Kulturgut
Und es gibt einen Krimi ("Blaublut", Besprechung folgt), in dem der Handschriftenskandal eine Rolle spielt:
https://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php

https://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/verkauf.php

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3. März 2008 (Klaus Klein, Marburg)
Stefanie Weber, die zur Zeit im Rahmen ihrer Aachener Dissertation über die Überlieferung von Strickers 'Karl' arbeitet, hat die seit über 100 Jahren verschollene Handschrift Molsberg, Gräfl. Walderdorffsche Fideikommiss-Bibl., Nr. 3597 wiederentdeckt. Diese in der 2. Auflage des Verfasserlexikons an verschiedenen Stellen (vgl. Bd. 12, S. 213) noch als verschollen bezeichnete chronikalische Sammelhandschrift des Johannes Gensbein (u.a. mit einem Auszug aus Strickers 'Karl der Große' und dem nur hier überlieferten Reimpaargedicht 'Karl der Große') befindet sich heute in Berlin, Staatsbibliothek, mgq 1803.
https://www.handschriftencensus.de/news
Damit ist für den von mir im Verfasserlexikon (Ursprung der Stadt Mainz) behandelten historiographischen Kurztext nunmehr wieder eine von Windecke unabhängige Überlieferung der Vulgat-Fassung greifbar.
Stefanie Weber, die zur Zeit im Rahmen ihrer Aachener Dissertation über die Überlieferung von Strickers 'Karl' arbeitet, hat die seit über 100 Jahren verschollene Handschrift Molsberg, Gräfl. Walderdorffsche Fideikommiss-Bibl., Nr. 3597 wiederentdeckt. Diese in der 2. Auflage des Verfasserlexikons an verschiedenen Stellen (vgl. Bd. 12, S. 213) noch als verschollen bezeichnete chronikalische Sammelhandschrift des Johannes Gensbein (u.a. mit einem Auszug aus Strickers 'Karl der Große' und dem nur hier überlieferten Reimpaargedicht 'Karl der Große') befindet sich heute in Berlin, Staatsbibliothek, mgq 1803.
https://www.handschriftencensus.de/news
Damit ist für den von mir im Verfasserlexikon (Ursprung der Stadt Mainz) behandelten historiographischen Kurztext nunmehr wieder eine von Windecke unabhängige Überlieferung der Vulgat-Fassung greifbar.
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Bernd Konrad, Die Kunstsammlungen der Adelshäuser. Erwerb - Bestand - Verlust, in: Adel im Wandel, Bd. 2, 2006, S. 735-750, enthält S. 743f. auch Ausführungen zu den Sammlungen auf Schloss Wolfegg.
Zunächst kommt natürlich die Sammlung von Truchseß Max Willibald zur Sprache, die nach seinem Tod nur geringfügig erweitert wurde und etwa 110.000 Kupferstiche und rund 4400 Zeichnungen umfasst. Konrad erwähnt dann den Verkauf der Waldseemüller-Karte 2001 und macht abschließend darauf aufmerksam, dass neben einer Tafel des Malers und Bildhaiers Hans Multscher weitere interessante spätgotische Gemälde in Wolfegg befinden, darunter eine von ihm publizierte Tafel Bernhard Strigels (siehe Katalogband, S. 182: 3 heilige Bischöfe, um 1520).
Diese stammt aus der in dem Band Hoher Adel - Schöne Kunst, 2006, S. 66 erwähnten Sammlung des Grafen Leutrum-Ertingen, die Anfang des 19. Jahrhunderts auf ungeklärte Weise nach Wolfegg kam. Es handelt sich um bedeutende spätgotische Tafelbilder, u.a. von Multscher, Strigel und dem Meister des Salemer Heiligenaltars (Pfingstwunder, siehe Abbildung).

In Wolfegg existiert eine umfangreiche Sammlung von Notenhandschriften (ebd. S. 61). Zur Wolfegger Hofkapelle um 1800 sind auch Musikinstrumente erhalten geblieben (siehe Katalog Adel im Wandel, S. 83-85).
Spitzenstücke der Bibliothek sind:
* die Germanus-Handschrift (national wertvolles Kulturgut)
https://archiv.twoday.net/stories/4690045/
* das Gebetbuch des Bauernjörg (national wertvolles Kulturgut)
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/ (Registereintragungen nach dem Handschriftenarchiv)
* eine kolorierte Handschrift der Pappenheim-Chronik (Abbildungen in: Hoher Adel - Schöne Kunst, S. 10-23)
Zu den Inkunabeln siehe
https://archiv.twoday.net/stories/4786740/
Zu zwei Schwabenspiegelhandschriften:
https://archiv.twoday.net/stories/4690309/
Wandkarte des Hondius 1611
https://archiv.twoday.net/stories/4690045/
Zunächst kommt natürlich die Sammlung von Truchseß Max Willibald zur Sprache, die nach seinem Tod nur geringfügig erweitert wurde und etwa 110.000 Kupferstiche und rund 4400 Zeichnungen umfasst. Konrad erwähnt dann den Verkauf der Waldseemüller-Karte 2001 und macht abschließend darauf aufmerksam, dass neben einer Tafel des Malers und Bildhaiers Hans Multscher weitere interessante spätgotische Gemälde in Wolfegg befinden, darunter eine von ihm publizierte Tafel Bernhard Strigels (siehe Katalogband, S. 182: 3 heilige Bischöfe, um 1520).
Diese stammt aus der in dem Band Hoher Adel - Schöne Kunst, 2006, S. 66 erwähnten Sammlung des Grafen Leutrum-Ertingen, die Anfang des 19. Jahrhunderts auf ungeklärte Weise nach Wolfegg kam. Es handelt sich um bedeutende spätgotische Tafelbilder, u.a. von Multscher, Strigel und dem Meister des Salemer Heiligenaltars (Pfingstwunder, siehe Abbildung).

In Wolfegg existiert eine umfangreiche Sammlung von Notenhandschriften (ebd. S. 61). Zur Wolfegger Hofkapelle um 1800 sind auch Musikinstrumente erhalten geblieben (siehe Katalog Adel im Wandel, S. 83-85).
Spitzenstücke der Bibliothek sind:
* die Germanus-Handschrift (national wertvolles Kulturgut)
https://archiv.twoday.net/stories/4690045/
* das Gebetbuch des Bauernjörg (national wertvolles Kulturgut)
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/ (Registereintragungen nach dem Handschriftenarchiv)
* eine kolorierte Handschrift der Pappenheim-Chronik (Abbildungen in: Hoher Adel - Schöne Kunst, S. 10-23)
Zu den Inkunabeln siehe
https://archiv.twoday.net/stories/4786740/
Zu zwei Schwabenspiegelhandschriften:
https://archiv.twoday.net/stories/4690309/
Wandkarte des Hondius 1611
https://archiv.twoday.net/stories/4690045/
https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de hat sechs Inkunabeln erfasst: GW 10431, 10503, 11025, [n0168], [M40784], *[M49399]. Dies ist aber nicht der Gesamtbestand.
Hoher Adel -Schöne Kunst, 2006 enthält weitere Hinweise:
S. 39 Abbildung aus einem "Rituale Constantiense" um 1482
S. 40f. Missale Constantiense, 1485 (Initialen und koloriert)
S. 42f. Ulrich von Richental, Das Konzil von Konstanz, 1483 (koloriert)

Hoher Adel -Schöne Kunst, 2006 enthält weitere Hinweise:
S. 39 Abbildung aus einem "Rituale Constantiense" um 1482
S. 40f. Missale Constantiense, 1485 (Initialen und koloriert)
S. 42f. Ulrich von Richental, Das Konzil von Konstanz, 1483 (koloriert)

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Unter diesem Titel erschien im Rundbrief März 2008 (PDF) des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins ein kurzer Text von mir (S. 3), um den mich der Vorsitzende Dr. Albrecht Ernst gebeten hatte. Illustriert ist er mit dem Bergbaupanorama aus dem Hausbuch (wie hier).
