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Kulturgut

Yvette Hoitink (Webmaster studiekring Historische Cartografie
https://www.historischecartografie.nl ) war so freundlich, mir mitzuteilen, dass die Bibliotheksbestände der abgebrannten Delfter Baufakultät (siehe https://archiv.twoday.net/stories/4930700/ ) nicht verloren sind:

https://www.historischecartografie.nl/Logboek/Nieuws/Kaartencollectie-TU-Delft-overleeft-brand.html
https://www.volkskrant.nl/binnenland/article543545.ece/


Die Bestände der Ordensbibliothek des Innsbrucker Servitenkonvents werden als unbefristete Dauerleihgabe an die Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol übergeben. Die "Historische Bibliothek" der Serviten besticht nicht nur durch ihren Umfang, sondern auch durch die Vielzahl der in ihr vertretenen Wissensgebiete mit qualitativ herausragenden Werken. Die Sammlung umfasst rund 29.000 Bände sowie die große Anzahl von fast 200 wertvollen Inkunabeln (Frühdrucke bis zum Jahr 1500) und einen bemerkenswerten Bestand von rund 250 Handschriften aus dem 15. bis 19. Jahrhundert.

kathweb.at

Zur Bibliothek:
https://www.b2i.de/fabian?Servitenkloster_(Insbruck)


Gutachten / Bayerische Staatsbibliothek (veröff. 30.5.2008)
https://www.bsb-muenchen.de/Gutachten.2282.0.html

( Visualisierung erzeugt mittels https://wordle.net )

Ziel und Vorgehensweise der Untersuchung - Planungsgrundlage der Übernahme der ZBAÖ - Rechtliche Grundlagen der Übernahme der ZBAÖ - Erläuterung zu § 5 des Überlassungsvertrags (Eigentumszuordnung) - Art, Umfang und Zustand des Bestands der ZBAÖ - Umzug - Lagerung - Bearbeitung durch die UB Eichstätt-Ingolstadt bis Ende Januar 2005 - Dubletten - Makulatur - Bearbeitungsstand Januar 2005 - Bearbeitung durch die UB Eichstätt-Ingolstadt von Februar 2005 bis 2007 - Bearbeitungsaktionen - Verkauf - Makulatur - „Container-Bücher“ - Bearbeitungsstand 2007 - Fazit - Konsequenzen

(Auszüge)
"... Als Fachbehörde für das Bibliothekswesen in Bayern wurde die Bayerische Staatsbibliothek vom Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit der Untersuchung der Anfang 2007 in den Medien erhobenen Vorwürfe beauftragt, die Universitätsbibliothek der Universität Eichstätt-Ingolstadt habe wertvolle Bücher aus dem Bestand der 1999 übernommenen Zentralbibliothek der Kapuziner in Altötting (ZBAÖ) entsorgt und damit massenweise Kulturgut vernichtet. Die Untersuchung wurde unter Mitwirkung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt durchgeführt und ist abgeschlossen. Sie ist unabhängig von dem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, das von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt eingeleitet worden ist. ..."
(...)
Fazit
Der Vorwurf der massenweisen Vernichtung wertvoller Bücher aus dem Kapuzinerbestand kann nicht bestätigt werden.
Hinsichtlich der sog. „Container-Bücher“ kann kein Zusammenhang mit den Aussonderungsaktionen 2005-2007 nachgewiesen werden. Es wurden dafür auch keine belastbaren Indizien gefunden. Nach den üblichen Geschäftsgängen waren die Bestände bis 1800 zudem nicht Gegenstand dieser Aussonderungsaktionen: Nach den Arbeitsanweisungen wurden sie grundsätzlich aussortiert und an die Handschriftenabteilung zur individuellen Bearbeitung weitergegeben.
Die zwischen 2005 und 2007 von der Bibliotheksleitung vorgegebenen Methoden zur Bearbeitung der Bestände sind in großen Teilen nicht zu beanstanden oder zumindest vertretbar. Teile des Vorgehens bzw. der individuellen Umsetzung der Vorgaben können nicht abschließend beurteilt werden, da die Tatsachen nicht eindeutig ermittelt werden konnten. Einzelne Fehlentscheidungen können - gerade im Hinblick auf die zu bearbeitenden Menge – nicht ausgeschlossen werden. Festzustellen sind auch Dokumentationsdefizite. Dennoch ist das Vorgehen unter Berücksichtigung der konkreten Rahmenbedingungen im Grundsatz nicht zu beanstanden.
Eine einzelfall- und personenbezogene Bewertung der Vorgänge bleibt aus Datenschutzgründen dem internen Untersuchungsbericht vorbehalten.
Die weitere Aufarbeitung der Bestände in Eichstätt wird zwischen der UB Eichstätt-Ingolstadt und der Bayerischen Staatsbibliothek im Detail abgesprochen.
Konsequenzen
Im Hinblick auf anstehende weitere Übernahmen von säkularisiertem Bibliotheksgut wird die Bayerische Staatsbibliothek als Fachbehörde für das Bibliothekswesen in Bayern das Thema gezielt aufgreifen und einen Leitfaden für solche Fälle entwickeln. Dies soll mit einer ad-hoc Arbeitsgruppe aus Experten aus dem Bereich Altes Buch, Erwerbung und Verwaltung geschehen. Es sollen dabei auch die Richtlinien von 1975 auf den Prüfstand gestellt und überarbeitet werden.

