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Wahrnehmung

in: Gerlind Weber (Hrsg.): Boden-Markierungen. Zeitschrift "Wissenschaft & Umwelt interdisziplinär", Ausgabe 8 (2004), S. 141-144.
Der gesamte Band liegt als PDF vor.



Verlagstetxt: "Giovanni Astegno fristet ein beschauliches Dasein als Archivar und Familienvater. Die Geburt seiner Tochter Stella, die am Down-Syndrom leidet, stellt seine Ehe mit der erfolgreichen Geschäftsfrau Giulia und den Zusammenhalt der Familie, zu der auch der 20-jährige Sohn Lorenzo zählt, auf die Probe.

Als Giulia, Stella und Lorenzo nach Amerika fahren, beginnt Giovanni sich als Vater und Ehemann zu hinterfragen. Er nutzt die Tage, um die Orte seiner Jugend zu besuchen. In dem alten Ferienhaus der Familie hat er die fixe Idee, bei der Telefonnummer seiner Kindheit anzurufen. Ab hier inszeniert Walter Veltroni furios die fantastische Begegnung mit der eigenen Kindheit und dem rätselhaften Verschwinden seines Vaters. Es beginnt eine spannende Entdeckungsreise mit verblüffendem Ausgang."

Link

VELTRONI, WALTER: Die Entdeckung des Sonnenaufgangs. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2010. 155 S., 17,90 €.

Wikipedia-Artikel zu Walter Veltroni



Ausgestrahlt am 20. Juni 2010 im Sat.1

"In der Humanprobenbank in Münster ist es eisig kalt. Die enormen Minusgrade sind nötig, denn sie bewahren einen ganz besonderen Schatz vor dem Verfall. Die Kostbarkeiten der Humanprobenbank stammen vom Menschen - seit Jahrzehnten werden hier Haare, Blut, Urin und Speichel konserviert. Mit jedem Jahr werden die Proben wertvoller, denn sie sind ein Spiegel der Vergangenheit. Forscher vergleichen alte Proben mit denen von heute, und können so fest stellen, wie sich Umweltgifte verändert haben. PLANETOPIA begleitet einen Forscher beim Einsammeln einer Probe und bei seinem eisigen Gang in die Kältekammer.

Das Urheberrecht (©) unterliegt:
NEWS AND PICTURES Fernsehen GmbH & Co. KG "

"Archiv – das klingt langweilig, oder? Wir assoziieren es mit staubigen Akten, die kein Mensch mehr braucht. Aber: Es gibt Archive, die werden von quicklebendigen Leuten höchst dynamisch gehandhabt.

Erst mal zum Wort: Archiv hat die gleiche Wurzel wie der 2. Teil in Matriarchat oder Patriarchat: arché „Ursprung, das Erste”.
Was ist ein Archiv im Patriarchat?

Der Ausdruck – lat. archivum, grch. archeion – wird ursprünglich auf den Wohnsitz eines Archonten angewendet, wo unter dessen Autorität wichtige offizielle Staatsdokumente gelagert werden. Archonten waren im alten Athen die neun aus dem Adel gewählten, an der Spitze des Staates stehenden Beamte.

Die Archivierung des im Hause eines Archon aufbewahrten Archivguts ist an Regeln wie Unveränderbarkeit und langfristige Wiederauffindbarkeit gebunden. Archive sind beispielsweise in Museums-, Finanz-, Bibliotheks-, oder Justizgebäuden zu finden.

Die gesamte Geschichte der Bundesrepublik Deutschlands ist im Barbarastollen archiviert. Na ja, nicht die ganze Geschichte. Nur das Kulturgut das als archivierungswürdig gilt. Ein paar „Experten” wählen das aus und zu patriarchalen Archiven hat auch nicht jeder Zugang – es gibt einen besonderen Berufsstand: Archivar/in – diese Leute dürfen ein Archiv betreten und sorgen dafür, dass alles unverändert an seinem Platz bleibt und „Unbefugte” draußen bleiben.

Immer dann, wenn es heißt „Kein Zutritt für Unbefugte” haben wir es mit einem Herrschaftsinstrument zu tun.

Da der Begriff “Archiv” nicht geschützt ist, könnte man meinen, dass das Wort im Internet beliebig verwendet wird. So ist es aber nicht.
Was ist ein Archiv im Web 2.0?

Es gibt Internetarchive, die schon vor der Web2.0-Technologie aufgebaut wurden und sich in zwei wesentlichen Merkmalen von patriarchalen Archiven unterscheiden:

1. sie wurden als Wissensdatenbanken für zukünftige Generationen konzipiert
2. sie sind allen zugänglich

Ein Beispiel:
Webcitation.org – Zunehmend werden in Print- oder Online-Publikationen Websites als Quellen angegeben. Also auch in Fachbüchern, Forschungsberichten, Dissertationen usw. Während eine gedruckte Quelle auffindbar bleibt (die Angabe „Walter Schmidt, 1984, S. 34″ kann als Buchseite gefunden werden), verändern sich Websites und die Quellenangabe führt möglicherweise als Fehler 404 „ins Leere”. Hier kommt webcitation.org ins Spiel: Ich melde die Adresse der Webpage, die ich in meinem Buch zitiere, dort an, Webcitation archiviert die Seite und zukünftige Leser können permanent auf die Quelle zugreifen, auch wenn die ursprüngliche Seite vom Besitzer nicht mehr betrieben wird. Typisch Web 2.0: der Dienst ist kostenlos.