Der im Februar 2008 bekannt gewordene Verkauf des
einzigartigen "Mittelalterlichen Hausbuchs", das sich seit
dem 17. Jahrhundert auf Schloss Wolfegg befand, wirft
wieder einmal die Frage auf, wie die Interessen der
privaten Eigentümer unersetzlicher Kulturgüter mit den
nicht weniger berechtigten Interessen der Allgemeinheit und
Wissenschaft zu einem gerechten Ausgleich gebracht werden
können und welche Rolle dabei der Staat, aber auch
bürgergesellschaftliche Vereinigungen wie die
Geschichtsvereine spielen können. Es fällt nicht schwer,
aus den letzten Jahren höchst unerfreuliche Vorgänge
anzuführen, bei der die Landesregierung von
Baden-Württemberg keine besonders rühmliche Rolle gespielt
hat. Ende 2006 empörte der ungeheuerliche Plan, die
wertvollsten Handschriften der Badischen Landesbibliothek
in den Handel zu geben, um die Erhaltung von Schloss Salem
sicherzustellen, nicht nur die Fachwelt. Die Auflösung der
traditionsreichen Fürstenbergischen Sammlungen in
Donaueschingen war ein (womöglich noch gar nicht
abgeschlossenes) Trauerspiel. Aus wissenschaftlicher Sicht
inakzeptabel war die aus dem Verkauf des
Druckschriftenbestands der Donaueschinger Hofbibliothek
1999 resultierende Zerstückelung der Bibliothek Josephs von
Laßberg, die der Vernichtung einer Geschichtsquelle
gleichkommt. Während sich Denkmalpflege und Heimatfreunde
liebevoll der Kleindenkmale in der Flur annehmen und man
bei Baumaßnahmen tunlichst darauf achtet, eine
Rettungsgrabung durchzuführen, um die Befunde zu sichern,
hat eine andere Gattung von Kleindenkmalen keinerlei Lobby:
Ich meine die Schlossinventare und Adelsbibliotheken, an
deren Eigenschaft als Geschichtsquellen doch keine Zweifel
bestehen können. Es sind Zeugnisse einer historischen
Bildungswelt, bei denen man darüber trefflich streiten
kann, ob sie als Ganzes tatsächlich bewahrt werden können
oder müssen. Aber wenn beispielsweise die Liebenstein'sche
Bibliothek in Jebenhausen bei Göppingen (einschließlich der
Reste der Büchersammlung des badischen Politikers Ludwig
von Liebenstein) vor einigen Jahren völlig undokumentiert
im Antiquariat landete, also noch nicht einmal ein
Auktionskatalog als Erfassung übrigbleibt, dann ist etwas
faul in unserem Staate.
Es ist an der Zeit, dass sich die betroffenen Eigentümer,
also die Angehörigen des historischen Adels, und der Staat
- gegebenenfalls unter Mediation der Geschichtsvereine oder
anderer kultureller Organisationen - endlich
zusammensetzen, um gemeinsam zu einer Gesamtkonzeption zu
finden, die Erhaltung und Zugänglichkeit traditionsreicher
Sammlungen in Privathand sichert. Ein solcher ernsthafter,
ergebnisorientierter Dialog hätte auch Modelle wie den
"National Trust" in England oder Stiftungslösungen in
Betracht zu ziehen. Entscheidend ist, dass die öffentliche
Hand und die Bürgergesellschaft hinreichend Zeit erhält,
ein finanzielles Engagement zu organisieren, oder, wenn
schmerzliche Verluste unvermeidlich sind, für eine
wissenschaftliche Dokumentation auf hohem Niveau zu sorgen.
Das Thema ist brisant und von vielerlei Empfindlichkeiten
bestimmt. Will man aber dem Interesse der Allgemeinheit an
der Erhaltung und Zugänglichkeit von Kulturgütern in
privater Hand endlich die Bedeutung verschaffen, die es
verdient, so müssen dringend neue Wege erkundet werden.

Der im Februar 2008 bekannt gewordene Verkauf des
einzigartigen "Mittelalterlichen Hausbuchs", das sich seit
dem 17. Jahrhundert auf Schloss Wolfegg befand, wirft
wieder einmal die Frage auf, wie die Interessen der
privaten Eigentümer unersetzlicher Kulturgüter mit den
nicht weniger berechtigten Interessen der Allgemeinheit und
Wissenschaft zu einem gerechten Ausgleich gebracht werden
können und welche Rolle dabei der Staat, aber auch
bürgergesellschaftliche Vereinigungen wie die
Geschichtsvereine spielen können. Es fällt nicht schwer,
aus den letzten Jahren höchst unerfreuliche Vorgänge
anzuführen, bei der die Landesregierung von
Baden-Württemberg keine besonders rühmliche Rolle gespielt
hat. Ende 2006 empörte der ungeheuerliche Plan, die
wertvollsten Handschriften der Badischen Landesbibliothek
in den Handel zu geben, um die Erhaltung von Schloss Salem
sicherzustellen, nicht nur die Fachwelt. Die Auflösung der
traditionsreichen Fürstenbergischen Sammlungen in
Donaueschingen war ein (womöglich noch gar nicht
abgeschlossenes) Trauerspiel. Aus wissenschaftlicher Sicht
inakzeptabel war die aus dem Verkauf des
Druckschriftenbestands der Donaueschinger Hofbibliothek
1999 resultierende Zerstückelung der Bibliothek Josephs von
Laßberg, die der Vernichtung einer Geschichtsquelle
gleichkommt. Während sich Denkmalpflege und Heimatfreunde
liebevoll der Kleindenkmale in der Flur annehmen und man
bei Baumaßnahmen tunlichst darauf achtet, eine
Rettungsgrabung durchzuführen, um die Befunde zu sichern,
hat eine andere Gattung von Kleindenkmalen keinerlei Lobby:
Ich meine die Schlossinventare und Adelsbibliotheken, an
deren Eigenschaft als Geschichtsquellen doch keine Zweifel
bestehen können. Es sind Zeugnisse einer historischen
Bildungswelt, bei denen man darüber trefflich streiten
kann, ob sie als Ganzes tatsächlich bewahrt werden können
oder müssen. Aber wenn beispielsweise die Liebenstein'sche
Bibliothek in Jebenhausen bei Göppingen (einschließlich der
Reste der Büchersammlung des badischen Politikers Ludwig
von Liebenstein) vor einigen Jahren völlig undokumentiert
im Antiquariat landete, also noch nicht einmal ein
Auktionskatalog als Erfassung übrigbleibt, dann ist etwas
faul in unserem Staate.
Es ist an der Zeit, dass sich die betroffenen Eigentümer,
also die Angehörigen des historischen Adels, und der Staat
- gegebenenfalls unter Mediation der Geschichtsvereine oder
anderer kultureller Organisationen - endlich
zusammensetzen, um gemeinsam zu einer Gesamtkonzeption zu
finden, die Erhaltung und Zugänglichkeit traditionsreicher
Sammlungen in Privathand sichert. Ein solcher ernsthafter,
ergebnisorientierter Dialog hätte auch Modelle wie den
"National Trust" in England oder Stiftungslösungen in
Betracht zu ziehen. Entscheidend ist, dass die öffentliche
Hand und die Bürgergesellschaft hinreichend Zeit erhält,
ein finanzielles Engagement zu organisieren, oder, wenn
schmerzliche Verluste unvermeidlich sind, für eine
wissenschaftliche Dokumentation auf hohem Niveau zu sorgen.
Das Thema ist brisant und von vielerlei Empfindlichkeiten
bestimmt. Will man aber dem Interesse der Allgemeinheit an
der Erhaltung und Zugänglichkeit von Kulturgütern in
privater Hand endlich die Bedeutung verschaffen, die es
verdient, so müssen dringend neue Wege erkundet werden.

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Der als Steuer-Schlupfloch ins Gerede gekommene Zwergstaat, letzter Rest des Heiligen Römischen Reichs, ist eine konstitutionelle Erbmonarchie, sprich: Der Fürst hat das Sagen. Nun hat er die Beteiligung an einer in München geplanten Biedermeister-Ausstellung abgesagt.
Als Ausgeburt des Feudalismus gehören dem Fürstenhaus (bzw. seiner privaten Stiftung) seine wertvollen Sammlungen zu vollem Eigentum, obwohl sie traditionell zu den Domänen zählen müssten. Das Fürstenhaus kann damit machen, was es will. Kein Denkmal- oder Kulturgutschutz hindert es, das mit dem Schweiss seiner Untertanen zusammengetragene Kulturgut zu zerstückeln.

Als Ausgeburt des Feudalismus gehören dem Fürstenhaus (bzw. seiner privaten Stiftung) seine wertvollen Sammlungen zu vollem Eigentum, obwohl sie traditionell zu den Domänen zählen müssten. Das Fürstenhaus kann damit machen, was es will. Kein Denkmal- oder Kulturgutschutz hindert es, das mit dem Schweiss seiner Untertanen zusammengetragene Kulturgut zu zerstückeln.

Am 7. Februar 2008 erfuhr ich von dem Journalisten Raimund Weible von den Verkaufsgerüchten um das Mittelalterliche Hausbuch im Eigentum der Fürsten von Waldburg-Wolfegg. Am nächsten Tag stand sein Bericht in der Südwestpresse:
https://archiv.twoday.net/stories/4686274/
Am gleichen Tag sprach ich mit LfD-Präsident Planck:
https://archiv.twoday.net/stories/4686662/
Einen Tag später hatte das Haus Waldburg den Verkauf bestätigt:
https://archiv.twoday.net/stories/4688838/
Kommentar zum Verkauf (Ladislaus)
https://archiv.twoday.net/stories/4689617/
Am 9.2. deckte die Südwestpresse weitere Details auf
https://archiv.twoday.net/stories/4691242/
Das Staedel-Museum ignorierte meine Anfrage:
https://archiv.twoday.net/stories/4691674/
Am 9.2. nannte die Stuttgarter Zeitung den Verkauf unverfroren
https://archiv.twoday.net/stories/4691727/
Zur Person des Verkäufers:
https://archiv.twoday.net/stories/4691755/
https://archiv.twoday.net/stories/4704029/
https://archiv.twoday.net/stories/4714708/ (Familie)
https://archiv.twoday.net/stories/4741681/ (Interview 2006)
Berichtsantrag der SPD
https://archiv.twoday.net/stories/4693134/
Am 12. Februar griff die FAZ den Fall auf:
https://archiv.twoday.net/stories/4700482/
Halbkriminelle Methoden von Graf Douglas
https://archiv.twoday.net/stories/4701264/
Kulturrat fordert Oettinger zum Handeln auf
https://archiv.twoday.net/stories/4703991/
Die WELT thematisiert die Adelsverkäufe
https://archiv.twoday.net/stories/4709276/
Wolfegger kümmerten sich um Auflagen nicht
https://archiv.twoday.net/stories/4709343/
Am 17. Februar konnte ich ein Interview mit Dr. Daniel Hess veröffentlichen
https://archiv.twoday.net/stories/4713820/
Am 23.2. wurde die Rückgabe des Hausbuchs gemeldet:
https://archiv.twoday.net/stories/4728890/ (Kommentare mit weiteren Informationen! Gute Chronologie der Stuttgarter Zeitung)
Rasche Entscheidung über das Hausbuch?
