Kodikologie
KlausGraf - am Montag, 29. April 2013, 00:56 - Rubrik: Kodikologie
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https://bvbm1.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?pid=4555786&custom_att_2=simple_viewer
Zur Handschrift der UB Erlangen
https://www.handschriftencensus.de/10676
#fnzhss
Zur Handschrift der UB Erlangen
https://www.handschriftencensus.de/10676
#fnzhss
KlausGraf - am Freitag, 26. April 2013, 23:07 - Rubrik: Kodikologie
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Heute ist das ehemalige Franziskanerterziarinnenkloster Besselich bei Urbar in der Nähe von Koblenz ein "Klostergut" (Website). 1440 ließen sich hier Franziskanerterziarinnen aus Ehrenbreitstein unter Elisabeth von Weis an der Stelle einer verfallenen Klause nieder. Der Konvent überstand die Reformation und wurde erst 1806 aufgehoben.
Neben Uffmann (siehe unten) ist an moderner Literatur die Festschrift "800 Jahre Besselich und Urbar" (2004) zu nennen, die mir im Gegensatz zu dem Buch von Schlegel 1980 vorliegt. Uffmann hat die Ausführungen von Bertram Resmini in der Festschrift nicht mehr berücksichtigt. In der Festschrift beschäftigten sich aber auch noch einige weitere Beiträge mit der Klostergeschichte, doch ist Resmini am wichtigsten für die allgemeine Klostergeschichte, während das geistige Leben zu kurz kommt.
Gern würde ich aus dem ab 1491 angelegten Konventbuch, einer grandiosen Quelle, wörtliche Zitate mitteilen, aber es liegt viele Jahre zurück, dass ich den Band in der Außenstelle Rommersdorf benutzen konnte, und Aufzeichnungen habe ich anscheinend nicht mehr. Ich habe Heike Uffmann auf diese für ihre Arbeit so wichtige Quelle hingewiesen.
Dass die Besselicher Nonnen so etwas wie ein Reformzentrum am Mittelrhein bildeten, darf als sicher gelten. Sie hatten, so Uffmann, enge Beziehungen zu den observanten Franziskanern der Kölner Provinz und standen unter dem Einfluss der devotio moderna. Dies lasse sich mit einem Traktat von Gert Groote belegen (Uffmann S. 136 mit Hinweis auf Bl. 15r-26v des Konventbuchs). Eine Schwester schrieb den geistlichen "brulofft", also wohl "Gheestelike brutlocht" von Ruusbroec (ebd. Anm. 82).
Zum Konventbuch Koblenz, Landeshauptarchiv, Außenstelle Rommersdorf, Depositum Barton, Bestand 700, 213 (nicht im Handschriftencensus Rheinland-Pfalz und im Handschriftencensus):
https://www.vonstedman.de/03.01.01.htm
https://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04701.html (lückenhaft)
Heike Uffmann, Wie in einem Rosengarten, 2008, S. 134-142, 152-156, 331 - Rezension: https://archiv.twoday.net/stories/5892949/
Die Nonnen schufen "Meßbücher, ganze Passionale und Evangelienbücher. „Das Buch von der ewigen Weisheit" des deutschen Mystikers Heinrich Seuse, sowie auch volkstümlich gehaltene religiöse Darstellungen „Die geistliche Brautnacht" und „Der Spiegel der menschlichen Vollkommenheit" waren Bände, die man in Besselich für die Bekehrung der Welt in alle Winde verschickte." So Leonhard Sladeczek: Leben und Kultur in Alt-Besselich. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Klosterlebens, in: Jahrbuch für Geschichte und Kunst des Mittelrheins und seiner Nachbargebiete 14, 1962, S. 9-21, hier S. 18
https://books.google.de/books?id=5ZofAQAAMAAJ&q=herrlich+besselich
Detaillierter Marx 1862:
https://books.google.de/books?id=CnUAAAAAcAAJ&pg=PA423
Zuvor schon Stramberg:
https://books.google.de/books?id=OboDAAAAYAAJ&pg=PA15
Eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Konventbuchs unter dem Gesichtspunkt der Schreibtätigkeit der Nonnen und ihrer Literaturrezeption wäre dringend wünschenswert.
