Neuerscheinung zum Bayerischen Archivtag Mai 2015:
Kommunalarchive - Häuser der Geschichte Quellenvielfalt und Aufgabenspektrum (Hrgg. von Dorit-Maria Krenn, Michael Stephan und Ulrich Wagner), ca. 608 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-87717-855-3, € 29,80
https://kommunalarchive-bayern.de/uploads/media/Flyer_HaeuserderGeschichte_web.pdf
Mit der Publikation
Kommunalarchive – Häuser der Geschichte
liegt endlich ein umfangreiches Handbuch vor, das das breite und in den letzten Jahren vielfach erweiterte Aufgabenspektrum sowie die Vielfalt der in diesen kulturellen Gedächtniseinrichtungen bereit gestellten historischen Quellen anschaulich erläutert.
Die 26 Autorinnen und Autoren sind fast durchweg erfahrene bayerische Kommunal- archivare, deren Beiträge von langjähriger archivischer Praxis geprägt sind.
Die Publikation zielt zum einen auf ein Fachpublikum von Historikern und Archivaren und kann bei der Aus- und Fortbildung gezielt eingesetzt werden; zum andern richtet sie sich auch an die verantwortlichen Träger der archi- vischen Einrichtungen in Politik und Verwaltung; schließlich gibt sie jedem an der Geschichte seines Ortes Interessierten einen informativen Einblick in die Welt der Kommunalarchive.
Inhalt
Rolf Kießling: Die Stadt in Bayern, Franken und Schwaben – vom Mittelalter bis zur Schwelle des modernen Staates
Hans-Joachim Hecker: Die bayerischen Gemeinden im 19. und 20. Jahrhundert
Johannes Laschinger: Mittelalterliche Urkunden als historische Quelle – Beispiele aus dem Stadtarchiv Amberg
Ulrich Wagner: Städtische Amtsbücher des späten Mittelalters als historische Quelle: Würzburg als Fallbeispiel
Christoph Engelhard: Reichsstädtische Akten
Stephanie Goethals: Ich schwöre [...], daß ich mir die Gemeinde-Einnahmen und Gefällen will angelegen seyn lassen [...]. Städtische Rechnungen als historische Quelle
Michael Cramer-Fürtig: Personenstands- und Meldeunterlagen in bayerischen Kommunalarchiven
Michael Diefenbacher: Briefe des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit als historische Quelle – eine Untersuchung an Beispielen aus dem Stadtarchiv Nürnberg
Anton Löffelmeier: Nichtamtliches Schriftgut in Kommunalarchiven: Nachlässe
Edith Kalbskopf: Nichtamtliches Schriftgut in Kommunalarchiven: Schriftgut der Wirtschaft und der Vereine
Reiner Kammerl: Historische Bibliotheksbestände in Stadtarchiven am Beispiel der Weißenburger „Ratsbibliothek“
Walter Gebhardt: Die Archivbibliothek – ein unbeachtetes Zwitterwesen. Erkundungen im Raum Nürnberg
Brigitte Huber: Experimentierfeld Chronik. Das „Jahrbuch der Landeshauptstadt München“
Elisabeth Angermair und Dorothea Rettig: Fotografien als Sammlungsgut in kommunalen Archiven – von der Illustration zum stadtgeschichtlichen Dokument
Horst Gehringer: Karten und Pläne in Kommunalarchiven
Dorit-Maria Krenn: Das Plakat im Wandel und im Archiv
Andreas Jakob: Münzen und Medaillen
Sebastian Schott: Dreidimensionales Archivgut – Realien, Modelle, Bürgermeisterketten, Gastgeschenke etc.
Hans-Joachim Hecker: Kommunales Archivrecht
Horst Gehringer: Akten, Vorgänge, Dokumente als Elemente des Informationsmanagements
Ingo Schwab: Bewertung in Kommunalarchiven – die Aufgabe der Archive
Walter Bauernfeind: Die digitale Revolution im Archiv – Einsatz von Datenbanken, Retrokonversion von Findmitteln, Digitalisierung von Beständen und modernes Records Management
Daniel Baumann: Langzeitarchivierung digitaler
Verwaltungsunterlagen
Wiltrud Fischer-Pache: Bestandserhaltung in bayerischen Kommunalarchiven – Herausforderungen und Handlungsbedarf
Andreas Jakob: Kommunaler Archivbau in Bayern
Maria Rita Sagstetter: Die kommunale Archivpflege in Bayern – Grundlagen, Konzeption, Praxis
Matthias Haupt: Herausforderungen der Benutzerbetreuung in kommunalen Archiven
Dorit-Maria Krenn: „Erlebnisort“ und „Bildungshort“: Öffentlichkeitsarbeit in Kommunalarchiven
Michael Stephan: Entwicklungen des kommunalen Archivwesens in Bayern
Kommunalarchive - Häuser der Geschichte Quellenvielfalt und Aufgabenspektrum (Hrgg. von Dorit-Maria Krenn, Michael Stephan und Ulrich Wagner), ca. 608 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-87717-855-3, € 29,80
https://kommunalarchive-bayern.de/uploads/media/Flyer_HaeuserderGeschichte_web.pdf
Mit der Publikation
Kommunalarchive – Häuser der Geschichte
liegt endlich ein umfangreiches Handbuch vor, das das breite und in den letzten Jahren vielfach erweiterte Aufgabenspektrum sowie die Vielfalt der in diesen kulturellen Gedächtniseinrichtungen bereit gestellten historischen Quellen anschaulich erläutert.
Die 26 Autorinnen und Autoren sind fast durchweg erfahrene bayerische Kommunal- archivare, deren Beiträge von langjähriger archivischer Praxis geprägt sind.
Die Publikation zielt zum einen auf ein Fachpublikum von Historikern und Archivaren und kann bei der Aus- und Fortbildung gezielt eingesetzt werden; zum andern richtet sie sich auch an die verantwortlichen Träger der archi- vischen Einrichtungen in Politik und Verwaltung; schließlich gibt sie jedem an der Geschichte seines Ortes Interessierten einen informativen Einblick in die Welt der Kommunalarchive.
Inhalt
Rolf Kießling: Die Stadt in Bayern, Franken und Schwaben – vom Mittelalter bis zur Schwelle des modernen Staates
Hans-Joachim Hecker: Die bayerischen Gemeinden im 19. und 20. Jahrhundert
Johannes Laschinger: Mittelalterliche Urkunden als historische Quelle – Beispiele aus dem Stadtarchiv Amberg
Ulrich Wagner: Städtische Amtsbücher des späten Mittelalters als historische Quelle: Würzburg als Fallbeispiel
Christoph Engelhard: Reichsstädtische Akten
Stephanie Goethals: Ich schwöre [...], daß ich mir die Gemeinde-Einnahmen und Gefällen will angelegen seyn lassen [...]. Städtische Rechnungen als historische Quelle
Michael Cramer-Fürtig: Personenstands- und Meldeunterlagen in bayerischen Kommunalarchiven
Michael Diefenbacher: Briefe des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit als historische Quelle – eine Untersuchung an Beispielen aus dem Stadtarchiv Nürnberg
Anton Löffelmeier: Nichtamtliches Schriftgut in Kommunalarchiven: Nachlässe
Edith Kalbskopf: Nichtamtliches Schriftgut in Kommunalarchiven: Schriftgut der Wirtschaft und der Vereine
Reiner Kammerl: Historische Bibliotheksbestände in Stadtarchiven am Beispiel der Weißenburger „Ratsbibliothek“
Walter Gebhardt: Die Archivbibliothek – ein unbeachtetes Zwitterwesen. Erkundungen im Raum Nürnberg
Brigitte Huber: Experimentierfeld Chronik. Das „Jahrbuch der Landeshauptstadt München“
Elisabeth Angermair und Dorothea Rettig: Fotografien als Sammlungsgut in kommunalen Archiven – von der Illustration zum stadtgeschichtlichen Dokument
Horst Gehringer: Karten und Pläne in Kommunalarchiven
Dorit-Maria Krenn: Das Plakat im Wandel und im Archiv
Andreas Jakob: Münzen und Medaillen
Sebastian Schott: Dreidimensionales Archivgut – Realien, Modelle, Bürgermeisterketten, Gastgeschenke etc.
Hans-Joachim Hecker: Kommunales Archivrecht
Horst Gehringer: Akten, Vorgänge, Dokumente als Elemente des Informationsmanagements
Ingo Schwab: Bewertung in Kommunalarchiven – die Aufgabe der Archive
Walter Bauernfeind: Die digitale Revolution im Archiv – Einsatz von Datenbanken, Retrokonversion von Findmitteln, Digitalisierung von Beständen und modernes Records Management
Daniel Baumann: Langzeitarchivierung digitaler
Verwaltungsunterlagen
Wiltrud Fischer-Pache: Bestandserhaltung in bayerischen Kommunalarchiven – Herausforderungen und Handlungsbedarf
Andreas Jakob: Kommunaler Archivbau in Bayern
Maria Rita Sagstetter: Die kommunale Archivpflege in Bayern – Grundlagen, Konzeption, Praxis
Matthias Haupt: Herausforderungen der Benutzerbetreuung in kommunalen Archiven
Dorit-Maria Krenn: „Erlebnisort“ und „Bildungshort“: Öffentlichkeitsarbeit in Kommunalarchiven
Michael Stephan: Entwicklungen des kommunalen Archivwesens in Bayern
Archivar123 - am Samstag, 9. Mai 2015, 17:55 - Rubrik: Kommunalarchive
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Im April dieses Jahres haben sich in der Landessportschule Frankfurt wieder zahlreiche Fachleute aus mehreren Landessportbünden und Fachverbänden getroffen, um nach einer Begrüßung durch Professor Dr. Zielinski als zuständigem Vizepräsidenten des Landessportbunds Hessen ihre Erfahrungen bei der Sicherung von Sportüberlieferungen länderübergreifend auszutauschen. Erstmals konnten die Tagungsteilnehmer bei ihren Überlegungen von konkreten Daten ausgehen, weil allen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage vorlagen, über die bereits in der letzten Magazinausgabe von „Sport in Hessen“ berichtet worden ist.
Die Auswertung der Fragebogen, die von 334 hessischen Sportvereinen ausgefüllt wurden, zeigte erwartungsgemäß, dass mehr als 80% dieser Vereine wichtige Unterlagen nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfristen in der Wohnung eines Vorstandsmitglieds oder in den eigenen Vereinsräumen aufbewahren. Nur in etwas mehr als 10% der Fälle sind diese Unterlagen aber auch für interessierte Außenstehende unter Beachtung der Schutzfristen zugänglich.
Dies bedeutet unter anderem, dass alle anderen Unterlagen in der Regel nicht für sportgeschichtliche Auswertungen zu nutzen sind. Außerdem ist es zweifelhaft, ob diese Unterlagen überhaupt archivgerecht aufbewahrt und damit auf Dauer erhalten werden. Der Empfehlung, bei der Archivierung grundsätzlich mit den jeweils zuständigen Kommunalarchiven zusammenzuarbeiten, folgten lediglich knapp 3% aller antwortenden Sportvereine. Allerdings wünschten sich andererseits etwa die Hälfte aller beteiligten Vereine auch zusätzliche Beratungsangebote.
Bei der Tagung zum überregionalen Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass die hessischen Erfahrungen nicht außergewöhnlich sind, denn in ihrem Bericht über den Aufbau des Muse-ums eines so renommierten Vereins wie des 1.FC Kaiserslautern (FCK) beschrieb Astrid Wegner als verantwortliche Kuratorin eine vergleichbare Situation. Ihre Ausgangsthese lautete daher: „Das kollektive Gedächtnis des Vereins war und ist zerstreut!“ Bis zum Jahr 2011 gab es kein Archiv und auch keine Sammlung, die seit Vereinsbeginn an einem Ort zusammengetragen und damit „natürlich“ gewachsen wäre.
Die Sammlungsstrategie lautete deshalb „Partizipation“ und führte mit einem „begehbaren“ Sammelaufruf zu einem ersten „Baustellenabschnitt“ unter dem Motto „Eure Geschichte – Unsere Geschichte“. Nach einem Jahr des Sammelns konnte dann mit der Konzeptionsentwicklung für die Dauerausstellung des Museums begonnen werden. Die leitende Zielvorstellung war es, ein begehbares Vereins-Familienalbum zu schaffen, das sich räumlich in mehrere Themenbereiche gliedert. Der größte abgeschlossene Bereich sollte Fritz Walter gewidmet sein.
Ein durchlaufender Zeitstrahl bildet dabei die Vereinsgeschichte des FCK ab, während sich ein parallel verlaufender Zeitstrahl mit der Fangeschichte beschäftigt. Zusätzlich gibt es Themenräume zu besonders wichtigen Ereignissen und Entwicklungen beim FCK. Auf den Außenwänden finden sich großformatige Ansichten von Fans auf FCK-rotem Grund, so dass der Besucher Fans aus unterschiedlichen Zeiten begegnen kann. Die genauere Beschreibung einzelner Bereiche aus der zukünftigen Dauerausstellung gab einen ersten Einblick in deren Inhalte und die geplante Gestaltung.
Im Vergleich hierzu erscheint die Ausgangslage von Miriam Grabarits (Darmstadt) und Dr. Alexander Priebe (Heppenheim) für ihre Forschungsarbeit zum Thema „Deutsches Akademisches Olympia 1924 in Marburg“ auf den ersten Blick geradezu komfortabel, weil sie eine äußerst differenzierte Marburger Archivlandschaft nutzen konnten. In ihrem mit verteilten Rollen gemeinsam vorgetragenen Referat erläuterten sie die sich daraus ergebenden Chancen für sportgeschichtliche Forschung.
Für ihre Arbeiten konnten Grabarits und Dr. Priebe Bestände aus dem Archiv der Universität Marburg, aus dem Stadtarchiv Marburg sowie aus den Archiven der Akademischen Turnverbindung (ATV) und des Akademischen Turnerbunds (ATB) heranziehen. Außerdem waren das Bildarchiv des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte („bildindex.de“), die Universitätsbibliothek Marburg („OPAC“) und das Institut für Sportwissenschaft von Bedeutung. Dazu kommt noch das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde („LAGIS“), welches ebenfalls seinen Sitz in Marburg hat.
Einen völlig anderen Zugang zur Problematik der Sportüberlieferungen hatte Annegret Neupert (Bundesarchiv Koblenz) für ihr einführendes Referat, mit dem sie die Bestände des Bundesarchivs unter dem Aspekt deren Bedeutung für die Sportgeschichte analysierte. Sie unterschied zunächst zwischen dem Archivgut zentraler staatlicher Stellen des Deutschen Bundes (1815 – 1866), des Deutschen Reiches (1867/71 – 1945), der Besatzungszonen (1945 – 1949), der Deutschen Demokratischen Republik (1949 – 1990) und der Bundesrepublik Deutschland (ab 1949).
Dazu kommen noch die ergänzenden Überlieferungen mit Unterlagen von Verbänden und Organisationen, die eine überregionale Bedeutung haben oder hatten, sowie aus zeitgeschichtlichen Sammlungen. Diese umfassen Druckschriften von Parteien, Verbänden und anderen bundesweit gesellschaftlich aktiven Gruppen. Außerdem verfügt das Bundesarchiv über 3.000 Nachlässe von bedeutenden historischen Persönlichkeiten und Personen der Zeitgeschichte (www.nachlassdatenbank.de).
Recherchen in den Schriftgutbeständen des Bundesarchivs sind unter Verwendung der Internetadresse „https://invenio.bundesarchiv.de“ möglich. Im Digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs kann unter Verwendung der Internetadresse „https://www.bild.bundesarchiv.de“ recherchiert werden. Für staatliches Archivgut gelten dabei die Sperrfristen des Bundesarchivgesetzes, während bei nichtstaatlichem Archivgut jeweils die vertraglich geregelten Benutzungsbedingungen zu berücksichtigen sind.
Die Ausführungen von Miriam Grabarits und Dr. Alexander Priebe zur „Marburger Archivlandschaft“ machten deutlich, dass sich im Umkehrschluss auch die an einer Sportüberlieferung interessierten Sportvereine zunächst jeweils ein Bild von der lokalen „Überlieferungslandschaft“ machen müssen, um Adressaten für eine mögliche Kooperation zu ermitteln. Hierbei könnten die Sportkreise unterstützend eine wichtige Funktion übernehmen, wenn es ihnen gelingt, interessierte Vereine und tragende Säulen der jeweiligen Überlieferungslandschaft zusammenzuführen.