https://archiv.twoday.net/stories/4732537/
https://archiv.twoday.net/stories/4738448/
Oettinger will Hausbuch wohl nicht kaufen
https://archiv.twoday.net/stories/4739580/
Am 28.2. wird in der BZ ein Gesamtkonzept für den adeligen Kunstbesitz gefordert
https://archiv.twoday.net/stories/4745091/
Anekdote aus dem Landeskabinett
https://archiv.twoday.net/stories/4747610/
***
Materialien zum Hausbuch
Bilder auf Wikimedia Commons
https://archiv.twoday.net/stories/4692155/
Aus einem Artikel über die Staedel-Ausstellung 1997
https://archiv.twoday.net/stories/4694187/
Das Hausbuch kennt man seit 1855
https://archiv.twoday.net/stories/4694257/
Erweitertes Büchsenmeisterbuch
https://archiv.twoday.net/stories/4694290/
Eberhard König attestiert unerhörte Qualität
https://archiv.twoday.net/stories/4700202/
Text der Ausgabe 1887 auf Commons und in Wikisource
https://archiv.twoday.net/stories/4709787/
Anstößige Darstellungen
https://archiv.twoday.net/stories/4709941/
Grafiken des Hausbuchmeisters
https://archiv.twoday.net/stories/4762922/
***
Materialien zu den Wolfegger Sammlungen
Zu den Bibliotheken
https://archiv.twoday.net/stories/4689526/
waren lange unzugänglich:
https://archiv.twoday.net/stories/4700728/
Kartographiehistorische Schätze: der Schöner-Sammelband mit der Waldseemüller-Karte
https://archiv.twoday.net/stories/4689959/
zu Rätseln der Waldseemüllerkarte:
https://archiv.twoday.net/stories/4690627/
Weitere kartographiehistorische Schätze
https://archiv.twoday.net/stories/4690045/
Zwei Schwabenspiegelhandschriften
https://archiv.twoday.net/stories/4690309/
Stücke aus dem Kupferstichkabinett im Handel
https://archiv.twoday.net/stories/4690486/
aber keine Veräußerungen in den letzten Jahren:
https://archiv.twoday.net/stories/4696200/
Fotos aus den Sammlungen bei Foto Marburg
https://archiv.twoday.net/stories/4690652/
Aspertinis Codex Wolfegg
https://archiv.twoday.net/stories/4693635/
Waldburgensia auf Wikimedia Commons
https://archiv.twoday.net/stories/4745493/

***
Wichtige Weblinks
Wikipedia-Artikel zum Hausbuch
https://de.wikipedia.org/wiki/Hausbuch_%28Schloss_Wolfegg%29
Bilder auf Commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Mittelalterliches_Hausbuch_von_Schloss_Wolfegg?uselang=de
Ausstellungs-Website Washington (mit Detail-Vergrößerungen)
https://www.nga.gov/exhibitions/hsb_intro.shtm
Text der Ausgabe von 1887 in Wikisource
https://de.wikisource.org/wiki/Mittelalterliches_Hausbuch
*** NACHTRÄGE ab 11. März 2008 ***
Ausverkauf von Kulturgut - Text im Rundbrief des WGAV
https://archiv.twoday.net/stories/4779476/
Inkunabeln in der Bibliothek von Schloss Wolfegg
https://archiv.twoday.net/stories/4786740/
Wolfegger Kunstschätze (Zusammenfassung)
https://archiv.twoday.net/stories/4786795/
Interview mit Christoph Graf Waldburg
https://archiv.twoday.net/stories/4832654/
6.5.2008: Hausbuch nun doch verkauft
https://archiv.twoday.net/stories/4911803
Wolfegger Gebetbüchlein des Bauernjörg
https://archiv.twoday.net/stories/4997386/
https://archiv.twoday.net/stories/4686274/
Am gleichen Tag sprach ich mit LfD-Präsident Planck:
https://archiv.twoday.net/stories/4686662/
Einen Tag später hatte das Haus Waldburg den Verkauf bestätigt:
https://archiv.twoday.net/stories/4688838/
Kommentar zum Verkauf (Ladislaus)
https://archiv.twoday.net/stories/4689617/
Am 9.2. deckte die Südwestpresse weitere Details auf
https://archiv.twoday.net/stories/4691242/
Das Staedel-Museum ignorierte meine Anfrage:
https://archiv.twoday.net/stories/4691674/
Am 9.2. nannte die Stuttgarter Zeitung den Verkauf unverfroren
https://archiv.twoday.net/stories/4691727/
Zur Person des Verkäufers:
https://archiv.twoday.net/stories/4691755/
https://archiv.twoday.net/stories/4704029/
https://archiv.twoday.net/stories/4714708/ (Familie)
https://archiv.twoday.net/stories/4741681/ (Interview 2006)
Berichtsantrag der SPD
https://archiv.twoday.net/stories/4693134/
Am 12. Februar griff die FAZ den Fall auf:
https://archiv.twoday.net/stories/4700482/
Halbkriminelle Methoden von Graf Douglas
https://archiv.twoday.net/stories/4701264/
Kulturrat fordert Oettinger zum Handeln auf
https://archiv.twoday.net/stories/4703991/
Die WELT thematisiert die Adelsverkäufe
https://archiv.twoday.net/stories/4709276/
Wolfegger kümmerten sich um Auflagen nicht
https://archiv.twoday.net/stories/4709343/
Am 17. Februar konnte ich ein Interview mit Dr. Daniel Hess veröffentlichen
https://archiv.twoday.net/stories/4713820/
Am 23.2. wurde die Rückgabe des Hausbuchs gemeldet:
https://archiv.twoday.net/stories/4728890/ (Kommentare mit weiteren Informationen! Gute Chronologie der Stuttgarter Zeitung)
Rasche Entscheidung über das Hausbuch?
https://archiv.twoday.net/stories/4732537/
https://archiv.twoday.net/stories/4738448/
Oettinger will Hausbuch wohl nicht kaufen
https://archiv.twoday.net/stories/4739580/
Am 28.2. wird in der BZ ein Gesamtkonzept für den adeligen Kunstbesitz gefordert
https://archiv.twoday.net/stories/4745091/
Anekdote aus dem Landeskabinett
https://archiv.twoday.net/stories/4747610/
***
Materialien zum Hausbuch
Bilder auf Wikimedia Commons
https://archiv.twoday.net/stories/4692155/
Aus einem Artikel über die Staedel-Ausstellung 1997
https://archiv.twoday.net/stories/4694187/
Das Hausbuch kennt man seit 1855
https://archiv.twoday.net/stories/4694257/
Erweitertes Büchsenmeisterbuch
https://archiv.twoday.net/stories/4694290/
Eberhard König attestiert unerhörte Qualität
https://archiv.twoday.net/stories/4700202/
Text der Ausgabe 1887 auf Commons und in Wikisource
https://archiv.twoday.net/stories/4709787/
Anstößige Darstellungen
https://archiv.twoday.net/stories/4709941/
Grafiken des Hausbuchmeisters
https://archiv.twoday.net/stories/4762922/
***
Materialien zu den Wolfegger Sammlungen
Zu den Bibliotheken
https://archiv.twoday.net/stories/4689526/
waren lange unzugänglich:
https://archiv.twoday.net/stories/4700728/
Kartographiehistorische Schätze: der Schöner-Sammelband mit der Waldseemüller-Karte
https://archiv.twoday.net/stories/4689959/
zu Rätseln der Waldseemüllerkarte:
https://archiv.twoday.net/stories/4690627/
Weitere kartographiehistorische Schätze
https://archiv.twoday.net/stories/4690045/
Zwei Schwabenspiegelhandschriften
https://archiv.twoday.net/stories/4690309/
Stücke aus dem Kupferstichkabinett im Handel
https://archiv.twoday.net/stories/4690486/
aber keine Veräußerungen in den letzten Jahren:
https://archiv.twoday.net/stories/4696200/
Fotos aus den Sammlungen bei Foto Marburg
https://archiv.twoday.net/stories/4690652/
Aspertinis Codex Wolfegg
https://archiv.twoday.net/stories/4693635/
Waldburgensia auf Wikimedia Commons
https://archiv.twoday.net/stories/4745493/

***
Wichtige Weblinks
Wikipedia-Artikel zum Hausbuch
https://de.wikipedia.org/wiki/Hausbuch_%28Schloss_Wolfegg%29
Bilder auf Commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Mittelalterliches_Hausbuch_von_Schloss_Wolfegg?uselang=de
Ausstellungs-Website Washington (mit Detail-Vergrößerungen)
https://www.nga.gov/exhibitions/hsb_intro.shtm
Text der Ausgabe von 1887 in Wikisource
https://de.wikisource.org/wiki/Mittelalterliches_Hausbuch
*** NACHTRÄGE ab 11. März 2008 ***
Ausverkauf von Kulturgut - Text im Rundbrief des WGAV
https://archiv.twoday.net/stories/4779476/
Inkunabeln in der Bibliothek von Schloss Wolfegg
https://archiv.twoday.net/stories/4786740/
Wolfegger Kunstschätze (Zusammenfassung)
https://archiv.twoday.net/stories/4786795/
Interview mit Christoph Graf Waldburg
https://archiv.twoday.net/stories/4832654/
6.5.2008: Hausbuch nun doch verkauft
https://archiv.twoday.net/stories/4911803
Wolfegger Gebetbüchlein des Bauernjörg
https://archiv.twoday.net/stories/4997386/
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Zur Skandalchronik des Landes Baden-Württemberg bei Umgang mit gewachsenen Adelssammlungen zählen die Vorgänge in Wertheim am Main, das unmittelbar an der Grenze zu Bayern liegt.
