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Landesgeschichte

https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5388/

Graf, Klaus: Die Geschichtsschreibung der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd im 17.und 18. Jahrhundert, in: Barock in Schwäbisch Gmünd. Aufsätze zur Geschichte einer Reichsstadt im 18. Jahrhundert, Schwäbisch Gmünd 1981, S. 193-242

PDF mit leicht korrigierter OCR.

Der Aufsatz gibt einen Überblick über die überwiegend deutschsprachige Historiographie der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd im 17./18. Jahrhundert. Gliederung: I. Geschichtsschreibung im Umkreis des Magistrats (u.a.: Leonhard Friz, Eustachius Jeger, Johann Jakob Dudeum, Friedrich Vogt); II. Die Klöster (u.a.: Franz Ignaz Thwinger); III. Der Weltklerus (u.a.: Franz Xaver Debler); IV. Bürgerliche Chronisten; Schluß. Im Anhang wird der besonders wichtige Chronikensammelband Ch2 im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd beschrieben.

Stiftsdekan und Chronist Franz Xaver Debler

Hans Harter: Die Herzöge von Urslingen in Schiltach (Beiträge zur Geschichte der Stadt Schiltach Bd. 5), Schiltach 2008: Stadt Schiltach. 106 S. Erhältlich für 11,90 Euro im Online-Shop der Stadt Schiltach



Nachdem dem Freiburger Historiker mit seinem "Teufel von Schiltach" (online bei historicum.net) eine ausgezeichnete Fallstudie zur frühneuzeitlichen Traditionsbildung auf dem Feld dämonologischer Überlieferungen gelungen war, wundert es nicht, dass auch in seinem neuen Buch das "Nachleben" der Herzöge von Schiltach eine beachtliche Rolle spielt.

Von der Mitte des 14. Jahrhunderts (urkundlich bezeugt seit 1357) bis zum Verkauf an Württemberg 1381 und nochmals 1398 bis etwa 1415 (als Pfandherren) waren die Herzöge von Urslingen Stadtherren der von den Herzögen von Teck gegründeten kleinen Schwarzwaldstadt. Zwar erfährt man einiges über die Stadtgeschichte, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Darstellung der Familiengeschichte im 14. Jahrhundert.

Die Geschichte Reinolds (V.) bot Gelegenheit, die bemerkenswerten Aktivitäten Reinolds und seines Bruders Werner als "Condottieri" in italienischen Diensten darzustellen. Aber auch in der Heimat war der Kampf, die Fehde ihr Metier. Sie waren "Fehdeherren", spätmittelalterliche Warlords. Herzog Reinold (VI.) war nicht nur in die aufsehenerregende Gruber-Fehde, benannt nach einem Berner Bürger, involviert. Deutlich wird, wie wenig der moralisierende Raubritter-Begriff geeignet ist, eine solche Lebensform adäquat zu beschreiben.

Aus dem Bereich der Traditionsbildung sei auf die auf eine spätmittelalterliche Vorlage zurückgehende Wappentafel der Herzogin von Schiltberg in der Empfinger Pfarrkirche aufmerksam gemacht (S. 38-41).

Harter hat ein anschauliches und allgemeinverständlich geschriebenes Büchlein vorgelegt, das nicht nur in Schiltach wahrgenommen werden sollte. Es ist liebevoll und reichhaltig illustriert (auch wenn ich die Abbildungen mir eher schwarz-weiss als braun-weiss gewünscht hätte).

Einige Ergänzungen:

Zum Nachleben hätte man noch ausführen können, dass Württemberg die durch den Herzogstitel der Urslinger gegebene ständische Qualität des Territoriums als Legitimations-Baustein eingesetzt hat. In seiner Landesbeschreibung Oberdeutschlands schrieb Ladislaus Sunthaim um 1500, das Land Württemberg sei zusammengebracht "aus vil graffschafften und herschafften, als: Tegk, Schilltach, Urslingen, das sind drew furstentumb gewesen" (1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995, S. 42). Und ist es ein Zufall, dass in der Darstellung des württembergischen Wappens umgeben von den Wappen der Einzelherrschaften im Wappenbuch Konrad Grünenbergs ganz oben der Urslinger Schilt steht?



https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Gruenenberg_wuerttemberg.jpg
Zum Kontext:
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/wue.htm
https://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/bdlg/Blatt_bsb00000333,00191.html

[Parallele Darstellung im St. Galler Wappenbuch:

https://www.e-codices.unifr.ch/de/csg/1084/209/medium ]

