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Geschichtswissenschaft

https://ordensgeschichte.hypotheses.org/7525

Ist seit 2008 online einsehbar:

https://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/2321

https://dhdhi.hypotheses.org/2157

Unter den neu kostenlos ins Netz gestellten Pariser Historischen Studien ist auch die erst 2011 erschienene Studie von Torsten Hiltmann über (überwiegend französische) Heroldskompendien:

https://www.perspectivia.net/content/publikationen/phs/hiltmann_heroldskompendien

Mit Hiltmann stand ich wiederholt virtuell in Kontakt, zunächst in einem Mini-Mailverteiler zu Heroldsfragen, dann auch wegen Heraldica Nova, wo ich ja meinen Beitrag zu Franziskanernekrologien nochmals verbreiten durfte, und der Zotero-Gruppe

https://www.zotero.org/groups/heralds_-_the_history_of_heralds_in_europe_12th-18th_c.

Bei meinem Flug nach Rom arbeitete ich an meinem Vortrag für den Workshop, auf dem ja auch Hiltmann referierte. Rechts neben mir saß ein jüngerer Mann, der mich bei der Landung ansprach: "Sie sind doch Herr Graf, oder?". Es war Hiltmann, und ich war natürlich sehr erfreut, dass wir die etwas mühsame Anreise zu dem Kloster/Gästehaus, in dem wir untergebracht waren, gemeinsam meistern konnten. Wir haben dann auch einen netten Sonntagabend mit Stadtbummel vom Petersplatz zum Pantheon verbracht und gemeinsam zu Abend gegessen.

Als ehemaliges Zentralorgan der Kammlerforschung

https://archiv.twoday.net/search?q=kammler

müssen wir natürlich die Pressemeldungen berichten, dass es Hinweise darauf gibt, dass Kammler nicht Selbstmord verübt hat, sondern in die Hände der Amerikaner fiel. Unser Partnerblog schwächelt zur Zeit etwas:

https://www.vierprinzen.com/

Rainer Karlsch stellte seine diesbezügliche These in der ZfG zur Diskussion und für ein breiteres Publikum in der FAS vom 15. Juni 2014 (beide Quellen nicht online).

Aus dem Presseecho:

https://www.welt.de/geschichte/article128873148/Versteckten-die-USA-den-Chef-Ingenieur-der-SS.html

ZDF History:

https://www.youtube.com/watch?v=G9YJpIskInQ


Abschlussarbeit von Christa-Irene Klein 2008:

https://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/9545/


https://universaar.uni-saarland.de/monographien/volltexte/2014/120/pdf/BognerLeber_neunPlusEins.pdf

Der Beitrag von Nine Miedema behandelt sein Thema - Nibelungenlied und Niederlande - nur mäßig aufschlussreich.

Via
https://vifabenelux.wordpress.com/2014/06/25/frei-im-web-neun-plus-eins-literarische-beziehungen-zwischen-deutschland-und-seinen-nachbarn/


In den Niederlanden sollte der Fund einer angeblichen jüdischen Mikwe (Ritualbad) durch die gefälschte Zeichnung einer Menora (siebenarmiger Leuchter) abgesichert werden. Den Skandal dokumentiert Schreg:

https://archaeologik.blogspot.de/2014/06/der-mikwenskandal-von-venlo-archaologie.html

Ob eine 1991 in Schwäbisch Gmünd gefundene Anlage eine Mikwe war oder nicht, wird man dagegen auf absehbare Zeit nicht wissen können, da man in unverantwortlicher Weise es versäumt hat, die Befunde genau zu untersuchen. Auch die damalige Rolle des verdienten, inzwischen verstorbenen Gmünder Bauhistorikers Theodor Zanek, dessen deutlich Rechtsaußen-Gesinnung niemandem entgangen ist, der ihn näher kannte, wird wohl nicht zu klären sein. Siehe

https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1505/2/Graf_Zur_Topographie_der_Reichsstadt_Schwaebisch_Gmuend_Teil_2_2002.pdf

Foto:
https://www.bauforschung-bw.de/objekt/id/111210419249/weitere-seite/2/wohnhaus-in-73525-schwaebisch-gmuend/

Wilfried Seibicke legte mit seinem Historischen Deutschen Vornamenbuch ein Standardwerk vor, das aber bei näherem Hinsehen das ganze Elend der Etikettierung von Vornamen als Heiligennamen offenbart.

