Kulturgut
Das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha war ein in Personalunion vereinigtes Doppelherzogtum, bestehend aus den sog. ernestinischen Herzogtümern Coburg und Gotha.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen-Coburg_und_Gotha_%28Herzogtum%29
Hinsichtlich des Kulturguts der Herzogsfamilie bzw. des Domänenguts gingen die beiden Teilherzogtrümer getrennte Wege:
Stefan Nöth, Coburger Landesstiftung, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44375 (25.06.2007)
Siehe schon: https://archiv.twoday.net/stories/3082429/
Die Coburger Landesstiftung, eine Stiftung des öffentlichen Rechts, ist Eigentümerin der Kunstsammlungen der Veste Coburg, der Landesbibliothek und des Archivs.
Ein dreister Versuch des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha, Archivalien aus dem Staatsarchiv Coburg zurückzufordern, wurde 1987 zurückgewiesen.
Urteil in Wikisource
Kulturgüter, die seit 1998 auf Schloss Callenberg bei Coburg präsentiert werden, firmieren als Herzoglicher Kunstbesitz SCG (SCG steht für Sachsen-Coburg und Gotha).
Quelle: www.schloss-callenberg.de
Zur Kunststiftung erfährt man auf:
https://www.sachsen-coburg-gotha.de/index.php?Das_Herzogshaus:Die_Familie_heute:Stiftungen
Stiftungen
Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Familie
(Familienstiftung)
&
Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'sche Stiftung für Kunst und Wissenschaft (Kunststiftung)
In diesen Stiftungen, die von Herzog Carl Eduard im Jahre 1928 gegründet wurden, ist das sogenannte Hausvermögen vereint.
Die Familienstiftung, zu deren stiftungsberechtigten Mitgliedern zahlreiche Angehörige des herzoglichen Gesamthauses in ganz Europa gehören, betreibt Forstwirtschaft in Bayern, Thüringen und Österreich. Sie sorgt für den Unterhalt der beiden Schlösser:
- Schloss Callenberg in Coburg
- Schloss Greinburg in Grein an der Donau/Oberösterreich.
Die Kunststiftung bewahrt das Kunst- und Kulturgut des herzoglichen Hauses. Zu einem bedeutenden Teil ist es als 'Herzoglicher Kunstbesitz SCG' dauerhaft öffentlich zugänglich oder wird temporär in Sonderausstellungen präsentiert.
Widersprüchlich sind die Angaben, die man über das Vermögen der Kunststiftung in Thüringen findet.
Handschriften- und Ausstellungskataloge der Forschungsbibliothek Gotha seit 2002 erwecken im Titel den Eindruck, als gehörten die Bestände nach wie vor der Kunststiftung:
Garten der Lüste : Liebe und Eros in der Kunst vom Altertum bis zur Gegenwart : Sonderausstellung 19. Mai bis 28. Oktober 2007, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Schlossmuseum ; [aus den Sammlungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft, Schlossmuseum Gotha] (Titelaufnahme SB Berlin)
Zugleich liest man aber auch:
https://www.thueringen.de/de/tkm/kulturportal/stiftungen_gedenkstaetten/stiftung_schloss_friedenstein_gotha/content.html
Die „Stiftung Schloss Friedenstein Gotha“ wurde als Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Gotha vom Freistaat Thüringen und der Stadt Gotha zum 1. Januar 2004 errichtet. Diese Neugründung war möglich geworden, nachdem es im Jahr 2001 gelungen war, die Vermögensverhältnisse bezüglich Schloss Friedenstein und seinen Sammlungen durch den Abschluss einer gütlichen investiven Einigung zwischen dem Freistaat Thüringen, der Stadt Gotha und der Stiftung der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Familie sowie der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft abschließend zu regeln. Vorher waren die Museen als "Museen der Stadt Gotha" bis Ende 2003 unter dem Dach des "Gothaer Kulturbetriebes" verwaltet worden.
Der Zweck der Stiftung ist der Betrieb der musealen und kulturellen Einrichtungen in der historisch gewachsenen Schloss- und Schlossparkanlage Friedenstein, bestehend aus den kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen des Schlossmuseums, des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde, des Museums der Natur und dem Ekhoftheater. Die Stiftung hat die Aufgabe, die Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen, welche im Wesentlichen aus dem früheren Vermögen und den Beständen der Stiftung der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Familie sowie der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft stammen, zu bewahren, zu ergänzen, zu erschließen, zu erforschen und zu vermitteln.
Darüber hinaus hat die Stiftung die Aufgabe, im kooperativen Zusammenwirken mit der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha einschließlich der Sammlung des Verlages Justus Perthes (sog. Perthes-Bibliothek und Perthes-Kartensammlung) sowie des Verlagsarchives Klett-Perthes, dem Thüringischen Staatsarchiv Gotha und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten dafür Sorge zu tragen, dass die historisch gewachsenen Sammlungen als einzigartiges Zeugnis der Kulturgeschichte in ihrer Einheit und in ihrem bis zur Gegenwart reichenden Zusammenhang für die wissenschaftliche und allgemeine Öffentlichkeit erfahrbar gemacht werden.
Der Stiftungsrat besteht aus je zwei Vertretern des Freistaates Thüringen und der Stadt Gotha, einem Vertreter des Herzoglichen Hauses Sachsen Coburg und Gotha sowie vier weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. (Hervorhebung KG)
Analog dazu heisst es auf:
https://www.stiftungfriedenstein.de/index.php?id=626
Die Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen der Stiftung gehen zu einem großen Teil aus dem früheren Vermögen und den Beständen der Stiftungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie und der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft von 1928 sowie der bürgerlichen Sammlung des Vereins für Gothaische Geschichte und Altertumsforschung hervor.