S. 95-102 versucht Harter eine Neudatierung des "Schwyzertags", eines Schlachtengedenktags in Tiengen. Nicht 1415, wie die Tradition will, sondern 1441 habe die traditionsbildende Attacke auf die Stadt stattgefunden. Dass der ursprüngliche Anlass eines Schlachtengedenktags vergessen werden konnte, habe ich ja bereits 1989 (auch anhand des Tiengener Gedenktags) angesprochen (Schlachtengedenken in der Stadt, in: Stadt und Krieg, S. 90). Es ist durchaus denkbar, dass es überhaupt kein auslösendes Ereignis gegeben hat (beispielsweise in Crailsheim). Von daher mutet Harters Suche nach dem "wirklichen" Anlass zu positivistisch an, zumal der 1. August auch für das Datum 1441 nicht nachweisbar ist. Es ist durchaus plausibel, dass der laut einer Urkunde von 1415 geplante Überfall auf die Stadt die Traditionsbildung ausgelöst hat. Auch die Schweizer "Mordnächte" gehen mitunter gar nicht auf reale Überfälle zurück. Siehe
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/riten.htm
und die dort angegebenen Links.

In der Google-Buchsuche
mit US-Proxy hätte der Autor den einen oder anderen interessanten Hinweis finden können, mit dem er seine Darstellung zwar nicht wesentlich ergänzen, aber doch "würzen" hätte können. Harter stützt sich auf die ausgezeichnete neue Monographie Selzers und das nach wie vor maßgebliche Buch Bronners 1828 hinsichtlich der beiden Söldnerführer in Italien, also nicht auf Primärquellen. Das Zitat aus der Übersetzung der lateinischen Chronik Johanns von Viktring wäre aber durchaus geeignet gewesen, die Bedeutung Werners von Urslingen zu konturieren. Übrigens wäre S. 19 ein Hinweis auf die Herkunft der Abbildung mit der Devise des Urslingers willkommen gewesen.

Ob man S. 64 umstandslos der Zimmerischen Chronik einen Bericht über einen Zweikampf glauben darf? Was man von ihr nicht überprüfen kann, ist wohl nicht selten erfunden.

Diese kleinen Einwände ändern natürlich nichts an dem positiven Gesamteindruck.

https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5366/

Graf, Klaus: Feindbild und Vorbild : Bemerkungen zur städtischen Wahrnehmung des Adels, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 141 (1993), S. 121-154

PDF mit leicht korrigierter OCR. Weitergeführt wurden die Überlegungen in Klaus Graf: Adel als Leitbild - Zur Geschichte eines Grundwerts in Spätmittelalter und früher Neuzeit, in: Gelungene Anpassung? Adelige Antworten auf gesellschaftliche Wandlungsvorgänge vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, hrsg. von Horst Carl/Sönke Lorenz (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 53), Ostfildern 2005, S. 67-81
Online (PDF mit OCR):
https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5632/
Online (E-Text, Vortragsfassung):
https://www.aedph.uni-bayreuth.de/2001/0320.html

Der Beitrag https://archiv.twoday.net/stories/4993981/ wurde durch einen Anhang mit weiteren neuen Forschungsergebnissen aktualisiert.

Klaus Graf: Heroisches Herkommen. Überlegungen zum Begriff der "historischen Überlieferung" am Beispiel heroischer Traditionen, in: Das Bild der Welt in der Volkserzählung. Berichte und Referate des fünften bis siebten Symposiums zur Volkserzählung, Brunnenburg/Südtirol 1988-1990, hrsg. von Leander Petzoldt, Ingo Schneider und Petra Streng (= Beiträge zur Ethnologie und Folklore B 4), Frankfurt a.M. usw. 1993, S. 45-64

https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5306/

Untersucht wird die außerliterarische Traditionsbildung auf der stofflichen Grundlage der sogenannten "Heldensage". Angesichts der mangelnden Eignung des allzu heterogenen Sammelbegriffs "historische Sage" wird über den Begriff "Herkommen" eine Präzisierung versucht. "Die Funktion des Herkommens bezieht eine Erzählung auf die eigene Geschichte einer Gruppe - als genealogisches Herkommen auf die Geschichte einer Familie, als Orts-Herkommen auf die Geschichte einer Stadt oder eines Klosters" (S. 58). Im Gegensatz dazu meint "Exemplum" eine Textfunktion, "die einer Geschichte eine Lehre oder Regel unterlegt" (S. 58).

Der erste Abschnitt fragt "nach der Rolle der Heldensage für die Ausbildung von Geschlechtersagen und umgekehrt nach der Rolle von Geschlechtersagen für die Tradierung von Heldensagen" (S. 47). Angesprochen wird die mit der Stadt Xanten und Ursprungsüberlieferungen der Grafen von Holland verbundene niederrheinische Hagen-Tradition, die aber nicht vor das 15. Jahrhundert zurückzuverfolgen ist. Für das deutsche Hochmittelalter existiert nur das singuläre Zeugnis der Pegauer Annalen über die Abstammung Wiperts von Groitzsch. Der Versuch Wilhelm Störmers, bei bayerischen Adelsfamilien des 8./9. Jahrhunderts ein "Nibelungenbewußtsein" nachzuweisen, wird abgelehnt.

