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Kodikologie

Schwachsinnigerweise ist eine Verlinkung der Seite der Codices illuminati medii aevi in Manuscripta Mediaevalia nicht möglich (unter: Aktuelles oder Materialien)

https://www.manuscripta-mediaevalia.de

Es sind etliche Einleitungen hinzugekommen, während die Stümper von ManuMed natürlich nicht für 5 Pfennig weit denken und nachschauen, ob der Nachweis der Digitalisate womöglich nun lückenhaft ist (was der Fall ist).

Für das Heroldswesen wichtig: Paravicinis Beiwort zum Uffenbach'schen Wappenbuch, das selbst leider nicht digital vorliegt.

https://www.omifacsimiles.com/brochures/colibri01.pdf

langer Link

Siehe
https://archiv.twoday.net/stories/38788482/

https://www.handschriftencensus.de/hss/Sondershausen

Wie schon bei Grünenbergs Wappenbuch kann man die Entscheidung, Füetrers Buch der Abenteuer (Cgm 1) nur in Schwarzweiß vorzulegen, nur als Frevel geißeln. Cimelien sollte man auch als solche digitalisieren!

Bl. 348va Anspielung auf den "Friedrich von Schwaben" (Angelburg u.a.):
https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00074101/image_712

UPenn Ms. Cod. 1079 liegt online vor

https://www.handschriftencensus.de/18400

Unter

https://dla.library.upenn.edu/dla/medren/record.html?id=MEDREN_4230702&

erfährt man zur Provenienz:

Signature of Dr. Puhlmann, 1836 (f. 1r).
Sold at auction by Hauswedell & Nolte, 4 November 1954, sale 109, lot 2.
Sold by Helmuth Domizloff (Munich), 1954.


Zu ergänzen ist, dass Dr. August Klipstein in Bern 1941 die Handschrift aus dem Nachlass des Händlers Julius Hess angeboten hat:

https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/klipstein1941_12_03bd2/0017

Beschreibungen ehemals Maihinger Handschriften aus der Oettingen-Wallerstein'schen Bibliothek, zu nicht an die UB Augsburg gelangt sind oder nicht von dem gedruckten Katalog von Karin Schneider erfasst wurden (vor allem solche der Gruppe III,2, von denen einige eindeutig ins 15. Jahrhundert gehören) hat das Handschriftenarchiv nun digitalisiert und ins Netz gestellt:

https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/maihingen.html

Einige von Schneider nicht berücksichtigte Kirchheimer Handschriften beschrieb Arnold Schromm 1998. Zu dem Geistlichen Herbst in III.2.oct. 10 finde ich eine Erwähnung

https://books.google.de/books?id=e3jenx0JtLQC&q=%22geistlicher+herbst%22

Die umfangreichste Beschreibung von Karl Euling mit etwas weniger als 200 Seiten betrifft das Meisterliederbuch III.3 fol. 13 (Von der Augsburger Bibelhandschrift ..., 1991, S. 212), das im HSA (auf der Seite der Scans) irrtümlich mit dem falschen Format oct. erscheint:

https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/Maihingen_700386080000.html

Die lateinischen-deutschen Verse in der verschollenen Handschrift (14. Jh.?) Prag, Fürstl. Fürstenbergische Bibl., Cod. II f 4

https://www.handschriftencensus.de/20204

wurden bisher nicht identifiziert.

Die zwei lateinischen Verse stammen aus den Disticha Catonis und werden danach ins Ostmitteldeutsche übersetzt.

https://books.google.de/books?id=FK6RE-7MprsC&q=%22invidiam%20nimio%20cultu%22&hl=de&pg=PA298

https://www.baldzuhn.de/cato.html (II, 13)

Eine nähere Bestimmung der deutschen Übersetzung überlasse ich gern Spezialisten.

Nachtrag 31.3.2013: Von Baldzuhn (ohne Hinweis auf mich oder diesen Beitrag) eingeordnet unter den nicht zuzuordnenden Übersetzungen, obwohl (Mail) Manches auf den schlesischen Cato weise:

https://www1.uni-hamburg.de/disticha-catonis/nichtzugeordnete.html

Inzwischen mit meinem Namen (aber keinem Link auf den Beitrag) versehen und mit meinem Namen (aber ebenfalls ohne Link) erwähnt von Baldzuhn in der [FS Kornrumpf]= Grundlagen ed. Bentzinger 2013, S. 453 Anm. 3.

