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Kodikologie

https://www.ebay.de/itm/CARTA-EXECUTORIA-DE-HIDALGUIA-PHILIPP-II-1581-ESPANOL-SPANISCH-MANUSKRIPT-AD-7-/200790824189?pt=Antiquarische_B%C3%BCcher&hash=item2ec010d4fd

Wer gut 52.000 EUR übrig hat, kann das prachtvoll illuminierte Stück sofort erwerben.


Ein Bruderschaftsbuch aus Hall in Tirol online in Philadelphia:

https://hdl.library.upenn.edu/1017/d/medren/4322056

#fnzhss

Höchst verwerflich ist es aus meiner Sicht, der Wissenschaft (nicht aber Google) wichtige Inhalte vorzuenthalten, weil man aus irgendwelchen Gründen einen Link nicht setzen möchte oder ihn schlicht und einfach vergisst. So verhält es sich bei den Beschreibungen der Handschriften des Stifts Admont auf manuscripta.at.

https://manuscripta.at

Seit jeher ärgert mich die Konstruktion der Bibliotheksliste mit Pop-up-Menüs. Sie ist denkbar benutzerunfreundlich, vor allem bei großen Institutionen wie der ÖNB Wien.

ADMONT ERSCHEINT IN DIESER LISTE NICHT!

Es gibt auch keine anderen Hinweis, etwa auf

https://www.ksbm.oeaw.ac.at/kataloge/

auf die Erfassung. Google findet aber sehr wohl Admonter Handschriften auf der Website. Es sind anscheinend alle Handschriften, manche offenkundig sehr provisorisch, wohl aufgrund des alten ungedruckten Katalogs von Wichner (dieser könnte zeitweilig sogar beim Internet Archive online gewesen sein) verzeichnet. Aber nicht alle sind via Google auffindbar.

Über Google fand ich aber Cod. 668

https://manuscripta.at/?ID=26474

Wie kommt man nun zu allen Beschreibungen, solange die Österreichische Akademie der Wissenschaften davon Abstand nimmt, den erlösenden Link bzw. die Handschriftenliste auf der Startseite einzubauen?

Man kann von

https://manuscripta.at/?ID=26786 (Cod. 1)

bis

https://manuscripta.at/?ID=26822 (Mappe Fragm. B) mittels der grünen Pfeile von vorne bis hinten durchblättern. Man muss bei dem Herumspielen an der URL aber beachten, dass die Nummern hin- und herspringen.

Cod. 100
https://manuscripta.at/?ID=25994
Cod. 500
https://manuscripta.at/?ID=26327
Cod. 971
https://manuscripta.at/?ID=27036
Mappe 1
https://manuscripta.at/?ID=26786

Vielleicht einfacher als die Überlegung, dass Cod. 600 ungefähr bei

ID=26327+100=26427 (= Cod. 615)

zu finden ist, ist die Suche mittels der Site-Suche von Google.

Cod. 19 wird von Google nicht gefunden, wohl aber Cod. 18:

https://www.google.de/search?q=site%3Amanuscripta.at+%22cod+18%22+%22admont+benediktinerstift%22

Von 18 kommt man mit einem Klick zu Cod. 19. (Bei Cod. 600 hat man jedoch auf Anhieb Glück.)

[NOCH EINFACHER: Die Signatur ins Suchfeld eingeben!]

Von den Handschriften führen ggf. Links zu Digitalisaten aus den "Datierten Handschriften".

Mitunter hat man in die Beschreibungen sogar Links eingebracht:

https://manuscripta.at/?ID=26889

Bei Cod. 668 und auch sonst vermisst man allerdings Links auf die wichtige Bibliographie zu den Admonter Handschriften:

https://www.ksbm.oeaw.ac.at/lit/l_1000.htm

Kurz: Wie manuscripta.at ist auch der Admont-Teil ein ständiges "work in progress", für das sich das Projekt nicht mehr schämen muss als für die anderen Auflistungen. Es ist ein Unding, dass er nur wenigen Eingeweihten bekannt sein dürfte.