Wie die Familie nach 1945 die von ihr beherrschte Kunststiftung als selbstbedienungsladen missbrauchte, hat "art" 2003 ausführlich recherchiert:
https://www.plan17.de/autoren/doerrzapf/leseproben/hoheit-liessen-einpacken/
Zitat:
Während Hoheit noch im Internierungslager weilte, schaffte seine Gattin Viktoria Adelheid wertvollste Bestände des Museums und der Bibliothek nach Bayern. "Insgesamt verschwanden damals mindestens 19 wertvolle Handschriften, zwei Drittel der Highlights", sagt Rupert Schaab, heute Bibliotheks-Chef in Gotha. Mit dem Rembrandt-Selbstporträt, den Rubensskizzen und dem Frans-Hals-Gemälde holten sich die Coburger auch zentrale Werke der Gemäldegalerie - Werke von ganz erheblichem Wert auf dem Kunstmarkt, wie sich später herausstellen sollte.
Denn dort tauchten sie Stück für Stück wieder auf: Eine der drei Rubensskizzen gehört heute der Sammlung Bührle in Zürich, eine andere der Albright Art Gallery im amerikanischen Buffalo. Die Handschriften befinden sich in Bibliotheken in München, Göttingen, Genf, Washington, London, Luxemburg und New York.
Schon damals erzielten die Verkäufer enorme Summen: 1955 bezahlte das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg für das Echternacher Evangeliar 1,1 Millionen Mark an Coburg. Zum Vergleich: Eine Sekretärin verdiente damals rund 300 Mark im Monat. Das Rembrandt-Selbstbildnis brachte 75000 Mark ein.
Die Verkäufe erwähnt auch der Sotheby's-Eintrag zur Ottheinrich-Bibel:
The manuscript and other ducal collections in Gotha, however, were rescued by the ducal family as the Russian armies were advancing on Gotha on the morning of Tuesday, 3 July 1945. Some of the rescued items were then used to raise funds for the Ducal Foundations and their pensions for former employees of the Saxe-Coburg-Gotha estates, driven into exile on the partition of Germany. These included the Giant Bible of Mainz, now in the Library of Congress, and the Gotha Missal (sold in these rooms, 3 April 1950, lot 1), now in the Cleveland Museum of Art.
Zur Ottheinrichs-Bibel siehe hier
https://archiv.twoday.net/search?q=ottheinr
Wieso muss eigentlich der Steuerzahler eine Summe, die er nicht erfahren darf, einer Adelsstiftung in den Rachen werfen (und noch dazu eine üppige Provision an Sotheby's), die satzungsmäßig den Erhalt der von ihr verwahrten Kulturgüter bezwecken soll?
Zur dubiosen Rolle der Familie bei der Rückforderung des Wtewael-Gemäldes 1998 in London:
https://archiv.twoday.net/stories/4503721/
Auf S. 29 des dort zitierten Buches "Kunstdiebstahl vor Gericht" (2001) heisst es, es werde "immer unverständlich bleiben. daß das Haus Coburg in der schwierigen Frage der Rückgewinnung des Wtewael-Bildes die Stadt Gotha, die Bundesrepublik Deutschland und auch den Freistaat Thüringen nicht unterstützt habe".
https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen-Coburg_und_Gotha_%28Herzogtum%29
Hinsichtlich des Kulturguts der Herzogsfamilie bzw. des Domänenguts gingen die beiden Teilherzogtrümer getrennte Wege:
Stefan Nöth, Coburger Landesstiftung, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44375 (25.06.2007)
Siehe schon: https://archiv.twoday.net/stories/3082429/
Die Coburger Landesstiftung, eine Stiftung des öffentlichen Rechts, ist Eigentümerin der Kunstsammlungen der Veste Coburg, der Landesbibliothek und des Archivs.
Ein dreister Versuch des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha, Archivalien aus dem Staatsarchiv Coburg zurückzufordern, wurde 1987 zurückgewiesen.
Urteil in Wikisource
Kulturgüter, die seit 1998 auf Schloss Callenberg bei Coburg präsentiert werden, firmieren als Herzoglicher Kunstbesitz SCG (SCG steht für Sachsen-Coburg und Gotha).

Zur Kunststiftung erfährt man auf:
https://www.sachsen-coburg-gotha.de/index.php?Das_Herzogshaus:Die_Familie_heute:Stiftungen
Stiftungen
Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Familie
(Familienstiftung)
&
Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'sche Stiftung für Kunst und Wissenschaft (Kunststiftung)
In diesen Stiftungen, die von Herzog Carl Eduard im Jahre 1928 gegründet wurden, ist das sogenannte Hausvermögen vereint.
Die Familienstiftung, zu deren stiftungsberechtigten Mitgliedern zahlreiche Angehörige des herzoglichen Gesamthauses in ganz Europa gehören, betreibt Forstwirtschaft in Bayern, Thüringen und Österreich. Sie sorgt für den Unterhalt der beiden Schlösser:
- Schloss Callenberg in Coburg
- Schloss Greinburg in Grein an der Donau/Oberösterreich.
Die Kunststiftung bewahrt das Kunst- und Kulturgut des herzoglichen Hauses. Zu einem bedeutenden Teil ist es als 'Herzoglicher Kunstbesitz SCG' dauerhaft öffentlich zugänglich oder wird temporär in Sonderausstellungen präsentiert.
Widersprüchlich sind die Angaben, die man über das Vermögen der Kunststiftung in Thüringen findet.