Ich dokumentiere nochmals meinen Beitrag auf
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/wertheim.htm
Aderlaß an regionalem Kulturgut
Der Fürstlich Löwenstein-Wertheim-Freudenberg'sche Bücher- und Musikalienbasar anno 1995
© Klaus Graf 1995, 1997
Wenn die jungen Fürsten wieder einmal Geld brauchen, gehen sie mit einer scharfen Rasierklinge in die eigene Bibliothek und kommen mit einem alten Kupferstich wieder. Die Anekdote über ein süddeutsches Adelshaus ist nicht nur leider wahr, sie kennzeichnet auch gut eine gewisse blaublütige Lässigkeit beim Umgang mit ererbten Kulturgütern. Dies betrifft durchaus nicht nur so spektakuläre Fälle wie die Fürstenbergische Hofbibliothek in Donaueschingen. Ihr einzigartiger Bestand an Frühdrucken wurde im letzten Juli [1994] bei Sotheby's versteigert, um Prinzen und Prinzessinnen auch weiterhin die sorgenfreie Teilnahme am Jet-set zu ermöglichen. Und kaum hat man sich von dem Schock der Baden-Badener Markgrafenauktion und ihrem, wie es in der FR vom 21.10. [1995] treffend hieß, "wahrhaft verheerenden" Ausverkauf badischer Kultur etwas erholt, ist aus dem Nordbadischen erneut ein höchst bedenklicher Aderlaß an regionalem Kulturgut zu vermelden.
Schauplatz der Handlung ist das idyllische Städtchen Wertheim am Main, der hier die Grenze zu Bayern bildet. Traditionelle "Schirmherren" des sehr rührigen Historischen Vereins sind die ehemaligen Landesherren der Grafschaft Wertheim, die Fürsten aus dem Haus Löwenstein, also die Chefs der (katholischen) Linie Rosenberg und der (evangelischen) Linie Freudenberg. Immer wieder haben sich die Fürsten in den letzten 200 Jahren von Bibliotheksschätzen getrennt. So schenkte ein Löwensteiner 1894 dem wiedergegründeten Kloster Maria Laach Bücher, die im 18. Jahrhundert den Benediktinern von Neustadt am Main gehört hatten. (Aus dieser frommen Gabe ist - erstaunlich genug - ein wertvoller Sammelband jüngst von einem Händler dem Staatsarchiv Wertheim angeboten worden.)
Aufsehen erregte 1930 eine von der renommierten Frankfurter Firma Joseph Baer angekündigte Versteigerung bibliophiler Kostbarkeiten. Fachleuten war bald klar, daß der "süddeutsche fürstliche Besitz" den Löwensteinern gehörte. Während damals vor allem die Frankfurter Stadtbibliothek zugriff, formierte sich im Herbst 1985 eine große Koalition fränkischer Institutionen, allen voran die Würzburger Universitätsbibliothek, um bedeutendes Bibliotheksgut der katholischen Linie zu sichern. Bei Sotheby's in München kam die Hofbibliothek der Rosenberger mit wichtigen alten Beständen aus den Abteien Neustadt und Bronnbach, eine Säkularisationsbeute der Fürsten, zum Verkauf. Nur wenige Tage blieben den Geschichtsfreunden aus Unterfranken und Wertheim, um Finanzquellen für die Rettungsaktion aufzutun. [siehe Literaturhinweis]
In kleinerem Maßstab wiederholte das Unternehmen sich jetzt bei der Versteigerung der angeblichen "Schloßbibliothek Triefenstein" bei Hartung & Hartung in München (14.-17. November [1995]). In Wirklichkeit handelt es sich um Buchbestände der auf dem anderen Mainufer im bayerischen Kreuzwertheim ansässigen Freudenberger Linie, die sich lange Zeit in Wertheim befunden hatten und nur in den letzten Jahren bei den neuen Eigentümern des Schlosses Triefenstein gelagert worden waren. Zwar wird versichert, daß es sich nicht um einen Ausverkauf à la Baden-Baden handle und die Fürsten nach wie vor eine sehr schöne (der Forschung nicht zugängliche) Bibliothek besäßen. Aber selbst die jetzt veräußerten ungeliebten Bibliotheksteile stellen eine für die regionale Buchkultur und die Wertheimer Geschichte bedeutsame Quelle dar. Dies gilt nicht zuletzt für die bemerkenswerten Lektüreinteressen des für das Wertheimer Kulturleben wichtigen Fürsten Georg Ludwig (1777-1855), Gründer eines Theaters in Wertheim. Die mit eigenem Exlibris gekennzeichneten Bände seiner "Hofbibliothek" geben einen höchst aufschlußreichen Spiegel geistiger Strömungen von der Aufklärungszeit bis zum Biedermeier ab. [Exlibris-Abbildungen]
Unter Federführung des Historischen Vereins Wertheim konnten für etwa 35.000 DM knapp 40 wichtige Bände ersteigert werden. So setzte sich der im Vereinsauftrag bietende Wertheimer Orthopäde Dr. Braun bei der Nummer 1901, einer schönen Reihe von 58 Heften des raren "Löwenstein-Wertheimischen Staats- und Friedenskalenders" 1799-1879 mit 3600 DM gegen einen Pariser Interessenten durch. Nicht wenige Bände sicherte sich wieder die Würzburger Hochschule. Zurückgezogen worden waren einige Archivalien - mit gutem Grund, hatte doch 1977 das Land Baden-Württemberg die fürstlichen Archive komplett erworben. In einer alten Wertheimer Kapelle harren derzeit noch einige tausend Bände des Triefensteiner Bücherfundus' ihres Schicksals. Obwohl als Teil eines Ensembles von hohem Reiz historisch bedeutsam und nicht selten vor 1800 erschienen, wurden sie von dem Münchner Auktionshaus übergangen. Um sie nach eigenen Angaben für Wertheim zu retten, entschloß sich im September der erwähnte Arzt und Kunsthändler Dr. Braun, zugleich im Vorstand des Historischen Vereins, für den Ankauf auf eigene Rechnung. Ein Happy End also? Es bleibt abzuwarten, wieviel von diesen Büchern tatsächlich von Institutionen der öffentlichen Hand erworben werden kann und ob die geplante fachgerechte Dokumentation der Sammlung vor ihrem Weiterverkauf zu realisieren sein wird. Daß der Hartung-Katalog und die erstellte Exlibrisliste kein Ersatz für die wissenschaftliche Erfassung des nun in alle Winde zerstreuten Altbestandes der Freudenberg'schen Hofbibliothek sein kann, steht jedenfalls fest.
Und wenn die geldbedürftigen "Schirmherren" den beschirmten Historischen Verein nicht informieren, greift auch die vom Wertheimer Museumsleiter beschworene "lautlose" Bereinigung von allerlei Kulturgut-Unfällen nicht. Bittere Pointe des Wertheimer Rettungsversuches: Ohne daß zuvor etwas vor Ort oder in Musikfachkreisen zu vernehmen war, gelangte am 1. Dezember [1995] bei Sotheby's in London klammheimlich der landes- und regionalgeschichtlich hochrangige Musikalienbestand der Freudenberger unter den Hammer: gut 200 Musikdrucke und etwa 60 Manuskripte, unschätzbar als Quelle für das Wertheimer Musikleben des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Darunter waren auch Eigenkompositionen eines Löwensteiners, Harmoniemusiken des Prinzen Karl von Löwenstein. Ein britischer Musikwissenschaftler, der sie ersteigerte, konnte so die Provenienz der ohne Herkunftsangabe angebotenen Sammlung feststellen.
Eingefädelt hat den skandalösen Coup anscheinend die Gattin des Erbprinzen, nächstes Jahr CSU-Kandidatin für den Kreuzwertheimer Gemeinderat [1996 erfolglos] - und ehemalige Mitarbeiterin von Sotheby's. Kaufverhandlungen der Karlsruher Landesbibliothek waren im Frühjahr schroff von der Familie abgebrochen worden: Obwohl das ursprüngliche Angebot des Landes von 50.000 DM auf 70.000 DM erhöht worden war, votierten die Eigentümer gegen den sicheren Hafen einer öffentlichen Institution und für das Auktionshaus. Man glaubt es kaum: ein Differenzbetrag von nicht mehr als 3000 oder 5000 Mark soll entschieden haben über die Zerstörung dieses gewachsenen Ensembles, das vor allem als beziehungsreiche Gesamtheit aussagekräftig war.
