Privatarchive und Initiativen
Das Pforzheimer Auktionshaus Peter Kiefer bietet in der kommenden Auktion 51 am 10./11. Oktober unter den Nummern 6639 ff. den schriftlichen und bildlichen Nachlass (oder wichtige Teile davon) des badischen Ingenieurs und Burgenforschers Julius Näher (geboren 1824 in Pforzheim, das Todesdatum hat das Auktionshaus nicht einmal für nötig gefunden zu ermitteln) an - der Online-Katalog enthält nicht die in der gedruckten Version S. 351 enthaltene Lebenskizze und auch nicht die Farbabbildungen der wunderbaren Zeichnungen Nähers, die nun zerfleddert werden. Da sind schöne Reisetagebücher und Skizzenbücher dabei, die ihren Platz unbedingt in einer öffentlichen Institution haben sollten. Ich finde es unbegreiflich, dass diese wissenschaftsgeschichtlichen bedeutsamen Dokumente nicht zusammengehalten werden konnten. Waren die Erben zu gierig oder die Institutionen zu desinteressiert?
Ein Werk Nähers über Bahia ist im fernen Brasilien digitalisiert einsehbar (siehe https://log.netbib.de ), seine Reisehefte mit Aquarellen sind mit 4000 Euro unter Nr. 6716 angesetzt.

Ein Werk Nähers über Bahia ist im fernen Brasilien digitalisiert einsehbar (siehe https://log.netbib.de ), seine Reisehefte mit Aquarellen sind mit 4000 Euro unter Nr. 6716 angesetzt.
KlausGraf - am Freitag, 19. September 2003, 05:08 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
Die Hamburger Geschichtswerkstätten kämpfen weiter um die Fortsetzung ihrer Arbeit. Auf ihre Initiative wird am Montag den 25. August 2003 um 19 Uhr in der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg eine Öffentliche Anhörung über "Nutzen und Förderungswürdigkeit der Geschichtswerkstätten" stattfinden.
KlausGraf - am Donnerstag, 21. August 2003, 16:32 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
In die bundesweite Presse ist durch einen dpa-Artikel die Meldung von der geplanten Streichung der Zuschüsse für die Geschichtswerkstätten gelangt.
KlausGraf - am Montag, 28. Juli 2003, 03:25 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Der neue Nachrichtenservice von Google weist einige Artikel zum drohenden Aus nach.
KlausGraf - am Samstag, 12. Juli 2003, 18:01 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Über das Deutsche Tagebucharchiv, organisiert als eingetragener Verein, berichtet ausführlich die NZZ.
KlausGraf - am Montag, 30. Juni 2003, 23:53 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Die 14 Stadtteil-Archive der Hansestadt Hamburg müssen schließen. Der Senat hat beschlossen, im Zuge der Haushaltskonsolidierung ab 2004 keine Zuschüsse mehr zu zahlen. Die Abschaffung der Geschichtswerkstätten stößt bei der Opposition auf scharfe Kritik. Näheres bei der Konkurrenz.
Presseerklärung "Stadtgeschichte totgespart" des Landesverbands Soziokultur auf Hamburg.de.
Im Internet kann man sich nur rudimentär über die Geschichtswerkstätten/Stadtteilarchive orientieren. Der hier vermerkte Link zu hamburg.de führt ins Leere, und auch mit der Schnellsuche wurde ich nicht fündig - aber auf dem Stand von 2001 ist die Seite im Internetarchiv dokumentiert. Dazu die Geschichtswerkstatt Horn mit aktuellem Angebot:
In fast alle großen Stadtteilen arbeiten Geschichtswerkstätten.
Ein Verzeichnis gab es bei "hamburg.de" unter der Stadtteilkultur in Hamburg
Leider ist diese Seite seit über einem Jahr vom Netz und trotz mehrfacher Zusagen aller Beteiligten noch nicht wieder eingerichtet worden.
Lediglich die Stadtteilrundgänge finden sich auf Hamburg.de
Meinung: 1. Wenn man lange suchen muss, um die Internetseiten der Geschichtswerkstätten aufzuspüren und dort keinen Hinweis auf die aktuelle Problematik findet, spricht das nicht für die Geschichtswerkstätten.
