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Open Access

https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/03/11/wie-man-als-blogger-an-informationen-uber-wissenschaftliche-forschung-kommt-und-wie-man-daran-gehindert-wird/

"Ich weiß natürlich, dass es trotzdem Möglichkeiten gibt, an solche Arbeiten zu kommen. Man kann natürlich immer die Forscher direkt kontaktieren und meistens geben sie einem dann eine Kopie der Arbeit. Ich könnte auch einfach per Twitter oder Facebook Leute suchen, die über ihre Universität Zugang zu den elektronischen Archiven haben und mir eine Kopie schicken können. Und das habe ich früher auch oft genug getan. Aber ich habe keine Lust mehr, um Informationen zu betteln! Einmal, weil es ums Prinzip geht. Ich will bei diesem ganzen System nicht mehr mitmachen. Aber auch, weil es keine praktikable Methode ist, mit der man arbeiten kann. Es geht ja oft nicht nur um einen einzigen Artikel. Manchmal findet man darin dann einen Verweis auf einen anderen Artikel, den man ebenfalls lesen möchte, um das Thema zu verstehen. Manchmal sind es auch zwei Artikel, manchmal sind es fünf, die man zumindest überfliegen muss, um halbwegs zu durchblicken um was es geht. Und ich kann und will nicht ständig irgendwelche Leute anbetteln, mir Artikel zu schicken!"

Von 2000 bis 2012 wurden über 250.000 wissenschaftliche Artikel unter CC-BY von den OASPA-Mitgliedern publiziert. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem BioMedCentral, PLoS und Hindawi.

https://oaspa.org/growth-in-use-of-the-cc-by-license-2/?goback=%2Egde_2367178_member_220875524

Man darf daher ohne weiteres die Zahl der (Natur-)Wissenschaftler weltweit, die CC-BY klaglos akzeptieren (Probleme mit der Akzeptanz sind bisher nicht bekanntgeworden), zurückhaltend auf einige zehntausend schätzen. Ich denke, auch eine sechsstellige Zahl anzunehmen wäre nicht zu kühn.

Aus INETBIB:

On Fri, 8 Mar 2013 10:44:29 +0100 (CET)
"Eberhard R. Hilf" wrote:

> - alle wiss.Arbeiten der Autoren der eigenen Uni e-online
> legen (Mandate), aber nach aussen solange sperren, bis
> die Embargo-Frist abgelaufen ist. Anforderungen nach
> einer e-Kopie von aussen wie oben an den Autor
> weiterreichen bzw. hier dann direkt bedienen. (dies ist
> der von Harnad so genannte Fair-dealing button).

Schade, dass Sie sich so ins Lager der Harnadianer begeben,
die gebetsmuehlenhaft seit Jahren einen voellig falschen
Weg propagieren. Ich habe in Archivalia seit Jahren dagegen
angeschrieben:

https://archiv.twoday.net/stories/55769627/ und fruehere
Beitraege

Aus urheberrechtlicher Sicht macht es keinen Unterschied,
ob ein Eprint hochschulweit oder frei im Internet
oeffentlich zugaenglich ist. Das Risiko, vom Verlag Aerger
zu bekommen, ist in beiden Faellen niedrig. Der uni-interne
Zugang schafft aber eine inakzeptable
Zweiklassengesellschaft, bei denen Studierende und
Wissenschaftler der Universitaet ohne schluessigen Grund
bevorzugt und alle anderen benachteiligt werden. IRs, die
es Wissenschaftlern erlauben, ohne Angabe von Gruenden auch
bei Preprints die uni-interne Zugaenglichkeit zu waehlen
(solche gibt es), definieren hinsichtlich der noch nicht
offiziell veroeffentlichten Texte einen exklusiven Zugang,
der Wissenschaftler dazu zwingt, einen Kontakt an der
entsprechenden Uni zu suchen, wenn sie das Papier
benoetigen.

Der Eprints-Button hat mit Open Access so viel zu tun wie
die Fernleihe mit Open Access, nur dass die Fernleihe in
der Regel funktioniert, waehrend eine Anfrage beim Autor
nach einer in meinem oben zitierten Beitrag angefuehrten
Studie in 40 % aller Faelle nicht erfolgreich war und
teilweise lange Wartezeiten zu registrieren waren.

Das Propagieren von dark deposits und des Eprint-Buttons
ist ein schwarzer Weg fuer Open Access, der Wissenschaftler
der "Gnade" des Autors ausliefert. Ich kann akzeptieren,
dass bei unveroeffentlichtem Material die Entscheidung beim
jeweiligen Verfasser liegt, auch wenn aus rechtsstaatlichen
Gruenden bei oeffentlich finanzierter Forschung ein
Rechtsanspruch auf eine Ueberpruefung der Entscheidung
durch eine weitere Instanz gewaehrt werden sollte. Bei
veroeffentlichten Arbeiten ist ein solcher Gnadenakt ganz
und gar fehl am Platz.

Wer als OA-Anhaenger den harnadianischen Rattenfaengern zum
Opfer faellt, ermoeglicht Barrieren, die in einer fairen
Wissenschaft keinen Platz haben duerfen: uni-oeffentliche
Unterlagen und Bittstellerpflicht.