Handschriften- und Ausstellungskataloge der Forschungsbibliothek Gotha seit 2002 erwecken im Titel den Eindruck, als gehörten die Bestände nach wie vor der Kunststiftung:
Garten der Lüste : Liebe und Eros in der Kunst vom Altertum bis zur Gegenwart : Sonderausstellung 19. Mai bis 28. Oktober 2007, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Schlossmuseum ; [aus den Sammlungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft, Schlossmuseum Gotha] (Titelaufnahme SB Berlin)
Zugleich liest man aber auch:
https://www.thueringen.de/de/tkm/kulturportal/stiftungen_gedenkstaetten/stiftung_schloss_friedenstein_gotha/content.html
Die „Stiftung Schloss Friedenstein Gotha“ wurde als Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Gotha vom Freistaat Thüringen und der Stadt Gotha zum 1. Januar 2004 errichtet. Diese Neugründung war möglich geworden, nachdem es im Jahr 2001 gelungen war, die Vermögensverhältnisse bezüglich Schloss Friedenstein und seinen Sammlungen durch den Abschluss einer gütlichen investiven Einigung zwischen dem Freistaat Thüringen, der Stadt Gotha und der Stiftung der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Familie sowie der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft abschließend zu regeln. Vorher waren die Museen als "Museen der Stadt Gotha" bis Ende 2003 unter dem Dach des "Gothaer Kulturbetriebes" verwaltet worden.
Der Zweck der Stiftung ist der Betrieb der musealen und kulturellen Einrichtungen in der historisch gewachsenen Schloss- und Schlossparkanlage Friedenstein, bestehend aus den kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen des Schlossmuseums, des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde, des Museums der Natur und dem Ekhoftheater. Die Stiftung hat die Aufgabe, die Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen, welche im Wesentlichen aus dem früheren Vermögen und den Beständen der Stiftung der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Familie sowie der Herzog von Sachsen, Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft stammen, zu bewahren, zu ergänzen, zu erschließen, zu erforschen und zu vermitteln.
Darüber hinaus hat die Stiftung die Aufgabe, im kooperativen Zusammenwirken mit der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha einschließlich der Sammlung des Verlages Justus Perthes (sog. Perthes-Bibliothek und Perthes-Kartensammlung) sowie des Verlagsarchives Klett-Perthes, dem Thüringischen Staatsarchiv Gotha und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten dafür Sorge zu tragen, dass die historisch gewachsenen Sammlungen als einzigartiges Zeugnis der Kulturgeschichte in ihrer Einheit und in ihrem bis zur Gegenwart reichenden Zusammenhang für die wissenschaftliche und allgemeine Öffentlichkeit erfahrbar gemacht werden.
Der Stiftungsrat besteht aus je zwei Vertretern des Freistaates Thüringen und der Stadt Gotha, einem Vertreter des Herzoglichen Hauses Sachsen Coburg und Gotha sowie vier weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. (Hervorhebung KG)
Analog dazu heisst es auf:
https://www.stiftungfriedenstein.de/index.php?id=626
Die Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen der Stiftung gehen zu einem großen Teil aus dem früheren Vermögen und den Beständen der Stiftungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie und der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft von 1928 sowie der bürgerlichen Sammlung des Vereins für Gothaische Geschichte und Altertumsforschung hervor.
Wie die Familie nach 1945 die von ihr beherrschte Kunststiftung als selbstbedienungsladen missbrauchte, hat "art" 2003 ausführlich recherchiert:
https://www.plan17.de/autoren/doerrzapf/leseproben/hoheit-liessen-einpacken/
Zitat:
Während Hoheit noch im Internierungslager weilte, schaffte seine Gattin Viktoria Adelheid wertvollste Bestände des Museums und der Bibliothek nach Bayern. "Insgesamt verschwanden damals mindestens 19 wertvolle Handschriften, zwei Drittel der Highlights", sagt Rupert Schaab, heute Bibliotheks-Chef in Gotha. Mit dem Rembrandt-Selbstporträt, den Rubensskizzen und dem Frans-Hals-Gemälde holten sich die Coburger auch zentrale Werke der Gemäldegalerie - Werke von ganz erheblichem Wert auf dem Kunstmarkt, wie sich später herausstellen sollte.
Denn dort tauchten sie Stück für Stück wieder auf: Eine der drei Rubensskizzen gehört heute der Sammlung Bührle in Zürich, eine andere der Albright Art Gallery im amerikanischen Buffalo. Die Handschriften befinden sich in Bibliotheken in München, Göttingen, Genf, Washington, London, Luxemburg und New York.
Schon damals erzielten die Verkäufer enorme Summen: 1955 bezahlte das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg für das Echternacher Evangeliar 1,1 Millionen Mark an Coburg. Zum Vergleich: Eine Sekretärin verdiente damals rund 300 Mark im Monat. Das Rembrandt-Selbstbildnis brachte 75000 Mark ein.
Die Verkäufe erwähnt auch der Sotheby's-Eintrag zur Ottheinrich-Bibel:
The manuscript and other ducal collections in Gotha, however, were rescued by the ducal family as the Russian armies were advancing on Gotha on the morning of Tuesday, 3 July 1945. Some of the rescued items were then used to raise funds for the Ducal Foundations and their pensions for former employees of the Saxe-Coburg-Gotha estates, driven into exile on the partition of Germany. These included the Giant Bible of Mainz, now in the Library of Congress, and the Gotha Missal (sold in these rooms, 3 April 1950, lot 1), now in the Cleveland Museum of Art.