Abschnitt II schlägt - in Auseinandersetzung mit dem Heldensagen-Modell Walter Haugs - ein Überlieferungsmodell vor, das beide Funktionen, sowohl die des Herkommens als auch die des Exemplums für die langwierige Genese des Erzählverbandes Heldensage zur Geltung kommen läßt (S. 51f.).

Dem Phänomen Orts-Herkommen ("Ortssage") am Beispiel der Vertextung eines Soester Nibelungen-Herkommens in der �Thidrekssaga� gilt Abschnitt III. Um Anspielungen auf Figuren der Heldensage in Flurnamen und damit verbundenen ätiologischen Erzählungen (z.B. Etzelsburg, Kriemhildenspindel, "lectulus Brunihilde") geht es in Abschnitt IV. Abschnitt V beschäftigt sich mit der Eingliederung der Heldensage in die gelehrte Tradition und mit einigen Orts-Herkommen seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Erwähnt werden Traditionen zu Rüdiger von Bechelaren, Laurin, den Harelungen im Breisgau, die Gründung von Burgdorf (bei Bern) und die Stiftung des Prämonstratenserklosters Wilten durch den Riesen Haymon. Besonders ausgeprägt war die Hürnen-Seifried-Tradition der Stadt Worms.

Neuere Literatur zum Thema: Ausführlicher habe ich Störmers Ansatz kritisiert in: Literatur als adelige Hausüberlieferung?, in: Literarische Interessenbildung im Mittelalter, hrsg. von Joachim Heinzle, Stuttgart-Weimar 1993, S. 126-144
https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5277

Zur "Lokalisierung" in der Heldensage vgl. jetzt auch Alois Wolf, Heldensage und Epos. Zur Konstituierung einer mittelalterlichen volkssprachlichen Gattung im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit (= ScriptOralia 68), Tübingen 1995, S. 315-342 ("Festlegung des Geschehens im Raum und Nibelungisierungstendenz") und dazu die Rezension von Joachim Heinzle, PBB 118 (1996), S. 293-305, hier S. 303.
Aufgenommen und weitergeführt wurden meine Überlegungen zum Begriff "Herkommen" von Joachim Heinzle, Konstanten der Nibelungen-Rezeption in Mittelalter und Neuzeit. Mit einer Nachschrift: Das Subjekt der Literaturgeschichte, in: 3. Pöchlarner Heldenliedgespräch. Die Rezeption des Nibelungenliedes, hrsg. von Klaus Zatloukal (= Philologica Germanica 16), Wien 1995, S. 81-107, hier S. 88-92, 97-100 und Derselbe, Zur Funktionanalyse heroischer Überlieferung: das Beispiel Nibelungensage, in: New Methods in the Research of Epic. Neue Methoden der Epenforschung, hrsg. von Hildegard L. C. Tristram, Tübingen 1998, S. 201-221.

Zur Rezeption des Aufsatzes siehe auch Google Buchsuche.


https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5315/

Klaus Graf: Der Straßburger Gelehrte Johannes Hug und sein vergessenes Werk "Quadruvium ecclesiae" (Straßburg: Johann Grüninger 1504), in: Humanisten am Oberrhein, hrsg. von Sven Lembke/Markus Müller, Leinfelden-Echterdingen 2004, S. 175-187

Der Beitrag stellt die wenigen Lebenszeugnissen des um 1500 an der Pfarrkirche St. Stephan in Straßburg tätigen Johannes Hug aus Schlettstadt vor und porträtiert sein kanonistisches Kompendium, das 1504 in lateinischer und deutscher Fassung von Johann Grüninger gedruckt wurde. Der Anhang gibt den deutschsprachigen Widmungsbrief an Kardinal Raimund Peraudi wieder.

PDF mit leicht korrigierter OCR. Digitalisate der beiden Grüninger-Drucke: https://mdz1.bib-bvb.de/~db/bsb00002012/images/ und https://mdz1.bib-bvb.de/~db/bsb00002016/images/


https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5307/

Klaus Graf: Das "Land" Schwaben im späten Mittelalter, in: Peter Moraw (Hrsg.): Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen Mittelalter, 1992, S. 127-164

Der Beitrag fragt danach, wie sich im Spätmittelalter Fürsten, Adelige, Städter, Bauern und Humanisten auf die alte gentile Einheit "Schwaben" berufen haben. Gliederung: I. Gruppenübergreifende Aspekte; II. Konflikte an den Grenzen; III. Das Land der Fürsten; IV. Das Land der Ritter und des Niederadels; V. Das Land der Städte und Bauern; VI. Das Land der Humanisten; VII. Bemerkungen zum Landesbegriff Otto Brunners.