Viele weitere Beispiele für derartige Archivierung und Verwendungsmöglichkeiten für die Allgemeinheit sind in der Wikipedia beschrieben. Ich empfehle die englische Version, denn der deutschen Wikipatria gelingt es regelmäßig den sozialen Geist des Internets an sich, und des Web 2.0 im Besonderen, abzutöten.
Archivierung im täglichen Gebrauch des Web 2.0

Jeder mit einem Google-Email-Konto weiß die Archivierungsfunktion zu schätzen. Die Firma Google setzt Web 2.0-Technologie um, wo immer möglich, deshalb ist sie erfolgreich. Wie bei jeder anderen Email-Software kann man Emails filtern, in Ordner schieben oder löschen. Die Archivierung versieht dagegen eingehende Emails mit bestimmten Labels (tags, Stichworten) und legt sie unter diesem Label ab, ohne den Posteingangsordner voll zu stopfen. Das eignet sich z.B. für abonnierte Newsletter oder Alerts zu bestimmten Themen, auf die man zugreift – sie sind durchsuchbar -, wenn sie benötigt werden.
Blog-Archiv

Blogbeiträge werden von der Blogsoftware ebenfalls archiviert. Wiederum Web 2.0: denn sie sind für alle zugänglich und werden von Bloggern im Laufe der Zeit verändert! Das geschieht durch inhaltliche Ergänzungen in Artikeln, deren komplette Überarbeitung, einer Neu-Kategorisierung oder dem Löschen überholter Beiträge.

Manche Blogs archivieren unter der Jahreszahl und/oder dem Monat, was nur bedingt Sinn macht, denn man kann an der Archivgliederung nicht erkennen, welche Inhalte sie enthält. Mein Blog ist in Kategorien archiviert (siehe ganz unten). Ein Blogarchiv ist nicht statisch. Es spiegelt zwar wie ein patriarchales Staatsarchiv Geschichte – beim Blog die der bloggenden Person. Aber während ein Staatsarchiv auf Unveränderbarkeit ausgerichtet ist, reflektiert das Blogarchiv die ‘historische’ Veränderung, d.h. die Entwicklung der Bloggerin.
Matriarchales Archiv

Haben Naturvölker und Stammesgesellschaften Archive? Sie haben! Ihr Überleben hängt davon ab. Das Archiv befindet sich aber nicht in einem festen verschlossenen Gebäude, sondern in den Köpfen von Personen, die ein besonders gutes Gedächtnis haben.

Diese Mitglieder matriarchaler Gemeinschaften sind die HüterInnen der politischen Kontinuität ihres Stammes. Sie wissen alles auswendig: Die Linie ihrer Vorfahren, mythologische Ereignisse, heilige Plätze wie Grabstätten oder Schreine, die weit entfernt auseinander liegen können. Ihr trainiertes Gedächtnis speichert unzählige Sprichwörter, Chiffren, Tänze, Liedtexte und Melodien. Die Schamanen unter ihnen finden Kräuter und kennen medizinische Techniken, wissen um deren Wirkung und können effizient damit heilen.
Um das Wissen einer solchen Gemeinschaft zu bewahren, wird es an Begabte von Generation zu Generation weiter gegeben. Es dauert Jahrzehnte, bis alles memoriert ist. Aber es gibt Hilfen für Lernende: Das Bild links zeigt ein afrikanisches Memorialbrett der Luba, ein Bantuvolk im Südosten der Demokratischen Republik Kongo. Die Perlen und Kerben bedeuten signifikante Plätze, Personen, Ereignisse und Ideen.

Die Veränderungen im Stamm und in dessen Umwelt fließen beständig in neu zu erstellende Gedächtnisbretter und damit in die Köpfe der „Archiv-WächterInnen” ein. Das naturwidrige Konzept von unveränderlicher Archivierung hat hier keinen Platz. Dies wird noch deutlicher bei den nordamerikanischen Newspaper Rocks der Indianer. Die sind nämlich Wind und Wetter ausgesetzt.
Aber das beste Beispiel und die perfekte Analogie der matriarchalen Memorialbretter zum Web 2.0 sind die Wikis. Das bekannteste ist die Wikipedia, dazu es gibt unzählige kleinere und ganz kleine Wikis zu allen nur denkbaren Themen. Sie werden angepasst, wie die Bretter der Luba, wenn die Zeit es verlangt.

Archiv ist also nicht gleich Archiv. Entlarvend ist immer die Einstellung, die geistige Haltung, die hinter einer Handlung steht, nicht die Aktion selbst."