2. Ich finde die Streichungen auch unangemessen, aber Stadtteilarchive müssen im Kern von der Bürgergesellschaft und nicht vom Staat getragen werden. Ein Stiftungsmodell könnte vielleicht hilfreich sein.
3. Dass die Stadtteilarchive "schliessen" müssen, erscheint mir denn doch eine zu düstere Prognose.
Presseerklärung "Stadtgeschichte totgespart" des Landesverbands Soziokultur auf Hamburg.de.
Im Internet kann man sich nur rudimentär über die Geschichtswerkstätten/Stadtteilarchive orientieren. Der hier vermerkte Link zu hamburg.de führt ins Leere, und auch mit der Schnellsuche wurde ich nicht fündig - aber auf dem Stand von 2001 ist die Seite im Internetarchiv dokumentiert. Dazu die Geschichtswerkstatt Horn mit aktuellem Angebot:
In fast alle großen Stadtteilen arbeiten Geschichtswerkstätten.
Ein Verzeichnis gab es bei "hamburg.de" unter der Stadtteilkultur in Hamburg
Leider ist diese Seite seit über einem Jahr vom Netz und trotz mehrfacher Zusagen aller Beteiligten noch nicht wieder eingerichtet worden.
Lediglich die Stadtteilrundgänge finden sich auf Hamburg.de
Meinung: 1. Wenn man lange suchen muss, um die Internetseiten der Geschichtswerkstätten aufzuspüren und dort keinen Hinweis auf die aktuelle Problematik findet, spricht das nicht für die Geschichtswerkstätten.
2. Ich finde die Streichungen auch unangemessen, aber Stadtteilarchive müssen im Kern von der Bürgergesellschaft und nicht vom Staat getragen werden. Ein Stiftungsmodell könnte vielleicht hilfreich sein.
3. Dass die Stadtteilarchive "schliessen" müssen, erscheint mir denn doch eine zu düstere Prognose.
KlausGraf - am Donnerstag, 26. Juni 2003, 23:27 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
Bei der Auktion 50 von Kiefer kommen auch einige Archivalien unter den Hammer.
Landesgeschichtlich vielleicht am interessantesten:
88
Emblemata - Hochzeitsbuch - (Alciati,A. Emblemata denuo ab ipso
autore recognita, ac quae desiderabantur, imaginibus locupleta. Lyon, M.Bonhomme für G.Rouille wohl Ausg. 1550 oder 1566).
[...]
(3.600,- )
[...] Durchgeh. durchschossenes Ex. aus der Familie der
Rheingrafen (oder Grafen von Salm), mit zahlr. zeitgen. Einträgen u. Zeichnungen. Wohl verwendet als Hochzeitsbuch (oder Stammbuch ?), auf dem ersten weissen Bl. eine Wappenzeichnung mit Abbildung eines Paares u. mit dem Namensschild Friedrich (I.), Wild- und Rheingraf, dat. 1564 [Abbildung auch in der Online-Version des Katalogs!], sowie auf den weiteren Durchschußblättern am Anfang u. tls. auf den unteren Blatträndern mit zahlreichen Namenseintragungen (von
Familienmitgliedern ?, Freunden ?), alle mit Datum 1558 (Blattränder)
oder 1563 (Durchschussblätter), die letzteren meist mit kleinen (und 2
gröss.) Federzeichnungen (durchstochenes Herz, Krone oder ähnliches) u.
Kalligraphie ausgeschmückt. Am Schluß 2 Federskizzen mit Landschaften
und auf dem Schlußblatt ein Reiter. Unter den eingetragenen Namen:
Johan(n) Graf zu Salm..., Carle Graf zu Barby, Otto Wild- und Rheingraf,
Paul Graf zu Salm, Wolff Graf zu Hohenlohe-Langenburg, Wolf Philip(p)
von Hohenfels, Bruno Graf zu Mansfeld, Philipp Graf zu Mansfeld, Friderich Graf zu Hoya, u.v.m.
