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Geschichtswissenschaft

n einer Zusammenstellung von Humanistenbriefwechseln aus dem deutschsprachigen Raum arbeitend, möchte ich eine Auswahl einschlägiger Internetquellen bereits jetzt vorstellen.

Die ersten frühhumanistischen Bestrebungen setzen im wesentlichen nach der Mitte des 15. Jahrhunderts ein. Mit der Reformation tritt diese - in den Quellen, vor allem aber in der Forschung - in den Vordergrund und der humanistische Freundschaftsbrief in den Hintergrund. Der Einfachheit halber entschloss ich mich, das Jahr 1520 als Grenzjahr zu nehmen. "Reformatoren", von denen aus der Zeit vor 1517 wenigstens einige wenige Briefe erhalten sind, müssten also berücksichtigt werden.

Wer kann als Humanist gelten? Mit dem Eindringen klassisch geschulten Lateins in die Gelehrtenwelt fällt ein Kriterium weg, mit der man im Frühhumanismus vielleicht "Humanisten" und sonstige lateinisch schreibende Gelehrte unterscheiden könnte. Die bekannten großen vorreformatorischen Korpora (mit ganz überwiegend lateinischem Inhalt) sind jedenfalls eindeutig Humanisten gewidmet.

Eine Bibliographie zu Briefsammlungen der Reformationszeit bietet Smith 1918
https://books.google.com/books?id=oEy_3aDT61sC&pg=PA542

Zur humanistischen Briefkultur (mit Schwerpunkt auf dem Späthumanismus bzw. der frühen Neuzeit):

Almási, Gábor: Humanistic Letter-Writing, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 03.12.2010. URL: https://www.ieg-ego.eu/almasig-2010-en URN:urn:nbn:de:0159-20101011147

***

Die Autoren sind nach ihrem Todesjahr geordnet.

Hermann Schedel (1410-1485)
Joachimsohns Ausgabe von 1893 steht im Netz (nach dem Google-US-Digitalisat):
https://www.archive.org/details/hermannschedels00joacgoog

Peter Schott der Jüngere (1459-1490)
Die maßgebliche Edition von Cowie 1963 ist nicht online, wohl aber die Quelle für den Briefwechsel, der zeitgenössische Druck der Lucubraciunculae, 1498
https://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-81

Albrecht von Bonstetten (gest. ca. 1504/05)
Das im Codex 710 der Stiftsbibliothek St. Gallen erhaltene Briefcorpus des Einsiedler Dekans edierte Albert Büchi 1893:
https://www.archive.org/details/AlbrechtVonBonstettenBriefeUndAusgewaehlteSchriften

Celtis-Epitaph

Konrad Celtis (1459-1508)
Rupprichs Briefwechsel-Ausgabe von 1934 ist zwar nicht online, aber die UB München hat 18 Briefe des Erzhumanisten digitalisiert:
https://epub.ub.uni-muenchen.de/11365/

Johannes Fuchsmagen (1450-1510)
17 Briefe 1507-1509 an Abt Johann I. von Kremsmünster edierte Richard Newald 1926:
https://www.ooegeschichte.at/uploads/tx_iafbibliografiedb/JBMusver_1926_081_0153-0223.pdf

Johannes Trithemius (1462-1516)
Klaus Arnolds Trithemius-Biographie ²1991 enthält ein "Briefregister". An alten Drucken sind online
Busäus 1605 (30 Briefe)
https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/pageview/1829849
Jakob Spiegels Sammlung 1536
https://archive.thulb.uni-jena.de/hisbest/receive/HisBest_cbu_00001431?jumpback=true&maximized=true&page=/BE_0124_0000_00.tif
Wieder in Frehers Opera historica, die dank freundlicher und rascher Erfüllung eines Digitalisierungswunsches durch Dilibri nunmehr auch online sind, hier Bd. 2:
https://www.dilibri.de/rlbdfg/content/pageview/385535

Johannes Reuchlin (1455-1522)
Ob Bd. IV der neuen Ausgabe der briefe noch erscheint? Für die Briefe ab 1517 muss man leider noch Geiger 1875 konsultieren:
https://www.archive.org/details/johannreuchlins01reucgoog
Die alten Drucke bei
https://www.philological.bham.ac.uk/bibliography/r.html
(Thallers Digitalisate-Server zur Lutherhalle Wittenberg ist seit mindestens Anfang 2010 offline; Thaller reagiert nicht mehr auf Mails dazu, letzte Mail von ihm 30. März 2010)