Klaus Graf

https://www.zbw-mediatalk.eu/2013/03/open-access-server-econstor-jetzt-mit-uber-50-000-volltexten/

"Auch die Nutzung kann sich sehen lassen: So wurden die Beiträge im letzten Jahr über 1,3 Millionen mal heruntergeladen, manche Texte kommen monatlich auf 1000 Downloads und mehr."

»Der Wissenschaftsstandort Deutschland benötigt nachhaltige Strukturen für Open Access-Publikationen und keine kostenträchtige und ineffiziente Repositorienlandschaft für nicht zitierfähige Versionen bereits veröffentlichter Zeitschriftenbeiträge«, erklärte der Vorsitzende des Urheber- und Verlagsrechtsausschusses des Börsenvereins, der Göttinger Wissenschaftsverleger Jürgen Hogrefe.
https://www.urheberrecht.org/news/4892/

Zentrale Fachrepositorien wie EconStor zeigen, dass diese Aussagen weitgehend Polemik sind.

https://netzpolitik.org/2013/kein-open-education-aber-itunes-u-e-learning-strategien-deutscher-universitaten/

"Ganz allgemein ist der schleichende Vormarsch von iTunes U an deutschen Hochschulen ein Beleg für das Fehlen institutioneller Akteure, die sich im Bereich von Lernunterlagen für offene Lizenzierung und offene Formate einsetzen. Während im Forschungsbereich die großen Wissenschaftsorganisationen, allen voran die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft, seit Jahren eine konsequente Open-Access-Strategie verfolgen, fühlt sich bislang niemand zuständig für einen offenen Zugang zu digitalen Lernunterlagen."

Bernhard Mittermaier (FZ Jülich) zitierte in INETBIB:

"Unter Bibliothekaren gelte es inzwischen als unschicklich, für ein teures Fachjournal zu schreiben, berichtet der Verleger Vittorio Klostermann. Er verlegt die "Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie" https://www.klostermann.de/Zeitschriften/Zeitschrift-fuer-Bibliothekswesen-und-Bibliographie-Forschung. Sie werde demnächst kostenlos online erscheinen, weil er sonst keine Autoren mehr finden würde."

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.urheberrecht-gegen-die-uebermacht-der-grossverlage-page1.3be2cf14-7cad-40b6-afa7-aae84a2dee27.html

Siehe auch
https://archiv.twoday.net/search?q=zfbb

Update: Stellungnahme von Klostermann

https://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg49948.html

"Im Herausgeberkreis der ZfBB haben wir tatsächlich überlegt, ab dem Jahr 2014
die Green Road des Open-Access zu gehen. Die Frage der Fristen ist noch offen;
ich könnte mir vorstellen, dass wir den Zugriff auf sämtliche Beiträge von ZfBB
in einem Abstand von 12 Monaten freischalten. Und dies nicht etwa nur auf die
Manuskripte in dem Status, wie sie von der Redaktion angenommen wurden, sondern
in der zitierfähigen Verlagsversion.

Der Verlag wird diesen Schritt nicht ohne Sorge tun, denn ZfBB muss sich weiter
über ihre Abonnements remunerieren. Anlass für die Überlegungen war tatsächlich
die Meldung aus dem Herausgeberkreis, dass immer wieder Autoren, die man
gewinnen möchte, sich nicht zur Mitarbeit entschließen könnten, weil ZfBB nicht
Open-Access angeboten würde."

Fragt Mike Taylor in einem empfehlenswerten Text

https://svpow.com/2013/03/02/can-repositories-solve-the-access-problem/

Er zählt als Nachteile auf:

1. Grün schafft eine Zwei-Klassen-Wissenschaft

2. Die Abogebühren bestehen fort

3. Embargos

4. Keine hinreichend freien Lizenzen

5. Organisatorische Mängel

Seine Argumentation geht in die gleiche Richtung wie mein Beitrag von neulich:

https://archiv.twoday.net/stories/285824796/

Einen Überblick zu jüngeren Entwicklungen auf dem Feld des Open Access gibt Toma Susi:

https://mostlyphysics.wordpress.com/2013/02/25/new-models-for-academic-publishing/


https://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/videos_watch.php?nav_id=4225

Für mehr Open Access bei Vorträgen über solche Mitschnitte plädiert Isa Bickmann:

https://blog.arthistoricum.net/beitrag/2013/02/25/open-access-fuer-vortraege/

Mehr als die Hälfte steht - ohne das Originallayout - kostenlos zur Verfügung:

https://books.openedition.org

Via
https://filosofiastoria.wordpress.com/2013/02/22/openedition-books-e-book-gratuiti-di-ambito-umanisitco/

Update: Ein unkritischer Werbebeitrag:
https://dhdhi.hypotheses.org/1553

Entscheidend ist, dass

- die Hälfte der (mit Subventionen) digitalisierten Bücher NICHT Open Access zur Verfügung steht

- kein Faksimile der Buchseiten sicheres Zitieren des Originals ermöglicht

- die Register keine Verlinkungen aufweisen

- nicht seitengenau referenziert werden kann (DOIs soll es künftig für Kapitel geben)

Ich lehne dieses Konzept ab.

 

twoday.net AGB

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