Zu Cod. 668 fand ich eine kurze Notiz bei Haenel 1840:

https://books.google.de/books?id=Oe4UAAAAQAAJ&pg=PA438

Zusammen mit den Angaben von manuscripta.at

https://manuscripta.at/?ID=26474

ermöglichte sie, die Beschreibung aus einem CCCM-Band (41,1: Iohannis Beleth Summa de ecclesiasticis officiis, ed. Herbert Douteil)

https://books.google.de/books?id=em7YAAAAMAAJ&q=%22definitiones+communium%22

zu lokalisieren. Beschrieben wird offenkundig Admont 668 (Anfang 14. Jh.), Bl. 7rb-9v: Definitiones communium vocabulorum (unvollständig) mit dem Incipit (u/v immer normalisiert): "Affectus est conceptio pii amoris per fidem". Von Bl. 9v wird zitiert: "Lascivia est indecens motus dissoluti corporis et animi ex intemperantia carnis prodiens".

Die Lascivia-Definition gehört zu Definitionen von Tugenden und Lastern, wie sie leider verschiedene mittelalterliche Texte bieten.

Riccardo Quinto hat sich in der Festschrift Tombeur = "In principio erat verbum" 2005, S. 322-329 mit den "Diffinitiones morales" befasst, die eine Reihe von Handschriften überliefern. Ein gravierender Mangel seines Aufsatzes ist, dass er mit keinem Wort auf die Tatsache eingegangen ist, dass die Definitionen von Tugenden und Lastern im "Speculum virginum" des Peregrinus (alias Conradus) Hirsaugiensis überwiegend auch - teilweise verändert - in dem vom selben Autor stammenden Traktat "Liber de fructu carnis et spiritus" = "De fructibus ..." (Pseudo-Hugo von St. Victor) erscheinen. Die Diffinitiones morales sind Bloomfield Nr. 2449 (Humilias est ex intuitu proprie conditionis ...). Der Göttinger 8° Cod. Ms. theol. 5 Cim, Bl. 433r-435r (dass die Göttinger Bibliothek inzwischen die Formatangabe jetzt als verbindlich erachtet, nachdem man über Jahrzehnte Göttinger Handschriften ohne diese zitiert hat, ist unsinnig) wurde von Matthäus Bernards (Scholastik 28, 1953, S. 74 Anm. 54) fälschlich als Überlieferung des "Liber de fructu" beansprucht, obwohl sie in Wirklichkeit Bloomfield Nr. 2449 überliefert.

Zum Autor Peregrinus Hirsaugiensis vgl. meine Miszelle
https://ordensgeschichte.hypotheses.org/5502

Sowie meine weiteren Stellungnahmen:
https://ordensgeschichte.hypotheses.org/5570
https://archiv.twoday.net/stories/75229460/
https://archiv.twoday.net/stories/4534017/

Bei der von mir geplanten Überlieferungsübersicht der Werke des Peregrinus bereitet vor allem der Liber de fructu große Probleme.

Kann man bei Bloomfield Nr. 2449 Indizien dafür finden, dass der Text dem Speculum virginum näher steht als dem Liber, so verhält es sich bei der Lascivitas-Definition in Admont andersherum.

Der früher Hugo von Victor zugeschriebene Liber de fructu wird meistens nach Migne zitiert. Einen E-Text des hier einschlägigen cap. 10 bieten die Zürcher Mittellateiner. Im Netz fand ich folgende Digitalisate von Ausgaben:

Migne
https://books.google.de/books?id=o7fUAAAAMAAJ&&pg=RA1-PT406

Opera II, 1648
https://books.google.de/books?id=kwGunUFm8doC&pg=PA247

Ausgabe 1588
https://books.google.de/books?id=KtheVpVc0WYC&pg=RA1-PT150

Ausgabe 1526
https://books.google.de/books?id=SglTAAAAcAAJ&pg=PT364

Von den wenigen digitalisierten Handschriften des Liber zitiere ich nur die ehemals Wettinger (saec. XIII), wo man in Zeile 3 von Blatt 415v die Lascivia findet:

https://www.e-codices.unifr.ch/de/kba/WettF0011/415v/large

Jutta Seyfarth gibt in ihrer Edition des Speculum virginum von 1990 S. 88 (Buch 4, Zeile 116f.): "Lasciuia est indecens motus dissoluti in ioco anteueniens ex intemperantia carnali" [Seyfarth hat tatsächlich ioco].