Inventarisiert hatten Musikhistoriker nur die Drucke; von den Handschriften gibt es lediglich eine dürre Liste. Eine die Informationswerte rettende Mikroverfilmung existiert wie üblich nicht, und einmal mehr hat - wie schon bei anderen in den letzten Jahren undokumentiert verkauften Adelsbibliotheken (FR vom 2. Juni [1995]) - die Forschung das Nachsehen. Wieder völlig versagt haben auch die von Gesetz wegen an sich zuständigen Stellen. Obwohl die Freudenberg'sche Musikaliensammlung durchaus die Kriterien eines Kulturdenkmals erfüllte, waren die Landesdenkmalämter in Bayern und Baden-Württemberg mit den Vorgängen überhaupt nicht befaßt. Man versteht auch warum: die Erfassung von Kulturgütern und Sammlungen in adeligem Privatbesitz ist derzeit eines der heißesten Eisen der Denkmalpflege überhaupt. Noch ist man nicht gewillt, es anzupacken und dadurch dem Satz des Grundgesetzes "Eigentum verpflichtet" mit Nachdruck allgemeine Geltung zu verschaffen. Wann die nächste vergleichbare Sammlung zerschlagen wird, ist somit nur eine Frage der Zeit.
Nachwort Juli 1997
Der vorstehende Artikel, geschrieben im Dezember 1995, ist von der Frankfurter Rundschau, die seine Veröffentlichung zugesagt hatte, nie publiziert worden.
Über den Musikalienverkauf hat die Wertheimer Presse bis heute nicht berichtet. Dagegen enthalten die am 24. November 1995 erschienenen Artikel in der Wertheimer Zeitung und den Fränkischen Nachrichten zusätzliche Informationen (und Abbildungen) zu den in München ersteigerten Büchern und dem von dem Kunsthändler Dr. Braun erworbenen, zeitweise in der Kilianskapelle gelagerten Buchbestand (schätzungsweise etwa 5000 Stück). Dieser wurde zunächst öffentlichen Institutionen angeboten. Teile erwarben Dr. Braun zufolge der Historische Verein, das Staatsarchiv und das Stadtarchiv Wertheim sowie die Universitätsbibliotheken Würzburg und Stuttgart-Hohenheim. Eine größere Anzahl von Bänden ging an die Diözesanbibliothek Würzburg. Danach konnten private Interessenten sich bedienen. Ein Restbestand von etwa 2000 bis 3000 Büchern blieb bis jetzt unverkauft.
Das buchgeschichtlich so wichtige Inventar wurde nicht erstellt: Dr. Braun, der sich selbst außerstande sah, ein fachgerechtes Verzeichnis anzulegen, fand keine Bereitschaft dazu bei den angesprochenen Institutionen, dem Staatsarchiv Wertheim und der Universitätsbibliothek Würzburg, vertreten durch Frau Dr. Pleticha-Geuder. Aufgrund dieser Weigerung, rasch und unbürokratisch zu dokumentieren, was an Aussagen zur Besitzgeschichte der Bände in dem von Dr. Braun erworbenen Bestand noch greifbar war, kommt beiden Stellen eine Mitschuld zu an der Vernichtung der Freudenberg'schen Bibliothek als einer für die Region wichtigen buch- und kulturgeschichtlichen Quelle aus dem 18./19. Jahrhundert.
Reaktionen
Am 31.7.1997 erreichte mich folgende e-mail des Direktors der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, Dr. Peter Michael Ehrle, die ich mit seiner Zustimmung wiedergeben darf:
"Sehr geehrter Herr Graf,
die Darstellung in Ihrem Artikel ist hinsichtlich des nicht zustande gekommenen Ankaufs der Musikalien weitgehend zutreffend. Zu ergänzen wäre lediglich, daß der Ankauf für die Badische Landesbibliothek nicht aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, sondern aus von mir eigens im Vorstand der Badischen Bibliotheksgesellschaft beantragten Mitteln dieses Fördervereins der Badischen Landesbibliothek erfolgen sollte. Sie können daraus ersehen, daß ich dem Ankauf eine hohe Priorität zugemessen habe. Zu meiner Überraschung ging der Erbprinz auf unser Kaufangebot gar nicht ein, obwohl ich deutlich machte, daß wir auch bereit wären, einen höheren Preis (evtl. auch mehr als 70.000 DM) zu zahlen."
Dr. Felix Heinzer, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, schrieb mir per e-mail am 1.9.1997:
"Ihre Wertheimiade habe ich gelesen. Ich glaube, eines der Hauptprobleme in diesem Zusammenhang ist die mangelnde Koordination der für die Pflege dieser Art von Kulturgut zuständigen Stellen. So wurde beispielsweise in Baden-Württemberg vor ein, zwei Jahren eine eigene Stelle beim Landesdenkmalamt eingerichtet, die sich um bewegliches Kulturgut kümmern soll (ob sie noch existiert, weiß ich gar nicht) - an sich eine sehr nützliche Sache, deren Existenz im Bereich unseres Ministeriums (Wissenschaft, Forschung und Kunst) aber nach meinem Eindruck kaum wahrgenommen worden ist (das Landesdenkmalamt untersteht bei uns, wie Sie wissen, dem Wirtschaftsministerium). Eine Koppelung etwa zwischen dieser Stelle und der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg (die unserem Ministerium angegliedert ist und sich in erster Linie um den Schutz beweglicher, insbesonderer schriftlicher Kulturgüter kümmern soll) hat leider nicht stattgefunden. Ich erlebe es daher immer wieder, daß Anfragen bezüglich Schutzwürdigkeit bestimmter Objekte oder Bestände von ganz unterschiedlichen Stellen und in teilweise gar nicht abgestimmter Form über verschlungene, oft schlecht nachvollziehbare Dienstwege an die Bibliothek herangetragen werden, was vielfach eher für Verwirrung sorgt und wirklich tragfähige Strategien des Schutzes und der Kontrolle nicht gerade fördert.
Ich denke im übrigen, daß die Art von Kulturgut, um die es Ihnen in diesem Artikel geht, in den Landesdenkmalämtern (die Sie ja explizit nennen) aufgrund der traditionell baugeschichtlichen und archäologischen Ausrichtung dieser Institutionen (die im übrigen wie wir mit enormen Mittelkürzungen zu kämpfen haben) einfach nicht den Stellen- und "Affektions"-Wert haben, den Sie sich wünschen. Ein Grund mehr, die Sorge dafür in koordinierter Form unserem Ministerium zu übertragen, wo ja die Archive und Bibliotheken angesiedelt sind, aber da hat man wohl angesichts der großen Finanznot (unsere Bibliothek kann wegen der Sparauflagen seit 3 Monaten kein einziges Buch mehr erwerben ..., was vielleicht die Situation verdeutlicht) ganz andere Probleme. Außerdem spielen sicherlich auch gewisse Abstimmungs- und v.a. Besitzstandsfragen zwischen Behörden eine Rolle (wer gibt schon gerne etwas ab, und sei es nur eine Zuständigkeit?...).
Literaturhinweis: Ausführliche Angaben über die Versteigerung von 1985 und die Löwenstein-Wertheim-Rosenberg'schen Bibliotheken enthält der 1988 von der Universitätsbibliothek Würzburg herausgegebene Sammelband: Kostbare Bücher aus drei fränkischen Bibliotheken. Bronnbach, Kleinheubach, Neustadt a. M. Beiträge zur Bibliotheksgeschichte und Katalog des 1985 ersteigerten Bestandes.
Zur 1995 versteigerten und von der Österreichischen Nationalbibliothek erworbenen Wertheimer Lautentabulatur siehe
https://www.staatsarchive.de/publikationen/archiv/Archiv-Nachrichten/aktneu/archnach/a20laute.htm
sowie Martin Kirnbauer, "Die Wertheimer Lautentabulatur" - Eine Musikhandschrift des frühen 16. Jahrhunderts, in: Wertheimer Jahrbuch 2001
Exzerpt aus meinem Aufsatz "Adelsbibliotheken in Gefahr" (1995):
Extremer Zeitdruck beherrschte auch die Versuche fränkischer Institutionen, von der Hofbibliothek der Fürsten von Wertheim-Löwenstein-Rosenberg zu retten, was noch zu retten war. Erst knapp zwei Wochen vor der Versteigerung der 796 Lose bei Sotheby's in München am 4. November 1985 erfuhren Bibliothekare und Archivare davon. Nachzulesen sind Details der sofort eingeleiteten konzertierten Geldsammel-Aktion der Universitätsbibliothek Würzburg im Verbund mit dem Staatsarchiv Wertheim und historischen Vereinen in dem Band "Kostbare Bücher aus drei alten fränkischen Bibliotheken" (1988). Außer der Kleinheubacher fürstlichen Hofbibliothek waren es vor allem die Säkularisationsbestände der Klosterbibliotheken von Bronnbach und Neustadt am Main, die die fränkischen Geschichtsfreunde elektrisierten. Die fieberhaft aufgetriebenen Geldmittel wurden schwerpunktmäßig zur Ersteigerung von Büchern der Benediktiner in Neustadt eingesetzt; von der bibliothekarischen Hinterlassenschaft der Bronnbacher Zisterzienser konnte nur wenig erworben werden. Die baden-württembergischen Landesbibliotheken hatten im Vorfeld bereits abgewinkt - weitere Dubletten mochte man sich nicht einverleiben.
