Staatsarchive
Die "Kommentierte Übersicht über die Bestände des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg", die als dreiteilige PDF-Datei aus dem Internet heruntergeladen werden kann (siehe https://www.staatsarchiv.hamburg.de/), wird in der Computergenealogie ausführlich besprochen.
KlausGraf - am Samstag, 30. August 2003, 04:06 - Rubrik: Staatsarchive
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Artikel aus: "Sächsische Zeitung" vom 22.08.2003:
WIE WINNETOU ZU MODROW KAM.
Päckchen packen im Staatsarchiv: Um sie vor dem Verfall zu schützen, werden 25.000 Meter Akten umgelagert
(Von Heinrich Löbbers)
Winnetou war im Nu vergriffen. 17 000 Exemplare waren in den Bezirk Dresden ausgeliefert worden. Aber nicht einmal der Vorsitzende der Karl-May-Stiftung hatte eines abbekommen. Dabei durfte doch das Indianermuseum in Radebeul jetzt sogar wieder Karl-May-Museum heißen. Da ließ der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung seine Beziehungen spielen. „Lieber Rudi“, schrieb Hans Modrow Ende Januar 1984 an den Leiter des Verlags Neues Leben. Ob er da nicht helfen könne. Und Modrow vergaß nicht hinzuzufügen, dass auch er selbst „leider zu dem Kreis dieser Leute“ gehöre, die keinen Winnetou im Regal haben. „Es ist geradezu eine Bildungslücke, sich hier nicht auszukennen.“ Rudi Chowanetz wunderte sich. „Nie hätte ich vermutet, dass deine Buchhandlung dich so wenig bedacht hat“, antwortete er dem „lieben Hans“. Ob es eine Bildungslücke sei, Winnetou nicht zu kennen, das wolle er zwar bezweifeln. Aber natürlich schicke er gern je drei Bände für den 1. Sekretär und den Vorsitzenden der Stiftung. Im Übrigen stellte Chowanetz in seiner Antwort auf Modrows Brief noch nüchtern fest: „Wie ich sehe, braucht die Post nur sieben Tage.“
Rundgesänge sächsischer Abgeordneter
Der Briefwechsel, der nicht nur dokumentiert, wie Winnetou zu Modrow kam, sondern ein Stück DDR-Alltag beschreibt, war abgelegt im Archiv der SED-Bezirksleitung. Inzwischen ist er eingereiht in 40 000 laufende Meter Akten, die im sächsischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt werden. Ein schöner, aber klotziger, denkmalgeschützter Bau im Dresdner Regierungsviertel, voll mit Unterlagen, Urkunden, Karten und Plänen aus mehr als tausend Jahren. Die Überlieferung des sächsischen Staates seit dem 10. Jahrhundert. Hier wird aufbewahrt, was in sächsischen Behörden und Gerichten produziert oder dokumentiert wurde, damit unsereiner heute noch mal nachlesen kann: Zum Beispiel, wie sich die Markgrafen Friedrich III. und Balthasar von Meißen am 13. Mai 1356 über die Unteilbarkeit ihrer Länder auf Lebenszeit einigten, oder wie die Abgeordneten des Sächsischen Landtags 1881 den „humoristischen Rundgesang“ pflegten, oder wie die Jugendlichen der Firma Sanitätshaus Beckert in Bautzen Spottgedichte auf die SED schrieben. Aufbewahrt auch, damit künftige Generationen noch einmal im „Bericht der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung zur Flutkatastrophe 2002“ nachschlagen können.
Da kommt natürlich ganz schön was zusammen. 20 Kilometer Akten werden jährlich in sächsischen Behörden angelegt, schätzt Andrea Wettmann, die Sprecherin des Staatsarchivs. Nun ja, nicht jedes Blatt ist für die Nachwelt unverzichtbar. Höchstens zwei bis fünf Prozent landen nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist im Staatsarchiv. „Wir schlagen Schneisen“, sagt Andrea Wettmann. „Eine unserer Hauptaufgaben ist das Vernichten.“ Was übrig bleibt, ist umfangreich genug. Der Archivbestand wächst und wächst, dabei ist das Gebäude auf der nach ihm benannten Dresdner Archivstraße schon mehr als voll. Längst werden Neuzugänge andernorts in Depots verwahrt, beispielsweise in Kamenz.
Thermokopien sind der „totale Horror“
Dringend müsste das Haus aus dem Jahre 1915 saniert werden. Der Fahrstuhl ist von 1935, Heizung, Elektrik und andere Technik sind ebenfalls antik. Von Klimatisierung ganz zu schweigen. Die großen Jugendstilfenster sind zwar schön, aber so viel Licht ist Gift für die offen in Regalen lagernden Akten. Behelfsweise sind die Scheiben derzeit mit gelber Folie beklebt, die vor UV-Strahlen schützt. „Wir brauchen auch dringend einen Magazin-Neubau“, sagt Archivleiter Guntram Martin. Fürs kommende Jahr sind erste Planungsmittel versprochen, vielleicht wird 2005 mit einem Neubau begonnen.
Die äußere Hülle ist das eine, das Innenleben ist nicht weniger problematisch. Denn die Aktenberge bröseln. Ungeschützt liegen die Mappen übereinander in alten Regalen, verstauben und verrotten. Dabei sind die rein mechanischen Schäden am Papier noch harmlos, erklärt Archivleiter Martin. Vor allem Industriepapiere sind anfällig für chemische Prozesse, die die Unterlagen schrittweise auflösen. Thermokopien zum Beispiel seien „der totale Horror“. „Wir sind bei der Lagerung bis an die Grenze des Machbaren gegangen“, sagt Martin.
Seit eineinhalb Jahren wird nun endlich verpackt. Ein riesiger Kraftakt bei laufendem Betrieb. 26 Hilfskräfte packen Päckchen, zwei Jahre lang. 25 000 laufende Meter Archivgut werden in 150 000 Kartons umgelagert. „Arbeit statt Sozialhilfe“ heißt die Fördermaßnahme, die die Hilfskräfte stellt und bezahlt. Auch dazu wird es wohl Akten geben, und auch die landen wohl wieder in Archiven, um verpackt zu werden.
Heiko Voigt steht zwischen den verstaubten Regalen im stickigen sechsten Stock und schwitzt. 18 Grad wären ideal, in den vergangenen Wochen war er froh, wenn es nur 35 waren. Mitten im Sächsischen Kriegsarchiv. Zurzeit sind die Monatslisten des königlichen Hauptzeughauses dran. 1859 und folgende. Verpflegung und Ausstattung der 7. Artillerie-Division. Mit viel Mühe lassen sich die Namen der Soldaten entziffern. Heiko Voigt guckt aber gar nicht rein. „Man kann das Meiste sowieso nicht lesen“, sagt der 34-Jährige.