Beim Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Tagungsteilnehmern wurde außerdem übereinstimmend festgestellt, dass trotz aller Bemühungen immer noch ganz erhebliche Defizite bei der Sicherung von Sportüberlieferungen bestehen. Offensichtlich haben zahlreiche Betroffene bis heute nicht verstanden, dass die einschlägigen Empfehlungen von Sporthistorikern keine „Forderungen“ darstellen, sondern als Hilfestellung gedacht sind. Sportvereine und Sportverbände, die heute keine „Spuren“ ihrer Tätigkeit hinterlassen, werden später auch keine Erwähnung im Rahmen der Sportgeschichte finden.
Abschließend betonten mehrere Tagungsteilnehmer die Vorteile einer Netzwerkarbeit, deren Voraussetzung regelmäßige Treffen der engagierten Fachleute aus Landessportbünden und Fachverbänden sind. Darüber hinaus wurde angeregt, sich schon im Vorfeld der nächsten Tagung über die inhaltlichen Schwerpunkte zu verständigen. Künftig spielt hier ganz sicher die zunehmende Digitalisierung eine wichtige Rolle. Schließlich sollte auch überlegt werden, welche technischen Lösungen es gibt, einen ständigen internet-gestützten Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, um die Zeit zwischen den Jahrestagungen zu überbrücken.
Peter Schermer
Die Auswertung der Fragebogen, die von 334 hessischen Sportvereinen ausgefüllt wurden, zeigte erwartungsgemäß, dass mehr als 80% dieser Vereine wichtige Unterlagen nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfristen in der Wohnung eines Vorstandsmitglieds oder in den eigenen Vereinsräumen aufbewahren. Nur in etwas mehr als 10% der Fälle sind diese Unterlagen aber auch für interessierte Außenstehende unter Beachtung der Schutzfristen zugänglich.
Dies bedeutet unter anderem, dass alle anderen Unterlagen in der Regel nicht für sportgeschichtliche Auswertungen zu nutzen sind. Außerdem ist es zweifelhaft, ob diese Unterlagen überhaupt archivgerecht aufbewahrt und damit auf Dauer erhalten werden. Der Empfehlung, bei der Archivierung grundsätzlich mit den jeweils zuständigen Kommunalarchiven zusammenzuarbeiten, folgten lediglich knapp 3% aller antwortenden Sportvereine. Allerdings wünschten sich andererseits etwa die Hälfte aller beteiligten Vereine auch zusätzliche Beratungsangebote.
Bei der Tagung zum überregionalen Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass die hessischen Erfahrungen nicht außergewöhnlich sind, denn in ihrem Bericht über den Aufbau des Muse-ums eines so renommierten Vereins wie des 1.FC Kaiserslautern (FCK) beschrieb Astrid Wegner als verantwortliche Kuratorin eine vergleichbare Situation. Ihre Ausgangsthese lautete daher: „Das kollektive Gedächtnis des Vereins war und ist zerstreut!“ Bis zum Jahr 2011 gab es kein Archiv und auch keine Sammlung, die seit Vereinsbeginn an einem Ort zusammengetragen und damit „natürlich“ gewachsen wäre.
Die Sammlungsstrategie lautete deshalb „Partizipation“ und führte mit einem „begehbaren“ Sammelaufruf zu einem ersten „Baustellenabschnitt“ unter dem Motto „Eure Geschichte – Unsere Geschichte“. Nach einem Jahr des Sammelns konnte dann mit der Konzeptionsentwicklung für die Dauerausstellung des Museums begonnen werden. Die leitende Zielvorstellung war es, ein begehbares Vereins-Familienalbum zu schaffen, das sich räumlich in mehrere Themenbereiche gliedert. Der größte abgeschlossene Bereich sollte Fritz Walter gewidmet sein.
Ein durchlaufender Zeitstrahl bildet dabei die Vereinsgeschichte des FCK ab, während sich ein parallel verlaufender Zeitstrahl mit der Fangeschichte beschäftigt. Zusätzlich gibt es Themenräume zu besonders wichtigen Ereignissen und Entwicklungen beim FCK. Auf den Außenwänden finden sich großformatige Ansichten von Fans auf FCK-rotem Grund, so dass der Besucher Fans aus unterschiedlichen Zeiten begegnen kann. Die genauere Beschreibung einzelner Bereiche aus der zukünftigen Dauerausstellung gab einen ersten Einblick in deren Inhalte und die geplante Gestaltung.
Im Vergleich hierzu erscheint die Ausgangslage von Miriam Grabarits (Darmstadt) und Dr. Alexander Priebe (Heppenheim) für ihre Forschungsarbeit zum Thema „Deutsches Akademisches Olympia 1924 in Marburg“ auf den ersten Blick geradezu komfortabel, weil sie eine äußerst differenzierte Marburger Archivlandschaft nutzen konnten. In ihrem mit verteilten Rollen gemeinsam vorgetragenen Referat erläuterten sie die sich daraus ergebenden Chancen für sportgeschichtliche Forschung.
Für ihre Arbeiten konnten Grabarits und Dr. Priebe Bestände aus dem Archiv der Universität Marburg, aus dem Stadtarchiv Marburg sowie aus den Archiven der Akademischen Turnverbindung (ATV) und des Akademischen Turnerbunds (ATB) heranziehen. Außerdem waren das Bildarchiv des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte („bildindex.de“), die Universitätsbibliothek Marburg („OPAC“) und das Institut für Sportwissenschaft von Bedeutung. Dazu kommt noch das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde („LAGIS“), welches ebenfalls seinen Sitz in Marburg hat.
Einen völlig anderen Zugang zur Problematik der Sportüberlieferungen hatte Annegret Neupert (Bundesarchiv Koblenz) für ihr einführendes Referat, mit dem sie die Bestände des Bundesarchivs unter dem Aspekt deren Bedeutung für die Sportgeschichte analysierte. Sie unterschied zunächst zwischen dem Archivgut zentraler staatlicher Stellen des Deutschen Bundes (1815 – 1866), des Deutschen Reiches (1867/71 – 1945), der Besatzungszonen (1945 – 1949), der Deutschen Demokratischen Republik (1949 – 1990) und der Bundesrepublik Deutschland (ab 1949).
Dazu kommen noch die ergänzenden Überlieferungen mit Unterlagen von Verbänden und Organisationen, die eine überregionale Bedeutung haben oder hatten, sowie aus zeitgeschichtlichen Sammlungen. Diese umfassen Druckschriften von Parteien, Verbänden und anderen bundesweit gesellschaftlich aktiven Gruppen. Außerdem verfügt das Bundesarchiv über 3.000 Nachlässe von bedeutenden historischen Persönlichkeiten und Personen der Zeitgeschichte (www.nachlassdatenbank.de).
Recherchen in den Schriftgutbeständen des Bundesarchivs sind unter Verwendung der Internetadresse „https://invenio.bundesarchiv.de“ möglich. Im Digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs kann unter Verwendung der Internetadresse „https://www.bild.bundesarchiv.de“ recherchiert werden. Für staatliches Archivgut gelten dabei die Sperrfristen des Bundesarchivgesetzes, während bei nichtstaatlichem Archivgut jeweils die vertraglich geregelten Benutzungsbedingungen zu berücksichtigen sind.
Die Ausführungen von Miriam Grabarits und Dr. Alexander Priebe zur „Marburger Archivlandschaft“ machten deutlich, dass sich im Umkehrschluss auch die an einer Sportüberlieferung interessierten Sportvereine zunächst jeweils ein Bild von der lokalen „Überlieferungslandschaft“ machen müssen, um Adressaten für eine mögliche Kooperation zu ermitteln. Hierbei könnten die Sportkreise unterstützend eine wichtige Funktion übernehmen, wenn es ihnen gelingt, interessierte Vereine und tragende Säulen der jeweiligen Überlieferungslandschaft zusammenzuführen.
Beim Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Tagungsteilnehmern wurde außerdem übereinstimmend festgestellt, dass trotz aller Bemühungen immer noch ganz erhebliche Defizite bei der Sicherung von Sportüberlieferungen bestehen. Offensichtlich haben zahlreiche Betroffene bis heute nicht verstanden, dass die einschlägigen Empfehlungen von Sporthistorikern keine „Forderungen“ darstellen, sondern als Hilfestellung gedacht sind. Sportvereine und Sportverbände, die heute keine „Spuren“ ihrer Tätigkeit hinterlassen, werden später auch keine Erwähnung im Rahmen der Sportgeschichte finden.
Abschließend betonten mehrere Tagungsteilnehmer die Vorteile einer Netzwerkarbeit, deren Voraussetzung regelmäßige Treffen der engagierten Fachleute aus Landessportbünden und Fachverbänden sind. Darüber hinaus wurde angeregt, sich schon im Vorfeld der nächsten Tagung über die inhaltlichen Schwerpunkte zu verständigen. Künftig spielt hier ganz sicher die zunehmende Digitalisierung eine wichtige Rolle. Schließlich sollte auch überlegt werden, welche technischen Lösungen es gibt, einen ständigen internet-gestützten Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, um die Zeit zwischen den Jahrestagungen zu überbrücken.
Peter Schermer
Peter Schermer - am Freitag, 8. Mai 2015, 19:05 - Rubrik: Sportarchive
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KlausGraf - am Donnerstag, 7. Mai 2015, 15:30 - Rubrik: Kommunalarchive
"die in Zusammenarbeit mit Professor Andreas Lehnardt entstandene Publikation über hebräische Fragmente in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz ist jetzt online zugänglich über https://eprints.rclis.org/. Wir sind zuversichtlich, dass dies das Interesse an der Printversion nicht schmälern wird. Sie ist weiterhin über die Bibliothek bestellbar und steht für Tauschanfragen bereit.
Schönen Gruß aus Mainz von Annelen Ottermann.
https://eprints.rclis.org/25043/ "
Die richtige Entscheidung!
Schönen Gruß aus Mainz von Annelen Ottermann.
https://eprints.rclis.org/25043/ "
Die richtige Entscheidung!
KlausGraf - am Donnerstag, 7. Mai 2015, 15:26 - Rubrik: Kodikologie
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Schwäbisch Gmünd. "Freitag, 8. Mai 2015, 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr, Rathaus - Großer Sitzungssaal
Von der Vormärz-Presse zum Internet - mit Open Access ins digitale Zeitalter
Vortrag von Dr. Klaus Graf (Aachen)
Trotz Zensur und obrigkeitlicher Unterdrückung bedeutete die Tagespresse für die Bürgerinnen und Bürger des deutschen Vormärz die Verheißung politischer Partizipation, sie eröffnete ein Forum für Debatten. Der Schritt des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd, die jüngste Veröffentlichung (von Gerd Noetzel über die Vormärz-Presse) erstmals als Online-Publikation unter freier Lizenz ("Open Access") zu publizieren, soll zum Anlass genommen werden, mit "digitaler Brille" auf die historischen Presseerzeugnisse zurückzublicken und zugleich - in die Zukunft gewandt - die Chancen von Open Access auch für die lokal- und regionalgeschichtlichen Publikationen darzulegen.
gleichzeitig: Vorstellung der Veröffentlichung des Stadtarchivs Nr. 13
Gerd Noetzel, Obrigkeit und Bürger, politische Kräfte und Armutsprobleme in Gmünd, „Fabrikort“ und Oberamtsstadt im Königreich Württemberg. Aus der Lokalpresse im Vormärz bis nach 1848, Schwäbisch Gmünd 2015
(www.schwaebisch-gmuend.de/stadtarchiv/veroeffentlichungen)
Bitte geben Sie im Stadtarchiv Bescheid, mit wie vielen Personen Sie teilnehmen (stadtarchiv@schwaebisch-gmuend.de; Tel.: 07171/603-4150)."
Siehe auch
https://archiv.twoday.net/stories/1022396282/

Von der Vormärz-Presse zum Internet - mit Open Access ins digitale Zeitalter
Vortrag von Dr. Klaus Graf (Aachen)
Trotz Zensur und obrigkeitlicher Unterdrückung bedeutete die Tagespresse für die Bürgerinnen und Bürger des deutschen Vormärz die Verheißung politischer Partizipation, sie eröffnete ein Forum für Debatten. Der Schritt des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd, die jüngste Veröffentlichung (von Gerd Noetzel über die Vormärz-Presse) erstmals als Online-Publikation unter freier Lizenz ("Open Access") zu publizieren, soll zum Anlass genommen werden, mit "digitaler Brille" auf die historischen Presseerzeugnisse zurückzublicken und zugleich - in die Zukunft gewandt - die Chancen von Open Access auch für die lokal- und regionalgeschichtlichen Publikationen darzulegen.
gleichzeitig: Vorstellung der Veröffentlichung des Stadtarchivs Nr. 13
Gerd Noetzel, Obrigkeit und Bürger, politische Kräfte und Armutsprobleme in Gmünd, „Fabrikort“ und Oberamtsstadt im Königreich Württemberg. Aus der Lokalpresse im Vormärz bis nach 1848, Schwäbisch Gmünd 2015
(www.schwaebisch-gmuend.de/stadtarchiv/veroeffentlichungen)
Bitte geben Sie im Stadtarchiv Bescheid, mit wie vielen Personen Sie teilnehmen (stadtarchiv@schwaebisch-gmuend.de; Tel.: 07171/603-4150)."
Siehe auch
https://archiv.twoday.net/stories/1022396282/
KlausGraf - am Mittwoch, 6. Mai 2015, 21:28 - Rubrik: Open Access
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Mareike König unterrichtet:
https://blog.univie.ac.at/science-2-0-in-der-lehre-von-blogs-twitterinterviews-und-piratenpads/
https://blog.univie.ac.at/science-2-0-in-der-lehre-von-blogs-twitterinterviews-und-piratenpads/
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https://francofil.hypotheses.org/3302
Schön wäre es, könnte man auch nur eines der Digitalisate aufrufen, was aber pünktlich zum Mittwochstipp nicht funktioniert.
Schön wäre es, könnte man auch nur eines der Digitalisate aufrufen, was aber pünktlich zum Mittwochstipp nicht funktioniert.
KlausGraf - am Mittwoch, 6. Mai 2015, 20:20 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Frei zugängliche Artikel listet auf
https://zkbw.blogspot.de/2015/05/bitonline-bibliothek-information.html
https://zkbw.blogspot.de/2015/05/bitonline-bibliothek-information.html
KlausGraf - am Mittwoch, 6. Mai 2015, 17:39 - Rubrik: Bibliothekswesen
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https://blogs.getty.edu/iris/getty-union-list-of-artist-names-ulan-linked-open-data/
"The Union List of Artist Names (ULAN)® is a resource containing more than 650,000 names and biographical information for current and historical artists, architects, patrons, workshops, firms, museums, and other people and groups associated with the creation and history of art, architecture, and other works of cultural heritage. "
"The Union List of Artist Names (ULAN)® is a resource containing more than 650,000 names and biographical information for current and historical artists, architects, patrons, workshops, firms, museums, and other people and groups associated with the creation and history of art, architecture, and other works of cultural heritage. "
KlausGraf - am Mittwoch, 6. Mai 2015, 15:30 - Rubrik: English Corner
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Links zur Debatte:
https://kulturimweb.net/2015/05/06/newsletter-6-mai-2015/
https://www.tanjapraske.de/2015/04/12/kunstvermittlung-schuldig-pro-banalisierung-der-kunst-lesetipp/
https://kulturimweb.net/2015/05/06/newsletter-6-mai-2015/
https://www.tanjapraske.de/2015/04/12/kunstvermittlung-schuldig-pro-banalisierung-der-kunst-lesetipp/
KlausGraf - am Mittwoch, 6. Mai 2015, 15:27 - Rubrik: Museumswesen
https://dara.aragon.es/
Eine Kooperation zahlreicher spanischer Archive und anderer Institutionen. Die Auflösung könnte etwas besser sein, sollte aber in den meisten Fällen zur Lektüre genügen. Djvu-Plugin erforderlich.
