

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