Soweit zwischenzeitlich Übernahmen anstehen oder sich entsprechende Fragestellungen ergeben, können sich die Bibliotheken jederzeit direkt an die Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung Handschriften und Alte Drucke, wenden.

https://burgerbe.wordpress.com/2008/05/29/der-wettiner-schatz-von-schloss-moritzburg/

Siehe auch hier:
https://archiv.twoday.net/search?q=wettiner


Alte und neue Skulpturen aller Art im öffentlichen Raum der Hauptstadt versammelt die Datenbank "Bildhauerei in Berlin".

https://www.bildhauerei-in-berlin.de/

Wer sich wie ich bei solchen Kunstwerken schon oft gefragt hat, was von wem hier warum dargestellt ist, hat oft keine Chance, das schnell und seriös herauszufinden. Eine Beschilderung fehlt meist, die Websites der Gemeinden schweigen sich fast immer aus. Unsummen von Steuergeldern werden für Kunst am Bau u. ä. ausgegeben, die Dokumentation wird dann aber leichthin vergessen.

Wissenschaftlich fundierte Angebote wie die Berliner Datenbank sind daher vorbildhaft. Es sollte sie flächendeckend geben.

So das nicht der Fall ist, schaffen höchstens Community-Sites wie die Wikimedia Commons (Beispiel) eine gewisse Abhilfe. Dort können Kunstbegeisterte und lokalgeschichtlich Interessierte selbst tätig werden, solange der Gesetzgeber nicht – wie absurderweise angeregt – die Panoramafreiheit abschafft.


Dem üblichen Eigentümer-Gezeter gegen den Denkmalschutz gibt Telepolis Raum:

https://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28005/1.html

Der Artikel ist voll von unbelegten Behauptungen.

Faruk Hosni ist seit 20 Jahren ägyptischer Kulturminister. Da sollte man einiges aufgeschnappt haben, selbst als Kleingeist. Hosni immerhin hat auf den außergewöhnlich dummen Vorwurf, er sei um eine Normalisierung der Beziehungen seines Landes mit Israel bemüht und verantwortlich dafür, dass sich drei israelische Bücher in der Nationalbibliothek befänden, mit noch größerer Dummheit reagiert: "Bring mir diese Bücher, und wenn es sie gibt, werde ich sie vor deinen Augen verbrennen", antwortete er. WELT

www.buecherverbrennung.de

Eva Klingler: Blaublut. Ein badischer Krimi. Karlsruhe: G. Braun 2008. 285 S. 9,90 EUR. ISBN 978-3-7650-8377-8

Normalerweise besprechen wir hier keine Krimis, aber da Eva Klingler den Karlsruher Handschriftenstreit in ihr Buch eingearbeitet hat, machen wir gern eine Ausnahme.

Ehrensache, dass wir nicht die Handlung verraten. Die Ahnenforscherin und Hobby-Detektivin Maren Mainhardt, Heldin früherer Klingler-Krimis, muss, um den Mord an Irma Löber, einer älteren Witwe, aufzuklären, sich mit den Baden-Fanatikern des (fiktiven) Vereins "Badische Freiheit", dem Kraichgau-Adel (ansässig im fiktiven Schloss Weißenberg bei Bretten) und der Grablege des Hauses Baden in Pforzheim beschäftigen. Natürlich steht im Hintergrund das Kaspar-Hauser-Problem, das aber die Autorin klugerweise offen lässt.

Der Handschriftenstreit wird Maren von einem Antiquar Theo aus der Karlsruher Südstadt während eines Langschläferfrühstücks im Novotol erzählt (S. 148-150). Auch das Generallandesarchiv wird in die Handlung verwoben: Theo empört sich darüber, dass die Benutzung des Familienarchivs der Badener nach "Gutsherrenart" erlaubt oder verwehrt werden kann (S. 178). Mir wurde sie bekanntlich verwehrt:

https://archiv.twoday.net/stories/3003267/

"Wir sind heute hier", begann Theo feierlich, "um einen Aufruf an das Landesarchiv zu starten, das Archivgut, welches sich unstreitig im rechtmäßigen Eigentum des Hauses Baden befindet, zu einem realistischen Preis zu kaufen, um unschöne Auswüchse wie letztes Jahr rund um die Handschriften zu vermeiden [...]"

Eine nur zu berechtigte Forderung der Romanfigur!

Siehe dazu https://archiv.twoday.net/stories/2890191/

Besonders realistisch ist die Darstellung des GLAK-Lesesaals S. 191 nicht. Dort findet man bestimmt keinen Reclams Kunstführer.

Ein Klischee-Zitat über das GLAK habe ich bereits früher zitiert: https://archiv.twoday.net/stories/4808043/

Geschildert wird sodann ein Besuch der Detektivin bei dem sympathischen GLAK-Archivar Dr. Jacobs (S. 212-214), der ihr leider nichts über die Kindersärge der Pforzheimer Grablege erzählen kann (er erinnert mich ein wenig an Dr. Krimm) und ihr die Tür zum Familienarchiv zeigt.

Unsympathisch wird dagegen der fiktive Pforzheimer Archivar Dr. Reiser dargestellt (S. 198-202).

Das Buch ist sicher kein literarisches Meisterwerk, aber wer einen flott geschriebenen Regional-Krimi mit viel Name-Dropping zur badischen Geschichte lesen möchte, wird nicht schlecht bedient. Die schnoddrige Ich-Erzählerin lässt gelegentliches Knirschen in der Konstruktion vergessen, denn der Autorin gelingen immer wieder amüsante Formulierungen:

Baden-Baden löst bei mir immer einen Reflex aus: Mich elegant anzuziehen und dekorativ zu schminken sowie meinen Goldschmuck aus der halb verstaubten Schatulle unter dem Schreibtisch herauszuholen. Ich verteilte Parfüm an strategischen Punkten meines Körpers, auch hinter meinem Ohr. Man konnte ja nie wissen, was an einem Montagabend alles passieren würde.

Klappentext:
https://www.buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=978-3-7650-8377-8


https://burgerbe.wordpress.com/2008/05/16/ddr-contra-burgen-schlosser-geschichtspolitik-mit-tnt-und-abrissbirne/

https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,553561,00.html

Mittwochmorgen begannen Feuerwehrleute zu retten, was noch zu retten war. Als sie rund 200 Stühle und 80 Modelle ins Freie trugen, waren Professoren, Dozenten und Studenten erleichtert, bangen aber noch um die umfangreiche Bibliothek und die Kartensammlung. Sie befinden sich im Erdgeschoss und ersten Stockwerk, also in keiner der eingestürzten Etagen - aber die Einsturzgefahr ist hoch. Noch nicht gesucht werden konnten daher 40.000 zum Teil sehr seltene Bücher und Zeitschriften, außerdem handgezeichnete antike Landkarten und Stücke aus dem Delfter Technikmuseum.

Google News (NL)

https://www.historischecartografie.nl/Logboek/Nieuws/Brand-TU-Delft-vernietigt-kaartencollectie.html


 

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