Via
https://redhistoria.com/biblioteca-digital-dara-documentos-medievales-aragoneses-de-ramiro-i-a-fernando-ii/#.VUoTP_ntmZ0

Eine Kooperation zahlreicher spanischer Archive und anderer Institutionen. Die Auflösung könnte etwas besser sein, sollte aber in den meisten Fällen zur Lektüre genügen. Djvu-Plugin erforderlich.
Via
https://redhistoria.com/biblioteca-digital-dara-documentos-medievales-aragoneses-de-ramiro-i-a-fernando-ii/#.VUoTP_ntmZ0

KlausGraf - am Mittwoch, 6. Mai 2015, 15:20 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Deutliche Worte findet Kevin Smith:
https://blogs.library.duke.edu/scholcomm/2015/05/04/stepping-back-from-sharing/#comment-212085
Auch Harnad ist wenig angetan:
https://openaccess.eprints.org/index.php?/archives/1150-Elsevier-updates-its-article-sharing-policies,-perspectives-and-services.html
Nancy Sims:
https://blog.lib.umn.edu/copyrightlibn/2015/05/get-it-in-writing-elsevier-policy-changes.html
Zu erinnern ist in Sachen grüner Open Access:
Er ist OA von Verlegers Gnaden. Die Verlage können in Sachen Open Access jederzeit zurückrudern.
Er hat ein Formatproblem und ist daher für viele Geisteswissenschaftler unattraktiv, da ein seitengenaues exaktes Zitieren nicht möglich ist.
Er hat ein Zeitproblem, da die Embargos die aktuellen Informationsbedürfnisse nicht befriedigen.
***
Elseviers Sündenregister HIER
https://archiv.twoday.net/search?q=elsevier
Update:
https://archiv.twoday.net/stories/1022435579/

https://blogs.library.duke.edu/scholcomm/2015/05/04/stepping-back-from-sharing/#comment-212085
Auch Harnad ist wenig angetan:
https://openaccess.eprints.org/index.php?/archives/1150-Elsevier-updates-its-article-sharing-policies,-perspectives-and-services.html
Nancy Sims:
https://blog.lib.umn.edu/copyrightlibn/2015/05/get-it-in-writing-elsevier-policy-changes.html
Zu erinnern ist in Sachen grüner Open Access:
Er ist OA von Verlegers Gnaden. Die Verlage können in Sachen Open Access jederzeit zurückrudern.
Er hat ein Formatproblem und ist daher für viele Geisteswissenschaftler unattraktiv, da ein seitengenaues exaktes Zitieren nicht möglich ist.
Er hat ein Zeitproblem, da die Embargos die aktuellen Informationsbedürfnisse nicht befriedigen.
***
Elseviers Sündenregister HIER
https://archiv.twoday.net/search?q=elsevier
Update:
https://archiv.twoday.net/stories/1022435579/

KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 22:57 - Rubrik: Open Access
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KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 18:02 - Rubrik: Internationale Aspekte
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KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 18:01 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 17:57 - Rubrik: Kodikologie
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OLG Köln bestätigt Verbot der Nutzung von Kohl-Zitaten. Umfang des Verbots geht über das der Vorinstanz hinaus und umfasst alle streitgegenständlichen Zitate.
https://www.urheberrecht.org/news/5411/
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/helmut-kohl-siegt-erneut-vor-gericht-gegen-ghostwriter-heribert-schwan-a-1032105.html
https://www.urheberrecht.org/news/5411/
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/helmut-kohl-siegt-erneut-vor-gericht-gegen-ghostwriter-heribert-schwan-a-1032105.html
KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 17:51 - Rubrik: Archivrecht
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https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.kultur-publikumshit-200-000-besucherin-bei-gauguin.edeb3fc0-f3fa-4bf0-bbbf-374eb29201e8.html
Siehe auch
https://archiv.twoday.net/search?q=gauguin
Transparenzhinweis:
https://archiv.twoday.net/stories/1022400445/

Siehe auch
https://archiv.twoday.net/search?q=gauguin
Transparenzhinweis:
https://archiv.twoday.net/stories/1022400445/

KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 16:42 - Rubrik: Museumswesen
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KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 16:40 - Rubrik: Erschließung
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"Das Verwaltungsinformationszentrum (VIZ) des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf wird in Zukunft mit der Wikimedia Deutschland kooperieren. Geplant ist der freie digitale Zugriff auf ausgewählte historische Werke aus den beiden Magistratsbibliotheken des Bezirks. Begonnen wird mit fünf Charlottenburger Handschriften aus dem 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, dem Einwohnerverzeichnis 1711-1790, der Charlottenburger Stadtchronik und zwei Bänden der Tagebücher des Oberprediger Johann Gottfried Christian Dressel. Erste Dateien sind einzusehen unter Historische Bücher im Volltext auf “www.viz.charlottenburg-wilmersdorf.de (Historische Bücher im Volltext auf https://www.viz.charlottenburg-wilmersdorf.de ). "
https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/aktuelles/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung.296947.php
Die Präsentation auf Commons ist stümperhaft. Seit Jahren kann das Projekt Wikisource besser mit mehrseitigen Digitalisaten umgehen. Es ist noch nicht einmal eine Navigation eingebaut.
https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/aktuelles/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung.296947.php
Die Präsentation auf Commons ist stümperhaft. Seit Jahren kann das Projekt Wikisource besser mit mehrseitigen Digitalisaten umgehen. Es ist noch nicht einmal eine Navigation eingebaut.
KlausGraf - am Dienstag, 5. Mai 2015, 00:04 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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https://www.ksta.de/kultur/kulturgutschutz-gruetters-will-illegalen-kulturgueter-handel-eindaemmen,15189520,30614602.html
„Wir denken natürlich auch darüber nach, die Museumssammlungen kollektiv unter Schutz zu stellen“, sagte die Ministerin. Dann müssten die Länder nicht mehr für jedes Stück einzeln Eintragungen vornehmen.
„Wir denken natürlich auch darüber nach, die Museumssammlungen kollektiv unter Schutz zu stellen“, sagte die Ministerin. Dann müssten die Länder nicht mehr für jedes Stück einzeln Eintragungen vornehmen.
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KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 23:23 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 22:48 - Rubrik: Kodikologie
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Wenn man bereit ist, an der URL herumzufummeln, kann man Scans aus einigen sonst nicht zugänglichen Innsbrucker Handschriftenkatalogen einsehen. Die Kopfzeile weist oft noch falsche Signaturen auf.
Katalog 4 ab S. 50
https://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=INN4&ID=7582
Katalog 1 ab S. 50
https://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=INN1&ID=7582
Als Parameter funktionieren INN1 bis INN6.
Katalog 4 ab S. 50
https://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=INN4&ID=7582
Katalog 1 ab S. 50
https://manuscripta.at/_scripts/php/cat2pdf.php?cat=INN1&ID=7582
Als Parameter funktionieren INN1 bis INN6.
KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 21:33 - Rubrik: Kodikologie
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https://openn.library.upenn.edu/
"OPenn contains complete sets of high-resolution archival images of cultural heritage material from the collections of its contributing institutions, along with machine-readable descriptive and technical metadata. All materials on OPenn are in the public domain or released under Creative Commons licenses as Free Cultural Works."
Two collections:
Lawrence J. Schoenberg Manuscripts
Penn Manuscripts
Update:
"The Penn Libraries and the Schoenberg Institute for Manuscript Studies (SIMS) are thrilled to announce the launch of OPenn: Primary Resources Available to Everyone (https://openn.library.upenn.edu), a new website that makes digitized cultural heritage material freely available and accessible to the public. OPenn is a major step in the Libraries’ strategic initiative to embrace open data, with all images and metadata on this site available as free cultural works to be freely studied, applied, copied, or modified by anyone, for any purpose. OPenn launches with the entire corpus of manuscripts donated to the Penn Libraries in 2011 by SIMS founder Lawrence J. Schoenberg and his wife Barbara Brizdle Schoenberg. The Schoenberg Collection features manuscripts from all over the world, with a focus on science, technology, engineering and mathematics. To interest the public in the visual splendor of materials on OPenn we have uploaded some images from the Schoenberg Collection onto Flickr at https://tinyurl.com/mm84j7s, with links in the records to OPenn.
More datasets, including manuscripts from the University of Pennsylvania’s own holdings and items from other institutions, will be added to the site in the near future, so stay tuned. Historic diaries from a variety of institutions belonging to the Philadelphia Area Consortium of Special Collections Libraries (PACSCL) are next in line for inclusion on OPenn. Many of these documents are unknown while others are celebrated, such as the Union League’s Tanner manuscript: a firsthand account of the events surrounding the assassination of Abraham Lincoln.
Images of the manuscripts are currently available on OPenn at full resolution, with derivatives also provided for easy reuse on the web. Downloading, whether several select images or the entire dataset, is easily accomplished by following instructions or recipes posted in the Technical Read Me on OPenn. The website is designed to be machine-readable, but easy for individuals to use, too.
Dot Porter of SIMS has already used the dataset to create e-books from the images and metadata on OPenn. You can download the e-books in the free and open epub format at Penn Libraries’ Scholarly Commons. She has also used the Internet Archive BookReader, an open source online page-turning book reader, to generate online versions of each manuscript. An example using LJS 225, Litterarum simulationis liber, can be seen at: https://dorpdev.library.upenn.edu/BookReaders/ljs225/#page/4/mode/2up . You can search and browse manuscripts in OPenn (along with digitized manuscripts from The Digital Walters) here: https://viewshare.org/views/leoba/openn-and-digital-walters/.
These are just a few ways the data can be manipulated. We hope you are inspired to reuse OPenn data and to share your project with the world. If you have any questions or comments, send us an email at openn@pobox.upenn.edu. "
"OPenn contains complete sets of high-resolution archival images of cultural heritage material from the collections of its contributing institutions, along with machine-readable descriptive and technical metadata. All materials on OPenn are in the public domain or released under Creative Commons licenses as Free Cultural Works."
Two collections:
Lawrence J. Schoenberg Manuscripts
Penn Manuscripts
Update:
"The Penn Libraries and the Schoenberg Institute for Manuscript Studies (SIMS) are thrilled to announce the launch of OPenn: Primary Resources Available to Everyone (https://openn.library.upenn.edu), a new website that makes digitized cultural heritage material freely available and accessible to the public. OPenn is a major step in the Libraries’ strategic initiative to embrace open data, with all images and metadata on this site available as free cultural works to be freely studied, applied, copied, or modified by anyone, for any purpose. OPenn launches with the entire corpus of manuscripts donated to the Penn Libraries in 2011 by SIMS founder Lawrence J. Schoenberg and his wife Barbara Brizdle Schoenberg. The Schoenberg Collection features manuscripts from all over the world, with a focus on science, technology, engineering and mathematics. To interest the public in the visual splendor of materials on OPenn we have uploaded some images from the Schoenberg Collection onto Flickr at https://tinyurl.com/mm84j7s, with links in the records to OPenn.
More datasets, including manuscripts from the University of Pennsylvania’s own holdings and items from other institutions, will be added to the site in the near future, so stay tuned. Historic diaries from a variety of institutions belonging to the Philadelphia Area Consortium of Special Collections Libraries (PACSCL) are next in line for inclusion on OPenn. Many of these documents are unknown while others are celebrated, such as the Union League’s Tanner manuscript: a firsthand account of the events surrounding the assassination of Abraham Lincoln.
Images of the manuscripts are currently available on OPenn at full resolution, with derivatives also provided for easy reuse on the web. Downloading, whether several select images or the entire dataset, is easily accomplished by following instructions or recipes posted in the Technical Read Me on OPenn. The website is designed to be machine-readable, but easy for individuals to use, too.
Dot Porter of SIMS has already used the dataset to create e-books from the images and metadata on OPenn. You can download the e-books in the free and open epub format at Penn Libraries’ Scholarly Commons. She has also used the Internet Archive BookReader, an open source online page-turning book reader, to generate online versions of each manuscript. An example using LJS 225, Litterarum simulationis liber, can be seen at: https://dorpdev.library.upenn.edu/BookReaders/ljs225/#page/4/mode/2up . You can search and browse manuscripts in OPenn (along with digitized manuscripts from The Digital Walters) here: https://viewshare.org/views/leoba/openn-and-digital-walters/.
These are just a few ways the data can be manipulated. We hope you are inspired to reuse OPenn data and to share your project with the world. If you have any questions or comments, send us an email at openn@pobox.upenn.edu. "
KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 19:05 - Rubrik: Kodikologie
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Die italienische Polizei gibt sich überzeugt, dass von den etwa 20.000 kostbaren alten Büchern im Besitz des Berlusconi-Vertrauten, der wegen seiner Mafia-Verbindungen im Gefängnis sitzt, viele gestohlen wurden. Nur vergleichsweise wenige erhielt der Politiker von Massimo De Caro, dem Plünderer der Girolamini-Bibliothek, geschenkt.
https://www.rarebookhub.com/articles/1828
Siehe schon
https://www.nytimes.com/2013/12/23/books/book-theft-in-italy-with-a-hint-of-politics.html
https://archiv.twoday.net/search?q=girolamini
https://www.rarebookhub.com/articles/1828
Siehe schon
https://www.nytimes.com/2013/12/23/books/book-theft-in-italy-with-a-hint-of-politics.html
https://archiv.twoday.net/search?q=girolamini
Bei meinem Quiz
https://archiv.twoday.net/stories/1022418041/
wäre die richtige Auflösung HathiTrust gewesen.
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt/search?id=mdp.39015029270199;view=image;seq=3;q1=2831;start=1;sz=10;page=search;orient=0
liefert die korrekte Seitenzahl 68.
Anzahl der Beiträge in Archivalia, die HathiTrust erwähnen: 187
https://archiv.twoday.net/search?q=hathitrust
https://archiv.twoday.net/stories/1022418041/
wäre die richtige Auflösung HathiTrust gewesen.
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt/search?id=mdp.39015029270199;view=image;seq=3;q1=2831;start=1;sz=10;page=search;orient=0
liefert die korrekte Seitenzahl 68.
Anzahl der Beiträge in Archivalia, die HathiTrust erwähnen: 187
https://archiv.twoday.net/search?q=hathitrust
KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 18:23 - Rubrik: Unterhaltung
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Eine Masterarbeit von Hermann Hambrusch (nicht eingesehen):
https://othes.univie.ac.at/35379/
Kreuzenstein wurde im 19. Jahrhundert "als romantische „Museumsburg“ konzipiert".
© Bwag/Commons https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
https://othes.univie.ac.at/35379/
Kreuzenstein wurde im 19. Jahrhundert "als romantische „Museumsburg“ konzipiert".
KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 18:11 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
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Neu erschienen ist der von Felix Heinzer und Hans-Peter Schmit herausgegebene Band "Codex und Geltung". Es gibt noch kein Inhaltsverzeichnis im Netz.