Besselich sollte weder mit den Prämonstratenserinnen von Beselich (siehe unten) zusammengeworfen noch in den Raum Trier verortet werden (wie Williams-Krapp, Legendare, 1986, S. 82 dies tut), wo es einen Ort Beßlich gibt, siehe auch
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0508_b194_jpg.htm
Neben dem Konventbuch sind vier deutschsprachige Handschriften des 15. Jahrhunderts aus Besselich bekannt:
SB Berlin, mgq 1335
Geistliche Sammelhandschrift mit Besitzvermerk, zitiert nach ManuMed
"Dit boich is der susteren zo besselich bouen malender in der clusen van der dritter regulen sanctus franciscus"
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31252628,T
https://www.handschriftencensus.de/11973
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0603b_b229_jpg.htm (Degering)
Koblenz, Rheinische Landesbibliothek, H 92/12
Sog. Besselicher Stundenbuch (deutsches Nonnenbrevier)
"In goldener Umschrift der Zierseite 18v nach Besselich lokalisiert und die Vollendung datiert auf den 20. April 1488. Auftraggeberin und erste Benutzerin war Neelges, Margarete, Oberin des Franziskanerinnenklosters Besselich, Franziskanerinnenkloster: „Hunc librum disposuit soror Margaretha Neelges mater in Besselich pro suo usu et desiderat ut omnes succedentes ei in officio eiusdem usum habeant. Completus Anno LXXXVIII°. XX Aprilis”. "
https://www.blogs.uni-mainz.de/handschriftencensus/koblenz-rlb-h-9212/
Siehe auch
https://www.handschriftencensus.de/24584
Ausgewählte Seiten in etwas unscharfer Farbwiedergabe:
https://www.lbz-rlp.de/mehr/BesselicherStundenbuch.pdf (vom Handschriftencensus RLP nicht berücksichtigt)
Trier, Stadtbibliothek, Hs. 1185/487 4°
Jacobus de Voragine, Lidwina von Schieda, Usuardus, jeweils deutsch. Teil I, geschrieben von der Besselicher Schreiberin wie Hs. 1192 (siehe unten), stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Beide Handschriften kamen über Eberhardsklausen nach Trier.
https://www.handschriftencensus.de/8703
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0508_b177_jpg.htm
Trier, Stadtbibliothek, Hs. 1192/493
Jacobus de Voragine deutsch. 1452 datiert und mit Besitzvermerk. Von der gleichen Schreiberin wie Hs. 1185.
https://www.handschriftencensus.de/4072
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0508_b193_jpg.htm
Erwähnt sei noch ein Choralbuch von 1773, das die Pfarrgemeinde St. Pankratius Koblenz-Niederberg besitzt und von dem Peter Stilger in: "800 Jahre Besselich und Urbar" (2004), S. 163-166 kurz berichtet.
Nichts zu tun haben mit Besselich BLB Karlsruhe Cod. Bruchsal 2 saec. XI
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0545_b391_jpg.htm
und SB Berlin mgo 641 von 1555 (geschrieben von Chorsängerin Icgen/Itgen Widde)
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253661,T (Franziskanerterziarinnen Besselich)
https://www.handschriftencensus.de/9379
https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700287810001.html
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0603c_b245_jpg.htm (Degering)
Die Namensform Beselich deutet auf die Prämonstratenserinnen in Beselich (Landkreis Limburg-Weilburg), wozu auch der Vorbesitz Franziskaner Limburg regional eher passt. Krämer, Bibliothecae hat zu Beselich nur Wiesbaden Cod. 22 (1469 von einem Prämonstratenser aus Vessra geschrieben), der aber ebenfalls an die Limburger Franziskaner gelangt war, siehe Zedlers Katalog
https://www.hlb-wiesbaden.de/media/File/altbestand/Zedler-Handschriften.pdf
Itgen Widde dürfte die spätere Äbtissin von Beselich, Ida Widde, sein, bezeugt zu 1583 bei Struck
https://books.google.de/books?&hl=de&id=fx9oAAAAMAAJ&&q=widde+ida
#forschung
Seite aus dem Konventbuch
Neben Uffmann (siehe unten) ist an moderner Literatur die Festschrift "800 Jahre Besselich und Urbar" (2004) zu nennen, die mir im Gegensatz zu dem Buch von Schlegel 1980 vorliegt. Uffmann hat die Ausführungen von Bertram Resmini in der Festschrift nicht mehr berücksichtigt. In der Festschrift beschäftigten sich aber auch noch einige weitere Beiträge mit der Klostergeschichte, doch ist Resmini am wichtigsten für die allgemeine Klostergeschichte, während das geistige Leben zu kurz kommt.