Bei Heimo wird in Bd. 2 (1998), S. 319 der hl. Haimo Bischof von Halberstadt genannt, obwohl es sicher so gut wie keinen Kult dieses Heiligen gab, eine Benennung nach dem Heiligen also so gut wie unwahrscheinlich ist. Umgekehrt wird bei Hariolf (S. 285) nur auf die germanische Herkunft (HER+WOLF) hingewiesen (Belege ab 1929 in Stuttgart). Wer in der Umgebung von Ellwangen aufgewachsen ist weiß aber, dass dort der hl. Hariolf als Klostergründer verehrt wird. Bei der Eingabe von Hariolf bei Google erscheint an erster Stelle die Wikipedia mit dem Eintrag zu St. Hariolf. Bei einigen Namensträgern ist der Bezug zu Ellwangen schon in der Trefferliste ersichtlich.

Urban Küsters: Marken der Gewissheit. Urkundlichkeit und Zeichenwahrnehmung in mittelalterlicher Literatur. Düsseldorf: Düsseldorf University Press 2012. 885 S. mit SW-Abbildungen. EUR 79,90.

Inhaltsverzeichnis:
https://d-nb.info/1020735740/04

Die Düsseldorfer Habilitationsschrift auf dem Stand von 2006 stammt von einem Autor, der in seiner von den Rezensenten positiv aufgenommenen Dissertation "Der verschlossene Garten" (1985) und in seinem Beitrag zur Hirsau-Festschrift 1991 (über die Frauenklöster der Hirsauer Reform) die Forschung zu hochmittelalterlichen Frauenklöstern erheblich gefördert hat. Als Germanist hatte er sich intensiv in die historischen Quellen eingearbeitet. Um interdisziplinäre Zusammenführung von geschichtswissenschaftlichen, rechtshistorischen und germanistischen Forschungsergebnissen geht es Küsters in dem zu besprechenden allzu voluminösen Buch. Er will das mittelalterliche Wahrheitsproblem aus pragmatisch-semiotischer Sicht beleuchten, indem er nach der "Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit von Formen, Zeichen und Sinnen im Spannungsfeld traditionaler und 'moderner' Versicherungs- und Beweisverfahren" fragt (S. 24).

Ein solches Buch ohne jegliches Register und ohne abschließende Zusammenfassung ist schlicht und einfach eine Zumutung. Einer schlechten Praxis folgend müssen Passagen der Einleitung eine Zusammenfassung ersetzen (S. 38f., 43-46). Präzise aufzuschreiben, was denn nun bei dem riesigen Unternehmen herausgekommen ist, liegt Küsters nicht. Aber gerade der Materialreichtum des Werks, das unterschiedlichste Kontexte behandelt, verlangt nach Orientierung und Hilfestellung.

Die ersten fünf Kapitel stellen eine eigene Monographie zur Entwicklung der Schriftlichkeit und des Urkundenwesens (einschließlich der Beweisproblematik) im Hochmittelalter dar. Über das Resümee der Forschungsliteratur gehen die Abschnitte hinaus, bei denen ein Zusammenhang zwischen zeitgenössischem Diskurs zur Theorie des Sehens (v.a. anhand der Optik Witelos) und der Urkundenkritik hergestellt wird (Kapitel 2 und 4.6).

Die interpretierenden Teile - Kapitel 5 bis 10 - befassen sich mit einem breiten, überwiegend deutschsprachigen, aber auch lateinischen Quellenkorpus. Der Schwerpunkt liegt auf dem 12./13. Jahrhundert, nur in Kapitel 6, das sich "Herzensurkunden und Einschreibungen der Gottesliebe in Mystik und Legende" widmet, wird in das 14., bei Bernardino von Siena sogar in das 15. Jahrhundert ausgegriffen. Eine historische Entwicklung herauszuarbeiten war offenkundig nicht das Ziel Küsters, dem es stattdessen um Variationen rund um die Motivik des Schreibens in einer für die Ausformung der Schriftlichkeit wichtigen Epoche ging.

Sehr umfangreich werden Gottfrieds Tristan und weitere Tristan-Dichtungen sowie Werke von Konrad von Würzburg und Rudolf von Ems behandelt. Küsters fördert erstaunliche Textbelege zu niveauvollen Reflexionen über Schriftlichkeit, dingliche Zeichen und Beweisverfahren zu Tage. Küsters Interpretationen wirken auf mich, da mir die Bezugnahme zu übergreifenden Fragestellungen fehlt (es gibt auch viel zu wenig Querverweise), etwas deskriptiv, sind aber bei der Erschließung der Texte ohne Zweifel hilfreich.