[jetzt schon:
https://www.harrassowitz-verlag.de/dzo/artikel/201/001/1015_201.pdf?t=1430745176 ]
https://www.hab.de/de/home/veroeffentlichungen/reihen/wolfenbuetteler-mittelalter-studien.html
Die S. 15-28 belegt mein Aufsatz "Codexmythen und Codexphantasien". Preprint:
https://archiv.twoday.net/stories/326528152/

[jetzt schon:
https://www.harrassowitz-verlag.de/dzo/artikel/201/001/1015_201.pdf?t=1430745176 ]
https://www.hab.de/de/home/veroeffentlichungen/reihen/wolfenbuetteler-mittelalter-studien.html
Die S. 15-28 belegt mein Aufsatz "Codexmythen und Codexphantasien". Preprint:
https://archiv.twoday.net/stories/326528152/

KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 13:01 - Rubrik: Hilfswissenschaften
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https://www.mdr.de/nachrichten/goethe-biografica-weimar100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html
Zu sehen gibt es natürlich noch nichts. Für einen Bruchteil der vorgesehenen 25 Mio. könnten BürgerwissenschaftlerInnen wesentlich bessere Ergebnisse erzielen.
https://de.wikisource.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe
Zu sehen gibt es natürlich noch nichts. Für einen Bruchteil der vorgesehenen 25 Mio. könnten BürgerwissenschaftlerInnen wesentlich bessere Ergebnisse erzielen.
https://de.wikisource.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe
KlausGraf - am Montag, 4. Mai 2015, 12:47 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
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Die 2010 eingereichte Tübinger Dissertation (bei dem zu früh verewigten Sönke Lorenz)
Stefanie Albus-Kötz. Von Krautgärten, Äckern, Gülten und Hühnern. Studien zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Prämonstratenserstifts Adelberg im Mittelalter. (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 73). Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2014. XIV, 318 S.. € 39. ISBN 978-3-7995-5273-8
Inhaltsverzeichnis: https://d-nb.info/1049212894/04
Textprobe bis S. 9:
https://www.thorbecke.de/pdf/978-3-7995-5273-8.pdf?osCsid=083607d24dc6e5f084329e520b794e3c
hat bisher, soweit mir bekannt, nur wohlwollende Aufnahme gefunden. Klaus Wollenberg, der den Stifter Volknand von Staufen fälschlich als welfischen Gefolgsmann bezeichnet, lobte das Werk in den “Sehepunkten”.
https://www.sehepunkte.de/2015/02/26271.html
Positiv äußerte sich auch Wilfried Setzler in der Schwäbischen Heimat 2015/1, S. 122f. Mein eigenes Urteil über die Doktorarbeit der Herrenberger Stadtarchivarin ist wesentlich weniger günstig. In meiner Rezension für das “Renaissance Quarterly” (in Druckvorbereitung, für sprachliche Unterstützung sei Erik Midelfort gedankt) komme ich zu dem Schluss:
“Most theses do not, of course, present inspiring or innovative scholarship. But this book provides far too much description and too little interpretation or in-depth analysis. [...] Wolfgang Runschke examined the manorial system of Lorch abbey, a Benedictine monastery near Adelberg, in his Tübingen dissertation (2007), also supervised by Lorenz (and available online at https://hdl.handle.net/10900/46772 ) . The comparision between this two dissertations with very similar topics shows that Ruschke has definitively done the better research while Albus-Kötz seems to have pursued only the low hanging fruits.”
Selbstverständlich ist es hier nicht möglich, jede Seite oder auch nur eines der Kapitel gründlich nachzuprüfen. Aber bei der Arbeit mit dem viel zu deskriptiven und immer wieder zu oberflächlichen Buch sind mir zu viele Monita aufgefallen, um diese unter den Tisch fallen zu lassen. Nach meiner Überzeugung wäre es in den meisten Fällen zumutbar und geboten gewesen, gründlicher zu recherchieren. Der Arbeitstitel dieses Beitrags “Von Krautgärten, einem schwäbischen Prämonstratenserstift und Faulheit” erscheint mir von daher nicht zu scharf.
S. III
Der sich flott gebende Titel suggeriert eine alltagsgeschichtliche Ausrichtung der Arbeit, die keineswegs gegeben ist. Sie ist alles andere als lebendig geschrieben und überzeugt sprachlich nicht immer. Vorgestellt wird der Grundbesitz Adelbergs, also die Besitzgeschichte anhand der Urkunden und Urbare. Eine Rechnungsüberlieferung fehlt, desgleichen vergleichbare wirtschaftsgeschichtliche Quellen. Die angekündigte “Wirtschaftsgeschichte” fällt also im wesentlichen mit der Besitzgeschichte zusammen. Die Verfasserin sieht selbst, “dass aufgrund der bruchstückhaften Überlieferung der Lagerbücher, des Fehlens theoretischer Texte zur Organisation der Grundherrschaft und des Verlusts der Rechnungen sich kein auch nur annähernd vollständiges Bild von der Wirtschaftsweise des Prämonstratenserstifts Adelberg ergibt” (S. 94). Wieso ausgerechnet die Krautgärten in den Titel aufgenommen wurden (ich finde sie bei Adelberg S. 112 und Göppingen S. 150), weiß ich nicht. Besonders typisch erscheinen sie mir nicht.
S. 6
Das Prämonstratenserstift Adelberg wurde 1178 von dem staufischen Ministerialien Volknand von Staufen gegründet, der Gründungskonvent kam aus Roggenburg. Bei einer 2014 gedruckten Arbeit darf durchaus erwartet werden, einen einschlägigen, an prominenter Stelle publizierten Aufsatz von 2009 zu berücksichtigen, der sich zentral mit der Adelberger Gründungsgeschichte befasst: Hubert Koufen: Die Anfänge des schwäbischen Prämonstratenserstifts Adelberg. In: Analecta Praemonstratensia 85 (2009), S. 9-30. Dieser bringt leider wenig Neues:
https://archiv.twoday.net/stories/843565382/
S. 7
Es geht nicht an, das Herrscherdiplom Barbarossas von 1181 (DF I 811), das den Stifter “Folkenandus ministerialis noster de Stouphen” nennt, nur nach WUB und den Urkundenregesten von Karl Otto Müller 1949 (= URA) zu zitieren. Ebenfalls anzugeben sind die Diplomata-Ausgabe und die Regesta Imperii.
https://www.mgh.de/dmgh/diplomata/resolving/D_F_I_811
https://www.regesta-imperii.de/id/1181-05-25_1_0_4_2_4_19_2598
https://www.wubonline.de/?wub=650 (mit Link zum Digitalisat der Urkunde)
Zwar erwähnt die Autorin die abwegige These Walter Zieglers, Volknand sei ein Angehöriger der Hochadelsfamilie der Toggenburger gewesen, erfreulicherweise nur in einer Fußnote (S. 7 Anm. 69), sie hätte aber nicht darauf verzichten dürfen, die grundlegenden Ausführungen von Hans-Martin Maurer: Der Hohenstaufen (1977), S. 36-42 zu Volknand als Burgmann auf dem Hohenstaufen anzuführen.
S. 9 Anm. 86
Nicht nur hier ist die Reihenfolge der Zitate befremdlich: Erst der alte Druck von Besold, dann das WUB, dem die heute nicht mehr auffindbare Ausfertigung in der Universitätsbibliothek München vorlag.
https://www.wubonline.de/?wub=652
S. 11
Zur Inkluse Gertrudis:
https://archiv.twoday.net/stories/843565382/
S. 12
“1410 scheint es in Adelberg zu einer Rückbesinnung auf die Gründung und die staufische Tradition gekommen zu sein”. Das ist sprachlich missglückt formuliert, denn was anderes als eine solche Rückbesinnung bedeutet die angeführte Urkunde?
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-496736
S. 12f.
Am 11. Januar 1441 wurde in Schussenried der Propst Ruprecht Götteler zum ersten Adelberger Abt geweiht. Er war ein Bauernsohn aus Zell am Neckar, wie sich aus den Belegen S. 232 ergibt. Sein Onkel Ruf war zeitweilig Schultheiß in Zell und Adelberger Hofmeister in Esslingen gewesen. Ein Ruflin Götteler wurde 1373 als Adelberger Leibeigener an den Pfarrer von Esslingen verkauft.
In einem “Geschichtlichen Überblick” erwartet man mehr als Fakten zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte, nämlich unter anderem Aussagen zur sozialen Zusammensetzung des Konvents, wie sie die Autorin ganz knapp (und wenig überzeugend) im Württembergischen Klosterbuch (2003) versucht hat:
https://www.kloester-bw.de/?nr=58
Etwas ausführlicher sind die Angaben in ihrem Artikel Adelberg (Beispielartikel für ein Stiftskirchen-Handbuch):
https://web.archive.org/web/20031014193225/https://www.uni-tuebingen.de/IfGL/projekte/stift/Beispiel.htm
Dabei hätte sie in ihrem Buch nur den Befund des eigenen Registers S. 301, wo alle erwähnten Konventualen zusammengestellt sind, zusammenfassen müssen. Für den Frauenkonvent hatte schon Joseph Zeller 1916 resümiert.
Internet Archive
Zur Herkunft Abt Diepold Liehrs (die Familie ist aber unter Lieher/Lyher bekannt), der aus Nürtingen stammte, aus der württembergischen Führungsschicht vgl. S. 22 Anm. 159 mit Hinweis auf Dieter Stievermann: Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg (1986), S. 226 (dort: Lyher). Leider ohne Angabe eines Belegs nenne Hummel 1468 als Todesjahr Liehrs. Hätte die Autorin einen Blick in das ihr wohlvertraute Werk des Martin Crusius geworfen, dann hätte sie den Nachweis rasch gefunden.
https://books.google.de/books?id=AEZPAAAAcAAJ&pg=PA34 (deutsche Übersetzung)
Quelle war wohl eine Angabe David Wollebers, der 1591 bereits das Sterbejahr 1468 hat. Digitalisat der Chorographia:
https://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mh6-1/0514
Angesichts der sonstigen Fehler Wollebers bei der Liste der Vorsteher halte ich dieses Todesjahr nicht für glaubwürdig. Die Autorin hat den Abschnitt über Adelberg in diesem Werk und vergleichbaren historiographischen Handschriften der frühen Neuzeit ignoriert. Zu diesen Handschriften zählt übrigens auch BLB Karlsruhe Cod. Güntersthal 11, aus dem ich 1984 das S. 51 erwähnte Regest eines Mandats Friedrichs II. zugunsten Kloster Adelbergs an die Schultheißen von Esslingen und Gmünd 1220 veröffentlichte.
https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/93962
https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/6625/
Ebenfalls ein Bauernsohn war Leonhard Dürr, denn er kam aus Zell unter Aichelberg (S. 28). Man nimmt wohl mit Recht an, dass er der gleichen Familie entstammte wie sein Vorgänger Berthold Dürr.
Schon für das 14. Jahrhundert gibt es keine Anhaltspunkte, dass der Niederadel im Konvent eine besondere Rolle spielte (wie dies im Kloster Lorch ohne Zweifel der Fall war). Propst Johannes Ruch gehörte wohl der Schwäbisch Gmünder Familie Ruch an. Zu ihr:
https://web.archive.org/web/20070609170231/https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/ruch.htm
S. 14
Schon von Anfang an lebten innerhalb der - bis heute eindrucksvoll erhaltenen - Klosterbefestigung Prämonstratenserinnen. 1476 wurde der Frauenkonvent nach Lauffen am Neckar verlegt, blieb aber unter der Aufsicht des Abts von Adelberg. Bruno Krings hat die auf Joseph Zeller zurückgehende Bezeichnung Adelbergs als Doppelkloster abgelehnt und möchte hinsichtlich des Frauenkonvents von einem Annexkloster sprechen. In Anbetracht der von der Autorin zusammengetragenen Belege (S. 15f.) für die wirtschaftliche Unselbstständigkeit der Frauengemeinschaft, die offenbar nur in kleinem Umfang eigenen Besitz besaß, erscheint das übertrieben.
S. 17
Das bemerkenswerte Historienbild zum Auszug der Nonnen hätte erwähnt werden müssen. Siehe
https://archiv.twoday.net/stories/1022386903/
Stefan Benz: Frauenklöster Mitteleuropas (2014), S. 396 macht auf eine Zeichnung des Bilds in WLB Stuttgart Cod. hist. 2° 308 Bl. 6-7 aufmerksam. Eine Farbabbildung enthält der Kirchenführer “Kloster Adelberg” von Walter Ziegler/Richard Vollmer (1985), S. 13 (mit Bildnachweis WLB).
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Adelberg_nonnenauszug.jpg
S. 19
Bei der Reform des Prämonstratenserinnenstifts Lauffen am 6. Januar 1478 durch Abt Berthold Dürr waren angeblich die württembergischen Räter “Dr. Werner Praußer und Johannes Praußer”, beide Dominikaner, anwesend (ebenso S. 15 Anm. 128). Von einem Dr. Werner Praußer ist nichts bekannt; übernommen ist hier offenkundig ein Fehler Joachim Fischers: “Dr. Werner und Bruder Johannes Praußer, beide Dominikaner zu Stuttgart” (ZWLG 1972, S. 230f.). Hätte die Autorin weniger schlampig gearbeitet, hätte ihr bei Dieter Stievermann: Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg (1986), S. 286 auffallen müssen, dass der Dr. Werner der dort aus der gleichen Überlieferung zitierten Klosterordnung der Stuttgarter Stiftsprediger Dr. Werner Wick war und kein Bruder des Lesemeisters Prauser.
S. 22 Anm. 65
Gern wüsste man, was es mit dem lateinischen Vers auf Abt Leonhard im Lagerbuch Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 102/1 Bd. 4 auf sich hat.
S. 23
Bei der Besprechung der liturgischen Drucke, die Berthold Dürr veranlasste, hat sich in Fußnote 174 ein Fehler bei den GW-Nummern eingeschlichen. Es muss GW 5231f. (statt 5230f.) heißen.
https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW05231.htm
https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW05232.htm
Das in Straßburg bei Johannes Prüß gedruckte Missale ist zu früh angesetzt, es wird heute um 1510 datiert.
https://gateway-bayern.de/VD16+M+5647 (mit Link zum Digitalisat)
Wenig fachkundig wird S. 41 Anm. 287 und 290 das Leningrader-Brevier-Exemplar, aus dem Heribert Hummel handschriftliche Eintragungen mitteilte, nur mit seiner GW-Nummer 5231 zitiert. Ausgabe und Druckexemplar werden so durcheinandergeworfen.
S. 25
Das Gedicht auf den Ordensgründer Norbert von Xanten in BSB München Clm 15330, Bl. 106v-107r edierte Norbert Backmund in: Analecta Praemonstratensia 43 (1967), S. 316f.
Der in UB Tübingen Mh 544, Bl. 11r-14v überlieferte Text ist entgegen den Aussagen der Autorin alles andere als die Wiedergabe eines historischen Werks von Berthold Dürr über die Königin Irene. Es handelt sich vielmehr um einen Text David Wollebers, den Martin Crusius am 4. November 1588 erhielt. Zitat: “Berchtoldus Dirr ein abbt deß closters Adelberg hat under andern seinen hünderlasnen schrifften vor hundert jaren verzeichnet, daß im jar alls man schrieb nach Christi unsers angeliebten herren und seligmachers geburt, gezelt tausent einhundert, sibentzig und zway, daß durchleuchtigst fräwlin Irena oder Maria Graeca, von keyser Isaacj zu Constantinopel gemahel sol geboren worden sein”. Eine so frühe staufergeschichtliche Aufzeichnung begegnet erheblichen Bedenken, ich möchte an eine Quellenfiktion Wollebers denken.
[Bemerkenswert ist, dass das persönliche Siegel des Adelberger Abts Leonhard Dürr 1504 - HStAS A 469 U 541 - neben der Abtsdarstellung nicht das Familienwappen, sondern die drei staufischen Löwen zeigt, vgl. 450 Jahre Reformation Schorndorf (1987), S. 87. Nachtrag 2015]
S. 26 Zu dem Notar Georg Wernlin, der die Lagerbücher der stiftischen Zeit zusammenstellte, hätte die Herkunft aus Esslingen genannt werden müssen, wie dies Franz Moegle-Hofacker in seiner Einführung zur Verzeichnung der Adelberger Lagerbücher tat:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-6429&a=fb
Zu dieser Person gibt es etwas Sekundärliteratur, die natürlich nicht angegeben wird.
https://gameo.org/index.php?title=Wernlin,_J%C3%B6rg_%28d._ca._1559%29 (das angebliche Heidelberger Studium 1483 ist jedenfalls mit der Matrikel nicht zu belegen)
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.32044014576896;seq=58 (US)
S. 26 Anm. 188 Der Autor, der über Casselius schrieb, hieß Hannemann, nicht Hanemann! Ebenso hieß der Autor, der über das Visitationsrecht ein Dokument von 1518 publizierte, Giefel und nicht Giesel.
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dioezarchivschwab1887/0095
S. 28
Zum Abtswechsel 1501 werden im Abschnitt zu den Lagerbüchern S. 73f. Anm. 523 Belege angeführt, die eindeutig hierher gehören. Es gibt wie üblich keine Querverweise.