Gern würde ich aus dem ab 1491 angelegten Konventbuch, einer grandiosen Quelle, wörtliche Zitate mitteilen, aber es liegt viele Jahre zurück, dass ich den Band in der Außenstelle Rommersdorf benutzen konnte, und Aufzeichnungen habe ich anscheinend nicht mehr. Ich habe Heike Uffmann auf diese für ihre Arbeit so wichtige Quelle hingewiesen.
Dass die Besselicher Nonnen so etwas wie ein Reformzentrum am Mittelrhein bildeten, darf als sicher gelten. Sie hatten, so Uffmann, enge Beziehungen zu den observanten Franziskanern der Kölner Provinz und standen unter dem Einfluss der devotio moderna. Dies lasse sich mit einem Traktat von Gert Groote belegen (Uffmann S. 136 mit Hinweis auf Bl. 15r-26v des Konventbuchs). Eine Schwester schrieb den geistlichen "brulofft", also wohl "Gheestelike brutlocht" von Ruusbroec (ebd. Anm. 82).
Zum Konventbuch Koblenz, Landeshauptarchiv, Außenstelle Rommersdorf, Depositum Barton, Bestand 700, 213 (nicht im Handschriftencensus Rheinland-Pfalz und im Handschriftencensus):
https://www.vonstedman.de/03.01.01.htm
https://www.geschichtsquellen.de/repOpus_04701.html (lückenhaft)
Heike Uffmann, Wie in einem Rosengarten, 2008, S. 134-142, 152-156, 331 - Rezension: https://archiv.twoday.net/stories/5892949/
Die Nonnen schufen "Meßbücher, ganze Passionale und Evangelienbücher. „Das Buch von der ewigen Weisheit" des deutschen Mystikers Heinrich Seuse, sowie auch volkstümlich gehaltene religiöse Darstellungen „Die geistliche Brautnacht" und „Der Spiegel der menschlichen Vollkommenheit" waren Bände, die man in Besselich für die Bekehrung der Welt in alle Winde verschickte." So Leonhard Sladeczek: Leben und Kultur in Alt-Besselich. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Klosterlebens, in: Jahrbuch für Geschichte und Kunst des Mittelrheins und seiner Nachbargebiete 14, 1962, S. 9-21, hier S. 18
https://books.google.de/books?id=5ZofAQAAMAAJ&q=herrlich+besselich
Detaillierter Marx 1862:
https://books.google.de/books?id=CnUAAAAAcAAJ&pg=PA423
Zuvor schon Stramberg:
https://books.google.de/books?id=OboDAAAAYAAJ&pg=PA15
Eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Konventbuchs unter dem Gesichtspunkt der Schreibtätigkeit der Nonnen und ihrer Literaturrezeption wäre dringend wünschenswert.