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/privbib.htm

Ich dokumentiere nochmals meinen Beitrag auf
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/wertheim.htm
Aderlaß an regionalem Kulturgut
Der Fürstlich Löwenstein-Wertheim-Freudenberg'sche Bücher- und Musikalienbasar anno 1995
© Klaus Graf 1995, 1997
Wenn die jungen Fürsten wieder einmal Geld brauchen, gehen sie mit einer scharfen Rasierklinge in die eigene Bibliothek und kommen mit einem alten Kupferstich wieder. Die Anekdote über ein süddeutsches Adelshaus ist nicht nur leider wahr, sie kennzeichnet auch gut eine gewisse blaublütige Lässigkeit beim Umgang mit ererbten Kulturgütern. Dies betrifft durchaus nicht nur so spektakuläre Fälle wie die Fürstenbergische Hofbibliothek in Donaueschingen. Ihr einzigartiger Bestand an Frühdrucken wurde im letzten Juli [1994] bei Sotheby's versteigert, um Prinzen und Prinzessinnen auch weiterhin die sorgenfreie Teilnahme am Jet-set zu ermöglichen. Und kaum hat man sich von dem Schock der Baden-Badener Markgrafenauktion und ihrem, wie es in der FR vom 21.10. [1995] treffend hieß, "wahrhaft verheerenden" Ausverkauf badischer Kultur etwas erholt, ist aus dem Nordbadischen erneut ein höchst bedenklicher Aderlaß an regionalem Kulturgut zu vermelden.
Schauplatz der Handlung ist das idyllische Städtchen Wertheim am Main, der hier die Grenze zu Bayern bildet. Traditionelle "Schirmherren" des sehr rührigen Historischen Vereins sind die ehemaligen Landesherren der Grafschaft Wertheim, die Fürsten aus dem Haus Löwenstein, also die Chefs der (katholischen) Linie Rosenberg und der (evangelischen) Linie Freudenberg. Immer wieder haben sich die Fürsten in den letzten 200 Jahren von Bibliotheksschätzen getrennt. So schenkte ein Löwensteiner 1894 dem wiedergegründeten Kloster Maria Laach Bücher, die im 18. Jahrhundert den Benediktinern von Neustadt am Main gehört hatten. (Aus dieser frommen Gabe ist - erstaunlich genug - ein wertvoller Sammelband jüngst von einem Händler dem Staatsarchiv Wertheim angeboten worden.)
Aufsehen erregte 1930 eine von der renommierten Frankfurter Firma Joseph Baer angekündigte Versteigerung bibliophiler Kostbarkeiten. Fachleuten war bald klar, daß der "süddeutsche fürstliche Besitz" den Löwensteinern gehörte. Während damals vor allem die Frankfurter Stadtbibliothek zugriff, formierte sich im Herbst 1985 eine große Koalition fränkischer Institutionen, allen voran die Würzburger Universitätsbibliothek, um bedeutendes Bibliotheksgut der katholischen Linie zu sichern. Bei Sotheby's in München kam die Hofbibliothek der Rosenberger mit wichtigen alten Beständen aus den Abteien Neustadt und Bronnbach, eine Säkularisationsbeute der Fürsten, zum Verkauf. Nur wenige Tage blieben den Geschichtsfreunden aus Unterfranken und Wertheim, um Finanzquellen für die Rettungsaktion aufzutun. [siehe Literaturhinweis]
In kleinerem Maßstab wiederholte das Unternehmen sich jetzt bei der Versteigerung der angeblichen "Schloßbibliothek Triefenstein" bei Hartung & Hartung in München (14.-17. November [1995]). In Wirklichkeit handelt es sich um Buchbestände der auf dem anderen Mainufer im bayerischen Kreuzwertheim ansässigen Freudenberger Linie, die sich lange Zeit in Wertheim befunden hatten und nur in den letzten Jahren bei den neuen Eigentümern des Schlosses Triefenstein gelagert worden waren. Zwar wird versichert, daß es sich nicht um einen Ausverkauf à la Baden-Baden handle und die Fürsten nach wie vor eine sehr schöne (der Forschung nicht zugängliche) Bibliothek besäßen. Aber selbst die jetzt veräußerten ungeliebten Bibliotheksteile stellen eine für die regionale Buchkultur und die Wertheimer Geschichte bedeutsame Quelle dar. Dies gilt nicht zuletzt für die bemerkenswerten Lektüreinteressen des für das Wertheimer Kulturleben wichtigen Fürsten Georg Ludwig (1777-1855), Gründer eines Theaters in Wertheim. Die mit eigenem Exlibris gekennzeichneten Bände seiner "Hofbibliothek" geben einen höchst aufschlußreichen Spiegel geistiger Strömungen von der Aufklärungszeit bis zum Biedermeier ab. [Exlibris-Abbildungen]
Unter Federführung des Historischen Vereins Wertheim konnten für etwa 35.000 DM knapp 40 wichtige Bände ersteigert werden. So setzte sich der im Vereinsauftrag bietende Wertheimer Orthopäde Dr. Braun bei der Nummer 1901, einer schönen Reihe von 58 Heften des raren "Löwenstein-Wertheimischen Staats- und Friedenskalenders" 1799-1879 mit 3600 DM gegen einen Pariser Interessenten durch. Nicht wenige Bände sicherte sich wieder die Würzburger Hochschule. Zurückgezogen worden waren einige Archivalien - mit gutem Grund, hatte doch 1977 das Land Baden-Württemberg die fürstlichen Archive komplett erworben. In einer alten Wertheimer Kapelle harren derzeit noch einige tausend Bände des Triefensteiner Bücherfundus' ihres Schicksals. Obwohl als Teil eines Ensembles von hohem Reiz historisch bedeutsam und nicht selten vor 1800 erschienen, wurden sie von dem Münchner Auktionshaus übergangen. Um sie nach eigenen Angaben für Wertheim zu retten, entschloß sich im September der erwähnte Arzt und Kunsthändler Dr. Braun, zugleich im Vorstand des Historischen Vereins, für den Ankauf auf eigene Rechnung. Ein Happy End also? Es bleibt abzuwarten, wieviel von diesen Büchern tatsächlich von Institutionen der öffentlichen Hand erworben werden kann und ob die geplante fachgerechte Dokumentation der Sammlung vor ihrem Weiterverkauf zu realisieren sein wird. Daß der Hartung-Katalog und die erstellte Exlibrisliste kein Ersatz für die wissenschaftliche Erfassung des nun in alle Winde zerstreuten Altbestandes der Freudenberg'schen Hofbibliothek sein kann, steht jedenfalls fest.
Und wenn die geldbedürftigen "Schirmherren" den beschirmten Historischen Verein nicht informieren, greift auch die vom Wertheimer Museumsleiter beschworene "lautlose" Bereinigung von allerlei Kulturgut-Unfällen nicht. Bittere Pointe des Wertheimer Rettungsversuches: Ohne daß zuvor etwas vor Ort oder in Musikfachkreisen zu vernehmen war, gelangte am 1. Dezember [1995] bei Sotheby's in London klammheimlich der landes- und regionalgeschichtlich hochrangige Musikalienbestand der Freudenberger unter den Hammer: gut 200 Musikdrucke und etwa 60 Manuskripte, unschätzbar als Quelle für das Wertheimer Musikleben des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Darunter waren auch Eigenkompositionen eines Löwensteiners, Harmoniemusiken des Prinzen Karl von Löwenstein. Ein britischer Musikwissenschaftler, der sie ersteigerte, konnte so die Provenienz der ohne Herkunftsangabe angebotenen Sammlung feststellen.
Eingefädelt hat den skandalösen Coup anscheinend die Gattin des Erbprinzen, nächstes Jahr CSU-Kandidatin für den Kreuzwertheimer Gemeinderat [1996 erfolglos] - und ehemalige Mitarbeiterin von Sotheby's. Kaufverhandlungen der Karlsruher Landesbibliothek waren im Frühjahr schroff von der Familie abgebrochen worden: Obwohl das ursprüngliche Angebot des Landes von 50.000 DM auf 70.000 DM erhöht worden war, votierten die Eigentümer gegen den sicheren Hafen einer öffentlichen Institution und für das Auktionshaus. Man glaubt es kaum: ein Differenzbetrag von nicht mehr als 3000 oder 5000 Mark soll entschieden haben über die Zerstörung dieses gewachsenen Ensembles, das vor allem als beziehungsreiche Gesamtheit aussagekräftig war.