Die bemerkenswerte Gerichts- und Polizeiordnung Abt Leonhard Dürrs von 1502 ist in der Ausgabe von Besold (nach der die Autorin zitiert) online:
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10006399_00167.html
S. 32 Anm. 226
Nicht genannt wird der Abdruck der Urfehde des Jhelin Müller 1527 durch Besold:
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10006399_00191.html
Die Adelberger Ereignisse im Bauernkrieg waren Thema eines historischen Romans, auf den Erwin Kohler in seinem (von Albus-Kötz nicht zitierten) Beitrag zur Geschichte Kloster Adelbergs in den Blättern des Schwäbischen Albvereins 1936 hinwies.
https://schwaben-kultur.de/cgi-bin/getpix.pl?obj=000000142/00020608&typ=image
Bruno Schönfelder: Kain. Eine Erzählung aus dem großen Bauernkrieg. Stuttgart: Strecker und Schröder 1920 ist in der WLB Stuttgart nicht vorhanden, befindet sich aber in meinem Besitz. Verflochten wird die Geschichte Adelbergs in der Bauernkriegszeit mit dem fiktiven Lebensweg eines Lambert Eggensberger, der beim Sturm des Klosters Adelberg seinen eigenen Bruder Gottfried, der dort Chorherr ist, erschlägt und später dafür sühnt.
Als Autor dürfte anzunehmen sein Bruno Schönfelder (1869-1940):
https://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=135949858
S. 36
Zur Beziehung Leonhard Dürrs zu dem Tübinger Humanisten Heinrich Bebel sind die im Internet Archive vorhandenen Reste des Freiburger Bebel-Projekts von Dieter Mertens einschlägig.
Biogramm:
https://web.archive.org/web/20070616145618/https://www.histsem.uni-freiburg.de/heinrich-bebel/test/biogramm.php?nr=160
Der Widmungsbrief der “Historia horarum canonicarum” Bebels (Augsburg 1512) an Dürr:
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10629344_00008.html
Artikel von Volker Honemann:
https://books.google.de/books?id=Ne_x6FF3P3UC&pg=PA36
Ein zweiter Widmungsbrief Bebels an Dürr, datiert vom 6. März 1513. In ihm erinnert sich Bebel daran, wie Dürr ihm seine Bibliothek zum Stöbern überließ und er darin erstmals einem Werk von Poggio begegnete.
https://www.uni-mannheim.de/mateo/itali/poggio1/jpg/s032b.html
Vgl. dazu Hans Rudolf Velten in der Daphnis 2004, S. 732:
https://books.google.de/books?id=lcox1-qjDEEC&pg=PA732
Irreführend heißt es S. 37, der Nachlass Zeller überliefere einen Text Bebels für ein Epitaph Dürrs. Offenkundig hat Zeller wie alle anderen, die sich damit befassten, es aus Hauptstaatsarchiv Stuttgart J 1 Nr. 135, Bl. 162r abgeschrieben. Es wurde offenbar noch zu Lebzeiten Dürrs und Bebels verfasst und gilt dem Bebel-Projekt als echt.
https://web.archive.org/web/20070616145618/https://www.histsem.uni-freiburg.de/heinrich-bebel/test/regest.php?nr=8
Zu zitieren gewesen wäre die Edition von Drös im Göppinger Inschriftenband DI 41 Nr. 239:
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0238-di041h012k0023903
S. 50
Wiederholt wird die Urkunde König Philipps über zwei Salzpfannen in Schwäbisch Hall herangezogen, aber nur hier wird die umstrittene Datierung problematisiert. An den anderen Stellen gibt es keinen Rückverweis. Unbekannt geblieben ist der Autorin der maßgebliche Aufsatz von Walter Ziegler: Der Wechsel im Kanzleramt unter Philipp von Schwaben 1202. In: Archiv für Diplomatik 53 (2007), S. 205-212, der überzeugend darlegen konnte, dass die Urkunde auf den 4. März 1202 zu datieren ist.
Anders als die Autorin war Ziegler in der Lage, die Haller Lokalliteratur zur Kenntnis zu nehmen, wenn er schreibt: “Das in der Reformation aufgehobene Prämonstratenserstift Adelberg besaß 1306 in Schwäbisch Hall vier Salzpfannen. Den 1598 noch aus 3 1/2 Pfannen bestehenden einstigen Stiftsbesitz vertauschte Herzog Friedrich I. von Württemberg an die Herren Moser von Filseck” (S. 205). Diese Angaben fehlen im Artikel Hall S. 154. Rätselhaft ist, wieso S. 91 zu lesen ist, dass die Salzpfannen in Hall nur in der Urkunde König Philipps Erwähnung finden.
S. 59
Die Wirtschaftskrise in der Mitte des 14. Jahrhunderts hätte in den allgemeinen geschichtlichen Überblick gehört; sie erscheint ohne Rückverweis auch in der Zusammenfassung S. 270. Für den württembergischen Pfleger werden nur die beiden Urkunden URA Nr. 186f. angeführt, Heinrich von Lichtenstein erscheint als solcher aber noch in weiteren Urkunden außerhalb des Adelberger Bestands, die der Autorin durchaus bekannt sind.
1352 Januar 13
https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/1077419 Mehring: Stift Lorch
1352 Januar 13
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?num=43&u=1&seq=6&view=image&size=100&id=njp.32101063969404 (US), UB Stuttgart
[Internet Archive]
1352 August 17
https://archive.org/stream/urkundenbuchder00pfafgoog#page/n555/mode/2up Esslinger UB
S. 80
Anschaulich formulierte die OAB Schorndorf: “Das Klosteroberamt Adelberg zerfiel in die Viertel oder Unterämter Hundsholz, Kaisersbach, Steinenberg, Zell-Altbach. Zur Zeit der Reformation zählte es, theilweise gemischt mit anderen Herrschaften, 10 Dörfer, 19 Weiler, 37 Höfe und 22 Mühlen mit etwa 3500 Einw. Außerdem war| das Kloster auch in anderen Orten begütert, so daß sich damals deren Zahl im Ganzen auf 114 belief.”
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:OberamtSchorndorf0161.jpg
Solche Additionen sind die Sache der Autorin nicht. Sie hat noch nicht einmal die Anzahl der Höfe, Lehengüter und Selden in den vier Klostervierteln nach einer Aufstellung von 1527 zusammengezählt (Hundsholz 184, Steinenberg 184, Zell und Altbach 109, Schlat, Holzheim und Eschenbach 87): 565 Güter. Insgesamt nahm das Stift damals 633 Pfund Heller im Jahr ein, wozu noch 825 Scheffel Getreide kamen (278 Dinkel, 547 Hafer). Vergeblich wünscht man sich eine Aufgliederung des Ortskatalogs nach der Bedeutung des einzelnen Besitzes. Mit den dort ausgebreiteten Daten wird nicht gearbeitet, sie fließen auch nicht in eine noch so grobe Schätzung des Gesamtbesitzes ein. Es ist also damit zu rechnen, dass die bündige Formulierung der OAB Schorndorf auch weiterhin zitiert wird, da Albus-Kötz es nicht vermocht hat, sie durch eine verbesserte Angabe zu ersetzen.
Offen bleibt auch die Frage, wie sich die finanzielle Leistungskraft Adelbergs im Vergleich zu den anderen württembergischen Klöstern bzw. den anderen Prämonstratenserstiften darstellte. Die Zusammenfassung sagt dazu nichts, obwohl schon Karl Otto Müller eine wichtige Quellenaussage dazu veröffentlicht hatte. Bei einer Veranlagung 1525 “stand Adelberg mit 1200 Gulden an vierter Stelle nach Bebenhausen, Hirsau und Maulbronn” (URA S. VII).
Gern hätte man auch ein paar Sätze über das bis 1807 bestehende Klosteramt, die Rolle der evangelischen Äbte als Prälaten der landständischen Verfassung und die bis zum Dreißigjährigen Krieg in Adelberg bestehende Klosterschule (berühmtester Schüler: Johannes Kepler) gelesen. Aber einer solchen Abrundung verweigert sich die Autorin.
S. 86
Unverständlich ist, wieso bei dem Abschnitt über die Stadthöfe des Stifts kein Querverweis auf die Artikel im Ortskatalog erfolgt. Da das Buch kein Sachregister hat, wären Querverweise wichtig, aber es gibt sie so gut wie nie. Überflüssige Doppelungen von Nachweisen hätten durch Querverweise vermieden werden können.
S. 90
Unzulänglich ist der Abschnitt über die “Güter”, der nur eine gute Druckseite lang ist. Hier hätte intensiver mit den fleißig in den Ortsartikeln erhobenen Daten aus den Lagerbüchern gearbeitet werden müssen. Dass die Autorin zu den “Sölden” (richtiger: Selden) die grundlegende Arbeit von Hermann Grees nicht kennt, spricht für sich.
Hier und auch im folgenden, ebenfalls zu kurzen Abschnitt “Abgaben” (S. 91f.) hat die Autorin nicht verstanden, dass es ihre Pflicht gewesen wäre, die Einzelangaben aus den Ortsartikeln zusammenzufassen und nachzuweisen. “Die Mühlen in Adelberger Besitz sind in den jeweiligen Ortsartikeln behandelt” (S. 91 Anm. 629). Aber in welchen? “In einigen Orten” musste Landgarbe/Landacht geleistet werden (S. 92) - aber in welchen? Auf die Idee, die zitierte Arbeit von Plieninger über die Adelberger Mühlen auszuwerten, ist die Autorin nicht gekommen.
Zusammenfassendes über die Rolle des Weinbaus (siehe etwa S. 118, 214) erfährt man nicht. Auch bleiben die Belege zur Fischerei (siehe unten zu S. 144) im resümierenden Teil unerörtert, Werden bei den einzelnen Orten ausführlichere Angaben als sonst zu einzelnen Leistungen an das Stift mitgeteilt (beispielsweise S. 189 über die Dienste in Oberberken), so müssen diese - in Ermangelung eines Sachregisters (oder einer Volltextsuche) - in den zusammenfassenden Ausführungen nachgewiesen werden.
S. 112-236
Der alphabetische Katalog des Adelberger Besitzes in 204 Orten ist das Kernstück des Buchs. Er hätte erheblich gestrafft werden können, da die von der Autorin paraphrasierten Urkundenregesten ja inzwischen bequem im Online-Findmittel des Landesarchivs Baden-Württemberg einsehbar sind. Wem also nützt eine solche, für die weitere Darstellung kaum ausgewertete Zusammenstellung, die - unsagbar öde - jeweils erst die Urkunden zusammenfasst und dann die Lagerbüchereinträge? Relevante Sekundärliteratur ist kaum herangezogen worden; ärgerlicherweise begnügt sich die Autorin meist mit Anführung der Kompilation “Das Land Baden-Württemberg” (LBW). Ebensowenig hat sie Veranlassung gesehen, andere Archivbestände als die Adelberger im Hauptstaatsarchiv Stuttgart zu sichten. Das ist aber weit von dem entfernt, was man von einer ordentlichen Dissertation erwarten darf.
S. 114
Die Autorin geht davon aus, dass jedem sofort klar sein müsse, um welchen der drei Orte namens Zell (unter Aichelberg, bei Börtlingen, am Neckar), die für die Adelberger Grundherrschaft alle wichtig waren, es sich bei einer Erwähnung handelt und verzichtet daher immer wieder auf einen präzisierenden Zusatz. So z.B. S. 264f., wo der nicht ortskundige Leser annehmen könnte, dass nach Erwähnung von Zell unter Aichelberg das unmittelbar folgende Zell bei Altbach dasselbe wäre. Dass Verwechslungen nahe liegen, beweist die Autorin mit ihrer früheren fehlerhaften Zuordnung von Abt Götteler zu Zell unter Aichelberg: “Die Äbte Götteler sowie Berthold und Leonhard Dürr waren aus Zell unter Aichelberg” (in dem oben aus dem Internet Archive angeführten Beispielartikel).
S. 126 Birkenweißbuch
Am 23. September 1404 verkaufte der Propst Heinrich von Adelberg eine jährliche Gült von 12 Pfund Heller aus Gütern zu Hinter- und Vorderweißbuch (Hinterweißbuch ist Birkenweißbuch), in den Birken und in Necklinsberg (S. 185) an Seefried von Zillenhardt, der damit ein Seelgerät stiftete. Die Quelle des Regests Württembergische Archivinventare 22 (1952), S. 1 (Göppingen II, Stadtarchiv Göppingen) kann man wohl nicht als entlegen bezeichnen. Vgl. auch Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Rems-Murr-Kreises (1993), S. 389f.
S. 130
Einzuschieben ist Bönnigheim, denn am 11. November 1463 verkauften Abt Berthold und der Konvent von Adelberg dem Bönnigheimer Bürger Hans Mercker ihren Weingarten um 34 Pfund Heller. Das Siegel war 1913 fast ganz erhalten, Württembergische Archivinventare 4 (1913), S. 20 Nr. 11 (Stadtarchiv Bönnigheim).
S. 135 +Cunenweiler
Zumindest bei den Wüstungen hätte Albus-Kötz nicht darauf verzichten dürfen, die Ortsnamenbücher von Reichardt (die übrigens Ruschke in seiner Arbeit über Lorch selbstverständlich heranzog) zu zitieren. Cunenweiler erscheint bei Reichardt als “Konwiler” (Rems-Murr-Kreis wie oben S. 192f.).
S. 142 Esslingen
Zum Adelberger Freihof vgl. Ursula Kümmel in: Zwischen Himmel und Erde (2009), S. 307-310. Zur Hauskapelle, die Albus-Kötz S. 265 natürlich ohne Rückverweis behandelt, konnte man seit 1994 dem Aufsatz von Poppa entnehmen, dass sie einen Marienaltar aufwies.
S. 144 Faurndau
Der Verkauf der Ahelfinger Hälfte an Adelberg 1421 wird nur nach LBW Bd. 3, S. 324 zitiert. Sie wird erwähnt in der OAB Göppingen S. 192.
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:OAG%C3%B6ppingen_192.png
Heranzuziehen gewesen wäre die gute Ortsgeschichte von Karl Kirschner/Walter Ziegler: Faurndau 875-1975 (1975), S. 36. Die in einem der im zweiten Weltkrieg zerstörten Adelberger Kopialbücher abgeschriebene Urkunde vom 7. Februar 1421 ist nur in einem knappen handschriftlichen Regest (Ziegler S. 41 Anm. 74 zitiert: “HStA Y 23 A 469 Nr. 131, Register 1, fol. 14 und 1. Büschel; HStA altes Repertorium A 469 S. 76") erhalten und wurde in den URA übergangen - nicht die einzige Lücke!
Der Erwerb von Fischrechten von Jörg von Zillenhardt 1486 und 1487 (URA Nr. 484, 487) wird von Albus-Kötz nicht erwähnt. Grundeln und Pfellen (=Elritzen) werden schon 1487 erwähnt. Es liegt nahe, diese Abgabe mit der Versorgung des Stifts mit frischen Fischen in Verbindung zu bringen, aber auf diesen Gedanken kommt die Autorin nicht. Natürlich fehlt auch ein Querverweis auf die Fischdienste in Großeislingen (S. 152), die ebenfalls Grundeln und Pfellen betrafen. In Niederwälden gab es einen See des Stifts, der im Bauernkrieg leergefischt wurde (S. 31, 187).
S. 147 Gebrech
Es dürfte ziemlich klar sein, dass 1346 an den Dekan von Esslingen verkaufte Gült in “Gebrech” sich auf Breech bei Börtlingen und nicht auf Brech bei Pfahlbronn bezog. So auch Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Kreises Göppingen (1989), S. 49.
S. 149 Schwäbisch Gmünd
Mehr zum Adelberger Besitz erfährt man in meinem Beitrag in den Gmünder Studien 4 (1993), S. 19
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2011/1506
S. 152 Gruibingen
Mehrfach nimmt die Autorin Bezug auf den Verkauf Ursberger Güter 1533 (siehe Register). Hier mit dem Hinweis: “Eine Urkunde sowohl über den Kauf als auch über den Verkauf hat sich im Adelberger Urkundenbestand nicht erhalten”. Wenn die Güter sofort an Württemberg weitergereicht wurden, ist es durchaus plausibel, dass die Urkunden mitwanderten. Sie finden sich genau an der Stelle, wo sie archivisch zu vermuten sind: im Bestand Göppingen Weltlich.
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1168726
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1168727
Am 7. Januar 1533 kaufte und verkaufte Adelberg die Ursberger Güter. Statt LBW hätte mindestens die ausführlichere OAB Göppingen zitiert werden können, wenn man schon zu faul war, die archivalische Überlieferung zu ermitteln.