Er greift zum Staubsauger. Mappe für Mappe entstaubt er mit einer Spezialbürste, schaut nach äußerlichen Beschädigungen, wickelt die Mappen in weißes Pergamentpapier und legt sich sorgfältig ab in säurefreie „Stülpdeckelkartons Nr. 4, aus Archivpappe, hell“. Alles wird sorgfältig beschriftet. Überall stehen Unmengen Kartons rum, zwischen den Regalen, in den Gängen auf den Fluren. Der Platz reicht einfach nicht mehr aus, denn verpackt brauchen die Akten viel mehr Lagerraum. Dafür kommen die Archivare sehr viel schneller an das, was sie suchen.
Zehn bis zwölf Meter schafft Heiko Voigt pro Tag. Eine ganz leichte Arbeit ist das nicht. Der Staub, die stickige Luft. Und volle Konzentration. Wehe, irgendwas kommt hier durcheinander. „Eine Minute Unaufmerksamkeit bedeutet 100 Jahre suchen“, hat Archivleiter Martin den Hilfskräften anfangs klargemacht. Den Spruch haben sie sich ans schwarze Brett geheftet. 20 000 laufende Meter haben die 26 Männer und Frauen bisher geschafft. Die Akten aus dem Forstrevier Moritzburg zum Beispiel warten noch oder die der sächsischen Gesandschaft in Wien aus der Zeit, als Sachsen noch Außenpolitik betrieb.
Eigentlich sei es ein Unding, dass überhaupt in den Magazinen gearbeitet wird, sagt Martin. Allein die menschlichen Ausdünstungen machen vielen Dokumenten zu schaffen. Anderswo, in modernen Archiven, sei das undenkbar. Aber irgendwie müssen die Mappen ja in die Kartons kommen. Nur die ganz wertvollen Stücke werden schon immer in Spezialschränken unter besonderen Bedingungen gelagert.
Die Schlüssel zu Augusts Privatgemächern
Die Schlüsselaffäre am Hof August des Starken zum Beispiel, dokumentiert durch königliche Schreiber und zwei Abdrücke von Schlüsseln zu Augusts persönlichen Gemächern. Die hatte 1718 seine Mätresse Maria Magdalena Gräfin von Dönhoff herstellen lassen. Die geplante Nachfertigung der Schlüssel in Prag kam jedoch aus unbekannten Gründen nicht zustande. 1719 übergab die an der Intrige beteiligte Maria Magdalena Helena von Schlangen die Schlüsselabdrücke an den König und geriet dabei selber in Verdacht. Doch August ließ schließlich Gnade vor Recht ergehen. Dies ist eine von vielen Episoden, deren Dokumente das Hauptstaatsarchiv am Sonnabend während eines Tags der offenen Tür zeigt. Besucher können dort interessantes Archivgut einsehen. Den Niederlassungsvertrag zwischen Sachsen und den USA mit eindrucksvollem Siegel zum Beispiel, 1846 unterschrieben vom US-Präsidenten James K. Polk und dem Außenminister und späteren Präsidenten James Buchanan. Oder die kuriose Tatortskizze eines Mordfalls in der Niederlößnitz. Die Leiche der Hanne Rosine Hässlich war am 5. März 1847 im Hof ihres Hauses gefunden worden. Direkt neben der Hundehütte. Das machte der Zeichner gleich mehrfach deutlich. Vor der Hütte bellt auf der Skizze ein kleines Tier, und damit’s keiner übersieht, steht noch deutlich darüber geschrieben „Hund“.
Am Sonnabend, 23. August, beteiligt sich das Sächsische Hauptstaatsarchiv erstmals mit einem „Tag der offenen Tür“ am „Gläsernen Regierungsviertel“ in Dresden. Von 11 bis 16 Uhr werden einmalige Originale aus der sächsischen Geschichte gezeigt. Archivstraße 14, 01074 Dresden
Quelle: sz-online.de
WIE WINNETOU ZU MODROW KAM.
Päckchen packen im Staatsarchiv: Um sie vor dem Verfall zu schützen, werden 25.000 Meter Akten umgelagert
(Von Heinrich Löbbers)
Winnetou war im Nu vergriffen. 17 000 Exemplare waren in den Bezirk Dresden ausgeliefert worden. Aber nicht einmal der Vorsitzende der Karl-May-Stiftung hatte eines abbekommen. Dabei durfte doch das Indianermuseum in Radebeul jetzt sogar wieder Karl-May-Museum heißen. Da ließ der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung seine Beziehungen spielen. „Lieber Rudi“, schrieb Hans Modrow Ende Januar 1984 an den Leiter des Verlags Neues Leben. Ob er da nicht helfen könne. Und Modrow vergaß nicht hinzuzufügen, dass auch er selbst „leider zu dem Kreis dieser Leute“ gehöre, die keinen Winnetou im Regal haben. „Es ist geradezu eine Bildungslücke, sich hier nicht auszukennen.“ Rudi Chowanetz wunderte sich. „Nie hätte ich vermutet, dass deine Buchhandlung dich so wenig bedacht hat“, antwortete er dem „lieben Hans“. Ob es eine Bildungslücke sei, Winnetou nicht zu kennen, das wolle er zwar bezweifeln. Aber natürlich schicke er gern je drei Bände für den 1. Sekretär und den Vorsitzenden der Stiftung. Im Übrigen stellte Chowanetz in seiner Antwort auf Modrows Brief noch nüchtern fest: „Wie ich sehe, braucht die Post nur sieben Tage.“
Rundgesänge sächsischer Abgeordneter
Der Briefwechsel, der nicht nur dokumentiert, wie Winnetou zu Modrow kam, sondern ein Stück DDR-Alltag beschreibt, war abgelegt im Archiv der SED-Bezirksleitung. Inzwischen ist er eingereiht in 40 000 laufende Meter Akten, die im sächsischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt werden. Ein schöner, aber klotziger, denkmalgeschützter Bau im Dresdner Regierungsviertel, voll mit Unterlagen, Urkunden, Karten und Plänen aus mehr als tausend Jahren. Die Überlieferung des sächsischen Staates seit dem 10. Jahrhundert. Hier wird aufbewahrt, was in sächsischen Behörden und Gerichten produziert oder dokumentiert wurde, damit unsereiner heute noch mal nachlesen kann: Zum Beispiel, wie sich die Markgrafen Friedrich III. und Balthasar von Meißen am 13. Mai 1356 über die Unteilbarkeit ihrer Länder auf Lebenszeit einigten, oder wie die Abgeordneten des Sächsischen Landtags 1881 den „humoristischen Rundgesang“ pflegten, oder wie die Jugendlichen der Firma Sanitätshaus Beckert in Bautzen Spottgedichte auf die SED schrieben. Aufbewahrt auch, damit künftige Generationen noch einmal im „Bericht der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung zur Flutkatastrophe 2002“ nachschlagen können.