Der Admonter Text stützt sich mit seiner Lascivia-Definition ersichtlich nicht auf das Speculum, sondern auf den Liber de fructu.

Unerfreulicherweise lösten sich, theologischem Plankton gleich, die auf Peregrinus (alias Conradus) Hirsaugiensis zurückgehenden Tugenden- und Lasterdefinitionen im Mittelalter von den beiden Ursprungstexten Speculum und Liber und machen Identifizierungen nur aufgrund des Incipits höchst schwierig.

Selbst ausgesprochene Stümper auf dem Gebiet der hochmittelalterlichen Theologiegeschichte wie ich können dank Google einigermaßen brauchbare Handschriften- und Quellenstudien durchführen. Google spricht sehr dafür, dass die Admonter Lascivia-Definition auf keine frühere Quelle als Peregrinus (Mitte 12. Jahrhundert) zurückgeht. Denn in Google Books sind inzwischen Massen alter und moderner Ausgaben vorhanden, mittels derer man Zitate nachverfolgen kann. Man sollte allerdings - einigermaßen signifikante - Textfragmente jeweils separat suchen.

Schauen wir uns

https://www.google.de/search?q=%22indecens+motus+dissoluti%22&&tbm=bks

an (die URL ist gekürzt, neben der Suchanfrage ist tbm=bks erforderlich, damit in Google Books gesucht wird). Neben der Admonter Handschriftenbeschreibung begegnet das Speculum virginum (in der zweisprachigen Ausgabe), Migne mit dem Liber sowie einige Bücher, die auf die Kompilation des manipulus florum zurückgehen.

Anders als der Manipulus florum aus dem frühen 14. Jahrhundert angab stammt das lascivia-Zitat nicht von Cassiodor, wie man der Internetedition von Nighman entnimmt:

https://web.wlu.ca/history/cnighman/MFfontes/ModestiaL.pdf

Die Suche mit einem Wort weniger

https://www.google.de/search?tbm=bks&q="motus+dissoluti"

bringt zusätzliche Belege des gleichen Zitats, da die OCR indecens verlesen hat (iudecens, indeceus). Weitere, die alle anscheinend auf den manipulus direkt oder indirekt zurückgehen, findet man mit der Phrasensuche:

"corporis ex intemperantia"

Bei Lasciuia/Lascivia erkennt Google die Namensformen nicht als identisch. Die theologiegeschichtliche Praxis, abweichend vom klassischen Sprachgebrauch v als u zu schreiben, erweist sich im Internetzeitalter nur als ärgerlich.

Mit der Suche nach

https://www.google.de/search?q="intemperantia+carnali"&tbm=bks

findet man den wichtigen Hinweis, dass die Lascivia-Definition auch im Speculum maius des Vincenz von Beauvais (saec. XIII) erscheint. Rasch ist man an der Stelle im Düsseldorfer Digitalisat des Reprints der Ausgabe von 1624:

https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/1355987

Die Formulierung "prodiens" trennt auch dieses Zitat vom Speculum virginum.

Natürlich müsste man den Admonter Text näher untersuchen. Aber bereits jetzt kann man aufgrund des Zitats der Lascivia-Definition in der CCMA-Handschriftenbeschreibung feststellen, dass er zu den vielen Texten gehört, die in der Filiation der von Peregrinus alias Conradus gebotenen Tugenden- und Lasterdefinitionen und zwar in der Fassung des Liber de fructu stehen.