Zur Ottheinrichs-Bibel siehe hier
https://archiv.twoday.net/search?q=ottheinr
Wieso muss eigentlich der Steuerzahler eine Summe, die er nicht erfahren darf, einer Adelsstiftung in den Rachen werfen (und noch dazu eine üppige Provision an Sotheby's), die satzungsmäßig den Erhalt der von ihr verwahrten Kulturgüter bezwecken soll?
Zur dubiosen Rolle der Familie bei der Rückforderung des Wtewael-Gemäldes 1998 in London:
https://archiv.twoday.net/stories/4503721/
Auf S. 29 des dort zitierten Buches "Kunstdiebstahl vor Gericht" (2001) heisst es, es werde "immer unverständlich bleiben. daß das Haus Coburg in der schwierigen Frage der Rückgewinnung des Wtewael-Bildes die Stadt Gotha, die Bundesrepublik Deutschland und auch den Freistaat Thüringen nicht unterstützt habe".
Ein englisches Gerichtsurteil, das in deutscher Übersetzung unter
https://www.iuscomp.org/gla/download/gotha-d.doc
einsehbar ist, enthält einige wichtige Angaben zur Gotha'schen Kunststiftung (der schändlichen Eigentümerin der Ottheinrich-Bibel).
Zum Casus siehe auch
https://books.google.com/books?id=QVfj9LJiGvwC (Limited Preview)
Wtewaels "Heilige Familie"
Dort erfährt man in den einsehbaren Seiten (z.B. S. 34f.), welch schäbiges Spiel die Gotha'sche Kunststiftung spielte.
https://www.iuscomp.org/gla/download/gotha-d.doc
einsehbar ist, enthält einige wichtige Angaben zur Gotha'schen Kunststiftung (der schändlichen Eigentümerin der Ottheinrich-Bibel).
Zum Casus siehe auch
https://books.google.com/books?id=QVfj9LJiGvwC (Limited Preview)
Dort erfährt man in den einsehbaren Seiten (z.B. S. 34f.), welch schäbiges Spiel die Gotha'sche Kunststiftung spielte.
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Eine Woche vor der geplanten Versteigerung in London ist eine kulturhistorisch bedeutende Bibelausgabe für Deutschland gerettet worden. Mit Unterstützung des Bundes und weiterer Geldgeber erwarb Bayern fünf Bände der um 1430 entstandenen Ottheinrich-Bibel von der Herzog von Sachsen Coburg & Gotha’sche Kunststiftung, teilte das Kunstministerium am Freitag (30. November 2007) in München mit. Durch den Ankauf der Prachthandschrift sei jetzt ein „nationales Kulturgut für Bayern und Deutschland“ gesichert worden, betonte Bayerns Kunstminister Thomas Goppel laut Mitteilung. Künftig werden alle acht Bände der Ottheinrich-Bibel zusammen in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt werden, denn diese ist bereits seit 1950 in Besitz der drei anderen Bände.
Die wertvolle Ottheinrich-Bibel ist damit nach mehr als drei Jahrhunderten wieder vollständig in bayerischem Besitz. Zum Kaufpreis wollte sich das Ministerium nicht äußern. Die fünf Bände sollten ursprünglich am 4. Dezember beim Auktionshaus Sotheby's in London versteigert werden. Das Mindestgebot war auf zwei Millionen Pfund (2,9 Millionen Euro) festgelegt worden. „Damit bestand die Gefahr, dass uns dieses kulturelle Erbe verloren geht“, sagte Goppel. Nachdem vor mehreren Wochen bekannt geworden war, dass die herzögliche Stiftung die fünf Bände des Werkes verkaufen wollte, hatten Experten gefordert, die historische Bibel müsse in Deutschland bleiben.
Die berühmte Handschrift mit zahlreichen Illustrationen wurde nach Angaben des Kunstministeriums um 1430 von Ludwig VII. von Bayern- Ingolstadt in Auftrag gegeben. Rund 100 Jahre später gelangte sie in den Besitz von Ottheinrich (1502-1559), dem Pfalzgrafen von Neuburg und späteren pfälzischen Kurfürsten. Dieser veranlasste um 1530 die Vollendung der Bibel. Danach wechselten die Bände immer wieder den Standort innerhalb Deutschlands. Während des Dreißigjährigen Krieges gelangten sie erneut nach Bayern, wurden aber von dort nach Gotha gebracht. Die Staatsbibliothek kündigte an, das gesamte Werk im kommenden Jahr im Rahmen ihres 450-jährigen Jubiläums in einer Ausstellung zu zeigen.
Sotheby’s erklärte am Freitag (30. November 2007), Gespräche über einen Kauf zwischen dem Freistaat und der Stiftung hätten bereits kurz nach der Ankündigung einer Versteigerung im September begonnen. „Alle beteiligten Seiten sind höchst erfreut, dass die fünf Bände nun mit jenen drei Bänden in der Bayerischen Staatsbibliothek in München vereint werden, die bereits 1950 von der Herzöglichen Stiftung verkauft worden waren“, sagte Sotheby's-Sprecher Matthew Weigman. (dpa/wip/die)
https://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=16352
Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wieviel an Steuergeldern dieser Stiftung in den Rachen geworfen wurde.

Zur Geschichte der Ottheinrich-Bibel siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Ottheinrich-Bibel
Die wertvolle Ottheinrich-Bibel ist damit nach mehr als drei Jahrhunderten wieder vollständig in bayerischem Besitz. Zum Kaufpreis wollte sich das Ministerium nicht äußern. Die fünf Bände sollten ursprünglich am 4. Dezember beim Auktionshaus Sotheby's in London versteigert werden. Das Mindestgebot war auf zwei Millionen Pfund (2,9 Millionen Euro) festgelegt worden. „Damit bestand die Gefahr, dass uns dieses kulturelle Erbe verloren geht“, sagte Goppel. Nachdem vor mehreren Wochen bekannt geworden war, dass die herzögliche Stiftung die fünf Bände des Werkes verkaufen wollte, hatten Experten gefordert, die historische Bibel müsse in Deutschland bleiben.