Da kommt natürlich ganz schön was zusammen. 20 Kilometer Akten werden jährlich in sächsischen Behörden angelegt, schätzt Andrea Wettmann, die Sprecherin des Staatsarchivs. Nun ja, nicht jedes Blatt ist für die Nachwelt unverzichtbar. Höchstens zwei bis fünf Prozent landen nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist im Staatsarchiv. „Wir schlagen Schneisen“, sagt Andrea Wettmann. „Eine unserer Hauptaufgaben ist das Vernichten.“ Was übrig bleibt, ist umfangreich genug. Der Archivbestand wächst und wächst, dabei ist das Gebäude auf der nach ihm benannten Dresdner Archivstraße schon mehr als voll. Längst werden Neuzugänge andernorts in Depots verwahrt, beispielsweise in Kamenz.
Thermokopien sind der „totale Horror“
Dringend müsste das Haus aus dem Jahre 1915 saniert werden. Der Fahrstuhl ist von 1935, Heizung, Elektrik und andere Technik sind ebenfalls antik. Von Klimatisierung ganz zu schweigen. Die großen Jugendstilfenster sind zwar schön, aber so viel Licht ist Gift für die offen in Regalen lagernden Akten. Behelfsweise sind die Scheiben derzeit mit gelber Folie beklebt, die vor UV-Strahlen schützt. „Wir brauchen auch dringend einen Magazin-Neubau“, sagt Archivleiter Guntram Martin. Fürs kommende Jahr sind erste Planungsmittel versprochen, vielleicht wird 2005 mit einem Neubau begonnen.
Die äußere Hülle ist das eine, das Innenleben ist nicht weniger problematisch. Denn die Aktenberge bröseln. Ungeschützt liegen die Mappen übereinander in alten Regalen, verstauben und verrotten. Dabei sind die rein mechanischen Schäden am Papier noch harmlos, erklärt Archivleiter Martin. Vor allem Industriepapiere sind anfällig für chemische Prozesse, die die Unterlagen schrittweise auflösen. Thermokopien zum Beispiel seien „der totale Horror“. „Wir sind bei der Lagerung bis an die Grenze des Machbaren gegangen“, sagt Martin.
Seit eineinhalb Jahren wird nun endlich verpackt. Ein riesiger Kraftakt bei laufendem Betrieb. 26 Hilfskräfte packen Päckchen, zwei Jahre lang. 25 000 laufende Meter Archivgut werden in 150 000 Kartons umgelagert. „Arbeit statt Sozialhilfe“ heißt die Fördermaßnahme, die die Hilfskräfte stellt und bezahlt. Auch dazu wird es wohl Akten geben, und auch die landen wohl wieder in Archiven, um verpackt zu werden.
Heiko Voigt steht zwischen den verstaubten Regalen im stickigen sechsten Stock und schwitzt. 18 Grad wären ideal, in den vergangenen Wochen war er froh, wenn es nur 35 waren. Mitten im Sächsischen Kriegsarchiv. Zurzeit sind die Monatslisten des königlichen Hauptzeughauses dran. 1859 und folgende. Verpflegung und Ausstattung der 7. Artillerie-Division. Mit viel Mühe lassen sich die Namen der Soldaten entziffern. Heiko Voigt guckt aber gar nicht rein. „Man kann das Meiste sowieso nicht lesen“, sagt der 34-Jährige.
Er greift zum Staubsauger. Mappe für Mappe entstaubt er mit einer Spezialbürste, schaut nach äußerlichen Beschädigungen, wickelt die Mappen in weißes Pergamentpapier und legt sich sorgfältig ab in säurefreie „Stülpdeckelkartons Nr. 4, aus Archivpappe, hell“. Alles wird sorgfältig beschriftet. Überall stehen Unmengen Kartons rum, zwischen den Regalen, in den Gängen auf den Fluren. Der Platz reicht einfach nicht mehr aus, denn verpackt brauchen die Akten viel mehr Lagerraum. Dafür kommen die Archivare sehr viel schneller an das, was sie suchen.
Zehn bis zwölf Meter schafft Heiko Voigt pro Tag. Eine ganz leichte Arbeit ist das nicht. Der Staub, die stickige Luft. Und volle Konzentration. Wehe, irgendwas kommt hier durcheinander. „Eine Minute Unaufmerksamkeit bedeutet 100 Jahre suchen“, hat Archivleiter Martin den Hilfskräften anfangs klargemacht. Den Spruch haben sie sich ans schwarze Brett geheftet. 20 000 laufende Meter haben die 26 Männer und Frauen bisher geschafft. Die Akten aus dem Forstrevier Moritzburg zum Beispiel warten noch oder die der sächsischen Gesandschaft in Wien aus der Zeit, als Sachsen noch Außenpolitik betrieb.
Eigentlich sei es ein Unding, dass überhaupt in den Magazinen gearbeitet wird, sagt Martin. Allein die menschlichen Ausdünstungen machen vielen Dokumenten zu schaffen. Anderswo, in modernen Archiven, sei das undenkbar. Aber irgendwie müssen die Mappen ja in die Kartons kommen. Nur die ganz wertvollen Stücke werden schon immer in Spezialschränken unter besonderen Bedingungen gelagert.
Die Schlüssel zu Augusts Privatgemächern
Die Schlüsselaffäre am Hof August des Starken zum Beispiel, dokumentiert durch königliche Schreiber und zwei Abdrücke von Schlüsseln zu Augusts persönlichen Gemächern. Die hatte 1718 seine Mätresse Maria Magdalena Gräfin von Dönhoff herstellen lassen. Die geplante Nachfertigung der Schlüssel in Prag kam jedoch aus unbekannten Gründen nicht zustande. 1719 übergab die an der Intrige beteiligte Maria Magdalena Helena von Schlangen die Schlüsselabdrücke an den König und geriet dabei selber in Verdacht. Doch August ließ schließlich Gnade vor Recht ergehen. Dies ist eine von vielen Episoden, deren Dokumente das Hauptstaatsarchiv am Sonnabend während eines Tags der offenen Tür zeigt. Besucher können dort interessantes Archivgut einsehen. Den Niederlassungsvertrag zwischen Sachsen und den USA mit eindrucksvollem Siegel zum Beispiel, 1846 unterschrieben vom US-Präsidenten James K. Polk und dem Außenminister und späteren Präsidenten James Buchanan. Oder die kuriose Tatortskizze eines Mordfalls in der Niederlößnitz. Die Leiche der Hanne Rosine Hässlich war am 5. März 1847 im Hof ihres Hauses gefunden worden. Direkt neben der Hundehütte. Das machte der Zeichner gleich mehrfach deutlich. Vor der Hütte bellt auf der Skizze ein kleines Tier, und damit’s keiner übersieht, steht noch deutlich darüber geschrieben „Hund“.