#forschung

Von Bernd Konrad:

https://heraldica.hypotheses.org/tag/konrad-grunemberg

Abbildung aus einem Exemplar in Privatbesitz

#fnzhss

https://britishlibrary.typepad.co.uk/digitisedmanuscripts/2013/11/marginali-yeah-take-2-the-incomparable-luttrell-psalter.html


https://www.giessener-allgemeine.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Lich/Artikel,-Licher-Marienstiftsbibliothek-beherbergt-so-manchen-Schatz-_arid,461093_regid,1_puid,1_pageid,48.html

Zur Bibliothek:
https://www.marienstiftsbibliothek.de/

https://fabian.sub.uni-goettingen.de/?Evangelische_Marienstiftsgemeinde_(Lich)

Die Handschrift der UB Tübingen Mc 63 ist online:

https://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mc63

Aus meiner Rezension des Handschriftenkatalogs:

"Die Kenntnis der Bildungsgeschichte der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd wird übrigens auch bereichert durch den Nachweis von drei juristischen Gutachten in Mc 63, von denen eines den Tübinger Professor Johannes Vergenhans (Naukler) zum Urheber hat. Sie befassen sich mit der Steinhäuserschen Studienstiftung in Gmünd. Hier wäre ein Hinweis auf die Gmünder Stadtgeschichte S. 179 f. sicher sinnvoller gewesen als die Erwähnung des Friedrich Steinhauser von 1584. Die im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd befindlichen umfangreichen Prozeßakten des sogenannten Steinhäuser-Prozesses 1476/83 stellen einen noch zu hebenden Schatz zur Universitäts- und Bildungsgeschichte des 15. Jahrhunderts dar."
https://www.bsz-bw.de/SWBplus/linkliste/texte/2495847rez.html

Zur Familie Steinhäuser siehe
https://archiv.twoday.net/stories/498217919/


https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/heinrichskrone-balsam-fuer-die-fraenkische-seele-12555851.html

"Völlig unbeachtet blieb stets in der Diskussion um die Heinrichskrone, dass sich in einer für den Heinrichs- und Kunigundenaltar des Bamberger Doms gefertigten liturgischen Handschrift eine um 1340 entstandene Darstellung des mittelalterlichen Reliquiars mit der Heinrichskrone befindet. Heute in der Staatsbibliothek Bamberg unter der Signatur RB.Msc.169 aufbewahrt, konnte diese älteste Abbildung der Heinrichskrone im Verlaufe des gerade abgeschlossenen von der DFG geförderten Katalogisierungsprojektes der illuminierten Handschriften des dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts dieser Bibliothek entdeckt werden."

Via #HistBav-Gezwitscher (3)
https://histbav.hypotheses.org/750


https://www.biblissima-condorcet.fr/fr

Nichts von Belang.

Carl Gottlob Anton fand den von ihm 1776 edierten Text über die Bedeutung der acht Minnefarben wohl in einem Kopialbuch vor ("Sammlung gröstentheils öffentlicher Papiere und Urkunden des 15ten Jahrhunderts"). Außer dem Abdruck

https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10614671_00457.html

existiert nur eine Abschrift des 18. Jahrhunderts in seinem Nachlass in der Bibliothek der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften:

https://www.handschriftencensus.de/3794

Als Frucht des Wikipedia-Treffens in Görlitz

https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Oberlausitz/Dokumentation_OLB_2013

kann nun ein Digitalisat der Überlieferung aus dem Nachlass verlinkt werden:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bedeutung_der_acht_Farben_Bibl._der_OLGdW_Ms189.pdf

Sein textkritischer Wert bleibt zu prüfen, doch handelt es sich in keinem Fall um eine getreue Abschrift der Vorlage, da in dieser die Verszeilen nach Angabe von Anton nicht abgesetzt waren.

²VL-Artikel zum Text:

https://www.libreka.de/9783110072648/356

RSM:
https://www.libreka.de/9783484105041/178

Die Deutung von acht Farben als Minnefarben war nicht singulär, es existiert noch ein zweiter Text "Die Bedeutung der acht Farben (II)", der aus dem Beck'schen Hausbuch Klosterneuburg 747, Bl. 24v 1861 abgedruckt wurde:

https://archive.org/stream/anzeigerfurkunde08germ#page/n137/mode/2up

Da Karl Gottlob von Anton, Mitbegründer der Oberlausitzischen Gesellschaft, seit 1774 als Oberamtsadvokat in Görlitz lebte und zuvor nur sein Studium in seiner Vita registriert wird, wird man wohl davon ausgehen dürfen, dass er die Vorlage im Görlitzer Stadtarchiv fand. Gesichert ist das jedoch nicht.

GND
https://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118649671

#fnzhss


 

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