Inventarisiert hatten Musikhistoriker nur die Drucke; von den Handschriften gibt es lediglich eine dürre Liste. Eine die Informationswerte rettende Mikroverfilmung existiert wie üblich nicht, und einmal mehr hat - wie schon bei anderen in den letzten Jahren undokumentiert verkauften Adelsbibliotheken (FR vom 2. Juni [1995]) - die Forschung das Nachsehen. Wieder völlig versagt haben auch die von Gesetz wegen an sich zuständigen Stellen. Obwohl die Freudenberg'sche Musikaliensammlung durchaus die Kriterien eines Kulturdenkmals erfüllte, waren die Landesdenkmalämter in Bayern und Baden-Württemberg mit den Vorgängen überhaupt nicht befaßt. Man versteht auch warum: die Erfassung von Kulturgütern und Sammlungen in adeligem Privatbesitz ist derzeit eines der heißesten Eisen der Denkmalpflege überhaupt. Noch ist man nicht gewillt, es anzupacken und dadurch dem Satz des Grundgesetzes "Eigentum verpflichtet" mit Nachdruck allgemeine Geltung zu verschaffen. Wann die nächste vergleichbare Sammlung zerschlagen wird, ist somit nur eine Frage der Zeit.
Nachwort Juli 1997
Der vorstehende Artikel, geschrieben im Dezember 1995, ist von der Frankfurter Rundschau, die seine Veröffentlichung zugesagt hatte, nie publiziert worden.
Über den Musikalienverkauf hat die Wertheimer Presse bis heute nicht berichtet. Dagegen enthalten die am 24. November 1995 erschienenen Artikel in der Wertheimer Zeitung und den Fränkischen Nachrichten zusätzliche Informationen (und Abbildungen) zu den in München ersteigerten Büchern und dem von dem Kunsthändler Dr. Braun erworbenen, zeitweise in der Kilianskapelle gelagerten Buchbestand (schätzungsweise etwa 5000 Stück). Dieser wurde zunächst öffentlichen Institutionen angeboten. Teile erwarben Dr. Braun zufolge der Historische Verein, das Staatsarchiv und das Stadtarchiv Wertheim sowie die Universitätsbibliotheken Würzburg und Stuttgart-Hohenheim. Eine größere Anzahl von Bänden ging an die Diözesanbibliothek Würzburg. Danach konnten private Interessenten sich bedienen. Ein Restbestand von etwa 2000 bis 3000 Büchern blieb bis jetzt unverkauft.
Das buchgeschichtlich so wichtige Inventar wurde nicht erstellt: Dr. Braun, der sich selbst außerstande sah, ein fachgerechtes Verzeichnis anzulegen, fand keine Bereitschaft dazu bei den angesprochenen Institutionen, dem Staatsarchiv Wertheim und der Universitätsbibliothek Würzburg, vertreten durch Frau Dr. Pleticha-Geuder. Aufgrund dieser Weigerung, rasch und unbürokratisch zu dokumentieren, was an Aussagen zur Besitzgeschichte der Bände in dem von Dr. Braun erworbenen Bestand noch greifbar war, kommt beiden Stellen eine Mitschuld zu an der Vernichtung der Freudenberg'schen Bibliothek als einer für die Region wichtigen buch- und kulturgeschichtlichen Quelle aus dem 18./19. Jahrhundert.
Reaktionen
Am 31.7.1997 erreichte mich folgende e-mail des Direktors der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, Dr. Peter Michael Ehrle, die ich mit seiner Zustimmung wiedergeben darf:
"Sehr geehrter Herr Graf,
die Darstellung in Ihrem Artikel ist hinsichtlich des nicht zustande gekommenen Ankaufs der Musikalien weitgehend zutreffend. Zu ergänzen wäre lediglich, daß der Ankauf für die Badische Landesbibliothek nicht aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, sondern aus von mir eigens im Vorstand der Badischen Bibliotheksgesellschaft beantragten Mitteln dieses Fördervereins der Badischen Landesbibliothek erfolgen sollte. Sie können daraus ersehen, daß ich dem Ankauf eine hohe Priorität zugemessen habe. Zu meiner Überraschung ging der Erbprinz auf unser Kaufangebot gar nicht ein, obwohl ich deutlich machte, daß wir auch bereit wären, einen höheren Preis (evtl. auch mehr als 70.000 DM) zu zahlen."
Dr. Felix Heinzer, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, schrieb mir per e-mail am 1.9.1997:
"Ihre Wertheimiade habe ich gelesen. Ich glaube, eines der Hauptprobleme in diesem Zusammenhang ist die mangelnde Koordination der für die Pflege dieser Art von Kulturgut zuständigen Stellen. So wurde beispielsweise in Baden-Württemberg vor ein, zwei Jahren eine eigene Stelle beim Landesdenkmalamt eingerichtet, die sich um bewegliches Kulturgut kümmern soll (ob sie noch existiert, weiß ich gar nicht) - an sich eine sehr nützliche Sache, deren Existenz im Bereich unseres Ministeriums (Wissenschaft, Forschung und Kunst) aber nach meinem Eindruck kaum wahrgenommen worden ist (das Landesdenkmalamt untersteht bei uns, wie Sie wissen, dem Wirtschaftsministerium). Eine Koppelung etwa zwischen dieser Stelle und der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg (die unserem Ministerium angegliedert ist und sich in erster Linie um den Schutz beweglicher, insbesonderer schriftlicher Kulturgüter kümmern soll) hat leider nicht stattgefunden. Ich erlebe es daher immer wieder, daß Anfragen bezüglich Schutzwürdigkeit bestimmter Objekte oder Bestände von ganz unterschiedlichen Stellen und in teilweise gar nicht abgestimmter Form über verschlungene, oft schlecht nachvollziehbare Dienstwege an die Bibliothek herangetragen werden, was vielfach eher für Verwirrung sorgt und wirklich tragfähige Strategien des Schutzes und der Kontrolle nicht gerade fördert.
Ich denke im übrigen, daß die Art von Kulturgut, um die es Ihnen in diesem Artikel geht, in den Landesdenkmalämtern (die Sie ja explizit nennen) aufgrund der traditionell baugeschichtlichen und archäologischen Ausrichtung dieser Institutionen (die im übrigen wie wir mit enormen Mittelkürzungen zu kämpfen haben) einfach nicht den Stellen- und "Affektions"-Wert haben, den Sie sich wünschen. Ein Grund mehr, die Sorge dafür in koordinierter Form unserem Ministerium zu übertragen, wo ja die Archive und Bibliotheken angesiedelt sind, aber da hat man wohl angesichts der großen Finanznot (unsere Bibliothek kann wegen der Sparauflagen seit 3 Monaten kein einziges Buch mehr erwerben ..., was vielleicht die Situation verdeutlicht) ganz andere Probleme. Außerdem spielen sicherlich auch gewisse Abstimmungs- und v.a. Besitzstandsfragen zwischen Behörden eine Rolle (wer gibt schon gerne etwas ab, und sei es nur eine Zuständigkeit?...).
Literaturhinweis: Ausführliche Angaben über die Versteigerung von 1985 und die Löwenstein-Wertheim-Rosenberg'schen Bibliotheken enthält der 1988 von der Universitätsbibliothek Würzburg herausgegebene Sammelband: Kostbare Bücher aus drei fränkischen Bibliotheken. Bronnbach, Kleinheubach, Neustadt a. M. Beiträge zur Bibliotheksgeschichte und Katalog des 1985 ersteigerten Bestandes.
Zur 1995 versteigerten und von der Österreichischen Nationalbibliothek erworbenen Wertheimer Lautentabulatur siehe
https://www.staatsarchive.de/publikationen/archiv/Archiv-Nachrichten/aktneu/archnach/a20laute.htm
sowie Martin Kirnbauer, "Die Wertheimer Lautentabulatur" - Eine Musikhandschrift des frühen 16. Jahrhunderts, in: Wertheimer Jahrbuch 2001
Exzerpt aus meinem Aufsatz "Adelsbibliotheken in Gefahr" (1995):
Extremer Zeitdruck beherrschte auch die Versuche fränkischer Institutionen, von der Hofbibliothek der Fürsten von Wertheim-Löwenstein-Rosenberg zu retten, was noch zu retten war. Erst knapp zwei Wochen vor der Versteigerung der 796 Lose bei Sotheby's in München am 4. November 1985 erfuhren Bibliothekare und Archivare davon. Nachzulesen sind Details der sofort eingeleiteten konzertierten Geldsammel-Aktion der Universitätsbibliothek Würzburg im Verbund mit dem Staatsarchiv Wertheim und historischen Vereinen in dem Band "Kostbare Bücher aus drei alten fränkischen Bibliotheken" (1988). Außer der Kleinheubacher fürstlichen Hofbibliothek waren es vor allem die Säkularisationsbestände der Klosterbibliotheken von Bronnbach und Neustadt am Main, die die fränkischen Geschichtsfreunde elektrisierten. Die fieberhaft aufgetriebenen Geldmittel wurden schwerpunktmäßig zur Ersteigerung von Büchern der Benediktiner in Neustadt eingesetzt; von der bibliothekarischen Hinterlassenschaft der Bronnbacher Zisterzienser konnte nur wenig erworben werden. Die baden-württembergischen Landesbibliotheken hatten im Vorfeld bereits abgewinkt - weitere Dubletten mochte man sich nicht einverleiben.
https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/privbib.htm

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Am 6. September 2004 meldete
https://log.netbib.de/archives/2004/09/06/adelssammlung-von-der-mainau-wird-verscherbelt/
Am 23. und 24. September wird bei Nagel in Stuttgart (Online-Katalog: Suche auf der Startseite 148 Treffer mit Bernadotte) eine Einlieferung “Aus den Gräflich Bernadotte’schen Sammlungen Insel Mainau Bodensee” versteigert (FAZ-Kunstmarkt 4.9., S. 45). Die Stücke gehen unter anderem auf den Großherzog Friedrich I. von Baden (und die Königin Victoria von Schweden) zurück - es darf vermutet werden, dass auch denkmalgeschütztes Zubehör veräußert wird. Und sage auch niemand, da sei nichts landesgeschichtliches Bedeutsames dabei: Lot No. 730 über den Empfang des Großherzogs am Bodensee 1819 ist z.B. eine Geschichtsquelle im engeren Sinn.