Die berühmte Handschrift mit zahlreichen Illustrationen wurde nach Angaben des Kunstministeriums um 1430 von Ludwig VII. von Bayern- Ingolstadt in Auftrag gegeben. Rund 100 Jahre später gelangte sie in den Besitz von Ottheinrich (1502-1559), dem Pfalzgrafen von Neuburg und späteren pfälzischen Kurfürsten. Dieser veranlasste um 1530 die Vollendung der Bibel. Danach wechselten die Bände immer wieder den Standort innerhalb Deutschlands. Während des Dreißigjährigen Krieges gelangten sie erneut nach Bayern, wurden aber von dort nach Gotha gebracht. Die Staatsbibliothek kündigte an, das gesamte Werk im kommenden Jahr im Rahmen ihres 450-jährigen Jubiläums in einer Ausstellung zu zeigen.
Sotheby’s erklärte am Freitag (30. November 2007), Gespräche über einen Kauf zwischen dem Freistaat und der Stiftung hätten bereits kurz nach der Ankündigung einer Versteigerung im September begonnen. „Alle beteiligten Seiten sind höchst erfreut, dass die fünf Bände nun mit jenen drei Bänden in der Bayerischen Staatsbibliothek in München vereint werden, die bereits 1950 von der Herzöglichen Stiftung verkauft worden waren“, sagte Sotheby's-Sprecher Matthew Weigman. (dpa/wip/die)
https://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=16352
Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wieviel an Steuergeldern dieser Stiftung in den Rachen geworfen wurde.

Zur Geschichte der Ottheinrich-Bibel siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Ottheinrich-Bibel
In der FAZ kommentiert Rose-Maria Gropp
Mit dem jüngsten Vorstoß des Prinzen verblasst, das ist bedauerlich, jeder Gedanke, er wäre noch an einer einvernehmlichen Lösung interessiert: Nicht einmal der Bitte der Landesregierung ist er gefolgt, mit Belegen die dreißig Millionen Euro zu untermauern, die er vom Land haben will, um seine Schulden für Salem zu tilgen. Nachdem er die Öffentlichkeit einschwor auf die Liebe zu Salem, sollen die Bürger nicht wissen, wofür er sein Geld ausgegeben hat. Dabei haben sie Salem mitfinanziert: Mindestens 5,5 Millionen Euro hat die öffentliche Hand in den vergangenen drei Jahrzehnten zur Erhaltung dieser Anlage beigesteuert - um sich nun sagen zu lassen, dass sie die Quittungen des Besitzers nichts angehen. Auch das ist eine Kränkung - psychologisch gesehen.
Hartnäckig halten sich Informationen, kanadische und US-Banken drängten auf die Begleichung der Schulden. Bei diesen Banken wurde sicher aber kein Geld aufgenommen, um Salem sanieren zu können, sondern allem nach um Verluste aus früheren Spekulationsgeschäften abzudecken.

Mit dem jüngsten Vorstoß des Prinzen verblasst, das ist bedauerlich, jeder Gedanke, er wäre noch an einer einvernehmlichen Lösung interessiert: Nicht einmal der Bitte der Landesregierung ist er gefolgt, mit Belegen die dreißig Millionen Euro zu untermauern, die er vom Land haben will, um seine Schulden für Salem zu tilgen. Nachdem er die Öffentlichkeit einschwor auf die Liebe zu Salem, sollen die Bürger nicht wissen, wofür er sein Geld ausgegeben hat. Dabei haben sie Salem mitfinanziert: Mindestens 5,5 Millionen Euro hat die öffentliche Hand in den vergangenen drei Jahrzehnten zur Erhaltung dieser Anlage beigesteuert - um sich nun sagen zu lassen, dass sie die Quittungen des Besitzers nichts angehen. Auch das ist eine Kränkung - psychologisch gesehen.
Hartnäckig halten sich Informationen, kanadische und US-Banken drängten auf die Begleichung der Schulden. Bei diesen Banken wurde sicher aber kein Geld aufgenommen, um Salem sanieren zu können, sondern allem nach um Verluste aus früheren Spekulationsgeschäften abzudecken.

noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
https://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php
Die umfangreichen Exzerpte der BLB (die natürlich meinen Angriff auf die frühere Praxis der BLB, Kulturgut zu zerstören, wie zu erwarten, nicht verlinkt hat, während sonst fein säuberlich fast jeder einschlägige Archivalia-Beitrag vermerkt wird) müssen hier nicht wiederholt werden. Die sog. Experten des Hauses Baden kommen zum gleichen Schluss wie frühere Gutachter des Hauses Baden: die strittigen Bestände gehören im wesentlichen dem Haus Baden, in Einzelfällen (Grien) müsse man das aber noch prüfen. Schon allein diese Aussage disqualifiziert die angeblichen Experten:
die Professoren Rudolf Dolzer (Völkerrrechtler in Bonn), der bereits früher für das Haus Baden gegutachtet hat, Carl-Heinz Heuer (Rechtsanwalt in Frankfurt) und Hermann Nehlsen (emeritierter Rechtshistoriker in München).