Besselich sollte weder mit den Prämonstratenserinnen von Beselich (siehe unten) zusammengeworfen noch in den Raum Trier verortet werden (wie Williams-Krapp, Legendare, 1986, S. 82 dies tut), wo es einen Ort Beßlich gibt, siehe auch
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0508_b194_jpg.htm
Neben dem Konventbuch sind vier deutschsprachige Handschriften des 15. Jahrhunderts aus Besselich bekannt:
SB Berlin, mgq 1335
Geistliche Sammelhandschrift mit Besitzvermerk, zitiert nach ManuMed
"Dit boich is der susteren zo besselich bouen malender in der clusen van der dritter regulen sanctus franciscus"
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31252628,T
https://www.handschriftencensus.de/11973
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0603b_b229_jpg.htm (Degering)
Koblenz, Rheinische Landesbibliothek, H 92/12
Sog. Besselicher Stundenbuch (deutsches Nonnenbrevier)
"In goldener Umschrift der Zierseite 18v nach Besselich lokalisiert und die Vollendung datiert auf den 20. April 1488. Auftraggeberin und erste Benutzerin war Neelges, Margarete, Oberin des Franziskanerinnenklosters Besselich, Franziskanerinnenkloster: „Hunc librum disposuit soror Margaretha Neelges mater in Besselich pro suo usu et desiderat ut omnes succedentes ei in officio eiusdem usum habeant. Completus Anno LXXXVIII°. XX Aprilis”. "
https://www.blogs.uni-mainz.de/handschriftencensus/koblenz-rlb-h-9212/
Siehe auch
https://www.handschriftencensus.de/24584
Ausgewählte Seiten in etwas unscharfer Farbwiedergabe:
https://www.lbz-rlp.de/mehr/BesselicherStundenbuch.pdf (vom Handschriftencensus RLP nicht berücksichtigt)
Trier, Stadtbibliothek, Hs. 1185/487 4°
Jacobus de Voragine, Lidwina von Schieda, Usuardus, jeweils deutsch. Teil I, geschrieben von der Besselicher Schreiberin wie Hs. 1192 (siehe unten), stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Beide Handschriften kamen über Eberhardsklausen nach Trier.
https://www.handschriftencensus.de/8703
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0508_b177_jpg.htm
Trier, Stadtbibliothek, Hs. 1192/493
Jacobus de Voragine deutsch. 1452 datiert und mit Besitzvermerk. Von der gleichen Schreiberin wie Hs. 1185.
https://www.handschriftencensus.de/4072
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0508_b193_jpg.htm
Erwähnt sei noch ein Choralbuch von 1773, das die Pfarrgemeinde St. Pankratius Koblenz-Niederberg besitzt und von dem Peter Stilger in: "800 Jahre Besselich und Urbar" (2004), S. 163-166 kurz berichtet.
Nichts zu tun haben mit Besselich BLB Karlsruhe Cod. Bruchsal 2 saec. XI
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0545_b391_jpg.htm
und SB Berlin mgo 641 von 1555 (geschrieben von Chorsängerin Icgen/Itgen Widde)
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253661,T (Franziskanerterziarinnen Besselich)
https://www.handschriftencensus.de/9379
https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700287810001.html
https://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0603c_b245_jpg.htm (Degering)
Die Namensform Beselich deutet auf die Prämonstratenserinnen in Beselich (Landkreis Limburg-Weilburg), wozu auch der Vorbesitz Franziskaner Limburg regional eher passt. Krämer, Bibliothecae hat zu Beselich nur Wiesbaden Cod. 22 (1469 von einem Prämonstratenser aus Vessra geschrieben), der aber ebenfalls an die Limburger Franziskaner gelangt war, siehe Zedlers Katalog
https://www.hlb-wiesbaden.de/media/File/altbestand/Zedler-Handschriften.pdf
Itgen Widde dürfte die spätere Äbtissin von Beselich, Ida Widde, sein, bezeugt zu 1583 bei Struck
https://books.google.de/books?&hl=de&id=fx9oAAAAMAAJ&&q=widde+ida