Am Sonnabend, 23. August, beteiligt sich das Sächsische Hauptstaatsarchiv erstmals mit einem „Tag der offenen Tür“ am „Gläsernen Regierungsviertel“ in Dresden. Von 11 bis 16 Uhr werden einmalige Originale aus der sächsischen Geschichte gezeigt. Archivstraße 14, 01074 Dresden
Quelle: sz-online.de
Scheller.V - am Freitag, 22. August 2003, 09:41 - Rubrik: Staatsarchive
Ab sofort und voraussichtlich bis Januar 2004 ist das Staatsarchiv Freiburg [Schweiz] geschlossen. Grund ist der Umzug der gesamten Institution vom Archivweg in die Zeughausstrasse. Betroffen sind nebst dem Depotbestand mit einer Länge von rund sechs Laufkilometern auch die Büros und der Lesesaal.
Die Mitarbeiter des Staatsarchivs stehen ihrer Kundschaft nach Möglichkeit trotzdem zur Verfügung. Es gelten die bisherigen Anschriften: Staatsarchiv Freiburg, Archivweg 4, 1700 Freiburg; E-Mail: ArchivesEtat@fr.ch; Tel.: 026 305 12 70. Das genaue Datum der Wiedereröffnung ist noch nicht bekannt.
Es kann ab Dezember 2003 beim Staatsarchiv erfragt werden und wird im Internet (https://www.fr.ch/aef/de) und in der Presse bekannt gegeben.
[Freiburger Nachrichten]
Die Mitarbeiter des Staatsarchivs stehen ihrer Kundschaft nach Möglichkeit trotzdem zur Verfügung. Es gelten die bisherigen Anschriften: Staatsarchiv Freiburg, Archivweg 4, 1700 Freiburg; E-Mail: ArchivesEtat@fr.ch; Tel.: 026 305 12 70. Das genaue Datum der Wiedereröffnung ist noch nicht bekannt.
Es kann ab Dezember 2003 beim Staatsarchiv erfragt werden und wird im Internet (https://www.fr.ch/aef/de) und in der Presse bekannt gegeben.
[Freiburger Nachrichten]
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2003, 01:01 - Rubrik: Staatsarchive
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Das Staatsarchiv Luzern hat seine gelungene Internetpräsentation erneuert (neudeutsch: einem Relaunch unterzogen).
Wieso wird eigentlich die inhaltsreiche Sektion Texte nicht mehr herausgestellt? Man findet sie nur von der Hauptseite aus. Sie ist doch für die breite Öffentlichkeit auch so etwas wie ein "Schaufenster", zumal insbesondere Stefan Jaeggi interessante Volltexte beigesteuert hat:
Verschiedene Aufsätze und Vorträge
* Im Labyrinth der Akten und Dokumente. Ein Rundgang durch das Staatsarchiv. Aus: taxi, Informationsmagazin der Verwaltung des Kantons Luzern, Nummer 10, September 2002 (PDF).
* Stefan Jäggi: Das Luzerner Armenwesen in der frühen Neuzeit (2002, PDF)
* Stefan Jäggi: Luzerner Verfahren wegen Zauberei und Hexerei bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (2002, PDF Referat, PDF Grafik)
* M. Lischer: Was bringt das Internet dem Archivar? Möglichkeiten der Informationsbeschaffung (2001, HTML)
* G. Egloff: Schule und Archiv im Staatsarchiv Luzern (2000, HTML)
* Stefan Jäggi: Ein Tag im Leben eines Luzerner Söldners (1999, PDF)
* M. Lischer: Der Archivführer des Staatsarchivs Luzern im Internet: Vorgeschichte und Realisierung (1998, HTML)
* Stefan Jäggi: Alraunenhändler, Schatzgräber und Schatzbeter im alten Luzern (1993, PDF)
Wieso wird eigentlich die inhaltsreiche Sektion Texte nicht mehr herausgestellt? Man findet sie nur von der Hauptseite aus. Sie ist doch für die breite Öffentlichkeit auch so etwas wie ein "Schaufenster", zumal insbesondere Stefan Jaeggi interessante Volltexte beigesteuert hat:
Verschiedene Aufsätze und Vorträge
* Im Labyrinth der Akten und Dokumente. Ein Rundgang durch das Staatsarchiv. Aus: taxi, Informationsmagazin der Verwaltung des Kantons Luzern, Nummer 10, September 2002 (PDF).
* Stefan Jäggi: Das Luzerner Armenwesen in der frühen Neuzeit (2002, PDF)
* Stefan Jäggi: Luzerner Verfahren wegen Zauberei und Hexerei bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (2002, PDF Referat, PDF Grafik)
* M. Lischer: Was bringt das Internet dem Archivar? Möglichkeiten der Informationsbeschaffung (2001, HTML)
* G. Egloff: Schule und Archiv im Staatsarchiv Luzern (2000, HTML)
* Stefan Jäggi: Ein Tag im Leben eines Luzerner Söldners (1999, PDF)
* M. Lischer: Der Archivführer des Staatsarchivs Luzern im Internet: Vorgeschichte und Realisierung (1998, HTML)
* Stefan Jäggi: Alraunenhändler, Schatzgräber und Schatzbeter im alten Luzern (1993, PDF)
KlausGraf - am Dienstag, 19. August 2003, 23:33 - Rubrik: Staatsarchive
Archiv und Geschichte : Festschrift für Friedrich P. Kahlenberg / Klaus Oldenhage, Hermann Schreyer, Wolfram Werner (Hrsg.).
Düsseldorf : Droste, 2000. - XVIII, 988 S. : Ill., Kt., Tab.