Quelle: Pforzheimer Zeitung
https://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/aktuelles/news.php?n=bnn,30.11.2007,2007/presse-bnn071130.jpg,1302,687
Ungehalten habe sich "der Prinz" (korrekt: Bernhard Markgraf von Baden) über die Forderung gezeigt, Kunstwerke aus den Gemächern der Familie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Schon allein diese perfide Formulierung zeigt, wie da gelogen und verdreht wird. Was hat der Thronsessel des ersten Grossherzogs Karl Friedrich, den er ja nun nicht privat bezahlt hat, oder der Abtsstab von St. Peter in den "Gemächern der Familie" zu suchen?
Wenn der angebliche Stiftungsrechtsexperte Heuer zitiert wird, man habe in den 1950er Jahren nicht erkannt, dass man die Kunstgegenstände hätte auf die Zähringer Stiftung übertragen müssen, dann ist das eine lupenreine Falschdarstellung. Die Stiftung wurde durch das Testament des letzten Grossherzogs errichtet und durch den Testamentsvollstrecker der Grossherzogin rechtsgültig der Stiftung übertragen:
https://archiv.twoday.net/stories/3009018
Einzig und allein der sachenrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz kann eine wirksame Vermögensausstattung der Stiftung verhindert haben.
Update: https://archiv.twoday.net/stories/4510811/
Die umfangreichen Exzerpte der BLB (die natürlich meinen Angriff auf die frühere Praxis der BLB, Kulturgut zu zerstören, wie zu erwarten, nicht verlinkt hat, während sonst fein säuberlich fast jeder einschlägige Archivalia-Beitrag vermerkt wird) müssen hier nicht wiederholt werden. Die sog. Experten des Hauses Baden kommen zum gleichen Schluss wie frühere Gutachter des Hauses Baden: die strittigen Bestände gehören im wesentlichen dem Haus Baden, in Einzelfällen (Grien) müsse man das aber noch prüfen. Schon allein diese Aussage disqualifiziert die angeblichen Experten:
die Professoren Rudolf Dolzer (Völkerrrechtler in Bonn), der bereits früher für das Haus Baden gegutachtet hat, Carl-Heinz Heuer (Rechtsanwalt in Frankfurt) und Hermann Nehlsen (emeritierter Rechtshistoriker in München).

https://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/aktuelles/news.php?n=bnn,30.11.2007,2007/presse-bnn071130.jpg,1302,687
Ungehalten habe sich "der Prinz" (korrekt: Bernhard Markgraf von Baden) über die Forderung gezeigt, Kunstwerke aus den Gemächern der Familie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Schon allein diese perfide Formulierung zeigt, wie da gelogen und verdreht wird. Was hat der Thronsessel des ersten Grossherzogs Karl Friedrich, den er ja nun nicht privat bezahlt hat, oder der Abtsstab von St. Peter in den "Gemächern der Familie" zu suchen?
Wenn der angebliche Stiftungsrechtsexperte Heuer zitiert wird, man habe in den 1950er Jahren nicht erkannt, dass man die Kunstgegenstände hätte auf die Zähringer Stiftung übertragen müssen, dann ist das eine lupenreine Falschdarstellung. Die Stiftung wurde durch das Testament des letzten Grossherzogs errichtet und durch den Testamentsvollstrecker der Grossherzogin rechtsgültig der Stiftung übertragen:
https://archiv.twoday.net/stories/3009018
Einzig und allein der sachenrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz kann eine wirksame Vermögensausstattung der Stiftung verhindert haben.
Update: https://archiv.twoday.net/stories/4510811/
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
https://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/1000/14_1905_d.pdf
Auszug:
"Das Haus Baden hat gegenüber dem Wissenschaftsministerium erstmals in
einem Gespräch im Dezember 2006 die Einschaltung eigener Sachverständiger
– ohne konkrete Benennung des Auftrags – angekündigt. Bei dem oben
genannten Gespräch vom Juli 2007 hat das Haus Baden die beauftragten Personen
erstmals benannt; hiernach handelt es sich dabei um einen Professor
der Rechtsgeschichte, einen Professor mit Schwerpunkt im Völker- und Europarecht
(der zugleich als Berater des Hauses Baden auftritt), einen Fachanwalt
für Steuerrecht und Honorarprofessor (der das Haus Baden als Anwalt vertritt)
sowie einen Mitarbeiter eines Auktionshauses.
Die Mitglieder der Expertenkommission „Eigentumsfragen Baden“ haben
inzwischen aus Archivquellen nahezu 2.000 einschlägige Aktenvorgänge aus
der Zeit seit 1765 durchgesehen, erfasst und ausgewertet. Dessen ungeachtet
sind aber alle in staatlicher Obhut befindlichen Originalakten stets in den
Archiven einsehbar gewesen. Eine vergleichbar umfassende Recherche der
vom Haus Baden benannten Sachverständigen in den staatlichen Archiven ist
dem Wissenschaftsministerium nicht bekannt. Ein Koordinationsbedarf ist
jedenfalls zu keiner Zeit aufgetreten."
(c) F. Bucher CC-BY-SA 2.0
Auszug:
"Das Haus Baden hat gegenüber dem Wissenschaftsministerium erstmals in
einem Gespräch im Dezember 2006 die Einschaltung eigener Sachverständiger
– ohne konkrete Benennung des Auftrags – angekündigt. Bei dem oben
genannten Gespräch vom Juli 2007 hat das Haus Baden die beauftragten Personen
erstmals benannt; hiernach handelt es sich dabei um einen Professor
der Rechtsgeschichte, einen Professor mit Schwerpunkt im Völker- und Europarecht
(der zugleich als Berater des Hauses Baden auftritt), einen Fachanwalt
für Steuerrecht und Honorarprofessor (der das Haus Baden als Anwalt vertritt)
sowie einen Mitarbeiter eines Auktionshauses.