Die Mainau war ja ein grossherzoglich badisches "Privat-Schloss", in dem sich auch nach dem Verkauf durch das Haus Baden wertvolle Kulturgüter zur Geschichte Badens und der bis 1918 regierenden Dynastie befanden.
Die Vermutung, dass denkmalgeschütztes Zubehör im Katalog des Auktionshauses Nagel stand, war richtig. Nicht weniger als 19 Stücke waren als Zubehör im Denkmalbuch eingetragen. Diese wurden allerdings nicht komplett aus der Auktion genommen, denn das Regierungspräsidium schlug sich bei einem großen Teil der Stücke gegen das fachliche Votum des damaligen Landesdenkmalamts auf die Seite des Verkäufers. Die für die Genehmigung zuständige Untere Denkmalschutzbehöre erteilte bei zwei Gemälden, einer Uhr und vier Möbelstücken die Genehmigung zur Aufhebung der Zubehöreigenschaft. Zwei Gemälde und eine Uhr wurden mit Zustimmung des Landesdenkmalamts gestrichen, da sie vom Eigentümer selbst seinerzeit angeblich irrtümlich vorgeschlagen worden waren und keine landesgeschichtliche Bedeutung besaßen. Nur 9 der 19 Zubehörstücke (ausnahmslos Gemälde, darunter das erwähnte Bild von 1819) wurden aus der Auktion genommen.
Fazit: Es war ein dreistes Stück vom Eigentümer, ausdrücklich im Denkmalbuch vermerkte Inventarbestandteile in die Auktion einliefern zu lassen. Und es war inakzeptabel, dass das Regierungspräsidium das fachliche Votum des Landesdenkmalamts übergangen und badisches Kulturgut für die Verscherbelung preisgegeben hat.
Auch weitere schützenswerte Schlossinventare in Baden-Württemberg wurden in den letzten Jahren auf Versteigerungen zerstückelt.
Am 21. September 2004 meldete
https://log.netbib.de/archives/2004/09/21/hohenzollern-verscherbelung/
Bei der kommenden Adelsauktion von Sotheby’s bei Schloss Monrepos werden auch Stücke aus verschiedenen süddeutschen Hohenzollernschlössern versteigert. In Hechingen möchte man vielleicht das eine oder andere erwerben. Einmal mehr offenbart sich die schäbige Gesinnung derjenigen, deren Vorfahren mit Fug und Recht als Feudalherrenpack, das sich satte Domänen unter den Nagel riss, während das Volk darbte, gelten dürfen: Wäre ein Kaufangebot an die regionalen Museen vor der Versteigerung so undenkbar gewesen?
Bereits 1999 hatte es eine Adelsauktion in Schloss Monrepos gegeben:
https://log.netbib.de/archives/2004/09/06/adelshuser-rumen-aus-quousque-tandem/
Bei einer dieser Adelsauktionen wurden meinen Informationen zufolge auch archäologische Funde aus den denkmalgeschützten Sigmaringer Sammlungen verkauft.
In Niederstotzingen wurde 1999 das damalige Landesdenkmalamt vorgeführt, als die Schlossausstattung bei Christie's versteigert wurde, ohne dass zuvor öffentliche Stellen informiert worden waren. Das Landesdenkmalamt erfuhr einen Tag vor der Versteigerung von ihr und konnte nichts mehr unternehmen.
https://www.dhm.de/~roehrig/mailarchive/demuseum/arc7/msg00828.html
https://www.dhm.de/~roehrig/mailarchive/demuseum/arc7/msg00827.html
Mein Beitrag in der Kunstchronik 1999 enthält sowohl mehr als auch weniger Informationen als diese beiden Mailinglisten-Beiträge:
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2007/368/
Zur allgemeinen Problematik siehe meinen Beitrag "Schatzhäuser des Adels in Gefahr" in der Kunstchronik 2005
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2007/370/
bzw. als E-Text unter
https://archiv.twoday.net/stories/2944976/
https://log.netbib.de/archives/2004/09/06/adelssammlung-von-der-mainau-wird-verscherbelt/
Am 23. und 24. September wird bei Nagel in Stuttgart (Online-Katalog: Suche auf der Startseite 148 Treffer mit Bernadotte) eine Einlieferung “Aus den Gräflich Bernadotte’schen Sammlungen Insel Mainau Bodensee” versteigert (FAZ-Kunstmarkt 4.9., S. 45). Die Stücke gehen unter anderem auf den Großherzog Friedrich I. von Baden (und die Königin Victoria von Schweden) zurück - es darf vermutet werden, dass auch denkmalgeschütztes Zubehör veräußert wird. Und sage auch niemand, da sei nichts landesgeschichtliches Bedeutsames dabei: Lot No. 730 über den Empfang des Großherzogs am Bodensee 1819 ist z.B. eine Geschichtsquelle im engeren Sinn.
Die Mainau war ja ein grossherzoglich badisches "Privat-Schloss", in dem sich auch nach dem Verkauf durch das Haus Baden wertvolle Kulturgüter zur Geschichte Badens und der bis 1918 regierenden Dynastie befanden.
Die Vermutung, dass denkmalgeschütztes Zubehör im Katalog des Auktionshauses Nagel stand, war richtig. Nicht weniger als 19 Stücke waren als Zubehör im Denkmalbuch eingetragen. Diese wurden allerdings nicht komplett aus der Auktion genommen, denn das Regierungspräsidium schlug sich bei einem großen Teil der Stücke gegen das fachliche Votum des damaligen Landesdenkmalamts auf die Seite des Verkäufers. Die für die Genehmigung zuständige Untere Denkmalschutzbehöre erteilte bei zwei Gemälden, einer Uhr und vier Möbelstücken die Genehmigung zur Aufhebung der Zubehöreigenschaft. Zwei Gemälde und eine Uhr wurden mit Zustimmung des Landesdenkmalamts gestrichen, da sie vom Eigentümer selbst seinerzeit angeblich irrtümlich vorgeschlagen worden waren und keine landesgeschichtliche Bedeutung besaßen. Nur 9 der 19 Zubehörstücke (ausnahmslos Gemälde, darunter das erwähnte Bild von 1819) wurden aus der Auktion genommen.
Fazit: Es war ein dreistes Stück vom Eigentümer, ausdrücklich im Denkmalbuch vermerkte Inventarbestandteile in die Auktion einliefern zu lassen. Und es war inakzeptabel, dass das Regierungspräsidium das fachliche Votum des Landesdenkmalamts übergangen und badisches Kulturgut für die Verscherbelung preisgegeben hat.
Auch weitere schützenswerte Schlossinventare in Baden-Württemberg wurden in den letzten Jahren auf Versteigerungen zerstückelt.
Am 21. September 2004 meldete
https://log.netbib.de/archives/2004/09/21/hohenzollern-verscherbelung/
Bei der kommenden Adelsauktion von Sotheby’s bei Schloss Monrepos werden auch Stücke aus verschiedenen süddeutschen Hohenzollernschlössern versteigert. In Hechingen möchte man vielleicht das eine oder andere erwerben. Einmal mehr offenbart sich die schäbige Gesinnung derjenigen, deren Vorfahren mit Fug und Recht als Feudalherrenpack, das sich satte Domänen unter den Nagel riss, während das Volk darbte, gelten dürfen: Wäre ein Kaufangebot an die regionalen Museen vor der Versteigerung so undenkbar gewesen?
Bereits 1999 hatte es eine Adelsauktion in Schloss Monrepos gegeben:
https://log.netbib.de/archives/2004/09/06/adelshuser-rumen-aus-quousque-tandem/
Bei einer dieser Adelsauktionen wurden meinen Informationen zufolge auch archäologische Funde aus den denkmalgeschützten Sigmaringer Sammlungen verkauft.
In Niederstotzingen wurde 1999 das damalige Landesdenkmalamt vorgeführt, als die Schlossausstattung bei Christie's versteigert wurde, ohne dass zuvor öffentliche Stellen informiert worden waren. Das Landesdenkmalamt erfuhr einen Tag vor der Versteigerung von ihr und konnte nichts mehr unternehmen.
https://www.dhm.de/~roehrig/mailarchive/demuseum/arc7/msg00828.html
https://www.dhm.de/~roehrig/mailarchive/demuseum/arc7/msg00827.html
Mein Beitrag in der Kunstchronik 1999 enthält sowohl mehr als auch weniger Informationen als diese beiden Mailinglisten-Beiträge:
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2007/368/
Zur allgemeinen Problematik siehe meinen Beitrag "Schatzhäuser des Adels in Gefahr" in der Kunstchronik 2005
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2007/370/
bzw. als E-Text unter
https://archiv.twoday.net/stories/2944976/
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Weitere:
https://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/advanced_search.aspx
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