(Schriften des Bundesarchivs ; 57)
ISBN 3770016114
Das Inhaltsverzeichnis wurde der Datenbank der Jahresberichte zur deutschen Geschichte entnommen und durch die dort nicht enthaltenen Aufsätze - dies betrifft insbesondere diejenigen zum Archivrecht - ergänzt (letztere in eckigen Klammern, aufgenommen anhand einer Kopie des Inhaltsverzeichnisses, daher ohne Endseiten).
Hierin enthalten:
[1- Kecskeméti, Charles: Pour une nouvelle Europe des Archives
6- Buchstab, Günter: Parteien, Fraktionen, Parlamente und ihre Archive
17-39 Brachmann, Botho: "Tua res agitur!" Außensichten auf
Archive und archivarisches Selbstverständnis
40- Schreyer, Hermann: Archivreformbestrebungen im vorrevolutionären Rußland und die beginnende Umgestaltung des russischen Archivwesens 1917/1918]
76-94: Beck, Friedrich: Provenienz und Bestandsbildung bei Urkundenbeständen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv
95-114 : Ill.: Röpcke, Andreas: Hermann Grotefend als Archivleiter
115-141: Wahl, Volker: Der Kongreß der Archivare der Deutschen Demokratischen Republik 1952 in Weimar
142-156: Richter, Gregor: Schicksalhafte Konstellationen und laufbahnrechtliche Hürden beim beruflichen Neubeginn nach der Flucht aus der DDR
[157- Schreckenbach, Hans-Joachim: Archivgesetze und Archivterminologie
182- Oldenhage, Klaus: Fernseharchive ohne Benutzer?
192- Walberg, Hartwig: Elektronische Aufzeichnungen in Archiven]
203-223: Neitmann, Klaus: Zwischen Scylla und Charbdis : Das Brandenburgische Landeshauptarchiv unter den Anforderungen von Wissenschaft und Verwaltung in zehn Jahren deutscher Einheit
224-239: Schilling, Lutz: Zehn Jahre Archivverwaltungspraxis in Thüringen
240-263: Booms, Hans: Georg Winters Weg zum Gründungsdirektor des Bundesarchivs : Hoffnungen und Enttäuschungen des früheren preußischen Staatsarchivdirektors
264-274: Boberach, Heinz: Die Beteiligung des Bundesarchivs an der Verfolgung und Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in den sechziger Jahren
275-290: Brachmann-Teubner, Elisabeth: Die Neubearbeitung des Gedenkbuches "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" : Eine Zwischenbilanz
291-313: Becker, Siegfried; Schierz, Dagobert: Das Bundesarchiv nach der Wende : Über die Schwierigkeiten eines Integrationsprozesses
314-324 : Tab.: Dillgard, Georg: Der dornige Weg des Bundesarchivs nach Berlin-Lichterfelde
[ 325-Hackspiel, Wolfgang: Personalbedarfsermittlung im Bundesarchiv - eine Retrospektive
348- Werner, Wolfram: Zur Überlieferungsbildung im Bereich des staatlichen Schriftgutes der Bundesrepublik Deutschland
365- Dolatowski, Elrun: Das Bemühen um Amtsdruckschriften als bleibende Herausforderung
375- Gießler, Klaus-Volker: Verschlußsachen im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Forschungsfreiheit]
391-420: Jena, Kai von: Die Rückführung deutscher Akten aus Rußland : Eine unerledigte Aufgabe
421-431 : Tab.: Morsbach, Helmut: Die deutsche Filmographie : Teil des Gedächtnisses der Nation
[432- Schwarz, Hans-Peter: Weshalb sich die Deutschen mit ihrer Identität so schwertun
438- Lehmann, Klaus-Dieter: Das kulturelle Ensemble des Preußischen Kulturbesitzes]
444-452 : Ill.: Trumpp, Thomas: Emser Händel : Zur Grenzziehung und -markierung des ehemaligen rechtsrheinischen Koblenzer Stadtwaldes im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Nierentals
453-477 : Kt.: Kowalski, Hans-Günter: Roßbach, 5. November 1757
478-493: Groß, Reiner: Johann von Sachsen : Zum politischen Lebensbild eines wettinisch-albertinischen Prinzen und Königs im 19. Jahrhundert
494-502: Hildebrand, Klaus: Libertas und Imperium : Ein Brief der preußischen Kronprinzessin an die englische Königin aus dem Jahr 1867
503-543: Borck, Heinz-Günther: Als das Rad erfunden wurde : Bismarck knüpft das soziale Netz
544-559 : Ill.: Fleischer, Hans-Heinrich: Die Geschäftsordnung des Reichsmarineamtes und die Verwaltung des Pachtgebietes Kiautschou
560-594 : Ill.: Schwarzmaier, Hansmartin: Heldenpathos und anonymer Tod : Kriegsalltag 1914-1918 im Spiegel von Bildpostkarten ; Zugleich ein Überlieferungsproblem
595-640: Granier, Gerhard: Kriegsführung und Politik am Beispiel des Handelskriegs mit U-Booten 1915-1918
641-656: Vogt, Martin: Das deutsch-niederländische Kreditabkommen und das "Tubantia"-Abkommen : Eine Episode in den deutsch-niederländische Beziehungen der frühen Zwischenkriegszeit
657-672: Loose, Hans-Dieter: "Hörerkreis und Programmgestaltung" : Der Schriftsteller Alexander Zinn und der deutsche Rundfunk 1931
673-683: Möller, Horst: Die Tagebücher Joseph Goebbels : Quelle, Überlieferung, Edition
684-699: Lenz, Wilhelm: Die Handakten von Bernhard Lösener : "Eassereferent" im Reichsministerium des Innern
700-726 : Ill.: Eckhardt, Albrecht: Das Konzentrationslager in Vechta (Oldenburg) 1933-1935
727-738: Ueberschär, Gerd R.: Der 20. Juli und das Widerstandspotential bis zum Kriegsende 1945
739-753: Henke, Joseph: Wirkung und Bedeutung der "Weißen Rose" : Persönliche Rezeption und wissenschaftlicher Umgang mit den zeitgeschichtlichen Quellen
754-766: Schenk, Hans: Die Frankfurter Rundschau und die Vertreibung der Sudetendeutschen
767-801 : Tab.: Feldkamp, Michael F.: Zur Finanzierung des Parlamentarischen Rates 1948/1949
802-831: Wettengel, Michael: Die Rolle des Sekretariats des Parlamentarischen Rates bei der Erarbeitung des Grundgesetzes
832-844: Morsey, Rudolf: Adenauers Griff nach dem Kanzleramt : Die Rhöndorfer Weichenstellung vom 21. August 1949 im historischen Rückblick
845-857: Büttner, Edgar: "Ich bin ganz harmlos hingefahren und bin ganz harmlos zurückgekommen." : Zur Moskaureise Martin Niemöllers im Jahr 1952
858-876: Koops, Tilman: Wozu Nationalfeiertage?