Daneben beispielsweise Akten "des Pfarrers Wenckebachs zu Flacht (?) & die Bürgerschaft zu Dietz" wg. Befreiung seines Hauses 1687/88 (Nr. 115), ein Protocollum feudale der Familie von Haxthausen 1669-1726 (Nr. 119), ein Bürgermeisterbuch Nürnberg (Nr. 122), eine Wiener Pergamenturkunde von 1499 (Nr. 130) u.a.m.
Landesgeschichtlich vielleicht am interessantesten:
88
Emblemata - Hochzeitsbuch - (Alciati,A. Emblemata denuo ab ipso
autore recognita, ac quae desiderabantur, imaginibus locupleta. Lyon, M.Bonhomme für G.Rouille wohl Ausg. 1550 oder 1566).
[...]
(3.600,- )
[...] Durchgeh. durchschossenes Ex. aus der Familie der
Rheingrafen (oder Grafen von Salm), mit zahlr. zeitgen. Einträgen u. Zeichnungen. Wohl verwendet als Hochzeitsbuch (oder Stammbuch ?), auf dem ersten weissen Bl. eine Wappenzeichnung mit Abbildung eines Paares u. mit dem Namensschild Friedrich (I.), Wild- und Rheingraf, dat. 1564 [Abbildung auch in der Online-Version des Katalogs!], sowie auf den weiteren Durchschußblättern am Anfang u. tls. auf den unteren Blatträndern mit zahlreichen Namenseintragungen (von
Familienmitgliedern ?, Freunden ?), alle mit Datum 1558 (Blattränder)
oder 1563 (Durchschussblätter), die letzteren meist mit kleinen (und 2
gröss.) Federzeichnungen (durchstochenes Herz, Krone oder ähnliches) u.
Kalligraphie ausgeschmückt. Am Schluß 2 Federskizzen mit Landschaften
und auf dem Schlußblatt ein Reiter. Unter den eingetragenen Namen:
Johan(n) Graf zu Salm..., Carle Graf zu Barby, Otto Wild- und Rheingraf,
Paul Graf zu Salm, Wolff Graf zu Hohenlohe-Langenburg, Wolf Philip(p)
von Hohenfels, Bruno Graf zu Mansfeld, Philipp Graf zu Mansfeld, Friderich Graf zu Hoya, u.v.m.
Daneben beispielsweise Akten "des Pfarrers Wenckebachs zu Flacht (?) & die Bürgerschaft zu Dietz" wg. Befreiung seines Hauses 1687/88 (Nr. 115), ein Protocollum feudale der Familie von Haxthausen 1669-1726 (Nr. 119), ein Bürgermeisterbuch Nürnberg (Nr. 122), eine Wiener Pergamenturkunde von 1499 (Nr. 130) u.a.m.
KlausGraf - am Dienstag, 13. Mai 2003, 02:52 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Das Thueraz in Jena, eines der (wenigen) grossen Archive der ehemaligen Bürgerbewegung der DDR bittet mit nachfolgend dokumentiertem Brief um Unterstützung.
Jena, den 15.04.03
Offener Brief an den Ministerpräsidenten Herrn Dr. Bernhard Vogel
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" ist seit 12
Jahren in der kulturpolitischen Landschaft Thüringens eine anerkannte
Einrichtung, die auch überregional vernetzend wirkt.
Seit Jahren wird das Archiv durch immensen Aufwand der Akteure
projektbezogen von Stadt, Land und Bund gefördert. Dadurch ist das Archiv
jedoch nicht auf lange Sicht abgesichert.
Es wäre ein Fanal, wenn im Jahre des fünfzigsten Gedenkens an den 17. Juni
1953 die notwendigen Eckpfeiler der Aufarbeitung ( z.B. Bereitstellen der
Archivalien ) nicht grundlegend über Gedenktage hinaus gefördert werden.
Wir, die Unterzeichner, fordern für das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte
"Matthias Domaschk" eine Grundförderung des Freistaates Thüringen für
mindestens 2 Arbeitsstellen, um diese Arbeit langfristig zu sichern.