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:OAG%C3%B6ppingen_213.png
S. 238 Anm. 1640 gibt es eine etwas ausführlichere Fußnote über den Verkauf, die sich auf eine Studie von Bossert beruft. Wieso wird ein- und derselbe Vorgang an verschiedenen Stellen mit unterschiedlichen Nachweisen angeführt? Vgl. zum Verkauf auch Helmut Flachenecker in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 22 (2003), S. 22 mit Hinweis auf Ausführungen Georg Kreuzers über Ursberg in der Festschrift Pankraz Fried 2001.
S. 156 Heilbronn
Zur Datierung der in Anm. 1079 genannten Urkunde von 1234 äußerte sich ausführlich die Fußnote 352 auf S. 52f., ohne dass darauf zurückverwiesen wird.
S. 175 Kirchheim unter Teck
Zum Schaden der Sache nicht zitiert wird Rolf Götz in: Kirchheim unter Teck (2006), S. 222f.
S. 184 Nassach
Die Rechte weiß nicht, was die Linke tut. Aus LBW hat die Autorin, dass es schon um 1400 in Nassach eine (Adelberger) Glashütte gab, die laut Lagerbuch von 1496 von Leonhard Schnepperlin bewirtschaftet wurde. S. 91 sagt sie aber, die Glashütte sei erst durch einen Tausch 1504 in den Besitz des Stifts gekommen (URA Nr. 541, nicht erwähnt auf S. 184!). Hätte sie bei dem Zitat aus dem Lagerbuch S. 91 das Datum hinzugesetzt, wäre ihr aufgefallen, dass es widersprüchlich ist, für 1496 eine Adelberger Glashütte nachzuweisen, die aber erst 1504 an Adelberg überging! Ohne Not sind die Angaben zur Nassacher Glashütte ohne Querverweis auf zwei Stellen verteilt, ohne dass ein gravierender Widerspruch auffiel.
Zu den Nassacher Glashütten:
https://wiki-de.genealogy.net/Alte_Glash%C3%BCtten_in_W%C3%BCrttemberg
Zur archäologischen Untersuchung einer Glashütte in Uhingen-Nassach gibt es reiche Sekundärliteratur, siehe
https://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/LABI/LABI.asp?K3=6&T3=Uhingen-Nassach
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2012/2118 (zu den Keramikfunden)
die von der Autorin einfach nicht zur Kenntnis genommen wird. Für die Ortsgeschichten gilt, dass sicherlich viele nicht notwendigerweise zitiert werden müssen, da sie keinen wissenschaftlichen Nährwert besitzen, aber die wertvollen Heimatbücher hätte man innerhalb weniger Tage anhand des guten Bestands im Institut für geschichtliche Landeskunde in Tübingen (wo die Autorin promovierte) und anhand des Freihandbestands im Lesesaal der WLB Stuttgart herausfiltern können. Wenn die eine oder andere Arbeit dann übersehen wird, sollte man davon kein Aufhebens machen. Aber Albus-Kötz verzichtet nahezu konsequent darauf, einschlägige Literatur zu bibliographieren.
S. 213 Tennhof
Zur Eigenwirtschaft Adelbergs gibt eine von Albus-Kötz nicht berücksichtigte Urkunde von 1391 in einem Bestand des Staatsarchivs Ludwigsburg Auskunft:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1910350
S. 221 Waiblingen
Zum Waiblinger Pfleghof (Lange Str. 40) wäre zu zitieren gewesen: Adolf Schahl: Die Kunstdenkmäler des Rems-Murr-Kreises 2 (1983), S. 1179f.
S. 225 Weilheim unter Teck
Vgl. Rolf Götz in: Weilheim (2007), S. 132f. und Register.
S. 246
Die Autorin wärmt den alten, längst widerlegten Irrtum wieder auf, die Pfarrkirche von Steinenberg sei 1234 vom Augsburger Bischof dem Kloster Adelberg geschenkt worden. Richtigerweise handelt es sich um eine Inkorporation (so schon Tüchle). Wie schon K. O. Müller (URA Nr. 20) nimmt sie die Korrektur im WUB Bd. 11, S. 575, die aufgrund einer besseren Überlieferung “vos” statt “nos” las, nicht zur Kenntnis.
https://www.wubonline.de/?wub=1274
https://archive.org/stream/wirtembergisches11wruoft#page/574/mode/2up
Der Doktorvater von Albus-Kötz, Sönke Lorenz, hat sich zur Frage in seinem Beitrag in der Ortsgeschichte: Rudersberg (1995), S. 25 eindeutig geäußert. Er zitierte sogar meine entlegen publizierte Stellungnahme in dem gegen Heinz Bühler gerichteten Beitrag: Klaus Graf: Augsburger Domkapitelsbesitz bei Schwäbisch Gmünd im 12. Jahrhundert? In: Gmünder Geschichtsblätter 1981 Nr. 9.
S. 254
Für Simon Sellatoris band der berühmte Buchbinder Johannes Richenbach ein Buch, heute in den USA, siehe
https://archiv.twoday.net/stories/1022409126/
S. 262
Zur Besetzung Adelberger Pfarrstellen mit auswärtigen Prämonstratensern übergeht die Autorin den von Hermann Tüchle (in: Secundum regulam vivere, 1978, S. 319) beigebrachten Beleg aus Windberg, wonach der dortige Chorherr Johannes Schwiezer 1517 Pfarrer zu Zell am Neckar wurde.
https://books.google.de/books?id=CzZoAAAAMAAJ&q=adelberg+clm
[Digitalisat der Urkunde
https://www.monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0852/charter ]
S. 269
Wenn in der abschließenden Zusammenfassung eines Buchs statt Querverweisen auf frühere Kapitel eigenständige Quellennachweise zu finden sind, verweist dies ziemlich untrüglich auf darstellerische Schwächen. Eine Zusammenfassung ist nicht Teil der Darstellung, sondern soll die Darstellung resümieren. Die Angaben zur württembergischen Vogtei S. 270 hätten in den einleitenden geschichtlichen Überblick gehört!
S. 275
Ein Bildteil, der den Absatz des thematisch eher spröden Buchs hätte ankurbeln können, fehlt leider. Stattdessen gibt es nur Verbreitungskarten des Klosterbesitzes in ärmlicher Machart. Sehr viel anschaulicher finde ich die Karte des Adelberger Grundbesitzes in: geschichte regional 1 (1979), S. 50.
Update: Wann hat Leonhard Dürr, der spätere Abt von Adelberg, in Ferrara studiert?
https://archiv.twoday.net/stories/1022459403/
Eine kurze und belanglose wohlwollende ("eine solide Untersuchung") Rezension sonderte Werner Rösener in der ZWLG 74 (2015), S. 443f. ab.
Unzutreffend beurteilte Sven Rabler das Buch in der VSWG
https://archiv.twoday.net/stories/1022483825/
Das Gerhard Köbler eine "vorzügliche Untersuchung" attestiert, wundert mich bei dem vielschreibenden Rezensenten nicht.
https://www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-04-2014/Albus-KoetzStefanie-VonKrautgaertenAeckern.htm
#forschung

Stefanie Albus-Kötz. Von Krautgärten, Äckern, Gülten und Hühnern. Studien zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Prämonstratenserstifts Adelberg im Mittelalter. (= Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 73). Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2014. XIV, 318 S.. € 39. ISBN 978-3-7995-5273-8
Inhaltsverzeichnis: https://d-nb.info/1049212894/04
Textprobe bis S. 9:
https://www.thorbecke.de/pdf/978-3-7995-5273-8.pdf?osCsid=083607d24dc6e5f084329e520b794e3c
hat bisher, soweit mir bekannt, nur wohlwollende Aufnahme gefunden. Klaus Wollenberg, der den Stifter Volknand von Staufen fälschlich als welfischen Gefolgsmann bezeichnet, lobte das Werk in den “Sehepunkten”.
https://www.sehepunkte.de/2015/02/26271.html
Positiv äußerte sich auch Wilfried Setzler in der Schwäbischen Heimat 2015/1, S. 122f. Mein eigenes Urteil über die Doktorarbeit der Herrenberger Stadtarchivarin ist wesentlich weniger günstig. In meiner Rezension für das “Renaissance Quarterly” (in Druckvorbereitung, für sprachliche Unterstützung sei Erik Midelfort gedankt) komme ich zu dem Schluss:
“Most theses do not, of course, present inspiring or innovative scholarship. But this book provides far too much description and too little interpretation or in-depth analysis. [...] Wolfgang Runschke examined the manorial system of Lorch abbey, a Benedictine monastery near Adelberg, in his Tübingen dissertation (2007), also supervised by Lorenz (and available online at https://hdl.handle.net/10900/46772 ) . The comparision between this two dissertations with very similar topics shows that Ruschke has definitively done the better research while Albus-Kötz seems to have pursued only the low hanging fruits.”
Selbstverständlich ist es hier nicht möglich, jede Seite oder auch nur eines der Kapitel gründlich nachzuprüfen. Aber bei der Arbeit mit dem viel zu deskriptiven und immer wieder zu oberflächlichen Buch sind mir zu viele Monita aufgefallen, um diese unter den Tisch fallen zu lassen. Nach meiner Überzeugung wäre es in den meisten Fällen zumutbar und geboten gewesen, gründlicher zu recherchieren. Der Arbeitstitel dieses Beitrags “Von Krautgärten, einem schwäbischen Prämonstratenserstift und Faulheit” erscheint mir von daher nicht zu scharf.
S. III
Der sich flott gebende Titel suggeriert eine alltagsgeschichtliche Ausrichtung der Arbeit, die keineswegs gegeben ist. Sie ist alles andere als lebendig geschrieben und überzeugt sprachlich nicht immer. Vorgestellt wird der Grundbesitz Adelbergs, also die Besitzgeschichte anhand der Urkunden und Urbare. Eine Rechnungsüberlieferung fehlt, desgleichen vergleichbare wirtschaftsgeschichtliche Quellen. Die angekündigte “Wirtschaftsgeschichte” fällt also im wesentlichen mit der Besitzgeschichte zusammen. Die Verfasserin sieht selbst, “dass aufgrund der bruchstückhaften Überlieferung der Lagerbücher, des Fehlens theoretischer Texte zur Organisation der Grundherrschaft und des Verlusts der Rechnungen sich kein auch nur annähernd vollständiges Bild von der Wirtschaftsweise des Prämonstratenserstifts Adelberg ergibt” (S. 94). Wieso ausgerechnet die Krautgärten in den Titel aufgenommen wurden (ich finde sie bei Adelberg S. 112 und Göppingen S. 150), weiß ich nicht. Besonders typisch erscheinen sie mir nicht.
S. 6
Das Prämonstratenserstift Adelberg wurde 1178 von dem staufischen Ministerialien Volknand von Staufen gegründet, der Gründungskonvent kam aus Roggenburg. Bei einer 2014 gedruckten Arbeit darf durchaus erwartet werden, einen einschlägigen, an prominenter Stelle publizierten Aufsatz von 2009 zu berücksichtigen, der sich zentral mit der Adelberger Gründungsgeschichte befasst: Hubert Koufen: Die Anfänge des schwäbischen Prämonstratenserstifts Adelberg. In: Analecta Praemonstratensia 85 (2009), S. 9-30. Dieser bringt leider wenig Neues:
https://archiv.twoday.net/stories/843565382/
S. 7
Es geht nicht an, das Herrscherdiplom Barbarossas von 1181 (DF I 811), das den Stifter “Folkenandus ministerialis noster de Stouphen” nennt, nur nach WUB und den Urkundenregesten von Karl Otto Müller 1949 (= URA) zu zitieren. Ebenfalls anzugeben sind die Diplomata-Ausgabe und die Regesta Imperii.
https://www.mgh.de/dmgh/diplomata/resolving/D_F_I_811
https://www.regesta-imperii.de/id/1181-05-25_1_0_4_2_4_19_2598
https://www.wubonline.de/?wub=650 (mit Link zum Digitalisat der Urkunde)
Zwar erwähnt die Autorin die abwegige These Walter Zieglers, Volknand sei ein Angehöriger der Hochadelsfamilie der Toggenburger gewesen, erfreulicherweise nur in einer Fußnote (S. 7 Anm. 69), sie hätte aber nicht darauf verzichten dürfen, die grundlegenden Ausführungen von Hans-Martin Maurer: Der Hohenstaufen (1977), S. 36-42 zu Volknand als Burgmann auf dem Hohenstaufen anzuführen.
S. 9 Anm. 86
Nicht nur hier ist die Reihenfolge der Zitate befremdlich: Erst der alte Druck von Besold, dann das WUB, dem die heute nicht mehr auffindbare Ausfertigung in der Universitätsbibliothek München vorlag.
https://www.wubonline.de/?wub=652
S. 11
Zur Inkluse Gertrudis:
https://archiv.twoday.net/stories/843565382/
S. 12
“1410 scheint es in Adelberg zu einer Rückbesinnung auf die Gründung und die staufische Tradition gekommen zu sein”. Das ist sprachlich missglückt formuliert, denn was anderes als eine solche Rückbesinnung bedeutet die angeführte Urkunde?
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-496736
S. 12f.
Am 11. Januar 1441 wurde in Schussenried der Propst Ruprecht Götteler zum ersten Adelberger Abt geweiht. Er war ein Bauernsohn aus Zell am Neckar, wie sich aus den Belegen S. 232 ergibt. Sein Onkel Ruf war zeitweilig Schultheiß in Zell und Adelberger Hofmeister in Esslingen gewesen. Ein Ruflin Götteler wurde 1373 als Adelberger Leibeigener an den Pfarrer von Esslingen verkauft.
In einem “Geschichtlichen Überblick” erwartet man mehr als Fakten zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte, nämlich unter anderem Aussagen zur sozialen Zusammensetzung des Konvents, wie sie die Autorin ganz knapp (und wenig überzeugend) im Württembergischen Klosterbuch (2003) versucht hat:
https://www.kloester-bw.de/?nr=58
Etwas ausführlicher sind die Angaben in ihrem Artikel Adelberg (Beispielartikel für ein Stiftskirchen-Handbuch):
https://web.archive.org/web/20031014193225/https://www.uni-tuebingen.de/IfGL/projekte/stift/Beispiel.htm
Dabei hätte sie in ihrem Buch nur den Befund des eigenen Registers S. 301, wo alle erwähnten Konventualen zusammengestellt sind, zusammenfassen müssen. Für den Frauenkonvent hatte schon Joseph Zeller 1916 resümiert.
Internet Archive
Zur Herkunft Abt Diepold Liehrs (die Familie ist aber unter Lieher/Lyher bekannt), der aus Nürtingen stammte, aus der württembergischen Führungsschicht vgl. S. 22 Anm. 159 mit Hinweis auf Dieter Stievermann: Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg (1986), S. 226 (dort: Lyher). Leider ohne Angabe eines Belegs nenne Hummel 1468 als Todesjahr Liehrs. Hätte die Autorin einen Blick in das ihr wohlvertraute Werk des Martin Crusius geworfen, dann hätte sie den Nachweis rasch gefunden.
https://books.google.de/books?id=AEZPAAAAcAAJ&pg=PA34 (deutsche Übersetzung)
Quelle war wohl eine Angabe David Wollebers, der 1591 bereits das Sterbejahr 1468 hat. Digitalisat der Chorographia:
https://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mh6-1/0514
Angesichts der sonstigen Fehler Wollebers bei der Liste der Vorsteher halte ich dieses Todesjahr nicht für glaubwürdig. Die Autorin hat den Abschnitt über Adelberg in diesem Werk und vergleichbaren historiographischen Handschriften der frühen Neuzeit ignoriert. Zu diesen Handschriften zählt übrigens auch BLB Karlsruhe Cod. Güntersthal 11, aus dem ich 1984 das S. 51 erwähnte Regest eines Mandats Friedrichs II. zugunsten Kloster Adelbergs an die Schultheißen von Esslingen und Gmünd 1220 veröffentlichte.
https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/93962
https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/6625/
Ebenfalls ein Bauernsohn war Leonhard Dürr, denn er kam aus Zell unter Aichelberg (S. 28). Man nimmt wohl mit Recht an, dass er der gleichen Familie entstammte wie sein Vorgänger Berthold Dürr.