877-890: Hollmann, Michael: "Erinnerungen als Träger und Vermittler revolutionärer Tradition" : Anmerkungen zur Memoirenliteratur der DDR
891-921: Hauschildt, Elke: Vom "Bundesministerium für Arbeit" zum "Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung" : Die Arbeitsgruppe "Sonderprobleme der Sozialordnung"
922-946: Borgert, Heinz-Ludger: Zur Entstehung der "Konzeption der Bundesmarine"
[947- Bergsdorf, Wolfgang: Wiedervereinigung der Sprache]
963-967: Kocka, Jürgen: Erinnerung und Politik
[968- Heyen, Franz-Josef: Friedrich P. Kahlenberg: "Immer wache Neugier"]
973-976: Auswahlbibliographie der Veröffentlichungen von Friedrich P. Kahlenberg
Düsseldorf : Droste, 2000. - XVIII, 988 S. : Ill., Kt., Tab.
(Schriften des Bundesarchivs ; 57)
ISBN 3770016114
Das Inhaltsverzeichnis wurde der Datenbank der Jahresberichte zur deutschen Geschichte entnommen und durch die dort nicht enthaltenen Aufsätze - dies betrifft insbesondere diejenigen zum Archivrecht - ergänzt (letztere in eckigen Klammern, aufgenommen anhand einer Kopie des Inhaltsverzeichnisses, daher ohne Endseiten).
Hierin enthalten:
[1- Kecskeméti, Charles: Pour une nouvelle Europe des Archives
6- Buchstab, Günter: Parteien, Fraktionen, Parlamente und ihre Archive
17-39 Brachmann, Botho: "Tua res agitur!" Außensichten auf
Archive und archivarisches Selbstverständnis
40- Schreyer, Hermann: Archivreformbestrebungen im vorrevolutionären Rußland und die beginnende Umgestaltung des russischen Archivwesens 1917/1918]
76-94: Beck, Friedrich: Provenienz und Bestandsbildung bei Urkundenbeständen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv
95-114 : Ill.: Röpcke, Andreas: Hermann Grotefend als Archivleiter
115-141: Wahl, Volker: Der Kongreß der Archivare der Deutschen Demokratischen Republik 1952 in Weimar
142-156: Richter, Gregor: Schicksalhafte Konstellationen und laufbahnrechtliche Hürden beim beruflichen Neubeginn nach der Flucht aus der DDR
[157- Schreckenbach, Hans-Joachim: Archivgesetze und Archivterminologie
182- Oldenhage, Klaus: Fernseharchive ohne Benutzer?
192- Walberg, Hartwig: Elektronische Aufzeichnungen in Archiven]
203-223: Neitmann, Klaus: Zwischen Scylla und Charbdis : Das Brandenburgische Landeshauptarchiv unter den Anforderungen von Wissenschaft und Verwaltung in zehn Jahren deutscher Einheit
224-239: Schilling, Lutz: Zehn Jahre Archivverwaltungspraxis in Thüringen
240-263: Booms, Hans: Georg Winters Weg zum Gründungsdirektor des Bundesarchivs : Hoffnungen und Enttäuschungen des früheren preußischen Staatsarchivdirektors
264-274: Boberach, Heinz: Die Beteiligung des Bundesarchivs an der Verfolgung und Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in den sechziger Jahren
275-290: Brachmann-Teubner, Elisabeth: Die Neubearbeitung des Gedenkbuches "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945" : Eine Zwischenbilanz
291-313: Becker, Siegfried; Schierz, Dagobert: Das Bundesarchiv nach der Wende : Über die Schwierigkeiten eines Integrationsprozesses
314-324 : Tab.: Dillgard, Georg: Der dornige Weg des Bundesarchivs nach Berlin-Lichterfelde
[ 325-Hackspiel, Wolfgang: Personalbedarfsermittlung im Bundesarchiv - eine Retrospektive
348- Werner, Wolfram: Zur Überlieferungsbildung im Bereich des staatlichen Schriftgutes der Bundesrepublik Deutschland
365- Dolatowski, Elrun: Das Bemühen um Amtsdruckschriften als bleibende Herausforderung
375- Gießler, Klaus-Volker: Verschlußsachen im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Forschungsfreiheit]
391-420: Jena, Kai von: Die Rückführung deutscher Akten aus Rußland : Eine unerledigte Aufgabe
421-431 : Tab.: Morsbach, Helmut: Die deutsche Filmographie : Teil des Gedächtnisses der Nation
[432- Schwarz, Hans-Peter: Weshalb sich die Deutschen mit ihrer Identität so schwertun
438- Lehmann, Klaus-Dieter: Das kulturelle Ensemble des Preußischen Kulturbesitzes]
444-452 : Ill.: Trumpp, Thomas: Emser Händel : Zur Grenzziehung und -markierung des ehemaligen rechtsrheinischen Koblenzer Stadtwaldes im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Nierentals
453-477 : Kt.: Kowalski, Hans-Günter: Roßbach, 5. November 1757
478-493: Groß, Reiner: Johann von Sachsen : Zum politischen Lebensbild eines wettinisch-albertinischen Prinzen und Königs im 19. Jahrhundert
494-502: Hildebrand, Klaus: Libertas und Imperium : Ein Brief der preußischen Kronprinzessin an die englische Königin aus dem Jahr 1867
503-543: Borck, Heinz-Günther: Als das Rad erfunden wurde : Bismarck knüpft das soziale Netz
544-559 : Ill.: Fleischer, Hans-Heinrich: Die Geschäftsordnung des Reichsmarineamtes und die Verwaltung des Pachtgebietes Kiautschou
560-594 : Ill.: Schwarzmaier, Hansmartin: Heldenpathos und anonymer Tod : Kriegsalltag 1914-1918 im Spiegel von Bildpostkarten ; Zugleich ein Überlieferungsproblem
595-640: Granier, Gerhard: Kriegsführung und Politik am Beispiel des Handelskriegs mit U-Booten 1915-1918
641-656: Vogt, Martin: Das deutsch-niederländische Kreditabkommen und das "Tubantia"-Abkommen : Eine Episode in den deutsch-niederländische Beziehungen der frühen Zwischenkriegszeit
657-672: Loose, Hans-Dieter: "Hörerkreis und Programmgestaltung" : Der Schriftsteller Alexander Zinn und der deutsche Rundfunk 1931
673-683: Möller, Horst: Die Tagebücher Joseph Goebbels : Quelle, Überlieferung, Edition
684-699: Lenz, Wilhelm: Die Handakten von Bernhard Lösener : "Eassereferent" im Reichsministerium des Innern
700-726 : Ill.: Eckhardt, Albrecht: Das Konzentrationslager in Vechta (Oldenburg) 1933-1935
727-738: Ueberschär, Gerd R.: Der 20. Juli und das Widerstandspotential bis zum Kriegsende 1945
739-753: Henke, Joseph: Wirkung und Bedeutung der "Weißen Rose" : Persönliche Rezeption und wissenschaftlicher Umgang mit den zeitgeschichtlichen Quellen
754-766: Schenk, Hans: Die Frankfurter Rundschau und die Vertreibung der Sudetendeutschen
767-801 : Tab.: Feldkamp, Michael F.: Zur Finanzierung des Parlamentarischen Rates 1948/1949
802-831: Wettengel, Michael: Die Rolle des Sekretariats des Parlamentarischen Rates bei der Erarbeitung des Grundgesetzes
832-844: Morsey, Rudolf: Adenauers Griff nach dem Kanzleramt : Die Rhöndorfer Weichenstellung vom 21. August 1949 im historischen Rückblick
845-857: Büttner, Edgar: "Ich bin ganz harmlos hingefahren und bin ganz harmlos zurückgekommen." : Zur Moskaureise Martin Niemöllers im Jahr 1952
858-876: Koops, Tilman: Wozu Nationalfeiertage?