Angesichts der enormen Breite des Themas verwundert es nicht, dass Küsters nicht immer auf dem neuesten Forschungsstand ist. Veraltet ist etwa die Literatur zu Bernardino von Siena und dem Trigramm IHS. Wenn die Encyclopedia Bernardiana mit dem Iconografia-Band von 1981 vielleicht nicht erreichbar war, so hätte doch die grundlegende Studie von Longpré im AFH 1935 herangezogen werden müssen. Ebenso veraltet sind die Angaben zur Ursula-Archäologie S. 311, die sich auf Levison 1928 stützt. Die genannte Sigmaringer Handschrift ist leider seit langem verschollen (aber Thema einer Monographie von Monica Sinderhauf 1996). Zu den mittelalterlichen Reliquiengrabungen gibt es moderne Literatur (z.B. von Ute Verstegen).

S. 324 zitiert Küsters einen mystischen Traktat aus einer Handschrift des 15. Jahrhunderts nach Spamer mit falscher bibliographischer Angabe ("Texte aus der Mystik" statt "Texte aus der deutschen Mystik") und ohne realisiert zu haben, dass es sich um den früher Meister Eckhart zugeschriebenen Traktat "Von abescheidenheit" handelt, der in der Eckhart-Werkausgabe kritisch ediert vorliegt.

Ärgerlich sind Schlampigkeiten wie S. 325 das Zitat: Villinger Chronik. Hg. von H. Glatz, Stuttgart 1850 (Publication des Literarischen Vereins Nr. 151). Korrekt ist daran nur der Nachname des Autors, der Verlagsort und die Nummer der Reihe.

https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/glatz1881

Leider ist das Buch sehr kärglich mit schlechten Schwarzweißabbildungen illustriert.

Trotz ihrer Mängel verdient Küsters Arbeit die Beachtung von Schriftlichkeits-Forschung, Diplomatik, Epigraphik (Inschriften-Motivik!), Rechtsgeschichte und auch Erzählforschung (Schrift-Motivik!) - keine erschöpfende Aufzählung! Leider scheint der wenig prominente Verlag die Rezeption der Arbeit zu behindern. Mir ist noch keine Rezension des Buchs bekannt geworden, und laut KVK ist es auch nicht sonderlich gut in wissenschaftlichen Bibliotheken verbreitet. Küsters Dissertation von 1985 ist im HBZ-Verbund mit 20 Exemplaren präsent, die Habilitation mit ganzen sechs! Die von mir schon öfter beobachtete "Krise der Monographie" lässt mich einmal mehr zur Schlussfolgerung gelangen, dass eine solche Studie auf einem Open-Access-Hochschulschriftenserver erheblich besser aufgehoben wäre. Da der Autor den Leser bei der Erschließung des gewaltigen Stoffs allein lässt, wäre die Möglichkeit einer Volltextsuche dringend erforderlich.


Das Institut für Dokumentologie und Editorik e.V. (IDE) freut sich, die Publikation der ersten Ausgabe einer neuen Rezensionszeitschrift, RIDE, bekannt zu geben. RIDE ist digitalen Editionen und Ressourcen gewidmet und will ein kritisches Forum zur Besprechung digitaler Editionen schaffen. Es soll helfen, die gängige Praxis zu verbessern und die zukünftige Entwicklung voranzutreiben. RIDE-Rezensenten sind deshalb angehalten, nicht nur die traditionellen Leistungen und Probleme von Editionen im Allgemeinen zu besprechen, sondern auch die sich weiter entwickelnde Methodologie und ihre technischen Implikationen zu berücksichtigen.
Die erste Ausgabe wurde soeben veröffentlicht und enthält Rezensionen zu folgenden Editionen:
Alle Rezensionen und weitere Informationen finden Sie hier: https://ride.i-d-e.de

Mehr zu RIDE, unseren Zielen und unserer Vorgehensweise, finden Sie im Editorial: https://ride.i-d-e.de/about/editorial/

Wir freuen uns außerdem über Beiträge für die nächsten Ausgaben. Alle Informationen finden Sie hier: https://ride.i-d-e.de/reviewers/

 

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