PDF mit leicht korrigierter OCR. Weitergeführt wurden die Überlegungen in diesem Aufsatz von Dieter Mertens, Spätmittelalterliches Landesbewußtsein im Gebiet des alten Schwaben, 2005 https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2742/



Siehe auch
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/schwab.htm

https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/5308/

Klaus Graf, Heinrich Bebel, in: Deutsche Dichter der frühen Neuzeit (1450-1600), hrsg. von Stephan Füssel, Berlin 1993, S. 281-295.

Lebensbild des Tübinger Humanisten.


A Buchbesprechungen

Klaus Graf: Keine leichte und anziehende Lektüre. (IASL Online, 22.06.2004)
(Rezension über:)
Brinkhus, Gerd / Mentzel-Reuters, Arno: Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen. Signaturen Mc 151 bis Mc 379 sowie die lateinischen Handschriften bis 1600 aus den Signaturengruppen Mh, Mk und aus dem Druckschriftenbestand, beschrieben unter Mitwirkung von Hedwig Röckelein u. a. unter Benutzung der Vorarbeiten von Eugen Neuscheler. Wiesbaden: Harrassowitz 2001
https://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=16

Klaus Graf: Spannender Kulturgut-Krimi. (IASL Online, 05.06.2004)
(Rezension über:)
Popa, Opritsa D.: Bibliophiles and Bibliothieves. The Search for the Hildebrandslied and the Willehalm Codex. With a preface by Winder McConnel. Berlin / New York: Walter de Gruyter 2003.
https://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=868

Esteban Mauerer: Südwestdeutscher Reichsadel im 17. und 18. Jahrhundert. Geld, Reputation, Karriere: das Haus Fürstenberg (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; Bd. 66), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2001, ISBN 978-3-525-36059-0.
Rezensiert in sehepunkte 4 (2004), Nr. 6
https://www.sehepunkte.de/2004/06/4508.html

Klaus Gantert: Die Bibliothek des Freiherrn Joseph von Lassberg. Ein gescheiterter Erwerbungsversuch der Königlichen Bibliothek zu Berlin in der Mitte des 19. Jahrhunderts (= Beihefte zum Euphorion; 42), Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2001, ISBN 978-3-8253-1276-3.
Rezensiert in sehepunkte 3 (2003), Nr. 6
https://www.sehepunkte.de/2003/06/3144.html

Heinrich Kramer (Institoris): Der Hexenhammer. Malleus maleficarum. Kommentierte Neuübersetzung, hrsg. und übersetzt von Günter Jerouschek, Wolfgang Behringer, München: dtv 2000, ISBN 978-3-423-30780-2.
Wolfgang Behringer (Hg.): Hexen und Hexenprozesse in Deutschland, München: dtv 2000, ISBN 978-3-423-30781-9.
Friedrich von Spee: Cautio Criminalis oder Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse. Mit acht Kupferstichen aus der "Bilder-Cautio". Aus dem Lateinischen übertragen und eingeleitet von Joachim-Friedrich Ritter. 6., erw. Aufl., München: dtv 2000, ISBN 978-3-423-30782-6.
Rezensiert in sehepunkte 2 (2002), Nr. 4
https://www.sehepunkte.de/2002/04/3571.html

Ralf Fischer zu Cramburg : Das Schatzregal. Der obrigkeitliche Anspruch auf das Eigentum an Schatzfunden in den deutschen Rechten, Hoehr-Grenzhausen: Numismatischer Verlag Gerd Martin Forneck 2001 [Veröffentlichungen der Gesellschaft für Historische Hilfswissenschaften 6]
Rezensiert in: VL Museen 2002
https://www.vl-museen.de/lit-rez/graf02-1.htm
https://www.historisches-centrum.de/lit-rez/graf02-1.htm

Irmgard Küfner-Schmitt, Arbeitsrecht (Handbuch des Museumsrechts 1),
2. akt. Aufl., Opladen: Leske+Budrich 1999. 186 S. 36,00 DM
Gerhard Pfennig, Digitale Bildverarbeitung und Urheberrecht.
Eine Einführung für die Museumspraxis
(Handbuch des Museumsrechts 6), ebenda, 1998. 186 S. 39,00 DM
Wilhelm Mößle, Öffentliches Recht
(Handbuch des Museumsrechts 7), ebenda, 1999, 332 S. 48,00 DM
Irmgard Küfner-Schmitt/Michael Kulka, Rechtliche Grundlagen der
Privatisierung von Dienstleistungen im Museum
(Handbuch des Museumsrechts 8), ebenda, 1998, 187 S. 29,80 DM
Rezensiert in der VL Museen 1999
[ https://www.historisches-centrum.de/lit-rez/graf99-1.htm ]

Hauptwerke der Geschichtsschreibung / Volker Reinhardt (Hg.). - Stuttgart : Kröner, 1997
Rezensiert in: Informationsmittel für Bibliotheken 1997
https://www.bsz-bw.de/depot/media/3400000/3421000/3421308/97_0398.html

Zahlreiche Besprechungen im Archiv der Mailingliste Hexenforschung:
https://www.listserv.dfn.de/archives/hexenforschung.html

Viele ältere gedruckte Buchbesprechungen als E-Texte auf dem Server des Südwestverbunds
https://www.bsz-bw.de/rez/rez-graf.html

Ergänzend:
Winfried Klein, Die Domänenfrage im deutschen Verfassungsrecht des 19. Jahrhunderts (= Schriften zur Verfassungsgeschichte Bd. 78). Berlin: Duncker & Humblot 2007. 242 S., Brosch. EUR 69,80
Rezension erschienen in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 155 (2007), S. 606-608
https://archiv.twoday.net/stories/4559834/

Bernd M. Mayer und Tilman Falk: Europäische
Meisterzeichnungen aus der Sammlung der Fürsten zu
Waldburg-Wolfegg, Ravensburg: Städtische Galerie 2003. 222
S., zahlreiche Abb.
Rezension erschienen in der Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
https://archiv.twoday.net/stories/4690486/#4693604

Bernhard Stettler, Tschudi-Vademecum. Annäherungen an Aegidius Tschudi und sein „Chronicon Helveticum". Basel: Kommissionsverlag Krebs AG, 2001, 95 S., 16 Tafeln. Aegidius Tschudi und seine Zeit, hg. von Katharina Koller-Weiss und Christian Sieber. Basel: Verlag Krebs AG, 2002, 400 S., 41 Schwarzweißabbildungen, 16 Farbtafeln
Rezension erschienen in:
Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 27 (2003), S. 149-153
https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8030/

Besprechungen (exklusiv) für Archivalia sind aufgelistet unter:
https://archiv.twoday.net/stories/4941756/

B Besprechungen von digitalen Angeboten

Klaus Graf: Web-Rezension zu: Württembergisches Urkundenbuch Online. In: H-Soz-u-Kult, 03.05.2008, https://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=151&type=rezwww
Unredigierte Fassung:
https://archiv.twoday.net/stories/4904342/

Lexikon des Mittelalters. CD-ROM
Rezensiert in: ZfBB 2001
https://www.klostermann.de/zeitsch/osw_486.htm
https://web.archive.org/web/20020622194627/https://www.klostermann.de/zeitsch/osw_486.htm

Server frühe Neuzeit
Rezensiert in: ZfBB 2000
https://www.klostermann.de/zeitsch/osw_472.htm
https://web.archive.org/web/20000824090118/https://www.klostermann.de/zeitsch/osw_472.htm

Wolfgang Götz: Beiträge zur Vorgeschichte der Denkmalpflege [= Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich, Bd. 20], 1. Auflage, Zürich: vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich 1999 - CD-ROM
Rezensiert in: H-SOZ-U-KULT 2000
https://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/REZENSIO/digital/cdrom/datenban/2000/grkl0400.htm

C Ausstellungsbesprechungen

Das Königreich der Täufer, Münster
VL Museen 2001
https://www.vl-museen.de/aus-rez/graf01-1.htm
https://www.historisches-centrum.de/aus-rez/graf01-1.htm

Vorderösterreich - nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers? Freiburg
VL Museen 2000
https://www.vl-museen.de/aus-rez/graf00-1.htm
https://www.historisches-centrum.de/aus-rez/graf00-1.htm

Soeben fand ich bei der Durchsicht des Digital Scriptorium https://www.scriptorium.columbia.edu/ eine weitere Überlieferung der Rugen'schen Turnierchronik, die Heide Stamm nach der teilweise beschädigten Handschrift BayHstA Notth.Lit. 62, 689, 1200 edierte (Das Turnierbuch des Ludwig von Eyb ... 1986, S. 235-292). Dort ist der Text 1494 datiert. New York Public Library Spencer Collection 176 ist ein für Johann von Morsheim und seine Ehefrau Ursula geborene von Heusenstamm (mit ihr war er seit 1490 in zweiter Ehe verheiratet) geschriebenes Wappenbuch, das den Text (ohne die Textverluste der Münchner Überlieferung) mit Enddatierung 1499 fol. 214-236 überliefert. Vor wenigen Jahren gelang es Klaus Arnold, den Persevanten Jörg Rugen mit Georg Rüxner, dem bekannten Herold und Verfasser des Turnierbuchs, zu identifizieren (in: Nachdenken über fränkische Geschichte, 2005).

NACHTRÄGE SIEHE UNTEN sowie
https://archiv.twoday.net/stories/5059380/
https://archiv.twoday.net/stories/5068636/
https://archiv.twoday.net/search?q=r%C3%BCxner

Eintrag im Handschriftencensus
https://cgi-host.uni-marburg.de/~mrep/beschreibung.php?id=20332



NACHTRAG 23.6.2008

Im folgenden werde ich zunächst die Überlieferungszeugnisse der Werke Rüxners vorstellen (mit Neufunden: 1b, 6, 8, 13) und anschließend die Lebenszeugnisse auswerten. Eine wichtige Literaturstelle von 1906, die bislang unbeachtet geblieben war, lieferte Google Book Search.

Die wichtigste ältere Rüxner-Literatur ist aufgeführt im Wikisource-Artikel:
https://de.wikisource.org/wiki/Georg_R%C3%BCxner

Bilder auf Wikimedia Commons:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Georg_R%C3%BCxner

(1a) Turnierchronik im Notthafft-Archiv, 1494

Fragmentarisch erhalten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München Notth. Lit. 62+1200+689. Abdruck bei Heide Stamm, Das Turnierbuch des Ludwig von Eyb (cgm 961), Stuttgart 1986, S. 231-292. Datiert 1494 und signiert am Ende „Jorg Rúgen perseuand“.

Abbildung der ersten Textseite (nach Stamm):
https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Rugen_turnierchronik_notthaft.jpg

(1b) Turnierchronik im Wappenbuch für Johann von Morsheim, 1499

New York Public Library, Spencer Collection 235, Bl. 214r-236r. Datiert 1499 und signiert wie 1a.

Zur weiteren Überlieferung der Turnierchronik in Form späterer Bearbeitungen siehe Stamm passim und zusammenfassend Helgard Ulmschneider, ‚Turnierchronik’, in: Verfasserlexikon 2. Aufl. 11 (2004), Sp. 1569-1572

Zur Interpretation: Heinz Krieg: Ritterliche Vergangenheitskonstruktion. Zu den Turnierbüchern des spätmittelalterlichen Adels, in: Geschichtsbilder und Gründungsmythen, hrsg. von Hans-Joachim Gehrke, Würzburg 2001, S. 89-118

(2) Schreiben an Graf Eberhard (im Bart) von Württemberg mit Aufzeichnung über die Gliederung des Reichs nach dem Quaternionensystem, wohl 1495

Das Schriftstück gehört wohl in den Kontext des Wormser Reichstags 1495, auf dem Graf Eberhard zum Herzog erhoben wurde.

E-Text und Faksimile:
https://de.wikisource.org/wiki/Aufzeichnung_%C3%BCber_die_Gliederung_des_Reichs_%28Rugen%29

(3) Innsbrucker Wappenbuch, um 1495-1498

Innsbruck, Universitätsbibliothek, Hs. 545. Enthält eine Chronik der Wittelsbacher, gewidmet seinem „gnadigen herrn“ Herzog Georg von Bayern (gest. 1503). Siehe Ulmschneider Sp. 1569; Franz-Heinz Hye, Ausgewählte heraldische Quellen in der Innsbrucker Universitätsbibliothek, in: biblos 46 (1997), S. 295-304, hier S. 298-300. Weitere Literatur zum Wappenbuch „Rugenn“:
https://freenet-homepage.de/heckmann.werder/Wappen.htm#N_10_

(4) Beschreibung der Wappen der byzantischen Kaiser bis Michael I., 1505

In einem aus mehreren Faszikeln zusammengesetzten Wappenbuch, Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek 2° Cod. 263, Bl. 314-321r, datiert 1505 und signiert mit Jorg Rügen (eigenhändig), siehe den Katalog von Gehrt:

https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0206_c013_JPG.htm

Erster Hinweis bei Klaus Graf: Geschichtsschreibung und Landesdiskurs im Umkreis Graf Eberhards im Bart von Württemberg (1459-1496), in: Blätter für deutsche
Landesgeschichte 129 (1993) [erschienen 1994], S. 165-193, hier S. 185 Anm. 184
https://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/bdlg/Blatt_bsb00000333,00175.html

(5) Wiener Wappenbuch, Anfang 16. Jahrhundert (?)

Da sich im Wiener Cod. 2936, Teil 2, Bl. 11v Rugens ganzseitiges Bild findet, dürfte er auch an diesem Werk beteiligt sein. Text (Ulmschneider Sp. 1569):

Ich heiss Jörg Rugen perssofanndt
Fremde land sind mir bekannt
Des edlen hauss zu Beirnn knecht
Ich wölt das all krumm sach wern schlecht.

Darunter das Motto: Es was vnd wirt. Rugn

Abbildung:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Rugen_wien.JPG

(6)Beschreibung der Hochzeit Markgraf Kasimirs von Brandenburg 1518

Dieser Text wird in der neueren Rüxner-Literatur hier erstmals angezeigt und wurde aufgrund der Auswertung einer Google Book Search-Trefferliste (mit US-Proxy) aufgefunden. Nach Georg Schuster/Friedrich Wagner, Die Jugend und Erziehung der Kurfürsten von Brandenburg und Könige von Preußen, Bd. 1, Berlin 1906, S. 508

ist der handschriftliche Bericht überliefert im Hauptstaatsarchiv Dresden, Loc. 10670 Wahlsachen Caroli V. Nr. 12. Der Autor nennt sich: „Jorg Rixner genant Jherusalem Gradirter ernhalt uf Brandenburgk unnd konnig der wappenn“.

(7) Bericht über den Frankfurter Wahltag 1519

Deutsche Reichstagsakten. Jüngere Reihe Bd. 1, Gotha 1893, S. 858-861 Nr. 384: Zusammenfassung des Berichts in Dresden, Wahlsachen Nr. 7, vgl. auch ebd., S. 764-766 (gewidmet der Herzogin Margareta von Sachsen) und 848 Anm. 2 (längeres Zitat)

Vgl. Lotte Kurras: Georg Rixner, der Reichsherold 'Jerusalem', in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 69 (1982), S. 341-344, hier S. 343
https://periodika.digitale-sammlungen.de/mvgn/Blatt_bsb00000985,00375.html

(8) Brief an Georg Spalatin über die alten Herzöge von Sachsen, um 1520

Hier erstmals angezeigt. Weimar, Thüringisches Hauptstaatsarchiv, Ernestinisches Gesamtarchiv, Reg. O 157, Bl. 311r-312r., beschrieben in: Der gute Gerhart Rudolfs von Ems in einer anonymen Prosaauflösung …, hrsg. von Rudolf Bentzinger, Berlin 2001, S. 26 (Google Book Search!). Rüxner („Iorg Rixner genant Iherüsalen konig der Wappen“) gibt vor, das Traktätlein über die sächsischen herzöge des 9.-11. Jahrhunderts aus einem Buch des Ritters Jordan Stargkendich entnommen zu haben.

(9) „Teutscher Nation Notdurft“ (Unechte Reformation Kaiser Friedrichs III.)

Gedruckt in Bamberg 1523, von Klaus Arnold überzeugend Rüxner zugeschrieben:

Klaus Arnold, Reichsherold und Reichsreform. Georg Rixner und die sogenannte "Reformation Kaiser Friedrichs III.", in: 120. Bericht des Historischen Vereins Bamberg (1984), S. 91 – 110

Zur älteren Literatur siehe etwa Karl Gustav Homeyer: Über die unächte Reformation Kaiser Friedrichs des Dritten, in: Monatsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1856, S. 291-304, hier S. 301-304
https://bibliothek.bbaw.de/bibliothek-digital/digitalequellen/schriften/anzeige?band=09-mon/1856&seite:int=00000299
Karl Schottenloher, Die Buchdruckertätigkeit Georg Erlingers in Bamberg von 1522 bis 1541 (1543), Leipzig 1907, S. 29f.
Die Ausgabe des Texts von Goldast, Reichssatzung 1609 liegt online vor:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/drwgoldast1609B1/0178
Der Text hat großen Einfluß auf das Reichsreformprogramm Friedrich Weygandts für das Heilbronner Bauernparlament 1525 ausgeübt, siehe etwa Dieter Mertens, in: Föderative Nation, 2000, S. 132 (Google Book Search!).

(10) Historischer Auszug von dem herkommen und Wappen der Könige und Herzoge in Mecklenburg, 1524

Druck in: Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum et Megapolensium Bd. 3, hrsg. von Ernst Joachim von Westphalen, Leipzig 1743, S. 711-772 (zitiert nach Günter Werner, Ahnen und Autoren, Husum 2002, S. 201). Die Arbeit von Klaus Arnold, Georg Rixner genandt Hierosalem Eraldo vnnd kunig der wappen und sein Buch über Genealogie und Wappen der Herzöge von Mecklenburg, in: Studien zur Geschichte des Mittelalters. Jürgen Petersohn zum 65. Geburtstag, hrsg. von Matthias Thumser u. a., Stuttgart 2000, S. 384-399 liegt mir gerade nicht vor.

(11) Aufzeichnung über das Nürnberger Turnier von 1198, 1526

Am 12. März 1526 dem Nürnberger Rat übergeben. Autograph im Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, 7farbiges Alphabet, Akten Nr. 165ad, vgl. Kurras S. 342.

(12) Auszug aus dem Turnierbuch, 1526

Autograph in Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 3994a, Bl. 81r-123v. Von „Goerg Rixner genandt Hierosalem eraldo“ dem Nürnberger Patrizier Bartholomäus Haller gewidmet. Siehe Lotte Kurras, Norica, Wiesbaden 1983, S. 29
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0062_b029_JPG.htm

(13) Widmungsbrief eines handschriftlichen Turnierbuchs an einen Fürsten

Dass es handschriftliche Vorstufen gegeben haben muss, belegt Kurras S. 343 mit einem Zitat aus der eben genannten Haller’schen Handschrift, in der Seitenangaben aus einem Turnierbuch Johanns II. von Pfalz-Simmern nachgetragen sind. Matthias Miller stellte bei der Beschreibung von Universitätsbibliothek Heidelberg, Cpg 296, Bl. 40r-43r fest, dass der in dieser Handschrift vom Ende des 16. Jahrhunderts aus einem alten Turnierbuch kopierte Widmungsbrief nicht mit dem Widmungsbrief der Druckausgaben übereinstimmt. Seine Annahme, Pfalzgraf Johann II. von Pfalz-Simmern sei ebenso wie beim Druck der Adressat, kann sich auf keine Anhaltspunkte im Text stützen. Es ist durchaus denkbar, dass Rüxner auch anderen Fürsten Turnierbuchhandschriften gewidmet hat. Digitalisat:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg296/0095

(14) Turnierbuch 1530
Erstausgabe Simmern 1530, das Privileg Karls V. stammt allerdings bereits von 1527. Zu den Druckausgaben siehe Stamm S. 299f. Möglicherweise verwahrt die BLB Karlsruhe das persönliche Exemplar Karls V.:
https://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/2006/blb-geschichte-publikation.php

(15) Genealogie der Grafen von Henneberg

Von Cyriakus Spangenberg, Hennebergische Chronica, 1599 wiedergegeben (S. 10, nach anderen S. 18ff.)

(16) Genealogie der Grafen von Zollern (?)

Sie wird nur durch den Zimmern-Chronisten bezeugt, dessen Angaben immer mit allergrößter Vorsicht aufzunehmen sind:
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_015.jpg

Die Lebenszeugnisse Rüxners sind im wesentlichen mit den Nennungen in seinen Werken identisch. Hinzu kommen die von Kurras beigebrachten Belege, die zeigen, dass er 1525 und 1526 in Nürnberg weilte. Den Beleg zu 1526 („Dem ernhold Jherusalem“) zitiert Kurras, Norica, S. XIII:
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0062_a013_JPG.htm

Hinzu kommt ein neuer Beleg, der ihn in Berliner Gefangenschaft belegt: „In einem Urfehdebuch wird erwähnt, dass 1519 der Herold Jorg Rixner durch den Marschall Hans von Bredow seiner Verhaftung entledigt worden sei“ – Schuster/Wagner a.a.O. S. 373, 507 (wohl nach Geheimes Staatsarchiv Rep. 78 Nr. 18). [Der Beleg ist eher vergessen als neu: schon erwähnt in der Zs. für Preuss. Geschichte 4 (1867), S. 130 lt. Seyler, Autor der Notiz Märcker. Die Signatur des Geheimen Staatsarchivs stimmt nicht.]

[Update dazu: https://archiv.twoday.net/stories/75221839/ ]

Dass Jörg Rugen und Georg Rüxner ein und dieselbe Person sind, hat Klaus Arnold überzeugend dargelegt: Der fränkische Adel, die ,Turnierchronik' des Jörg Rugen (1494) und das Turnierbuch des Georg Rixner (1530), in: Nachdenken über fränkische Geschichte, hrsg. von Erich Schneider (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, Reihe IX. Darstellungen aus der fränkischen Geschichte, Bd. 50), Würzburg 2005, S. 129-153.

Die Lebenszeugnisse zeigen Rugen zunächst in Diensten der bayerischen Wittelsbacher. Zum pfälzischen Hof gehörte der als Schriftsteller hervorgetretene Johann von Morsheim, dem das Wappenbuch von 1499 gewidmet wurde. Wenn Burgkmairs Darstellung des Reichsherolds Jerusalem 1504 ihn zeigt, wovon man wohl ausgehen darf, war er bereits damals kaiserlicher Herold Maximilians. 1518 und 1519 dürfte Rüxner in brandenburgischen Diensten gestanden haben, 1525/26 begegnet er in Nürnberg. Ein Dienstverhältnis zu Pfalzgraf Johann II. von Simmern wird zwar aus der Widmung des Turnierbuchs erschlossen, doch kann die Bezeichnung des Fürsten als „Herr“ Rüxners auch formelhaft sein. Nach 1530 fehlen weitere biographische Belege. Mit weiteren Neufunden ist sicher zu rechnen.

#forschung

Wien Cod. 2936

 

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