Schon für das 14. Jahrhundert gibt es keine Anhaltspunkte, dass der Niederadel im Konvent eine besondere Rolle spielte (wie dies im Kloster Lorch ohne Zweifel der Fall war). Propst Johannes Ruch gehörte wohl der Schwäbisch Gmünder Familie Ruch an. Zu ihr:
https://web.archive.org/web/20070609170231/https://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/ruch.htm
S. 14
Schon von Anfang an lebten innerhalb der - bis heute eindrucksvoll erhaltenen - Klosterbefestigung Prämonstratenserinnen. 1476 wurde der Frauenkonvent nach Lauffen am Neckar verlegt, blieb aber unter der Aufsicht des Abts von Adelberg. Bruno Krings hat die auf Joseph Zeller zurückgehende Bezeichnung Adelbergs als Doppelkloster abgelehnt und möchte hinsichtlich des Frauenkonvents von einem Annexkloster sprechen. In Anbetracht der von der Autorin zusammengetragenen Belege (S. 15f.) für die wirtschaftliche Unselbstständigkeit der Frauengemeinschaft, die offenbar nur in kleinem Umfang eigenen Besitz besaß, erscheint das übertrieben.
S. 17
Das bemerkenswerte Historienbild zum Auszug der Nonnen hätte erwähnt werden müssen. Siehe
https://archiv.twoday.net/stories/1022386903/
Stefan Benz: Frauenklöster Mitteleuropas (2014), S. 396 macht auf eine Zeichnung des Bilds in WLB Stuttgart Cod. hist. 2° 308 Bl. 6-7 aufmerksam. Eine Farbabbildung enthält der Kirchenführer “Kloster Adelberg” von Walter Ziegler/Richard Vollmer (1985), S. 13 (mit Bildnachweis WLB).
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Adelberg_nonnenauszug.jpg
S. 19
Bei der Reform des Prämonstratenserinnenstifts Lauffen am 6. Januar 1478 durch Abt Berthold Dürr waren angeblich die württembergischen Räter “Dr. Werner Praußer und Johannes Praußer”, beide Dominikaner, anwesend (ebenso S. 15 Anm. 128). Von einem Dr. Werner Praußer ist nichts bekannt; übernommen ist hier offenkundig ein Fehler Joachim Fischers: “Dr. Werner und Bruder Johannes Praußer, beide Dominikaner zu Stuttgart” (ZWLG 1972, S. 230f.). Hätte die Autorin weniger schlampig gearbeitet, hätte ihr bei Dieter Stievermann: Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg (1986), S. 286 auffallen müssen, dass der Dr. Werner der dort aus der gleichen Überlieferung zitierten Klosterordnung der Stuttgarter Stiftsprediger Dr. Werner Wick war und kein Bruder des Lesemeisters Prauser.
S. 22 Anm. 65
Gern wüsste man, was es mit dem lateinischen Vers auf Abt Leonhard im Lagerbuch Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 102/1 Bd. 4 auf sich hat.
S. 23
Bei der Besprechung der liturgischen Drucke, die Berthold Dürr veranlasste, hat sich in Fußnote 174 ein Fehler bei den GW-Nummern eingeschlichen. Es muss GW 5231f. (statt 5230f.) heißen.
https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW05231.htm
https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW05232.htm
Das in Straßburg bei Johannes Prüß gedruckte Missale ist zu früh angesetzt, es wird heute um 1510 datiert.
https://gateway-bayern.de/VD16+M+5647 (mit Link zum Digitalisat)
Wenig fachkundig wird S. 41 Anm. 287 und 290 das Leningrader-Brevier-Exemplar, aus dem Heribert Hummel handschriftliche Eintragungen mitteilte, nur mit seiner GW-Nummer 5231 zitiert. Ausgabe und Druckexemplar werden so durcheinandergeworfen.
S. 25
Das Gedicht auf den Ordensgründer Norbert von Xanten in BSB München Clm 15330, Bl. 106v-107r edierte Norbert Backmund in: Analecta Praemonstratensia 43 (1967), S. 316f.
Der in UB Tübingen Mh 544, Bl. 11r-14v überlieferte Text ist entgegen den Aussagen der Autorin alles andere als die Wiedergabe eines historischen Werks von Berthold Dürr über die Königin Irene. Es handelt sich vielmehr um einen Text David Wollebers, den Martin Crusius am 4. November 1588 erhielt. Zitat: “Berchtoldus Dirr ein abbt deß closters Adelberg hat under andern seinen hünderlasnen schrifften vor hundert jaren verzeichnet, daß im jar alls man schrieb nach Christi unsers angeliebten herren und seligmachers geburt, gezelt tausent einhundert, sibentzig und zway, daß durchleuchtigst fräwlin Irena oder Maria Graeca, von keyser Isaacj zu Constantinopel gemahel sol geboren worden sein”. Eine so frühe staufergeschichtliche Aufzeichnung begegnet erheblichen Bedenken, ich möchte an eine Quellenfiktion Wollebers denken.
[Bemerkenswert ist, dass das persönliche Siegel des Adelberger Abts Leonhard Dürr 1504 - HStAS A 469 U 541 - neben der Abtsdarstellung nicht das Familienwappen, sondern die drei staufischen Löwen zeigt, vgl. 450 Jahre Reformation Schorndorf (1987), S. 87. Nachtrag 2015]
S. 26 Zu dem Notar Georg Wernlin, der die Lagerbücher der stiftischen Zeit zusammenstellte, hätte die Herkunft aus Esslingen genannt werden müssen, wie dies Franz Moegle-Hofacker in seiner Einführung zur Verzeichnung der Adelberger Lagerbücher tat:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-6429&a=fb
Zu dieser Person gibt es etwas Sekundärliteratur, die natürlich nicht angegeben wird.
https://gameo.org/index.php?title=Wernlin,_J%C3%B6rg_%28d._ca._1559%29 (das angebliche Heidelberger Studium 1483 ist jedenfalls mit der Matrikel nicht zu belegen)
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.32044014576896;seq=58 (US)
S. 26 Anm. 188 Der Autor, der über Casselius schrieb, hieß Hannemann, nicht Hanemann! Ebenso hieß der Autor, der über das Visitationsrecht ein Dokument von 1518 publizierte, Giefel und nicht Giesel.
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dioezarchivschwab1887/0095
S. 28
Zum Abtswechsel 1501 werden im Abschnitt zu den Lagerbüchern S. 73f. Anm. 523 Belege angeführt, die eindeutig hierher gehören. Es gibt wie üblich keine Querverweise.
Die bemerkenswerte Gerichts- und Polizeiordnung Abt Leonhard Dürrs von 1502 ist in der Ausgabe von Besold (nach der die Autorin zitiert) online:
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10006399_00167.html
S. 32 Anm. 226
Nicht genannt wird der Abdruck der Urfehde des Jhelin Müller 1527 durch Besold:
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10006399_00191.html
Die Adelberger Ereignisse im Bauernkrieg waren Thema eines historischen Romans, auf den Erwin Kohler in seinem (von Albus-Kötz nicht zitierten) Beitrag zur Geschichte Kloster Adelbergs in den Blättern des Schwäbischen Albvereins 1936 hinwies.
https://schwaben-kultur.de/cgi-bin/getpix.pl?obj=000000142/00020608&typ=image
Bruno Schönfelder: Kain. Eine Erzählung aus dem großen Bauernkrieg. Stuttgart: Strecker und Schröder 1920 ist in der WLB Stuttgart nicht vorhanden, befindet sich aber in meinem Besitz. Verflochten wird die Geschichte Adelbergs in der Bauernkriegszeit mit dem fiktiven Lebensweg eines Lambert Eggensberger, der beim Sturm des Klosters Adelberg seinen eigenen Bruder Gottfried, der dort Chorherr ist, erschlägt und später dafür sühnt.
Als Autor dürfte anzunehmen sein Bruno Schönfelder (1869-1940):
https://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=135949858
S. 36
Zur Beziehung Leonhard Dürrs zu dem Tübinger Humanisten Heinrich Bebel sind die im Internet Archive vorhandenen Reste des Freiburger Bebel-Projekts von Dieter Mertens einschlägig.
Biogramm:
https://web.archive.org/web/20070616145618/https://www.histsem.uni-freiburg.de/heinrich-bebel/test/biogramm.php?nr=160
Der Widmungsbrief der “Historia horarum canonicarum” Bebels (Augsburg 1512) an Dürr:
https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10629344_00008.html
Artikel von Volker Honemann:
https://books.google.de/books?id=Ne_x6FF3P3UC&pg=PA36
Ein zweiter Widmungsbrief Bebels an Dürr, datiert vom 6. März 1513. In ihm erinnert sich Bebel daran, wie Dürr ihm seine Bibliothek zum Stöbern überließ und er darin erstmals einem Werk von Poggio begegnete.
https://www.uni-mannheim.de/mateo/itali/poggio1/jpg/s032b.html
Vgl. dazu Hans Rudolf Velten in der Daphnis 2004, S. 732:
https://books.google.de/books?id=lcox1-qjDEEC&pg=PA732
Irreführend heißt es S. 37, der Nachlass Zeller überliefere einen Text Bebels für ein Epitaph Dürrs. Offenkundig hat Zeller wie alle anderen, die sich damit befassten, es aus Hauptstaatsarchiv Stuttgart J 1 Nr. 135, Bl. 162r abgeschrieben. Es wurde offenbar noch zu Lebzeiten Dürrs und Bebels verfasst und gilt dem Bebel-Projekt als echt.
https://web.archive.org/web/20070616145618/https://www.histsem.uni-freiburg.de/heinrich-bebel/test/regest.php?nr=8
Zu zitieren gewesen wäre die Edition von Drös im Göppinger Inschriftenband DI 41 Nr. 239:
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0238-di041h012k0023903
S. 50
Wiederholt wird die Urkunde König Philipps über zwei Salzpfannen in Schwäbisch Hall herangezogen, aber nur hier wird die umstrittene Datierung problematisiert. An den anderen Stellen gibt es keinen Rückverweis. Unbekannt geblieben ist der Autorin der maßgebliche Aufsatz von Walter Ziegler: Der Wechsel im Kanzleramt unter Philipp von Schwaben 1202. In: Archiv für Diplomatik 53 (2007), S. 205-212, der überzeugend darlegen konnte, dass die Urkunde auf den 4. März 1202 zu datieren ist.
Anders als die Autorin war Ziegler in der Lage, die Haller Lokalliteratur zur Kenntnis zu nehmen, wenn er schreibt: “Das in der Reformation aufgehobene Prämonstratenserstift Adelberg besaß 1306 in Schwäbisch Hall vier Salzpfannen. Den 1598 noch aus 3 1/2 Pfannen bestehenden einstigen Stiftsbesitz vertauschte Herzog Friedrich I. von Württemberg an die Herren Moser von Filseck” (S. 205). Diese Angaben fehlen im Artikel Hall S. 154. Rätselhaft ist, wieso S. 91 zu lesen ist, dass die Salzpfannen in Hall nur in der Urkunde König Philipps Erwähnung finden.
S. 59
Die Wirtschaftskrise in der Mitte des 14. Jahrhunderts hätte in den allgemeinen geschichtlichen Überblick gehört; sie erscheint ohne Rückverweis auch in der Zusammenfassung S. 270. Für den württembergischen Pfleger werden nur die beiden Urkunden URA Nr. 186f. angeführt, Heinrich von Lichtenstein erscheint als solcher aber noch in weiteren Urkunden außerhalb des Adelberger Bestands, die der Autorin durchaus bekannt sind.
1352 Januar 13
https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/1077419 Mehring: Stift Lorch
1352 Januar 13
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?num=43&u=1&seq=6&view=image&size=100&id=njp.32101063969404 (US), UB Stuttgart
[Internet Archive]
1352 August 17
https://archive.org/stream/urkundenbuchder00pfafgoog#page/n555/mode/2up Esslinger UB
S. 80
Anschaulich formulierte die OAB Schorndorf: “Das Klosteroberamt Adelberg zerfiel in die Viertel oder Unterämter Hundsholz, Kaisersbach, Steinenberg, Zell-Altbach. Zur Zeit der Reformation zählte es, theilweise gemischt mit anderen Herrschaften, 10 Dörfer, 19 Weiler, 37 Höfe und 22 Mühlen mit etwa 3500 Einw. Außerdem war| das Kloster auch in anderen Orten begütert, so daß sich damals deren Zahl im Ganzen auf 114 belief.”
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:OberamtSchorndorf0161.jpg
Solche Additionen sind die Sache der Autorin nicht. Sie hat noch nicht einmal die Anzahl der Höfe, Lehengüter und Selden in den vier Klostervierteln nach einer Aufstellung von 1527 zusammengezählt (Hundsholz 184, Steinenberg 184, Zell und Altbach 109, Schlat, Holzheim und Eschenbach 87): 565 Güter. Insgesamt nahm das Stift damals 633 Pfund Heller im Jahr ein, wozu noch 825 Scheffel Getreide kamen (278 Dinkel, 547 Hafer). Vergeblich wünscht man sich eine Aufgliederung des Ortskatalogs nach der Bedeutung des einzelnen Besitzes. Mit den dort ausgebreiteten Daten wird nicht gearbeitet, sie fließen auch nicht in eine noch so grobe Schätzung des Gesamtbesitzes ein. Es ist also damit zu rechnen, dass die bündige Formulierung der OAB Schorndorf auch weiterhin zitiert wird, da Albus-Kötz es nicht vermocht hat, sie durch eine verbesserte Angabe zu ersetzen.
Offen bleibt auch die Frage, wie sich die finanzielle Leistungskraft Adelbergs im Vergleich zu den anderen württembergischen Klöstern bzw. den anderen Prämonstratenserstiften darstellte. Die Zusammenfassung sagt dazu nichts, obwohl schon Karl Otto Müller eine wichtige Quellenaussage dazu veröffentlicht hatte. Bei einer Veranlagung 1525 “stand Adelberg mit 1200 Gulden an vierter Stelle nach Bebenhausen, Hirsau und Maulbronn” (URA S. VII).
Gern hätte man auch ein paar Sätze über das bis 1807 bestehende Klosteramt, die Rolle der evangelischen Äbte als Prälaten der landständischen Verfassung und die bis zum Dreißigjährigen Krieg in Adelberg bestehende Klosterschule (berühmtester Schüler: Johannes Kepler) gelesen. Aber einer solchen Abrundung verweigert sich die Autorin.
S. 86
Unverständlich ist, wieso bei dem Abschnitt über die Stadthöfe des Stifts kein Querverweis auf die Artikel im Ortskatalog erfolgt. Da das Buch kein Sachregister hat, wären Querverweise wichtig, aber es gibt sie so gut wie nie. Überflüssige Doppelungen von Nachweisen hätten durch Querverweise vermieden werden können.
S. 90
Unzulänglich ist der Abschnitt über die “Güter”, der nur eine gute Druckseite lang ist. Hier hätte intensiver mit den fleißig in den Ortsartikeln erhobenen Daten aus den Lagerbüchern gearbeitet werden müssen. Dass die Autorin zu den “Sölden” (richtiger: Selden) die grundlegende Arbeit von Hermann Grees nicht kennt, spricht für sich.
Hier und auch im folgenden, ebenfalls zu kurzen Abschnitt “Abgaben” (S. 91f.) hat die Autorin nicht verstanden, dass es ihre Pflicht gewesen wäre, die Einzelangaben aus den Ortsartikeln zusammenzufassen und nachzuweisen. “Die Mühlen in Adelberger Besitz sind in den jeweiligen Ortsartikeln behandelt” (S. 91 Anm. 629). Aber in welchen? “In einigen Orten” musste Landgarbe/Landacht geleistet werden (S. 92) - aber in welchen? Auf die Idee, die zitierte Arbeit von Plieninger über die Adelberger Mühlen auszuwerten, ist die Autorin nicht gekommen.
Zusammenfassendes über die Rolle des Weinbaus (siehe etwa S. 118, 214) erfährt man nicht. Auch bleiben die Belege zur Fischerei (siehe unten zu S. 144) im resümierenden Teil unerörtert, Werden bei den einzelnen Orten ausführlichere Angaben als sonst zu einzelnen Leistungen an das Stift mitgeteilt (beispielsweise S. 189 über die Dienste in Oberberken), so müssen diese - in Ermangelung eines Sachregisters (oder einer Volltextsuche) - in den zusammenfassenden Ausführungen nachgewiesen werden.