Konrad Mutian (1470-1526)
Beide parallel entstandenen Briefwechselausgaben sind online:
Edition Krause
https://www.archive.org/search.php?query=mutianus%20AND%20mediatype:texts
Gillert I-II
https://www.archive.org/details/derbriefwechsel00sachgoog
[ https://archiv.twoday.net/stories/342799851/ ]

Jakob Wimpfeling (1450-1528)
Eine herausragende Leistung, die auch online verfügbar ist: der von Otto Herding und Dieter Mertens bearbeitete Briefwechsel
I. https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2675/
II: https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2676/

Johannes Aventin (1477-1534)
Dafür, dass in den "Sämmtlichen Werken" Bd. 1 und Bd. 6
https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/aventin
nur gut 20 Briefe dokumentiert werden konnten, werden diese sehr eingehend im Verfasserlexikon "Deutscher Humanismus" gewürdigt:
https://paperc.de/2909-deutscher-humanismus-a---k-9783110213874/pages/54

Ulrich Zasius (1461-1535)
Mit anderen Werken Josef Antons von Riegger ist auch die Ausgabe der Zasius-Briefe 1774 von der UB Freiburg digitalisiert worden:
https://digilib.ub.uni-freiburg.de/document/316214523/

Scheurl

Christoph Scheurl (1481-1542)
Von Soden und Knaake gaben 1867/72 in 282 Nummern aus den Handschriftenbänden im privaten Scheurl-Archiv Briefe Scheurls an Zeitgenossen heraus:
I: https://books.google.de/books?id=si5iAAAAMAAJ
II: https://books.google.de/books?id=si5iAAAAMAAJ&pg=PA173

Johannes Eck (1486-1543)
Das einzige laufende Editionsprojekt, das als Internetprojekt durchgeführt wird:
https://ivv7srv15.uni-muenster.de/mnkg/pfnuer/Eck-Briefe.html

Konrad Peutinger (1465-1547)
Der von Erich König 1923 bearbeitete Briefwechsel steht in Düsseldorf zur Einsicht bereit:
https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/titleinfo/1806887

Beatus Rhenanus (1485-1547)
Die Ausgabe des Briefwechsels von Horawitz und Hartfelder ist online:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Briefwechsel_des_Beatus_Rhenanus.pdf
https://www.archive.org/details/BriefwechselDesBeatusRhenanus2
Ein alter Aufsatz von Horawitz über die in Form von Originalen erhaltene Korrespondenz in Schlettstadt
https://www.archive.org/stream/sitzungsberichte78stuoft#page/312/mode/2up
Digitalisate bietet die Schlettstädter Humanistenbibliothek:
https://www.ville-selestat.fr/bh/index.php?page=accueil
Die Liste der 2009 digitalisierten Briefe:
https://www.ville-selestat.fr/bh/cbr_2009.pdf

Joachim Vadian (1484-1551)
Um die Ausgabe der Vadianischen Briefsammlung von Emil Arbenz bei Google zu benutzen, kann man zu einem US-Proxy greifen:
I https://books.google.com/books?id=4SwLAAAAIAAJ&pg=PA395
II https://books.google.com/books?id=Ai0LAAAAIAAJ&pg=PA191
III https://books.google.com/books?id=SSwLAAAAIAAJ&pg=PP13
IV https://books.google.com/books?id=SSwLAAAAIAAJ&pg=PA697
V https://books.google.com/books?id=kC8LAAAAIAAJ&pg=PA617
VI https://books.google.com/books?id=OSsLAAAAIAAJ&pg=PP7
VII https://books.google.com/books?id=OSsLAAAAIAAJ&pg=RA15-PA959
Oder die Bände im Internet Archive einsehen
1 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur03gallgoog#page/n424/mode/2up
2 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur05gallgoog#page/n210/mode/2up
3 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur01gallgoog#page/n14/mode/2up
4 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur01gallgoog#page/n720/mode/2up
5 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur04gallgoog#page/n12/mode/2up
6 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur00gallgoog#page/n10/mode/2up
7 https://www.archive.org/stream/mitteilungenzur00gallgoog#page/n966/mode/2up

Ambrosius Blarer (1492-1564)
Vom dreibändigen "Briefwechsel der Brüder Ambrosius und Thomas Blaurer 1509–1548" liegt der Band 1: 1509 –Juni 1538, 1908 online vor:
https://www.archive.org/details/briefwechselder00kommgoog

Alle Türlein:
https://archiv.twoday.net/search?q=adventskalender+(t%C3%BCrlein

https://arcana.twoday.net/

entnehmen wir mit Dank:

Das Buch von Peter Diem, Die Symbole Österreichs (Wien 1995) ist schon lange vergriffen. Online ist es unter der URL https://oktogon.at/buchtext.htm zum Download verfügbar.