[via Archivliste]
Jena, den 15.04.03
Offener Brief an den Ministerpräsidenten Herrn Dr. Bernhard Vogel
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" ist seit 12
Jahren in der kulturpolitischen Landschaft Thüringens eine anerkannte
Einrichtung, die auch überregional vernetzend wirkt.
Seit Jahren wird das Archiv durch immensen Aufwand der Akteure
projektbezogen von Stadt, Land und Bund gefördert. Dadurch ist das Archiv
jedoch nicht auf lange Sicht abgesichert.
Es wäre ein Fanal, wenn im Jahre des fünfzigsten Gedenkens an den 17. Juni
1953 die notwendigen Eckpfeiler der Aufarbeitung ( z.B. Bereitstellen der
Archivalien ) nicht grundlegend über Gedenktage hinaus gefördert werden.
Wir, die Unterzeichner, fordern für das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte
"Matthias Domaschk" eine Grundförderung des Freistaates Thüringen für
mindestens 2 Arbeitsstellen, um diese Arbeit langfristig zu sichern.
[via Archivliste]
KlausGraf - am Mittwoch, 30. April 2003, 23:15 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Bei Ebay bietet nun der Verkäufer "lagitur" einer angeblichen Schlossbibliothek (dass es sich um eine solche handelt, ist zweifelhaft) an:
Außerordentlich umfangreicher Foliant aus dem Königsbesitz, mit der handschriftlich verfaßten Landtags-Akte von 1769-1775. Die Akte wurde in Dresden verfaßt, ist vollständig und umfaßt 674 Blätter durchgängig in sauberer Handschrift beschrieben. Begonnen wurde die Akte 1769 und beendet 1775 in Dresden. Behandelt werden unter anderem Verordnungen über Land-Stände, weiterhin politische und wirtschaftliche Angelegenheiten. Der schwere Foliant in original Halbleder mit Rückenschild (Format: ca. 24 x 36 cm) ist an den Ecken und Kanten etwas bestoßen, zum Teil mit kleineren Lederfehlstellen. Die Blätter wurden nachträglich mit Bleistift gezählt und durchnumeriert. Auf der ersten Seite weist ein kleines Königssiegel auf die Herkunft des Werkes aus einer Königsbibliothek hin. Sämtliche Seiten sind bis auf ganz geringe Altersflecken in sehr gutem Zustand. Die sächsische, sehr opulente, original-handschriftliche Akte, stellt einen historisch wertvollen Schatz der deutschen Geschichte dar.
Abbildung aus dem Band ist beigegeben, das Gebot liegt derzeit bei 25,50 EURO.
Außerordentlich umfangreicher Foliant aus dem Königsbesitz, mit der handschriftlich verfaßten Landtags-Akte von 1769-1775. Die Akte wurde in Dresden verfaßt, ist vollständig und umfaßt 674 Blätter durchgängig in sauberer Handschrift beschrieben. Begonnen wurde die Akte 1769 und beendet 1775 in Dresden. Behandelt werden unter anderem Verordnungen über Land-Stände, weiterhin politische und wirtschaftliche Angelegenheiten. Der schwere Foliant in original Halbleder mit Rückenschild (Format: ca. 24 x 36 cm) ist an den Ecken und Kanten etwas bestoßen, zum Teil mit kleineren Lederfehlstellen. Die Blätter wurden nachträglich mit Bleistift gezählt und durchnumeriert. Auf der ersten Seite weist ein kleines Königssiegel auf die Herkunft des Werkes aus einer Königsbibliothek hin. Sämtliche Seiten sind bis auf ganz geringe Altersflecken in sehr gutem Zustand. Die sächsische, sehr opulente, original-handschriftliche Akte, stellt einen historisch wertvollen Schatz der deutschen Geschichte dar.
Abbildung aus dem Band ist beigegeben, das Gebot liegt derzeit bei 25,50 EURO.
KlausGraf - am Freitag, 11. April 2003, 15:05 - Rubrik: Privatarchive und Initiativen