In den hessischen Archivnachrichten berichtet N. Busch über den Handschriftencensus. Eine qualitätvolle Abbildung des Wetzlarer Wigalois aus dem Hauptstaatsarchiv Wiesbaden illustriert den Beitrag. Möge der Handschriftencensus durch solche Publikationen an finanzielle Mittel gelangen, die es ihm ermöglichen, meine seit Monaten nicht bearbeiten Beiträge einzuarbeiten.

https://www.hauptstaatsarchiv.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/HMWK_15/HHStAW_Internet/med/a43/a43333be-49fe-7317-9cda-a2b417c0cf46,22222222-2222-2222-2222-222222222222

Übersehen wurde bislang, dass die "Innige Seele" aus der Gruppe der Dialoggedichte "Kreuztragende Minne" in der Handschrift der Stadtbibliothek Mainz Hs I 327 überliefert ist und von FWE Roth abgedruckt wurde. Das lange vermisste Tafelgemälde aus der Klause Kamp gegenüber von Boppard befindet sich heute in der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Madrid.

Ferdinand Wilhelm Emil Roth, Mittheilungen aus Handschriften und älteren Druckwerken. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 26 (1894), S. 58-70, hier S. 58-60 druckte ein mittelhochdeutsches Gespräch zwischen Gott und der Seele, irreführend als "teil eines passionals" bezeichnet. Seine Vorlage: Stadtbibliothek Mainz Hs I 327, Bl. 247v-248v (3. Viertel 15. Jh. mit Datierung 1450), die aus der Mainzer Kartause stammt (Roth gibt die Altsignatur falsch mit 517 statt richtig 577 an) und für die eine moderne Beschreibung im gedruckten Katalog von Gerhard List 2006 vorliegt:
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/hsk0578

Es handelt sich um den als "Innige Seele" bezeichneten Text (Incipit: "Hebe uff din crutze und gange nach mir", normalisiert gegenüber ²VL) der Textgruppe der "Kreuztragenden Minne", über die nach wie vor Volker Mertens in ²VL 5 (1985) Sp. 376-379 + 2VL 11 (2004) Sp. 894f. zu vergleichen ist:
https://www.libreka.de/9783110099096/194

Aus der älteren Literatur Banz:
https://archive.org/stream/germanistischea00vggoog#page/n30/mode/2up

Unbefriedigend ist die Zusammenstellung im Handschriftencensus, da die einzelnen Texte nicht unterschieden werden:

https://www.handschriftencensus.de/werke/2003

("Jesus und die Braut" überlieferte eine Handschrift der Sammlung Katzer:
https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700421610005.html )

Die Mainzer Überlieferung kommt hinzu zu Basel A IX 2 (zwei Überlieferungen in einer Handschrift), vgl. Binz S. 122f.
https://archive.org/stream/p1diehandschrift01univuoft#page/122/mode/2up
https://aleph.unibas.ch/F/?local_base=DSV05&con_lng=GER&func=find-b&find_code=SYS&request=000087800
und dem Frankfurter Praed. 121, dessen Digitalisierung zu erwarten steht.
https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/kataloge/content/pageview/1927615

[nun die Hs. online, Bl. 251r-252r:
https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/4153233 ]

Im ²VL fehlt ein Hinweis auf den Erfurter Druck "Von der innigen Seele" (um 1500):
https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/M41121.htm

Ich konnte durch eine Internetrecherche herausfinden, dass die von Hoffmann von Fallersleben edierte Überlieferung auf einem Tafelbild aus der Klause Kamp gegenüber von Boppard keineswegs verschollen ist. Dann stellte ich aber fest, dass Volker Honemann, Vorformen des Einblattdruckes, in: Einblattdrucke des 15. und frühen 16. Jahrhunderts, 2000, S. 1-43, hier S. 18f. Anm. 61 bereits den neuen Standort in Madrid bekanntgegeben hatte.

Eine zoombare Abbildung findet sich im Netz unter:

https://www.museothyssen.org/thyssen/ficha_obra/1134

In zwei Katalogen wurde das Gedicht wiedergegeben: Isolde Lübbeke: Early German painting 1350-1550. The Thyssen-Bornemisza Collection, 1991 und Grünewald und seine Zeit, 2008
https://books.google.de/books?id=QqjqAAAAMAAJ&q=%22ich+volgen+dir%22

(Zweifel an der üblichen Datierung um 1420 - sie sei zu früh - werden anscheinend geäußert in der Zs. für Kunstgeschichte 2008, S. 285.)

Hoffmanns Ausgabe 1834
https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/278283

Ihr folgt Wackernagels Abdruck
https://books.google.de/books?id=8Byg5ZELg5wC&pg=PA656
und auch die Wiedergabe bei Winfried Monschauer, Das Augustiner-Eremiten-Nonnenkloster St. Maria zu Kamp, 1998, S. 124-126.

Während Hoffmann das Bild bei dem Koblenzer Kaufmann Hermann Diez vorfand, sagt Johann Friedrich Heinrich Schlosser1852 , es gehöre dem Spital der Barmherzigen Schwestern in Koblenz:

https://books.google.de/books?id=yXBFAAAAcAAJ&pg=PA159

Da das Bild noch existiert, haben Schlossers Abschriften in der Mainzer Martinus-Bibliothek (ehemals Seminarbibliothek) nur noch wissenschaftsgeschichtlichen Wert:
https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700386250010.html

1919 befand sich das Bild in der Salzburger Sammlung von Legay:
https://archive.org/stream/sterreichische16austuoft#page/54/mode/2up

#forschung

Tafelbild aus Kamp, heute Madrid

Kreuztragende Minne aus der Einsiedler Handschrift

Holzschnitt im GNM

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Kreuztragende_Minne

Die Klostergeschichte gibt im Überblick Bernhard Theil im Württembergischen Klosterbuch, auch online in: "Klöster in Baden-Württemberg":

https://www.kloester-bw.de/?nr=162

Bereits Anton Hauber waren die spätmittelalterlichen Handschriften aus Oggelsbeuren aufgefallen: Anton Hauber, Deutsche Handschriften in Frauenklöstern des späteren Mittelalters, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 31 (1914), S. 341-373, hier S. 370-372
https://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?GDZPPN000273791

Kurt Ruh: "Von den Drittordensfrauen Oggelsbeuren bewahrt die Univ.-Bibl. Tübingen 6 (Md. 113, 114, 120, 121, 122, 124), die Stuttgarter Landesbibl. 3 Hss." - in der Besprechung von Kronrumpf/Völker im AfdA 1972, S. 135f. (Übersicht über Handschriften aus Klarissen und Franziskaner-Terziarinnen-Klöstern). Für die Terziarinnen verweist Ruh außer auf Oggelsbeuren auf den Katalog von Wonnenstein
https://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?GDZPPN000273961 (auch in: MBK)
und auf Thalbach-Bregenz, worüber inzwischen zwei Aufsätze von Werner Fechter zu vergleichen sind:

Werner Fechter, Eine Thalbacher Handschrift mit Eckhart-Predigten, Exzerpten aus Seuse, dem ps.-albertischen 'Paradisus animae' und anderem aus Pavia, in: ZfdA 103 (1974), S. 311-333.
Werner Fechter, Thalbacher Handschriften im Ferdinandeum Innsbruck, in: Codices Manuscripti 2 (1976), S. 113-117.
(Man suche nach dort erwähnten Hss. im Handschriftencensus unter der Forschungsliteratur.)

[Schedel-Inkunabel aus Thalbach
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/gilhofer_ranschburg_wien1911_04_03/0040 ]

Laut Sigrid Krämers Bibliothecae codicum medii aevi (erweitertes Handschriftenerbe, lizenzpflichtig online bei Erwin Rauner) sind folgende zehn Handschriften aus Oggelsbeuren bekannt:

Berlin, SB, mgo 574
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253596,T
"Item das Biechlan hautt vnß geben der Andaechtig Ersam Michel kobelt zuo vlm gott sy sin Ewiger lon ist der Suestren zuo ougelspiren (1. ungez. Blatt verso)"
https://www.handschriftencensus.de/9349
Überliefert u.a. Werke von Thomas Finck:
"Berlin, Staatsbibliothek, mgo 574 (1491, von Michael Kobelt, Bürger zu Ulm, an die FranziskanerTerziarinnen in Oggelsbeuren geschenkt)
- Pseudo- Augustinus (Guigo II. Cartusianus): Scala paradisi dt. (30v–50v)
- Johannes Gerson: De remediis contra pusillanimitatem dt. (50v–81v)
- Bonaventura: Epistola de XXV memorabilia dt. (81v–104v), wahrscheinlich von Finck: Fasbender, Finck, S. 150
- Zu überprüfen: Pseudo- Augustinus: De vita chrisiana dt. (1r–30v), von Fasbender, Finck, S. 151 zur Diskussion gestellt, aber außer der Überlieferung in dem autornahen Codex hat er keine weiteren Indizien angeführt."
https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4798/

Stuttgart, WLB, Cod. HB I 203
https://www.handschriftencensus.de/3512
[ https://pik.ku-eichstaett.de/1564/ ]
"Sammelhandschrift aus dem Straßburger Mystikerkreis"
Zur Provenienz vgl. den Handschriftenkatalog:
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0067_b089_jpg.htm

Stuttgart, WLB, Cod. HB I 204
https://www.handschriftencensus.de/5893
Herkunft aus Oggelsbeuren erschlossen, nicht völlig gesichert
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0067_b094_jpg.htm
Zum möglichen Weg über das Franziskanerkloster Ehingen siehe den Tübinger Handschriftenkatalog (zu Mc Bd. 2):
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0542_a031_jpg.htm

Stuttgart, WLB, Cod. I 207
https://www.handschriftencensus.de/5894
"Bl. 143v-257v geschrieben von swester Frenen ze Ogelspuren [= Verena Baldenstein] (vgl. Bl. 257v)"

Tübingen, UB, Md 113
Der handschriftliche Katalog Kellers ist digitalisiert:
https://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/MhIII118-1/0858 (auch zu den anderen Hss. aus Tübingen)
Krämer: " a. 1506 Bonaventura (dt.), De quinque festivitatibus pueri Jesu (dt.); etc. s Joh. W. Lit: *Ruh, Bonaventura Deutsch, S. 176." - Ruh ²VL 1, 941
Fehlt Handschriftencensus.
[Kursorische Beschreibungen der Tübinger Handschriften - nach Signatur suchen - online:
https://www.inka.uni-tuebingen.de/handmaske.php ]

Tübingen, UB, Md 114
Krämer: "s. XV. Misc. asc. (dt.) p Heinricus Jäck."
Am Schluss steht die Jahreszahl 1475 (Tübinger Katalog wie oben)
Bl. 1v-12r ein erbaulicher Traktat, den Schmidtke, Geistliche Schiffahrt II, PBB (T) 1970, S. 140f. anführte und von dem er eine kurze Textprobe gab. Die Hs. (Schmidtke: 2. H. 15. Jh.) kam als Neujahrsgeschenk des Biberacher Predigers Heinrich Jäck ins Kloster. Fechter erwähnt sie im Artikel über Jäck im ²VL 4, 433f. mit Datierung 1475 und verweist auf Steer ²VL 1, 377, der sich auf Kellers Verzeichnis S. 59f. bezieht:
https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/208172
Fehlt Handschriftencensus.

Tübingen, UB, Md 120
https://archiv.twoday.net/stories/96988352/
Krämer: "a. 1512 Joh. Gailer von Kaisersberg, Predigten (dt.); etc. s Joh. Forrer."
Fehlt Handschriftencensus.
Der Schreiber dürfte Johann Farrer sein (siehe unten)

Tübingen, UB, Md 121
https://www.handschriftencensus.de/20607
Besitzvermerke 15. Jh.
[Digitalisat: https://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Md121 ]

Tübingen, UB, Md 122
Krämer: "c. 1492/1504. Cursus BMV (dt.); etc."
Tagzeiten ULF
Fehlt Handschriftencensus.

Tübingen, UB, Md 124
https://www.handschriftencensus.de/10854
"Auf Bl. 1v Schenkungseintrag des Ulmer Franziskaners Hans Stainlin für das Franziskanerinnenkloster Oggelsbeuren"
[Abbildung des Schenkungseintrags:
https://www.mrfh.de/11030 ]

Oggelsbeuren erweist sich als Sammelbecken anderwärts geschriebener geistlicher Literatur. Nur in einem Fall ist die Niederschrift im Konvent ausdrücklich belegt, drei Handschriften gelangten als Geschenke in die klösterliche Gemeinschaft. In einem Fall ist ein auswärtiger Schreibort (Straßburg) nachweisbar. Dass HB I 204 tatsächlich aus Oggelsbeuren stammt, ist nicht völlig gesichert.

Nur wenige Inkunabeln sind bekannt, die in Oggelsbeuren in der Bibliothek vorhanden waren.

In der WLB-Stuttgart liegt ein Tauler-Druck von 1498
https://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=10008597
"It[e]m das Buoch des taulers hautt unss geschenckt geben die Ersam a[n]dächtig Jungfrow Katrin Schützin von vlm gott sy ir Ewiger Lon."
Die Randbemerkungen in diesem Druck untersuchte Henrik Otto, Vor- und frühreformatorische Tauler-Rezeption (2003), S. 293 u.ö.

Die UB Freiburg verwahrt ein Heiligenleben (1481)
https://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=23001802
"Dz hailigen buoch hantt vnß geben vnsser in Sonder getrüwer her, vnn gaistlicher vatter in christo her hanß farrer langzijtt wirdiger kijrchher hie gewessen gott sij sin Ewiger lǒn. ─ ist der Suestren zuo ougelspiren [Eintrag vermutlich um 1501]." INKA bietet zu Farrer: "Farrer, Hanß
[auch Varer], Kijrchher zuͦ Ougelspiren [Oggelsbeuren b. Ehingen]. Wurde 1477 als Leutepriester der (der Abtei Buchau inkorporierten) Pfarrkirche O. präsentiert, vgl. REC 14939. Im gleichen Jahr als vicar. perpet. eccl. Egelspuren bei Krebs: Anatenreg. 4869, starb vermutl. 1501."

Eine Münchner Vitaspatrum-Inkunabel von ca. 1488 überliefert nur noch eine Abschrift des ursprünglichen Besitzvermerks aus Oggelsbeuren:
https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00035253/image_3
https://inkunabeln.digitale-sammlungen.de/Exemplar_V-262,1.html

#forschung

Der nassausische Privatgelehrte FWE Roth edierte gleich zweimal ein fragmentarisch überliefertes Glossengedicht über das Ave Maria mit lateinischen Lemmata, das er in einer Arnsteiner Inkunabel der Wiesbadener Landesbibliothek vorfand:

https://www.dilibri.de/rlb/periodical/pageview/96740 (Rhenus 1884)
https://archive.org/stream/germaniaviertel28bartgoog#page/n79/mode/2up (Germania 1892)

Der jüngere Abdruck ist vorzuziehen, da er wenigstens die schwachsinnige Lesung "vber alle ding hat dich gehast der werde crist" vermeidet, aber vermutlich - wie bei Roth üblich - sehr fehlerhaft.

1884 sagt Roth, die Sprache sei Niederdeutsch, was nur zeigt, dass er keine Ahnung von Schreibsprachen hatte. Kloster Arnstein, das ich auch als Schreibort annehmen möchte, liegt an der Grenze des Rheinfränkischen zum Moselfränkischen. Das "Arnsteiner Mariengebet" des 12. Jahrhunderts wird als "mittelrheinisch" bestimmt.

Dilettantisch ist auch Roths Versuch einer Einordnung des Textes ("Versübung eines Arnsteiner Mönchs" 1884, 1892 zusätzlich: Passional, geistliches Spiel). Auf die Datierung (1884: Mitte 15. Jh.) ist daher auch nichts zu geben.

Das Glossengedicht scheint seither nicht rezipiert worden zu sein, es fehlt jedenfalls im Artikel "Goldenes Ave Maria" im ²VL 3, 82f. (Textanfänge!) und dem ihm folgenden DLL MA. (Auch die Arnstein-Monographie von Bruno Krings 1990 erwähnt es nicht in ihrem Handschriftenverzeichnis.) Der Handschriftencensus differenziert nicht nach den verschiedenen Gedichten. In Manuscripta Mediaevalia ist das Incipit "Gegrussest sistu magit rein / Maria vzerwiltis vas" mit "gegrüßet" nicht zu finden. "userweltes vas" war ein Marien-Adjektiv:

https://www.google.de/search?hl=de&q=userweltes%20vas&tbm=bks

Den Trägerband identifizierte Roth, einer falschen Angabe im Band selbst folgend, mit dem Koberger-Druck des Bartholomäus Anglicus. In Wirklichkeit handelt es sich um den Lyoner Druck von 1480, das Kolophon ist herausgeschnitten. Das Fragment befindet sich nach freundlicher Mitteilung von Dr. Martin Mayer noch im Band: Inc. 152

https://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=45000055

Angesichts der schlechten Qualität von Roths Drucken wäre es das Beste, die Wiesbadener Bibliothek würde Fotos des Fragments in brauchbarer Auflösung dem Handschriftencensus zur Verfügung stellen.

Update:
https://www.handschriftencensus.de/24659 (ohne Hinweis auf diesen Eintrag, aber mit Identifizierung des Textes durch Gisela Kornrumpf)

#forschung

 

twoday.net AGB

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