***

Das Wiener Projekt „Zu Diensten Ihrer Majestät. Geschichte der Organisation des Wiener Hofes in der Frühen Neuzeit“, das sich dem bislang wenig erschöpfend erforschten Bereich des Wiener Hofes, nämlich dessen Organisation, Struktur und Entwicklung in der Frühen Neuzeit widmet, hat die ersten Online Editionen der Wiener Hofinstruktionen online gestellt. Zu finden hier:

https://www.univie.ac.at/hoforganisation/index.php/onlineedition

[Außerordentlich unpraktisch zu benutzen! KG]

[Wichtiges Update: https://archiv.twoday.net/stories/96992064/ ]

Die Vermutung, Georg Rüxner könne identisch sein mit dem Persevanten Friedrichs III. und Maximilians Georg Elsässer (Elsas u.ä.), kam mir im Juli 2008:

https://archiv.twoday.net/stories/5059380/

Regesta Imperii XIV 1 n. 2528

1495 Oktober 8 Worms

KM gibt seinem Herold Georgio Elsas Heraldo einen Empfehlungsbrief an alle Kge, Fsten, Hge, Gfen etc.: Georg Elsaß hat die Absicht, das Hl. Grab in Jerusalem zu besuchen und verschiedene Teile der Welt zu bereisen, um die Sitten der Höfe, deren tapfere Taten (fortia gesta), ihre Wappen und alles, was zu seinen Pflichten gehört, zu erkunden. Wormatie 8. Octobris 1495.
RE: Wien HHSA, rrb JJ, 212.
https://www.regesta-imperii.de/regesten/index.php?uri=1495-10-08_6_0_14_1_0_2533_2528

Passen würde das gut zu Rüxner, nannte er sich doch später Jerusalem. Dies wird üblicherweise auf das Königreich Jerusalem bezogen, kann aber daneben auch auf eine Pilgerfahrt Bezug nehmen. In den Versen zum Wiener Heroldsbild Rugens Cod. 2396 wird Rugen als weitgereist ausgegeben. Die gleiche Person erscheint bereits 1489 als "Jorgen Elsässer" in Nürnberg, wo sie als königlicher Persevant ein Geldgeschenk erhielt (Chroniken der Deutschen Städte Bd. 11, S. 501). Wenn es sich um Rugen/Rüxner handeln sollte, hätte er seinen Amtsnamen gewechselt: vom Elsaß zu Jerusalem.

Derzeit stellt dieser Identifizierungsvorschlag allerdings nicht mehr als eine Spekulation dar.


Ich habe die Vermutung dann auch in meinem Beitrag über Rüxner 2009 geäußert (S. 116f.).

https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7140/

Es folgen einige weitere Belege zu Elsässer. Der älteste stammt von 1486:

https://www.regesta-imperii.de/urk_fr/show.php?urk=13574
1486 09 16 Antwerpen
Kaiser Friedrich III. teilt Ehz. Sigmund baldige Ankunft des ksl. Persevanten Jörg Elsässer mit.
RTA MR 1 / S. 662f. n. 656
Siehe auch
https://books.google.com/books?id=JfBKIaPy8-8C&pg=PA199

Elsässer wurde damals als Diplomat eingesetzt, man vertraute ihm eine wichtige Unterrichtung an.

In den Varianten der Teilnehmerliste des Nürnberger Reichstags 1487 (RTA Mittlere Reihe Bd. 2, 2001, S. 661 Anm. z) folgt auf Bernhard Romreich in der Überlieferung H: Jorg Elses, persefant unsers allergnst. röm. Kg.