Quelle: Beitrag in der Reihe "Matriachat und Web 2.0" für den Blog "Rette sich wer kann v. Hannelore Vonier



Link zum flickr-Bild

Ulk1922_093
Die Pariser Diplomaten: "Deutschland hat seine Geheimarchive geöffnet. Da müssen wir unsere um so stärker verschließen."

Persistente URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ulk1922/0093

Dank an Andreas Praefcke!

IMG_2012

| Runs June 4 – 25, (2010)

Art works by:
Elee Kraljii Gardiner https://www.thursdayspoemsandprose.ca
Kate Henderson https://www.katerobinhenderson.com
Jessica Alice Gnyp
Rebecca LaMarre https://www.rebecca-lamarre.com
Rebeccca-Ellen Farrell

Curated by:
Emiliano Sepulveda https://www.misteremiliano.com
Ray Hsu https://www.thewayofray.com

What Does Info Want is an exhibition exploring the idea of the infoscape, a landscape which is the physical expression of information, and looks to the archive as an index for visceral experience.

By bringing together indices ranging from geological zones to pie graphs, we ask, “What is an index? What does it stand for?” In our experiences of these pieces, the hand that organizes information is ever-present, so that it becomes clear that the archive manages not only material, but also human experience. Subjective experience haunts any objectivist fantasy of information management and directs the form that the data will be communicated. This creates a myriad of ways for information to be visualized and interacted with.

The exhibition brings together a diverse group of people working across different disciplines, including science, poetry, archiving, and visual art.


Link: Blim Gallery, Homepage

The Wunderblock from Arnold Dreyblatt on Vimeo.

"table, chair, TFT display, computer, 2000

In 1925, Freud wrote a text that compares the faculty of memory to a child's toy known as a Wunderblock. It consists of a wax slab stretched with cellophane, upon which a text may be inscribed, and just as readily erased by lifting the cellophane layer up and away from the wax slab.

In contrast to Freud's model, in which the pressure of the act of inscription onto the cellophane surface continues in the direction of the underlying layer of wax, in 'The Wunderblock', the original selection and entry of data has been concluded in the past. The movement originates from ROM and is held in RAM, before travelling up towards the surface.

Quite independently of our own states of presence or absence, the installation searches and inscribes autonomously. One has the impression that the underlying textual sources can never be perceived in their entirety. Because the many texts fragments are inscribed and erased simultaneously, one can read a given fragment only with difficulty before it vanishes. The model of memory demonstrated here is at once highly unstable, fragmentary, incomplete, perishable and ephemeral.

The sentence fragments appearing and disappearing on the screen describe a process of finding and loss, safeguarding and destruction.

Texts from: Sigmund Freud, Notiz über den `Wunderblock', Wien 1925; A Glossary for Archivists, The Society of American Archivists, Chicago 1992
Software: Alexandr Krestovskij
Exhibited:
Galerie Anselm Dreher, 2000
Art Forum, Berlin, 2000
Gemäldegalerie, 2001
Stadtgalerie Saarbrücken, 2003
Kunstverein Hannover, 2003
Jewish Museum, Frankfurt am Main, 2005 "

The T documents from Arnold Dreyblatt on Vimeo.

"84 facsimile archival documents, 1992

'The T Documents' is one of a number of related works derived from over 4,000 intelligence documents from State Archives in Europe and North America from the inter-war period which have been collected by the artist.

These documents reveal the life of 'T'., (b. 1879 Paks, Hungary - d. 1943 Shanghai, China), a forgotten Central European historical figure whose multiple identities span three continents (Europe, North America and Asia) and touch on many of the most important events of the pre-war period. The collection contains daily reports and correspondances between 1915 and 1943, forming a vast communication network in which the official traces and observations of the individual are cross-referenced to historical events, international personalities and geographic locations.

In the installation 'The T Documents', the artist's personal selection of 84 original archive documents have been digitized and faked by specially developed printing techniques applied to the reverse side of postwar East German archival pages, posing question about the identity of both the subject's personality and the authenticity of the documents themselves. The documents are displayed in chronological order in transparent envelopes hanging on metal hooks. Selected excerpts are translated and typed in German on small strips of paper which has been inserted into the envelopes.

In related works, thousands of documents have been entered into a database and are displayed by computer projection. A realization for the World Wide Web has been prepared in collaboration with the University of Lüneburg, Department of Cultural Studies.

Sources: The Public Record Office and The British Library, London; The National Archives, Washington, D.C.; Bundesarchiv Koblenz; Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Bonn, etc.
Exhibited:
Galerie Ozwei, Berlin, 1992
Kulturfabrik Kampnagel, Hamburg, 1995
Bayerisches Staatsschauspiel; Marstall, Munich, 1995
Arken Museum for Modern Art, Cultural Capital of Europe, Copenhagen, 1996
Hudobné simulakrá. Jozef Cseres, Bratislava 2001
Jewish Museum, Frankfurt am Main, 2005
Gallery e/static, Torino, 2007"


s. a. https://btva.uni-lueneburg.de/T_Netz/petal/project_en/project.htm

 

twoday.net AGB

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