877-890: Hollmann, Michael: "Erinnerungen als Träger und Vermittler revolutionärer Tradition" : Anmerkungen zur Memoirenliteratur der DDR
891-921: Hauschildt, Elke: Vom "Bundesministerium für Arbeit" zum "Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung" : Die Arbeitsgruppe "Sonderprobleme der Sozialordnung"
922-946: Borgert, Heinz-Ludger: Zur Entstehung der "Konzeption der Bundesmarine"
[947- Bergsdorf, Wolfgang: Wiedervereinigung der Sprache]
963-967: Kocka, Jürgen: Erinnerung und Politik
[968- Heyen, Franz-Josef: Friedrich P. Kahlenberg: "Immer wache Neugier"]
973-976: Auswahlbibliographie der Veröffentlichungen von Friedrich P. Kahlenberg
KlausGraf - am Dienstag, 5. August 2003, 21:40 - Rubrik: Staatsarchive
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Bayern ohne Klöster? Die Säkularisation 1802/03 und die Folgen. Eine Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs (= Ausstellungskataloge der Staatlichen Archive Bayerns 45), 2. Aufl. München 2003. 539 S.
Katalogteil S. 114-121 Nr. 106-115 Die Verstaatlichung der Klosterarchive
(122-130 Die Zerstreuung der Klosterbibliotheken)
Aus dem Aufsatzteil:
(Johann Pörnbacher, Die Bibliotheken und Sammlungen der Klöster im Hochstift Bamberg nach der Säkularisation 1803, S. 385-399)
Klaus Rupprecht, Paul Oesterreicher und die Säkularisation der Klosterarchive im Hochstift Bamberg, S. 400-410
Die archivalische Überlieferung des Hochstifts Bamberg und seiner Köster ist entscheidend geprägt von der Tätigkeit des Archivars Paul Oesterreicher (1766-1839), der von 1803 bis 1839 das kurfürstliche Archiv und spätere Archivkonservatorium Bamberg leitete. Er war so fixiert auf "Urkunden über Staatsverhältnisse", dass andere Überlieferungen (Akten, Rechnungen, Amtsbücher) relativ stiefmütterlich behandelt wurden und nicht selten untergingen.
PS: Im Aufsatzteil wird S. 363f. auf den Wettstreit um das kulturelle Erbe der Klosterbrauereien eingegangen, wobei auch die Versuche des Kloster Andechs, "unechte" Klosterbrauereien vor den Kadi zu ziehen, Erwähnung finden. Der BGH hat dazu inzwischen Stellung genommen.
NB: Frühere Materialien zum Thema Säkularisation in diesem Weblog über die Suche.
Katalogteil S. 114-121 Nr. 106-115 Die Verstaatlichung der Klosterarchive
(122-130 Die Zerstreuung der Klosterbibliotheken)
Aus dem Aufsatzteil:
(Johann Pörnbacher, Die Bibliotheken und Sammlungen der Klöster im Hochstift Bamberg nach der Säkularisation 1803, S. 385-399)
Klaus Rupprecht, Paul Oesterreicher und die Säkularisation der Klosterarchive im Hochstift Bamberg, S. 400-410
Die archivalische Überlieferung des Hochstifts Bamberg und seiner Köster ist entscheidend geprägt von der Tätigkeit des Archivars Paul Oesterreicher (1766-1839), der von 1803 bis 1839 das kurfürstliche Archiv und spätere Archivkonservatorium Bamberg leitete. Er war so fixiert auf "Urkunden über Staatsverhältnisse", dass andere Überlieferungen (Akten, Rechnungen, Amtsbücher) relativ stiefmütterlich behandelt wurden und nicht selten untergingen.
PS: Im Aufsatzteil wird S. 363f. auf den Wettstreit um das kulturelle Erbe der Klosterbrauereien eingegangen, wobei auch die Versuche des Kloster Andechs, "unechte" Klosterbrauereien vor den Kadi zu ziehen, Erwähnung finden. Der BGH hat dazu inzwischen Stellung genommen.
NB: Frühere Materialien zum Thema Säkularisation in diesem Weblog über die Suche.
KlausGraf - am Mittwoch, 16. Juli 2003, 23:33 - Rubrik: Staatsarchive
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Beim dritten Bayerischen Archivtag in Straubing wurde unter der
Adresse www.archivportal-bayern.de ein einheitlicher Internetzugang zu den in Bayern ansässigen Archiven freigeschaltet. Dieses Portal, das unter Federführung der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns entwickelt wurde, ermöglicht den Zugang zu Daten von 944 bayerischen Archiven. Eine grössere private Zuwendung hat die Präsentation möglich gemacht, erfährt man auf der Seite. Unter den Neuigkeiten ist die Gründung der Zeitschrift "Archive in Bayern" bemerkenswert (leider kein E-Journal).