Zu dem von mir zitierten Beleg aus den Chroniken der deutschen Städte (Nürnberg) zu 1489
https://www.archive.org/stream/diechronikender09kommgoog#page/n75/mode/2up
gehört wohl https://tinyurl.com/38998mw (Höfe und Hofordnungen S. 249, die Quelle steckt in der nicht sichtbaren Anmerkung)

In der Teilnehmerliste des Wormser Reichstags 1495 (RTA Mittlere Reihe Bd. 5 I, 1, 1981, S. 1165, siehe auch Senckenberg) folgt auf die Herolde (erhalt) an erster Stelle der Persevanten: Jorg Elsas persafandt.

Aus der Teilnahme am Wormser Reichstags ergibt sich nun ein stützendes Argument für die Identität. Allerdings muss man voraussetzen, dass die Liste der Herolde und Persevanten im zeitgenössischen Teilnehmerverzeichnis insofern komplett ist. Und man muss daran festhalten, dass Rugens (=Rüxners) Quaternionen-Aufzeichnung für Graf Eberhard auf dem Wormser Reichstag entstanden ist:

https://de.wikisource.org/wiki/Aufzeichnung_%C3%BCber_die_Gliederung_des_Reichs_(Rugen)

Das Quaternionensystem war allen Herolden gut bekannt; die entsprechenden Demutsbeteuerungen Rugens könnten tatsächlich darauf hindeuten, dass er die dürftige Liste aus dem Stand - wohl nicht lange vor der Herzogserhebung auf eine Ad-hoc-Anfrage - und weitab von seinen häuslichen Schriften angefertigt hat. Auch wenn das Schreiben undatiert ist, spricht der Überlieferungskontext in Unterlagen zur Herzogserhebung für die Entstehung in Worms 1495. Eberhard im Bart mochte Gründe haben, sich an keinen höherrangigen Herold zu wenden, sondern an Rugen.

Welche Herolde mit dem Vornamen Jörg gibt es in der Teilnehmerliste? Außer Jorg Elsas nur Jorg von Giengen, Knecht der Gesellschaft im Wind. Diese Adelsgesellschaft zum Windhund war aber vor allem am Niederrhein aktiv (Kruse et al., Ritterorden und Adelsgesellschaften 1, 1991, S. 390-392 ohne den Beleg aus den RTA; die Wappenseite in Grünenbergs Wappenbuch Cgm 145, S. 288 s/w: https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00035320/image_292 ), was nicht zu dem passt, was wir über Rugen/Rüxner wissen. Schließt man diesen Jörg von Giengen aus, so muss Rugen Elsässer sein, sofern er unter einem anderen Namen in der Teilnehmerliste des Wormser Reichstags 1495 erscheint.

Unter den genannten Prämissen kann man daher schließen, dass Jörg Elsässer und Jörg Rugen/Rüxner identisch sind. Nachdem Rüxner auch sonst mehrere Namen führte und vor 1500 auch keine Fremdbezeichnungen seiner Person bekannt sind, ist es leicht möglich, dass unser Persevant sich selbst Jörg Rugen nannte, als kaiserlicher Herold aber mit seinem Amtsnamen Elsaß bekannt war. Elsass war ein habsburgischer Herrschaftsraum, der durchaus für einen Amtsnamen taugte. (Es gab damals auch einen Herold Schwabenland.)

Rugen/Rüxner/Elsässer dürfte aufgrund des Erstbelegs 1486 wohl nicht später als um 1460 geboren worden sein. Er wäre bei dem letzten sicheren Beleg 1526 in den 60ern gewesen.

Deutlich sei aber auch gesagt: Die Identität Elsässer = Rüxner bleibt eine Hypothese, die mir freilich inzwischen sehr viel weniger spekulativ erscheint.

#forschung

Quaternionenaufzeichnung

Deutschschweizer Selbstzeugnisse (1500-1800)
Deutsche und österreichische Selbstzeugnisse (1000-1600)

https://selbstzeugnisse.histsem.unibas.ch/

Ausführliche quellenkundliche Einträge! Leider ohne Internetnachweise (retrodigitalisierte Literatur).



"Der Stasi-Experte Hubertus Knabe hat die geplante Veröffentlichung des umstrittenen Computerspiels "1378 (km)" erneut scharf kritisiert. Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen appelliere an die Verantwortlichen, das Spiel über den Schießbefehl an der früheren innerdeutsche Grenze "aus Respekt vor den Opfern" nicht ins Internet zu stellen.
Knabe erklärte am 7. Dezember 2010, offenbar habe die Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe aus der Debatte vom Herbst nichts gelernt. Die ursprünglich für den 3. Oktober 2010 geplante Premiere war von den Verantwortlichen auf den 10. Dezember verschoben worden. Als Grund hatten sie die teils emotional aufgeladene Berichterstattung genannt. Kritiker wie Knabe hatten unter anderem bemängelt, durch das Spiel würden sich die Opfer der Todesgrenze oder deren Angehörige verletzt fühlen.