Die Mitglieder der Expertenkommission „Eigentumsfragen Baden“ haben
inzwischen aus Archivquellen nahezu 2.000 einschlägige Aktenvorgänge aus
der Zeit seit 1765 durchgesehen, erfasst und ausgewertet. Dessen ungeachtet
sind aber alle in staatlicher Obhut befindlichen Originalakten stets in den
Archiven einsehbar gewesen. Eine vergleichbar umfassende Recherche der
vom Haus Baden benannten Sachverständigen in den staatlichen Archiven ist
dem Wissenschaftsministerium nicht bekannt. Ein Koordinationsbedarf ist
jedenfalls zu keiner Zeit aufgetreten."

noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
https://blog.pecia.fr/post/2007/11/23/Sothebys%3A-vente-du-4-decembre-2007
Siehe auch
https://archiv.twoday.net/stories/4437962/

Siehe auch
https://archiv.twoday.net/stories/4437962/

Der Buchhistoriker kann nicht ohne Empörung lesen, was die Badische Landesbibliothek nach 1945 ihren historischen Bucheinbänden (insbesondere des Klosters Reichenau) angetan hat. Für diese Vernichtung historischer Quellen gibt es nicht die geringste Entschuldigung.
"Noch 1990 mußte der Einbandhistoriker Janos A. Szirmai den vollständigen Verlust karolingischer Einbände der Reichenau durch Restaurierungen an der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe zwischen 1967 und 1981 beklagen, bei denen unverständlicherweise keinerlei Dokumentation stattgefunden hatte. Diese Unterlassung, ja diese radikale Restaurierung überhaupt erstaunt um so mehr, als gerade diese einzigartigen Bucheinbände bereits 1938/1939 Gegenstand einer der ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zur mittelalterlichen Einbandtechnik waren"
https://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/kons-restaurierung/dok-schaefer.html
Englischer Beitrag:
https://archiv.twoday.net/stories/4485260/
https://palimpsest.stanford.edu/byform/mailing-lists/cdl/2006/0666.html
Und ergänzend sollte man auch das lesen:
https://www.flickr.com/photos/ants_in_my_pants/91875957/
"Noch 1990 mußte der Einbandhistoriker Janos A. Szirmai den vollständigen Verlust karolingischer Einbände der Reichenau durch Restaurierungen an der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe zwischen 1967 und 1981 beklagen, bei denen unverständlicherweise keinerlei Dokumentation stattgefunden hatte. Diese Unterlassung, ja diese radikale Restaurierung überhaupt erstaunt um so mehr, als gerade diese einzigartigen Bucheinbände bereits 1938/1939 Gegenstand einer der ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zur mittelalterlichen Einbandtechnik waren"
https://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/kons-restaurierung/dok-schaefer.html
Englischer Beitrag:
https://archiv.twoday.net/stories/4485260/
https://palimpsest.stanford.edu/byform/mailing-lists/cdl/2006/0666.html
Und ergänzend sollte man auch das lesen:
https://www.flickr.com/photos/ants_in_my_pants/91875957/
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Unter diesem Titel berichtet die Schwäbische Heimat 2007 S. 466f. über zweifelhafte Geschäfte. Der Artikel ist im Kern bei der Netzeitung vom 29. August nachlesbar:
https://www.netzeitung.de/internet/723154.html
"Auf den Seiten des Internet- Auktionshauses Ebay werden ständig Funde aus Raubgrabungen in Südosteuropa angeboten. Ebay verstößt damit gegen das Unesco-Abkommen zum Schutz von Kulturgut und seine eigene Richtlinie, nach der archäologische Funde nicht ohne den Nachweis des rechtmäßigen Erwerbs angeboten werden dürfen."
https://www.netzeitung.de/internet/723154.html
"Auf den Seiten des Internet- Auktionshauses Ebay werden ständig Funde aus Raubgrabungen in Südosteuropa angeboten. Ebay verstößt damit gegen das Unesco-Abkommen zum Schutz von Kulturgut und seine eigene Richtlinie, nach der archäologische Funde nicht ohne den Nachweis des rechtmäßigen Erwerbs angeboten werden dürfen."
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Zu: https://archiv.twoday.net/stories/4477648/
In der SHARP-List wurde das niederländische Interview mit Hans Jansen (KB Den Haag) mitgeteilt. Auszüge:
En daarom heeft hij een revolutionair plan bedacht. De boeken moeten
vernietigd worden, dat is de enige manier om ze te redden. „Ik zie maar
één oplossing: snijd de rug van de boeken af en haal ze als een
stapeltje papier door de scanner. Het boek ben je dan kwijt, maar je
hebt het wel gedigitaliseerd voor minder dan een tientje.”
Nee, niet alle boeken, zegt hij. „Laten we de titels nemen die tussen
1800 en 1950 in Nederland zijn verschenen. Fictie en non-fictie. Dat
zijn er 4 à 500.000. Die staan allemaal in de KB en de
universiteitsbibliotheken. Er is een grote overlap: dezelfde titels
staan in meer bibliotheken. Dat kun je inventariseren, en dan besluiten
om van elke titel die tweemaal of meer voorkomt een exemplaar te
versnijden. Een grote bibliotheek offert dan bijvoorbeeld 200.000
banden, een kleinere 100.000.”
Als je dat voor elkaar hebt, kan het heel snel gaan. „Een scanner met
een sheetfeeder kan een paar duizend losgesneden pagina’s per uur
scannen.” Daarna is het, net als bij de andere scanmethoden, een kwestie
van veel computers inzetten voor de nabewerking. Er moet van het beeld
een tekstbestand worden gemaakt. „De programma’s voor optical character
recognition die je daarvoor nodig hebt zijn al heel goed.”