#forschung

KlausGraf - am Donnerstag, 25. April 2013, 22:12 - Rubrik: Kodikologie
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https://www.hss-census-rlp.ub.uni-mainz.de
Aber erst jetzt wird er offiziell beworben:
"In den Bibliotheken, Archiven und Museen in Rheinland-Pfalz lagern heute noch etwa 3.100 mittelalterliche Handschriften. Da jedes handgeschriebene mittelalterliche Buch ein Unikat mit eigenständiger Gestaltung und Textauswahl ist und zudem seine eigene, oft sehr aufschlussreiche Geschichte mit sich bringt, ist die wissenschaftliche Katalogisierung mittelalterlicher Bestände sehr aufwändig. Abgesehen davon, dass nicht immer die nötigen Finanzmittel für eine solche Tiefenerschließung zur Verfügung stehen, dauern entsprechende Projekte bei einer Bearbeitungsgeschwindigkeit von 20 bis höchstens 50 Handschriften pro Jahr sehr lange. Um in möglichst kurzer Zeit wenigstens einen Überblick über die Bestände in den 23 kleineren und mittleren handschriftenbesitzenden Institutionen in Rheinland-Pfalz zu gewinnen, haben das Deutsche Institut und die Universitätsbibliothek der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Mai 2010 eine Datenbank für diese Sammlungen aufgebaut. Fast 500 Bücher wurden darin erfasst, indem der Bearbeiter entweder zu den Büchern reiste oder interne Beschreibungen der Institutionen auswertete. Ab sofort sind 250 Beschreibungen online einsehbar. Bis Mitte 2013 soll die Datenbank vollständig abfragbar sein. Damit erhält Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland überhaupt einen solchen über das Internet benutzbaren Katalog der kleineren Bestände. Darüber hinaus bietet die Online-Datenbank auch weiterführende Informationen zu allen anderen Bibliotheken und Archiven in Rheinland-Pfalz, die Handschriften besitzen.
Bei der Beschreibung der Bücher mussten Methoden unterschiedlichster Disziplinen angewandt werden, etwa der germanistischen Sprachwissenschaft zur Herkunftsbestimmung deutscher Texte, der Paläographie zur Altersbestimmung von Schriften, der Liturgiewissenschaft zur Herkunftsbestimmung der fast immer aus Klöstern und Stiften stammenden Handschriften und der Kunstgeschichte zur Einordnung des Buchschmucks. Erfasst wurden Handschriften auf Pergament und Papier aus dem Zeitraum zwischen 750 und 1540 n. Chr., die auf Latein, Deutsch, Italienisch und in einem Fall sogar Katalanisch niedergeschrieben wurden. Durch die Erfassung ist jetzt auch eine Vielzahl unbekannter oder wenig bekannter Schätze zum Vorschein gekommen. So wurden in der StadtBibliothek Koblenz ein winziges Gebetbuch mit Miniaturen aus dem 14. Jahrhundert und eine Handschrift für den Leiter des Stundengebets in der Trierer Abtei St. Maximin im Census erstmals erfasst. Ebenso gibt es jetzt eine Beschreibung eines ins Deutsche übersetzten Psalters in der Stadtbibliothek Worms sowie des prachtvoll illustrierten Breviers des 1484 jung verstorbenen Mainzer Elekten Adalbert von Sachsen, das der Universitätsbibliothek Mainz gehört. In der Martinus-Bibliothek in Mainz wurde sogar ein kleines Gebetbuch entdeckt, das zwar noch ganz die mittelalterliche Frömmigkeit pflegt, aber sozusagen in der letzten Stunde des Mittelalters entstand, denn nach einer Notiz des Schreibers wurde es am Silvesterabend des Jahres 1523 im Lübecker Burgkloster beendet, das nur kurz darauf im Zuge der Reformation aufgelöst wurde."
https://www.uni-mainz.de/presse/56032.php
Zum Census zuletzt in Archivalia:
https://archiv.twoday.net/stories/177026084/
Die Volltextsuche ist ziemlich unbrauchbar, da es keine Hilfe gibt und auch Wortteile gefunden werden, also bei Suche nach Roth auch DoROTHea.

Aber erst jetzt wird er offiziell beworben:
"In den Bibliotheken, Archiven und Museen in Rheinland-Pfalz lagern heute noch etwa 3.100 mittelalterliche Handschriften. Da jedes handgeschriebene mittelalterliche Buch ein Unikat mit eigenständiger Gestaltung und Textauswahl ist und zudem seine eigene, oft sehr aufschlussreiche Geschichte mit sich bringt, ist die wissenschaftliche Katalogisierung mittelalterlicher Bestände sehr aufwändig. Abgesehen davon, dass nicht immer die nötigen Finanzmittel für eine solche Tiefenerschließung zur Verfügung stehen, dauern entsprechende Projekte bei einer Bearbeitungsgeschwindigkeit von 20 bis höchstens 50 Handschriften pro Jahr sehr lange. Um in möglichst kurzer Zeit wenigstens einen Überblick über die Bestände in den 23 kleineren und mittleren handschriftenbesitzenden Institutionen in Rheinland-Pfalz zu gewinnen, haben das Deutsche Institut und die Universitätsbibliothek der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Mai 2010 eine Datenbank für diese Sammlungen aufgebaut. Fast 500 Bücher wurden darin erfasst, indem der Bearbeiter entweder zu den Büchern reiste oder interne Beschreibungen der Institutionen auswertete. Ab sofort sind 250 Beschreibungen online einsehbar. Bis Mitte 2013 soll die Datenbank vollständig abfragbar sein. Damit erhält Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland überhaupt einen solchen über das Internet benutzbaren Katalog der kleineren Bestände. Darüber hinaus bietet die Online-Datenbank auch weiterführende Informationen zu allen anderen Bibliotheken und Archiven in Rheinland-Pfalz, die Handschriften besitzen.
Bei der Beschreibung der Bücher mussten Methoden unterschiedlichster Disziplinen angewandt werden, etwa der germanistischen Sprachwissenschaft zur Herkunftsbestimmung deutscher Texte, der Paläographie zur Altersbestimmung von Schriften, der Liturgiewissenschaft zur Herkunftsbestimmung der fast immer aus Klöstern und Stiften stammenden Handschriften und der Kunstgeschichte zur Einordnung des Buchschmucks. Erfasst wurden Handschriften auf Pergament und Papier aus dem Zeitraum zwischen 750 und 1540 n. Chr., die auf Latein, Deutsch, Italienisch und in einem Fall sogar Katalanisch niedergeschrieben wurden. Durch die Erfassung ist jetzt auch eine Vielzahl unbekannter oder wenig bekannter Schätze zum Vorschein gekommen. So wurden in der StadtBibliothek Koblenz ein winziges Gebetbuch mit Miniaturen aus dem 14. Jahrhundert und eine Handschrift für den Leiter des Stundengebets in der Trierer Abtei St. Maximin im Census erstmals erfasst. Ebenso gibt es jetzt eine Beschreibung eines ins Deutsche übersetzten Psalters in der Stadtbibliothek Worms sowie des prachtvoll illustrierten Breviers des 1484 jung verstorbenen Mainzer Elekten Adalbert von Sachsen, das der Universitätsbibliothek Mainz gehört. In der Martinus-Bibliothek in Mainz wurde sogar ein kleines Gebetbuch entdeckt, das zwar noch ganz die mittelalterliche Frömmigkeit pflegt, aber sozusagen in der letzten Stunde des Mittelalters entstand, denn nach einer Notiz des Schreibers wurde es am Silvesterabend des Jahres 1523 im Lübecker Burgkloster beendet, das nur kurz darauf im Zuge der Reformation aufgelöst wurde."
https://www.uni-mainz.de/presse/56032.php
Zum Census zuletzt in Archivalia:
https://archiv.twoday.net/stories/177026084/
Die Volltextsuche ist ziemlich unbrauchbar, da es keine Hilfe gibt und auch Wortteile gefunden werden, also bei Suche nach Roth auch DoROTHea.

KlausGraf - am Donnerstag, 25. April 2013, 20:25 - Rubrik: Kodikologie
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Eine Sammelhandschrift (spätes 16. Jh.) der Merkel-Bibliothek im GNM ist online:
https://dlib.gnm.de/item/4HsMerkel520
Radlmaier Nr. 1045 bringt keine zusätzlichen Informationen gegenüber den Metadaten am Digitalisat.
https://dlib.gnm.de/item/4HsMerkel520
Radlmaier Nr. 1045 bringt keine zusätzlichen Informationen gegenüber den Metadaten am Digitalisat.
KlausGraf - am Donnerstag, 25. April 2013, 17:14 - Rubrik: Kodikologie
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https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/all/LastUpdate
Herausgegriffen sei nur Frauenfeld Y 80:
https://www.handschriftencensus.de/6783
Frauenfeld Y 24
Herausgegriffen sei nur Frauenfeld Y 80:
https://www.handschriftencensus.de/6783

KlausGraf - am Dienstag, 23. April 2013, 19:15 - Rubrik: Kodikologie
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Jean Luc Deuffic erkundigte sich in der Liste Diskus nach einer jüngeren Beschreibung von Cod. gall. 20 der Münchner Staatsbibliothek.
Eine neuere gedruckte Beschreibung seitens der Bibliothek existiert wohl nicht. Relevant ist also nach wie vor der Katalog von 1858:
https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008270/image_12
Die Handschriftendokumentation der BSB
https://www.bsb-muenchen.de/Forschungsdokumentation-Handsc.172.0.html
ist schon für Inländer so gut wie unbenutzbar. Ich musste
einiges ausprobieren, um an die Karteikarten zu Cod.gall.
20 zu kommen. Da sie nicht verlinkbar sind, eine gekürzte
Wiedergabe:
Handschriftenarchiv IRHT-Beschreibungen
Les manuscrits enluminés des comtes et ducs de Savoie
(Torino 1992), S. 199
Lotte Kurras, Handschriften und Handschriftenpraxis [GNM],
Bibliotheksforum Bayern 9 (1981), S. 146-155, hier S. 148
(zur Abschrift des 19. Jahrhunderts im Germanischen
Nationalmuseum)
Pächt/Thoss: Französische Schule (Denkschriften Wien 1977),
S. 16
Die Handschrift kam aus der Sammlung Picard in die Mannheimer Hofbibliothek:
https://books.google.de/books?id=ob9X9Tz-AbQC&pg=PR15
Zu Anne de Bretagne gibt es eine Facebook-Seite und eine Website zu ihren Handschriften:
https://www.facebook.com/pages/Anne-de-Bretagne-15142014/488364864533930
https://bibliologiemedievale.wordpress.com/anne-de-bretagne-ses-manuscrits/
Der Text des Herolds wurde abgedruckt 1858:
https://books.google.de/books?id=qDcJAAAAQAAJ
Zum Autor, Pierre Choque:
https://fr.wikipedia.org/wiki/Pierre_Choqu%C3%A9 (weit mehr in der ungarischen WP)
Es gibt nicht wenige Handschriften, vor allem in der BN Paris. Die Gallica-Suchmaschine ist aber so verwirrend, dass ich mich entschlossen habe, diesen Beitrag zu verfassen, um die zwei gefundenen Schwarzweißdigitalisate zu dokumentieren:
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b90594834 (fr. 5094)
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b90643734 (fr. 25158)
Hiltmann 2011, S. 41 sagt, es handle sich um den wohl bekanntesten Obsequienbericht eines Herolds:
https://books.google.de/books?id=qQ-rOpexELEC&pg=PA41
Eine neuere gedruckte Beschreibung seitens der Bibliothek existiert wohl nicht. Relevant ist also nach wie vor der Katalog von 1858:
https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008270/image_12
Die Handschriftendokumentation der BSB
https://www.bsb-muenchen.de/Forschungsdokumentation-Handsc.172.0.html
ist schon für Inländer so gut wie unbenutzbar. Ich musste
einiges ausprobieren, um an die Karteikarten zu Cod.gall.