S. 112-236
Der alphabetische Katalog des Adelberger Besitzes in 204 Orten ist das Kernstück des Buchs. Er hätte erheblich gestrafft werden können, da die von der Autorin paraphrasierten Urkundenregesten ja inzwischen bequem im Online-Findmittel des Landesarchivs Baden-Württemberg einsehbar sind. Wem also nützt eine solche, für die weitere Darstellung kaum ausgewertete Zusammenstellung, die - unsagbar öde - jeweils erst die Urkunden zusammenfasst und dann die Lagerbüchereinträge? Relevante Sekundärliteratur ist kaum herangezogen worden; ärgerlicherweise begnügt sich die Autorin meist mit Anführung der Kompilation “Das Land Baden-Württemberg” (LBW). Ebensowenig hat sie Veranlassung gesehen, andere Archivbestände als die Adelberger im Hauptstaatsarchiv Stuttgart zu sichten. Das ist aber weit von dem entfernt, was man von einer ordentlichen Dissertation erwarten darf.
S. 114
Die Autorin geht davon aus, dass jedem sofort klar sein müsse, um welchen der drei Orte namens Zell (unter Aichelberg, bei Börtlingen, am Neckar), die für die Adelberger Grundherrschaft alle wichtig waren, es sich bei einer Erwähnung handelt und verzichtet daher immer wieder auf einen präzisierenden Zusatz. So z.B. S. 264f., wo der nicht ortskundige Leser annehmen könnte, dass nach Erwähnung von Zell unter Aichelberg das unmittelbar folgende Zell bei Altbach dasselbe wäre. Dass Verwechslungen nahe liegen, beweist die Autorin mit ihrer früheren fehlerhaften Zuordnung von Abt Götteler zu Zell unter Aichelberg: “Die Äbte Götteler sowie Berthold und Leonhard Dürr waren aus Zell unter Aichelberg” (in dem oben aus dem Internet Archive angeführten Beispielartikel).
S. 126 Birkenweißbuch
Am 23. September 1404 verkaufte der Propst Heinrich von Adelberg eine jährliche Gült von 12 Pfund Heller aus Gütern zu Hinter- und Vorderweißbuch (Hinterweißbuch ist Birkenweißbuch), in den Birken und in Necklinsberg (S. 185) an Seefried von Zillenhardt, der damit ein Seelgerät stiftete. Die Quelle des Regests Württembergische Archivinventare 22 (1952), S. 1 (Göppingen II, Stadtarchiv Göppingen) kann man wohl nicht als entlegen bezeichnen. Vgl. auch Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Rems-Murr-Kreises (1993), S. 389f.
S. 130
Einzuschieben ist Bönnigheim, denn am 11. November 1463 verkauften Abt Berthold und der Konvent von Adelberg dem Bönnigheimer Bürger Hans Mercker ihren Weingarten um 34 Pfund Heller. Das Siegel war 1913 fast ganz erhalten, Württembergische Archivinventare 4 (1913), S. 20 Nr. 11 (Stadtarchiv Bönnigheim).
S. 135 +Cunenweiler
Zumindest bei den Wüstungen hätte Albus-Kötz nicht darauf verzichten dürfen, die Ortsnamenbücher von Reichardt (die übrigens Ruschke in seiner Arbeit über Lorch selbstverständlich heranzog) zu zitieren. Cunenweiler erscheint bei Reichardt als “Konwiler” (Rems-Murr-Kreis wie oben S. 192f.).
S. 142 Esslingen
Zum Adelberger Freihof vgl. Ursula Kümmel in: Zwischen Himmel und Erde (2009), S. 307-310. Zur Hauskapelle, die Albus-Kötz S. 265 natürlich ohne Rückverweis behandelt, konnte man seit 1994 dem Aufsatz von Poppa entnehmen, dass sie einen Marienaltar aufwies.
S. 144 Faurndau
Der Verkauf der Ahelfinger Hälfte an Adelberg 1421 wird nur nach LBW Bd. 3, S. 324 zitiert. Sie wird erwähnt in der OAB Göppingen S. 192.
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:OAG%C3%B6ppingen_192.png
Heranzuziehen gewesen wäre die gute Ortsgeschichte von Karl Kirschner/Walter Ziegler: Faurndau 875-1975 (1975), S. 36. Die in einem der im zweiten Weltkrieg zerstörten Adelberger Kopialbücher abgeschriebene Urkunde vom 7. Februar 1421 ist nur in einem knappen handschriftlichen Regest (Ziegler S. 41 Anm. 74 zitiert: “HStA Y 23 A 469 Nr. 131, Register 1, fol. 14 und 1. Büschel; HStA altes Repertorium A 469 S. 76") erhalten und wurde in den URA übergangen - nicht die einzige Lücke!
Der Erwerb von Fischrechten von Jörg von Zillenhardt 1486 und 1487 (URA Nr. 484, 487) wird von Albus-Kötz nicht erwähnt. Grundeln und Pfellen (=Elritzen) werden schon 1487 erwähnt. Es liegt nahe, diese Abgabe mit der Versorgung des Stifts mit frischen Fischen in Verbindung zu bringen, aber auf diesen Gedanken kommt die Autorin nicht. Natürlich fehlt auch ein Querverweis auf die Fischdienste in Großeislingen (S. 152), die ebenfalls Grundeln und Pfellen betrafen. In Niederwälden gab es einen See des Stifts, der im Bauernkrieg leergefischt wurde (S. 31, 187).
S. 147 Gebrech
Es dürfte ziemlich klar sein, dass 1346 an den Dekan von Esslingen verkaufte Gült in “Gebrech” sich auf Breech bei Börtlingen und nicht auf Brech bei Pfahlbronn bezog. So auch Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Kreises Göppingen (1989), S. 49.
S. 149 Schwäbisch Gmünd
Mehr zum Adelberger Besitz erfährt man in meinem Beitrag in den Gmünder Studien 4 (1993), S. 19
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2011/1506
S. 152 Gruibingen
Mehrfach nimmt die Autorin Bezug auf den Verkauf Ursberger Güter 1533 (siehe Register). Hier mit dem Hinweis: “Eine Urkunde sowohl über den Kauf als auch über den Verkauf hat sich im Adelberger Urkundenbestand nicht erhalten”. Wenn die Güter sofort an Württemberg weitergereicht wurden, ist es durchaus plausibel, dass die Urkunden mitwanderten. Sie finden sich genau an der Stelle, wo sie archivisch zu vermuten sind: im Bestand Göppingen Weltlich.
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1168726
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1168727
Am 7. Januar 1533 kaufte und verkaufte Adelberg die Ursberger Güter. Statt LBW hätte mindestens die ausführlichere OAB Göppingen zitiert werden können, wenn man schon zu faul war, die archivalische Überlieferung zu ermitteln.
https://de.wikisource.org/wiki/Seite:OAG%C3%B6ppingen_213.png
S. 238 Anm. 1640 gibt es eine etwas ausführlichere Fußnote über den Verkauf, die sich auf eine Studie von Bossert beruft. Wieso wird ein- und derselbe Vorgang an verschiedenen Stellen mit unterschiedlichen Nachweisen angeführt? Vgl. zum Verkauf auch Helmut Flachenecker in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 22 (2003), S. 22 mit Hinweis auf Ausführungen Georg Kreuzers über Ursberg in der Festschrift Pankraz Fried 2001.
S. 156 Heilbronn
Zur Datierung der in Anm. 1079 genannten Urkunde von 1234 äußerte sich ausführlich die Fußnote 352 auf S. 52f., ohne dass darauf zurückverwiesen wird.
S. 175 Kirchheim unter Teck
Zum Schaden der Sache nicht zitiert wird Rolf Götz in: Kirchheim unter Teck (2006), S. 222f.
S. 184 Nassach
Die Rechte weiß nicht, was die Linke tut. Aus LBW hat die Autorin, dass es schon um 1400 in Nassach eine (Adelberger) Glashütte gab, die laut Lagerbuch von 1496 von Leonhard Schnepperlin bewirtschaftet wurde. S. 91 sagt sie aber, die Glashütte sei erst durch einen Tausch 1504 in den Besitz des Stifts gekommen (URA Nr. 541, nicht erwähnt auf S. 184!). Hätte sie bei dem Zitat aus dem Lagerbuch S. 91 das Datum hinzugesetzt, wäre ihr aufgefallen, dass es widersprüchlich ist, für 1496 eine Adelberger Glashütte nachzuweisen, die aber erst 1504 an Adelberg überging! Ohne Not sind die Angaben zur Nassacher Glashütte ohne Querverweis auf zwei Stellen verteilt, ohne dass ein gravierender Widerspruch auffiel.
Zu den Nassacher Glashütten:
https://wiki-de.genealogy.net/Alte_Glash%C3%BCtten_in_W%C3%BCrttemberg
Zur archäologischen Untersuchung einer Glashütte in Uhingen-Nassach gibt es reiche Sekundärliteratur, siehe
https://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/LABI/LABI.asp?K3=6&T3=Uhingen-Nassach
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2012/2118 (zu den Keramikfunden)
die von der Autorin einfach nicht zur Kenntnis genommen wird. Für die Ortsgeschichten gilt, dass sicherlich viele nicht notwendigerweise zitiert werden müssen, da sie keinen wissenschaftlichen Nährwert besitzen, aber die wertvollen Heimatbücher hätte man innerhalb weniger Tage anhand des guten Bestands im Institut für geschichtliche Landeskunde in Tübingen (wo die Autorin promovierte) und anhand des Freihandbestands im Lesesaal der WLB Stuttgart herausfiltern können. Wenn die eine oder andere Arbeit dann übersehen wird, sollte man davon kein Aufhebens machen. Aber Albus-Kötz verzichtet nahezu konsequent darauf, einschlägige Literatur zu bibliographieren.
S. 213 Tennhof
Zur Eigenwirtschaft Adelbergs gibt eine von Albus-Kötz nicht berücksichtigte Urkunde von 1391 in einem Bestand des Staatsarchivs Ludwigsburg Auskunft:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1910350
S. 221 Waiblingen
Zum Waiblinger Pfleghof (Lange Str. 40) wäre zu zitieren gewesen: Adolf Schahl: Die Kunstdenkmäler des Rems-Murr-Kreises 2 (1983), S. 1179f.
S. 225 Weilheim unter Teck
Vgl. Rolf Götz in: Weilheim (2007), S. 132f. und Register.
S. 246
Die Autorin wärmt den alten, längst widerlegten Irrtum wieder auf, die Pfarrkirche von Steinenberg sei 1234 vom Augsburger Bischof dem Kloster Adelberg geschenkt worden. Richtigerweise handelt es sich um eine Inkorporation (so schon Tüchle). Wie schon K. O. Müller (URA Nr. 20) nimmt sie die Korrektur im WUB Bd. 11, S. 575, die aufgrund einer besseren Überlieferung “vos” statt “nos” las, nicht zur Kenntnis.
https://www.wubonline.de/?wub=1274
https://archive.org/stream/wirtembergisches11wruoft#page/574/mode/2up
Der Doktorvater von Albus-Kötz, Sönke Lorenz, hat sich zur Frage in seinem Beitrag in der Ortsgeschichte: Rudersberg (1995), S. 25 eindeutig geäußert. Er zitierte sogar meine entlegen publizierte Stellungnahme in dem gegen Heinz Bühler gerichteten Beitrag: Klaus Graf: Augsburger Domkapitelsbesitz bei Schwäbisch Gmünd im 12. Jahrhundert? In: Gmünder Geschichtsblätter 1981 Nr. 9.
S. 254
Für Simon Sellatoris band der berühmte Buchbinder Johannes Richenbach ein Buch, heute in den USA, siehe
https://archiv.twoday.net/stories/1022409126/
S. 262
Zur Besetzung Adelberger Pfarrstellen mit auswärtigen Prämonstratensern übergeht die Autorin den von Hermann Tüchle (in: Secundum regulam vivere, 1978, S. 319) beigebrachten Beleg aus Windberg, wonach der dortige Chorherr Johannes Schwiezer 1517 Pfarrer zu Zell am Neckar wurde.
https://books.google.de/books?id=CzZoAAAAMAAJ&q=adelberg+clm
[Digitalisat der Urkunde
https://www.monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUWindberg/0852/charter ]
S. 269
Wenn in der abschließenden Zusammenfassung eines Buchs statt Querverweisen auf frühere Kapitel eigenständige Quellennachweise zu finden sind, verweist dies ziemlich untrüglich auf darstellerische Schwächen. Eine Zusammenfassung ist nicht Teil der Darstellung, sondern soll die Darstellung resümieren. Die Angaben zur württembergischen Vogtei S. 270 hätten in den einleitenden geschichtlichen Überblick gehört!
S. 275
Ein Bildteil, der den Absatz des thematisch eher spröden Buchs hätte ankurbeln können, fehlt leider. Stattdessen gibt es nur Verbreitungskarten des Klosterbesitzes in ärmlicher Machart. Sehr viel anschaulicher finde ich die Karte des Adelberger Grundbesitzes in: geschichte regional 1 (1979), S. 50.
Update: Wann hat Leonhard Dürr, der spätere Abt von Adelberg, in Ferrara studiert?
https://archiv.twoday.net/stories/1022459403/
Eine kurze und belanglose wohlwollende ("eine solide Untersuchung") Rezension sonderte Werner Rösener in der ZWLG 74 (2015), S. 443f. ab.
Unzutreffend beurteilte Sven Rabler das Buch in der VSWG
https://archiv.twoday.net/stories/1022483825/
Das Gerhard Köbler eine "vorzügliche Untersuchung" attestiert, wundert mich bei dem vielschreibenden Rezensenten nicht.
https://www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-04-2014/Albus-KoetzStefanie-VonKrautgaertenAeckern.htm
#forschung

KlausGraf - am Sonntag, 3. Mai 2015, 00:14 - Rubrik: Landesgeschichte
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https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/welche-folgen-rehin-hochwasser-fuer-den-innenhafen-haette-id10619535.html
"Welche Auswirkungen ein Versagen des Sperrtors hätte, haben Forscher der RWTH Aachen im Auftrag der Stadt simuliert. Auf Gefahrenkarten haben sie festgehalten, was trotz der Notfallmaßnahmen im Wasser versinkt (siehe Karte). Ergebnis: Vor allem die neu errichteten Gebäude des Landes, wie das Landesarchiv oder die Landeszentrale für Polizeiliche Dienste (LZPD) ließen sich nicht schützen."
Habe ich ja immer gesagt: An diese Stelle ein Archiv zu bauen, ist eine nur durch extreme Korruption erklärbare Schnapsidee. Die Verantwortlichen des Landesarchivs sollten sich in Grund und Boden schämen, dass sie sich - gegen jede archivbauliche Vernunft - von der Politik haben "einkaufen" lassen. Zwar ist eine extreme Hochwasserkatastrophe sehr unwahrscheinlich, aber wenn sie kommt, können schwere Schäden am Archivgut aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen werden. Es war im übrigen auch sehr unwahrscheinlich, dass ein komplettes Stadtarchiv einstürzt.
"Welche Auswirkungen ein Versagen des Sperrtors hätte, haben Forscher der RWTH Aachen im Auftrag der Stadt simuliert. Auf Gefahrenkarten haben sie festgehalten, was trotz der Notfallmaßnahmen im Wasser versinkt (siehe Karte). Ergebnis: Vor allem die neu errichteten Gebäude des Landes, wie das Landesarchiv oder die Landeszentrale für Polizeiliche Dienste (LZPD) ließen sich nicht schützen."
Habe ich ja immer gesagt: An diese Stelle ein Archiv zu bauen, ist eine nur durch extreme Korruption erklärbare Schnapsidee. Die Verantwortlichen des Landesarchivs sollten sich in Grund und Boden schämen, dass sie sich - gegen jede archivbauliche Vernunft - von der Politik haben "einkaufen" lassen. Zwar ist eine extreme Hochwasserkatastrophe sehr unwahrscheinlich, aber wenn sie kommt, können schwere Schäden am Archivgut aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen werden. Es war im übrigen auch sehr unwahrscheinlich, dass ein komplettes Stadtarchiv einstürzt.
KlausGraf - am Samstag, 2. Mai 2015, 23:57 - Rubrik: Staatsarchive