Een mooi plan. Of een staaltje van onomkeerbare cultuurvernietiging?
Ach, zegt Jansen, „een boek is ook maar een informatiedrager. Het gaat
toch om de inhoud? En van elk boek kun je altijd nog een origineel
inzien in ten minste één Nederlandse bibliotheek.
In de wereld van de universiteitsbibliotheken moeten ze even aan het
idee wennen. Maar daarna zijn de reacties toch al gauw positief. Maria
Heijne, bibliothecaris van de TU Delft en voorzitter van de Samenwerking
Universiteitsbibliotheken en de KB, vindt het versnijden „een inventief
en creatief plan”.
Dazu ist zu sagen: Die Planungen bedeuten einen unnötigen Vandalismus: Moderne Scanroboter arbeiten nicht wesentlich langsamer als Einzugsscanner und schonen dabei das Buch. Zerschnittene (und anschließend entsorgte) Bücher sind für immer als Zeugnisse der materiellen Kultur vernichtet. Einbände, Randbemerkungen und andere exemplarspezifische Details sind dann perdu. Wieso sollten diese Details nicht auch für die Geschichte des 19. Jahrhunderts Quellenwert haben? Womöglich könnte man bald über die Provenienz von Büchern mit naturwissenschaftlichen Methoden etwas sagen - wenn die Originale erhalten blieben.
Eine "krankzinnige idee" nennt das zu Recht
https://volkskrantblog.nl/bericht/168443
Bei den Bibliothekaren in den Niederlanden hält sich die Empörung in Grenzen, die finden den Plan offenbar vernünftig. Es wurde so gut wie nicht über die Meldung diskutiert:
https://listserv.surfnet.nl/scripts/wa.cgi?A1=ind0711&L=nedbib-l
Nachtrag: Reaktionen werden resümiert in:
https://www.huygensinstituut.knaw.nl/weblog/index.php?title=meer_over_het_verknippen_van_boeken&more=1&c=1&tb=1&pb=1
In der SHARP-List wurde das niederländische Interview mit Hans Jansen (KB Den Haag) mitgeteilt. Auszüge:
En daarom heeft hij een revolutionair plan bedacht. De boeken moeten
vernietigd worden, dat is de enige manier om ze te redden. „Ik zie maar
één oplossing: snijd de rug van de boeken af en haal ze als een
stapeltje papier door de scanner. Het boek ben je dan kwijt, maar je
hebt het wel gedigitaliseerd voor minder dan een tientje.”
Nee, niet alle boeken, zegt hij. „Laten we de titels nemen die tussen
1800 en 1950 in Nederland zijn verschenen. Fictie en non-fictie. Dat
zijn er 4 à 500.000. Die staan allemaal in de KB en de
universiteitsbibliotheken. Er is een grote overlap: dezelfde titels
staan in meer bibliotheken. Dat kun je inventariseren, en dan besluiten
om van elke titel die tweemaal of meer voorkomt een exemplaar te
versnijden. Een grote bibliotheek offert dan bijvoorbeeld 200.000
banden, een kleinere 100.000.”
Als je dat voor elkaar hebt, kan het heel snel gaan. „Een scanner met
een sheetfeeder kan een paar duizend losgesneden pagina’s per uur
scannen.” Daarna is het, net als bij de andere scanmethoden, een kwestie
van veel computers inzetten voor de nabewerking. Er moet van het beeld
een tekstbestand worden gemaakt. „De programma’s voor optical character
recognition die je daarvoor nodig hebt zijn al heel goed.”
Een mooi plan. Of een staaltje van onomkeerbare cultuurvernietiging?
Ach, zegt Jansen, „een boek is ook maar een informatiedrager. Het gaat
toch om de inhoud? En van elk boek kun je altijd nog een origineel
inzien in ten minste één Nederlandse bibliotheek.
In de wereld van de universiteitsbibliotheken moeten ze even aan het
idee wennen. Maar daarna zijn de reacties toch al gauw positief. Maria
Heijne, bibliothecaris van de TU Delft en voorzitter van de Samenwerking
Universiteitsbibliotheken en de KB, vindt het versnijden „een inventief
en creatief plan”.
Dazu ist zu sagen: Die Planungen bedeuten einen unnötigen Vandalismus: Moderne Scanroboter arbeiten nicht wesentlich langsamer als Einzugsscanner und schonen dabei das Buch. Zerschnittene (und anschließend entsorgte) Bücher sind für immer als Zeugnisse der materiellen Kultur vernichtet. Einbände, Randbemerkungen und andere exemplarspezifische Details sind dann perdu. Wieso sollten diese Details nicht auch für die Geschichte des 19. Jahrhunderts Quellenwert haben? Womöglich könnte man bald über die Provenienz von Büchern mit naturwissenschaftlichen Methoden etwas sagen - wenn die Originale erhalten blieben.
Eine "krankzinnige idee" nennt das zu Recht
https://volkskrantblog.nl/bericht/168443
Bei den Bibliothekaren in den Niederlanden hält sich die Empörung in Grenzen, die finden den Plan offenbar vernünftig. Es wurde so gut wie nicht über die Meldung diskutiert:
https://listserv.surfnet.nl/scripts/wa.cgi?A1=ind0711&L=nedbib-l
Nachtrag: Reaktionen werden resümiert in:
https://www.huygensinstituut.knaw.nl/weblog/index.php?title=meer_over_het_verknippen_van_boeken&more=1&c=1&tb=1&pb=1
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen