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Kulturgut

Augsburger Allgemeine 5.11.2010 https://tinyurl.com/37fq32l

Zum Erhalt der Augsburger Staats- und Stadtbibliothek soll eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten und Vertretern der Stadt Augsburg und des Bayerischen Wissenschaftsministeriums eingesetzt werden. Das haben Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch und Oberbürgermeister Kurt Gribl in einem gemeinsamen Treffen in München vereinbart.

Die Arbeitsgruppe soll ein tragfähiges Zukunfts- und Finanzierungskonzept für die Staats- und Stadtbibliothek erarbeiten.

Für Heubisch gehört die Stabi in Augsburg mit ihrem wertvollen historischen Bestand zu den bedeutendsten Stadt- und Regionalbibliotheken in Deutschland. „Eine Zersplitterung des städtischen und staatlichen Buchbestandes wäre ein großer Verlust für die Stadt Augsburg als Wissenschafts- und Kulturstandort“, sagte er.

Die Augsburger Stadtspitze hatte zunächst angekündigt, das Bibliotheksgebäude an der Schaezlerstraße zu schließen und die staatlichen Bestände ganz oder teilweise an den Freistaat Bayern zurückzugeben, wenn sich das Land nicht stärker an den Unterhaltskosten beteiligt. Zumindest der Aufteilung der Bibliotheksbestände hat der Stadtrat inzwischen aber eine Absage erteilt.

Die Staats- und Stadtbibliothek bewahrt neben städtischen Bibliotheksbeständen auch Bücher in staatlichem Eigentum auf. In einem bereits 1898 geschlossenen Vertrag ist geregelt, dass die Stadt Augsburg den Unterhalt der Bibliothek trägt, aber für Miete und Verwaltungskosten des staatlichen Teils jährlich eine Entschädigung (derzeit 18 900 Euro) erhält.

Unterdessen haben die Initiatoren der Aktion „Rettet die Stabi“ den Verein „Initiative Staats- und Stadtbibliothek Augsburg“ gegründet. Anliegen des Vereins ist der geschlossene Erhalt der Bestände der „Stabi“ in ihrem angestammten Gebäude. Im Rahmen seiner Möglichkeiten möchte der Verein die Bibliothek in der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen und Forschungsarbeiten fördern.

Der Verein versteht sich als politisch unabhängiger Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern Augsburgs und Schwabens sowie von in- und ausländischen Freunden der Bibliothek.

Die Gründungsversammlung wählte als Vorsitzende Dr. Helmut Zäh, Dr. Barbara Rajkay und Katrin Holly. Vorstandsämter übernehmen zudem Dr. Christine Werkstetter (Schatzmeisterin) und Edith Seidl M.A. (Schriftführerin).


Website der Initiative:

https://www.initiative-stabi.org/

Kommentar: Schön, dass die Zerschlagung der Bestände abgewendet erscheint und sich eine bürgerschaftliche Initiative formiert hat. Weniger schön, dass diese keine Ahnung von Web 2.0 hat und nach wie vor keine Zimelien der Stadtbibliothek auf den Seiten der Initiative zu bewundern sind. Die meisten einschlägigen Bilder habe ich auf Commons gesammelt und z.T. selbst gescannt:

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Staats-_und_Stadtbibliothek_Augsburg



Update zu:
https://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek

https://www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/2550316/wuerde-man-familiensilber-verscherbeln.story

Noch vor einem Jahr waren Schriften wie das Reichenauer Schülerheft, in dem ein frühmittelalterlicher Student sein Schulwissen verewigte, Highlights der St. Pauler Europaausstellung. Wenige Monate später hat das Stift beim Bundesdenkmalamt für das genannte Exponat und acht weitere Handschriften um Ausfuhrgenehmigung angesucht. Offenkundiges Ziel der Aktion: Verkauf der kostbaren Schriftdokumente an ausländische Interessenten.

https://www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/2551975/verkauf-unvorstellbar.story

"Verkauf ist unvorstellbar": Diözesanbischof und Experten lehnen ihn ab

Andreas Fingernagel, Leiter der Handschriftenabteilung der ÖNB: "Die große Zeit der Handschriftenverkäufe war nach dem Krieg und in der Zwischenkriegszeit, wo die materielle Not vieler Klöster so groß war, dass auch der Staat zugestimmt hat. Aber heute?".
In jedem Fall gehe er mit dem Denkmalamt d'accord, dass es sich bei den St. Pauler Exponaten um "für Österreich ganz wichtige Stücke handelt" und nicht außer Landes gebracht werden dürften. Einige gehörten "zu den ältesten Schriftdenkmalen" überhaupt, andere - wie etwa das Reichenauer Schülerheft - seien "weltberühmt" und "einzigartig". Die Einmaligkeit des Manuskriptes aus dem 9. Jahrhundert bestehe etwa darin, dass es "eine Idee" vermittle, "wie Schulunterricht in karolingischer Zeit funktionierte". Fingernagel: "Es ist ein enorm wertvolles Dokument, weil es mit seinen lateinischen, althochdeutschen und irischen Texten die Verschränkung zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturen zeigt". Eine Veräußerung von so bedeutenden Schriften sei auch deshalb problematisch, weil die Gefahr bestehe, "dass sie in Privatsammlungen verschwinden und für die Forschung nicht mehr zugänglich sind".


https://kaernten.orf.at/stories/481035/

Das Stift St. Paul im Lavanttal will in London wertvolle alte Handschriften im Wert von rund drei Millionen Euro versteigern lassen. Das Denkmalamt verhängte ein Ausfuhrverbot, das Stift erhob dagegen Einspruch.

Im Stift St. Paul lagern Kunstgegenstände im Wert von etwa drei Milliarden Euro, die bis zu 1.600 Jahre alt sind. Die Sammlung alter Handschriften umfasst 3.000 Stücke, manche davon stammen noch aus dem fünften Jahrhundert. Für neun der wertvollen Stücke wurde die Ausfuhrgenehmigung beantragt. Sie sollen in London versteigert werden. Ihr Wert wird auf drei bis vier Millionen Euro geschätzt.

Es geht unter anderem um einen 1.600 Jahre alten Ezechiel-Text oder das "Reichenauer Schülerheft" aus dem 9. Jahrhundert. Dieses war etwa bei der Europaausstellung "Macht des Wortes" im vergangenen Jahr eines der Highlights der Schau gewesen.





Seit 1064 bestand auf dem Michaelsberg in Siegburg ein Benediktinerkloster (mit der Unterbrechung 1803-1914). Nachdem die finanzielle und spirituelle Krise nicht bewältigt werden konnte, wird Mitte 2011 das klösterliche Leben aufhören.

Historiker, Archivare und interessierte Bürgerinnen und Bürger stellen sich nun die Fragen:

Was wird mit den Kulturgütern im Kloster?

Fotos aus dem Abteimuseum:
https://www.abtei-michaelsberg.de/abtei-3/?Sehensw%26uuml;rdigkeiten:Abteimuseum

Was wird aus der Klosterbibliothek?

https://www.vifabbi.de/fabian?Abtei_Michaelsberg_(Siegburg)
Zitat: "Der Buchbestand, der über die normalen Bedürfnisse einer Abtei hinausgeht und auch unter regionalgeschichtlichen Aspekten bedeutend ist, umfaßt heute ca. 80.000 Titel, davon sind ca. 6500 Titel historischer Bestand. Er gliedert sich in 14 Inkunabeln, ca. 60 Werke aus der ersten Hälfte und ca. 240 Werke aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs, ca. 200 Werke aus der ersten und ca. 300 Werke aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs, ca. 600 Werke aus der ersten Hälfte und ca. 600 Werke aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs. Ca. 4475 Titel stammen aus dem 19. Jh. Die Werke des 15. bis 17. Jhs sind fast ausschließlich lateinisch abgefaßt, erst im 18. Jh kommen deutsche und französische Titel hinzu."

Mindestens 14 (mittelalterliche?) Handschriften siehe Handschriftencensus Rheinland laut
https://www.hmml.org/centers/austria_germany/ms_cats.html

Fotos zeigen Regale mit Altbestand:
https://www.abtei-michaelsberg.de/abtei-3/?Klosterleben:Unsere_Gemeinschaft%26nbsp;:Pater_Mauritius

Was wird aus dem Klosterarchiv?

Was wird aus den wissenschaftlichen Sammlungen (z.B. zu Rupert von Deutz)?

https://www.abtei-michaelsberg.de/abtei-3/?Aktuell (nichts für Chrome)

Foto: https://www.daniel-tibi.de/, PD

https://www.businessweek.com/ap/financialnews/D9J3ENJG0.htm

Meine Position ist klar. Lieber diese schamlose Uni geht zugrunde als dass man den Stifterwillen mit Füßen tritt. Dass ein Mäzen auftritt, der die Sammlung der Universität erhalten will, diese aber ablehnt, weil sie wohl nichts anderes mehr zu verkaufen hat, ist ein starkes Stück.

US-Stimmen zum Art Deaccessioning:
https://culture.wnyc.org/articles/features/2010/oct/20/deaccessioning-right-or-wrong/

...erfährt man auf einer Veranstaltung des Sächsischen Staatsarchivs am 09.11.2010 um 11.00 Uhr im Staatsarchiv Leipzig. Dort werden Briefe bedeutender Wissenschaftler der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts präsentiert, die 2008 auf einem Berliner Trödelmarkt auftauchten und "durch das engagierte und umsichtige Handeln eines Berliner Bürgers und durch das Sächsische Staatarchiv gesichert werden" konnten, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Text der Einladung:
https://www.archiv.sachsen.de/download/Einladung_Hinrichs.pdf
Die Pressemitteilung findet man auf der Seite des Sächsischen Staatsarchivs:
https://www.archiv.sachsen.de/index.html

Es handelt sich um eine ehemalige Adelsbibliothek:

https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=10042

https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/einsiedler/0109

Siehe Kranzbühler: Worms und die Heldensage, 1930, S. 92.

https://www.steyler.de/svd/dcms/sites/svd/deutschland/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=8139&tm=1

In den Gemäuern des fast 100jährigen Klosters der Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn befindet sich ein ganz besonderer Schatz. Generationen von Theologiestudierenden schätzen ihn als einen der wichtigsten Quellen für ihre wissenschaftlichen Forschungen: Die theologische Fachbibliothek der ordenseigenen Hochschule.

Jetzt wird dieser Schatz erheblich erweitert, denn durch die Integration der Bibliothek der Steyler Missionare im österreichischen Mödling bei Wien, wächst der Bestand der Hochschulbibliothek um rund 100.000 Bände. Auch die Institutsbibliotheken des Anthropos-Instituts und des Missionswissenschaftlichen Instituts übernehmen tausende Bücher aus St. Gabriel.


Besser als im Antiquariat verscherbeln wie bei den Redemptoristen:
https://www.mgh.de/bibliothek/provenienzen/geistingen/

https://www.nybooks.com/articles/archives/2010/nov/11/did-warburg-do-right-frances-yates/

https://www.nybooks.com/articles/archives/2010/oct/14/move-warburg-l/

Unter anderem aus der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg:

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Schrotschnitt


 

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