Das Spiel mit dem Titel "1378 (km)" ist angesiedelt im Jahr 1976, als es noch die DDR und die etwa 1378 Kilometer lange innerdeutsche Grenze mit Patrouillen und Selbstschussanlagen gab. Die Spieler teilen sich vor Spielbeginn in zwei Teams auf, spielen "Republikflüchtlinge" oder Grenzsoldaten. Die Grenzsoldaten sollen die Flüchtlinge stoppen - mit oder ohne Waffengewalt."

Quelle: 3sat, Kulturzeit-Nachrichten v. 8.12.2010

s. a. https://archiv.twoday.net/stories/8374726/

Sauerland, Karol: Wertherfieber, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 03.12.2010. URL: https://www.ieg-ego.eu/sauerlandk-2010-de URN: urn:nbn:de:0159-20100921636

Der 1936 geborene Autor ist eine Legende der polnischen Germanistik:

https://de.wikipedia.org/wiki/Karol_Sauerland

Das kann aber doch nicht bedeuten, dass man gänzlich auf Kritik verzichtet. Der Artikel informiert über die Werther-Rezeption, ohne freilich auf die europäischen Aspekte sonderlich einzugehen. Es wird nur deutschsprachige Literatur zitiert, man erfährt viel zu wenig über die internationale Rezeption, die ja eigentlich das Thema des Portals darstellen sollte. Wenn das Wertherfieber ein europäisches Phänomen war, dann darf man sich doch nicht auf die deutschsprachige Rezeption beschränken!

An die Redaktion richten sich die weiteren Monita:

Armselig und schlecht ist die Bebilderung. Beispielsweise hat die Wikipedia die Titelseite des Erstdrucks 1774.



Seit einiger Zeit ist die wertvolle Erstausgabe in Wien online:

https://phaidra.univie.ac.at/o:5501

Es fehlen auch sonst jegliche Nachweise zu Digitalisaten. Die Wikipedia hat in der Sektion Weblinks den Hinweis auf die unentbehrlichen Materialien des Goethezeitportals, z.B.

https://www.goethezeitportal.de/index.php?id=252

Es geht doch nicht an, dass man 2010 so tut, als seien nicht gewaltige Mengen aus dem 18. Jahrhundert bereits digitalisiert worden.

Schlettweins Des jungen Werthers Zuruf aus der Ewigkeit an die noch lebende Menschen auf der Erde, Carlsruhe 1775 liegt z.B. bei Google vor:

https://books.google.de/books?id=4mAHAAAAQAAJ

Dies gilt auch für spätere Sekundärliteratur.

Beispielsweise ist die Arbeit Bodes online:
https://www.archive.org/details/goetheinvertraul00bodeuoft

EGO ist ein Angebot im INTERNET und sollte dieses Medium demnach auch zur Kenntnis nehmen!!

Zweitpublikation von Andreas C. Hofmann: Link-Hint Nr. 6/2010. Feldpostsammlung des Museums für Kommunikation Berlin, aus. einblicke. Geschichte im Kontext – ein offener Blog zur Geschichte im Kontext außerwissenschaftlicher Themenfelder [3. Dezember 2010], https://einblicke.andreashofmann.eu/2010/12/880/.

Einblicke ist Partner von historicum.net:

https://www.historicum.net/lehren-lernen/internetressourcen/link-hints-12010-ff/

Daher schleimt ACH auch die hier thematisierte Verstümmelung von Chronicon zu:

https://einblicke.andreashofmann.eu/2010/12/874/

Wer nicht in der Lage ist, eine bestehende einigermaßen funktionierende Metasuche bei einem Relaunch im bisherigen Umfang anzubieten, den möchte ich einen Stümper nennen.

https://www.ieg-ego.eu/?set_language=de&-C=

Die Beiträge stehen sinnfrei unter CC-by-nd-nc, damit möglichst niemand etwas mit ihnen anfangen oder an ihnen weiterarbeiten kann. ND bedeutet: keine Bearbeitung, also nur komplette Übernahme, ungekürzt.