Adresse www.archivportal-bayern.de ein einheitlicher Internetzugang zu den in Bayern ansässigen Archiven freigeschaltet. Dieses Portal, das unter Federführung der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns entwickelt wurde, ermöglicht den Zugang zu Daten von 944 bayerischen Archiven. Eine grössere private Zuwendung hat die Präsentation möglich gemacht, erfährt man auf der Seite. Unter den Neuigkeiten ist die Gründung der Zeitschrift "Archive in Bayern" bemerkenswert (leider kein E-Journal).
KlausGraf - am Mittwoch, 9. Juli 2003, 01:03 - Rubrik: Staatsarchive
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In einer Zeit, in der es Normalität ist, grundlegende Informationen über das Internet abzurufen, ist es unverständlich, daß einige Staatsarchive, ich möchte hier nur das Brandenburgische Landeshauptarchiv und das Landesarchiv Magdeburg nennen, die Vorteile dieses Mediums nach wie vor nicht nutzen.
Gerade für solche größeren Einrichtungen, die in mehrere Archivstandorte gegliedert sind, ist es dringend geboten, daß nicht nur die Anschriften (über die offiziellen Landesseiten nur mühevoll recherchierbar) sondern vor allem auch Informationen, welche Bestände in welchem Archiv lagern, abrufbar werden. Ein Service, der eigentlich zum Selbstverständnis gehören sollte. Die Zeit, daß solche Information ausschließlich über gedruckte Beständeübersichten, die wohl eher veralten als daß sie neu aufgelegt werden können, angeboten werden, ist lange vorbei. Nur hat das wohl in Sachsen-Anhalt und Brandenburg noch keiner bemerkt.
Gerade für solche größeren Einrichtungen, die in mehrere Archivstandorte gegliedert sind, ist es dringend geboten, daß nicht nur die Anschriften (über die offiziellen Landesseiten nur mühevoll recherchierbar) sondern vor allem auch Informationen, welche Bestände in welchem Archiv lagern, abrufbar werden. Ein Service, der eigentlich zum Selbstverständnis gehören sollte. Die Zeit, daß solche Information ausschließlich über gedruckte Beständeübersichten, die wohl eher veralten als daß sie neu aufgelegt werden können, angeboten werden, ist lange vorbei. Nur hat das wohl in Sachsen-Anhalt und Brandenburg noch keiner bemerkt.
Item - am Sonntag, 6. Juli 2003, 00:28 - Rubrik: Staatsarchive
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Da die Gemeinsamkeiten zwischen den staatlichen Archivverwaltungen Baden-Württembergs und Sachsens allgemein bekannt sein dürften, möchte ich auf die vorgesehene Einrichtung eines Landesarchives Sachsen verweisen.
Ein kürzlich erstelltes Leitbild für diese Einrichtung, zu finden im Sächsischen Archivblatt 1/2003, entbehrt nicht gewisser unfreiwilliger Komik.
Die auch gemäß Sächsischem Archivgesetz seit längerem vorsehene Einrichtung einer Landesarchivdirektion soll nun im Zuge der Umstrukturierung der Staatsarchive zu einem "Sächsischen Landesarchiv" unter Beibehaltung der Archivstandorte als dessen Bestandteile vollzogen werden. Eine Entfernung des bürokratischen Wasserkopfes in Gestalt des beim Innenministerium angesiedelten Referates 44 Archivwesen ist dabei nicht zu erwarten. Lediglich wird dieses Referat, das bis dato interimistisch (und wohl hauptsächlich) die Aufgaben einer Landesarchivdirektion wahrnimmt, als Leitungsebene in das Landesarchiv hinüberwechseln. Diese zentralistischen Strukturen, die unter baden-württembergischer Leitung nach baden-württembergischem Muster aufgebaut worden sind, werden von den Leitern der Staatsarchive Sachsens nicht in Frage gestellt. Weil die Ansiedlung der oberen Leitungsebene der sächsischen Archivverwaltung als Bestandteil eines Ministeriums auch zu einer nicht gerade förderlichen ministerialbehördlichen Gewichtigkeit geführt hat, könnte deren Eingliederung in das Landesarchiv eine durchaus positive Wirkung haben.
Für die Realisierung der strukturellen Veränderungen wurde noch kein Termin benannt. Erfahrungsgemäß könnte dies noch etwas länger dauern.
Ein kürzlich erstelltes Leitbild für diese Einrichtung, zu finden im Sächsischen Archivblatt 1/2003, entbehrt nicht gewisser unfreiwilliger Komik.
Die auch gemäß Sächsischem Archivgesetz seit längerem vorsehene Einrichtung einer Landesarchivdirektion soll nun im Zuge der Umstrukturierung der Staatsarchive zu einem "Sächsischen Landesarchiv" unter Beibehaltung der Archivstandorte als dessen Bestandteile vollzogen werden. Eine Entfernung des bürokratischen Wasserkopfes in Gestalt des beim Innenministerium angesiedelten Referates 44 Archivwesen ist dabei nicht zu erwarten. Lediglich wird dieses Referat, das bis dato interimistisch (und wohl hauptsächlich) die Aufgaben einer Landesarchivdirektion wahrnimmt, als Leitungsebene in das Landesarchiv hinüberwechseln. Diese zentralistischen Strukturen, die unter baden-württembergischer Leitung nach baden-württembergischem Muster aufgebaut worden sind, werden von den Leitern der Staatsarchive Sachsens nicht in Frage gestellt. Weil die Ansiedlung der oberen Leitungsebene der sächsischen Archivverwaltung als Bestandteil eines Ministeriums auch zu einer nicht gerade förderlichen ministerialbehördlichen Gewichtigkeit geführt hat, könnte deren Eingliederung in das Landesarchiv eine durchaus positive Wirkung haben.
Für die Realisierung der strukturellen Veränderungen wurde noch kein Termin benannt. Erfahrungsgemäß könnte dies noch etwas länger dauern.
Item - am Samstag, 5. Juli 2003, 23:36 - Rubrik: Staatsarchive
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Ministerpräsident Teufel hat sich die Verwaltungsreform auf die Fahnen geschrieben. So soll das Landesdenkmalamt wahrscheinlich als zentrale Fachbehörde aufgelöst werden (Näheres). Hinter den Kulissen der staatlichen Archivverwaltung brodelt es gewaltig. Während die Landesarchivdirektion das nordrhein-westfälische Modell (ein Landesarchiv) favorisiert, die Staatsarchive zu Zweigstellen degradieren und Standorte ganz abschaffen möchte, haben die Leiter der Staatsarchive den Aufstand geprobt und Teufel stattdessen die Entfernung des bürokratischen Wasserkopfs der Landesarchivdirektion vorgeschlagen.
KlausGraf - am Samstag, 5. Juli 2003, 21:13 - Rubrik: Staatsarchive
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