20 zu kommen. Da sie nicht verlinkbar sind, eine gekürzte
Wiedergabe:
Handschriftenarchiv IRHT-Beschreibungen
Les manuscrits enluminés des comtes et ducs de Savoie
(Torino 1992), S. 199
Lotte Kurras, Handschriften und Handschriftenpraxis [GNM],
Bibliotheksforum Bayern 9 (1981), S. 146-155, hier S. 148
(zur Abschrift des 19. Jahrhunderts im Germanischen
Nationalmuseum)
Pächt/Thoss: Französische Schule (Denkschriften Wien 1977),
S. 16
Die Handschrift kam aus der Sammlung Picard in die Mannheimer Hofbibliothek:
https://books.google.de/books?id=ob9X9Tz-AbQC&pg=PR15
Zu Anne de Bretagne gibt es eine Facebook-Seite und eine Website zu ihren Handschriften:
https://www.facebook.com/pages/Anne-de-Bretagne-15142014/488364864533930
https://bibliologiemedievale.wordpress.com/anne-de-bretagne-ses-manuscrits/
Der Text des Herolds wurde abgedruckt 1858:
https://books.google.de/books?id=qDcJAAAAQAAJ
Zum Autor, Pierre Choque:
https://fr.wikipedia.org/wiki/Pierre_Choqu%C3%A9 (weit mehr in der ungarischen WP)
Es gibt nicht wenige Handschriften, vor allem in der BN Paris. Die Gallica-Suchmaschine ist aber so verwirrend, dass ich mich entschlossen habe, diesen Beitrag zu verfassen, um die zwei gefundenen Schwarzweißdigitalisate zu dokumentieren:
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b90594834 (fr. 5094)
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b90643734 (fr. 25158)
Hiltmann 2011, S. 41 sagt, es handle sich um den wohl bekanntesten Obsequienbericht eines Herolds:
https://books.google.de/books?id=qQ-rOpexELEC&pg=PA41
KlausGraf - am Montag, 22. April 2013, 13:57 - Rubrik: Kodikologie
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Völlig unverständlich ist, wieso in der DPLA
https://dp.la/item/f766fc263479eaeb9b4aac2c063c2e34
nur eine Mini-Auswahl der Metadaten zum Manuskript recherchierbar ist, also nur der erste Autor, kein einziger enthaltener Text.
https://hollisclassic.harvard.edu/F?func=find-c&CCL_TERM=sys=009843563
https://dp.la/item/f766fc263479eaeb9b4aac2c063c2e34
nur eine Mini-Auswahl der Metadaten zum Manuskript recherchierbar ist, also nur der erste Autor, kein einziger enthaltener Text.
https://hollisclassic.harvard.edu/F?func=find-c&CCL_TERM=sys=009843563
KlausGraf - am Samstag, 20. April 2013, 21:58 - Rubrik: Kodikologie
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https://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz380291940
Zum Werk siehe
https://archiv.twoday.net/stories/4349225/
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Weingartener_Stifterb%C3%BCchlein (die Scans anzufertigen hatte damals Buchhändler P. aus R. die Liebenswürdigkeit)

Zum Werk siehe
https://archiv.twoday.net/stories/4349225/
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Weingartener_Stifterb%C3%BCchlein (die Scans anzufertigen hatte damals Buchhändler P. aus R. die Liebenswürdigkeit)

KlausGraf - am Samstag, 20. April 2013, 00:21 - Rubrik: Kodikologie
https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-36672
Zum Schreiber Gabriel Sattler siehe
https://archiv.twoday.net/stories/64967893/
https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-35540
Zur Schreiberin, Schwester Regula
https://de.wikipedia.org/wiki/Regula_von_Lichtenthal (schlecht)

Zum Schreiber Gabriel Sattler siehe
https://archiv.twoday.net/stories/64967893/
https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/urn:nbn:de:bsz:31-35540
Zur Schreiberin, Schwester Regula
https://de.wikipedia.org/wiki/Regula_von_Lichtenthal (schlecht)
KlausGraf - am Freitag, 19. April 2013, 22:18 - Rubrik: Kodikologie
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