Die ersten beiden Bilder, die ich mir anschaute, waren ungenügend. In einem Fall fehlte eine genaue Quellenangabe, und im zweiten Fall wurde Erasmus mit einem hässlichen Schwarzweißfoto unterster Qualität repräsentiert.

Nett ist ein Textlink, der blitzschnell Medien vom rechten Rand herbeizitiert. Aber wenn Montesquieu mit einem Schwarzweißporträt aus dem 19. Jahrhundert illustriert wird, merkt man einmal mehr, dass die Bildredaktion unterdurchschnittlich schlecht ist (zum Vergleich kann man die wie üblich nicht verlinkte Wikipedia heranziehen).

Also nochmal zum Mitschreiben: Was da ins Netz gebracht wurde, hat nichts von der Wikipedia bzw. dem Web 2.0 begriffen. Es sind (vermutlich gute) Fachaufsätze mit ein wenig Multimedia-Schnickschnack.

"Die Einbindung externer Daten (VIAF, PND) in der rechten Spalte find ich ganz praktisch." sagt die Geschichtsweberin. Aber beide Verweise sind eine Einbahnstraße, während

https://toolserver.org/~apper/pd/person/Charles_de_Secondat,_Baron_de_Montesquieu

oder

https://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=100942717

State of the art wäre. Einfach nur ärgerlich das Ignorieren der Wikipedia.

Immerhin: Etwas besser als die Docupedia scheint das Angebot zu sein:

https://archiv.twoday.net/search?q=docupedia

Aber dazu habe ich es mir noch nicht genau genug angeschaut.

Wer auch nur etwas Ahnung hat, wird die der U of Texas in Austin nachgeschriebene Angabe, es handle sich um "Wood engraving, 15th century" als puren Unsinn qualifizieren. Ein Blick in die Wikipedia genügt:

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vlad_Tepes_002.jpg

Update: Weitere kritische Notizen

* Es fehlen Nachweise von Digitalisaten und online vorliegender zitierter Fachliteratur.

* Völlig idiotisch ist das Browsen, das immer nur 5 Treffer auf einmal preisgibt - einen Überblick über den Aspekt "Räume" kann man sich so nur denkbar unbequem verschaffen.

Exemplarisch zum Wertherfieber:
https://archiv.twoday.net/stories/11437429/

https://www.wiki-watch.de/index.php?Content=LemmaDetails&LemmaDetailsTitle=Adolf%20II.%20(Schaumburg-Lippe)&Zeitraum=3D

ein Projekt der

https://www.euv-frankfurt-o.de/de/index.html

Wiki Watch: Portal für mehr Transparenz auf Wikipedia

https://vierprinzen.blogspot.com/

Ein argentinischer Schriftsteller sandte mir gestern eine email und bat mich um Mitwirkung bei der Aufklärung der Zahlungen die Stephan Prinz zu Schaumburg Lippe unter Anleitung des Botschafters Thermann in Buenos Aires an Perón leistete.

Er nahm Bezug auf die Ausführungen in meinem Buch Vier Prinzen zu Schaumburg Lippe, S. 83 und 84,

https://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000000100

und wies mich auch darauf hin, dass das berühmte Buch von Silvano Santander (Tecnica de una Traición) nunmehr frei online zugänglich sei:

https://constitucionweb.blogspot.com/2010/04/tecnica-de-una-traicion-silvano.html

Die Aussagen Schaumburg Lippes finden sich dort auf den Seiten 28 ff. (deutsch 34 ff.).

update 28.11.2010: Erhielt gestern aus Argentinien einen Tipp:

Auf Seite 496 dieses Werkes ( Documents on German Foreign Policy - Series D - Volume XII - February 1 - June 22 1941.pdf ) könne ein Telegramm vom 9 April 1941 nachgeslesen werden, das in eine Verschwörungstheorie nicht so ganz passen möchte.

https://www.archive.org/stream/DocumentsOnGermanForeignPolicy-SeriesD-VolumeXii-February1-June/DocumentsOnGermanForeignPolicy-SeriesD-VolumeXii-February1-June221941#page/n497/mode/2up

Von Thermann, Botschafter in Buenos Aires fordert Gelder an, um einflussreiche Politiker in Argentinien zu "motivieren". Tarnung: die vermeintliche Gründung einer Gesellschaft zu der es nie kam.

Vierprinzen

 

twoday.net AGB

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