Über den hamburgischen Arzt D. Ehrhorn:
Es heißt dort von ihm, daß er ein Mann von eigenem Humor gewesen, wenig practicirt, von seinen Renten gelebt und eine sehr schöne Büchersammlung gehabt, aber geglaubt hatte, es besser zu verstehen, als die Verfasser, und daher die Stellen, die ihm mißfielen, mit Papier überklebt und die Verbesserungen, die er für nöthig gefunden, darauf geschrieben habe; daß dieß Verdammungsurtheil oft ganze Blätter, Bogen, Kupfertafeln und ganze Abschnitte der Bücher getroffen, er sie ausgeschnitten, weggeworfen, in andre Theile versetzt, und wol gar in andre Bücher eingeheftet habe u. s. w.
Aus: Ueber Privatbibliotheken und ihre Besitzer zwischen den Jahren 1750 und 1760, in: Johann Georg Meusel (Hrsg.): Historisch-litterarisch-bibliographisches Magazin, 1. Stück, 1788, S. 6–27; hier: S. 7
https://www.google.de/books?id=nK0lAAAAMAAJ&pg=PA7
bzw. UB Bielefeld
Es heißt dort von ihm, daß er ein Mann von eigenem Humor gewesen, wenig practicirt, von seinen Renten gelebt und eine sehr schöne Büchersammlung gehabt, aber geglaubt hatte, es besser zu verstehen, als die Verfasser, und daher die Stellen, die ihm mißfielen, mit Papier überklebt und die Verbesserungen, die er für nöthig gefunden, darauf geschrieben habe; daß dieß Verdammungsurtheil oft ganze Blätter, Bogen, Kupfertafeln und ganze Abschnitte der Bücher getroffen, er sie ausgeschnitten, weggeworfen, in andre Theile versetzt, und wol gar in andre Bücher eingeheftet habe u. s. w.
Aus: Ueber Privatbibliotheken und ihre Besitzer zwischen den Jahren 1750 und 1760, in: Johann Georg Meusel (Hrsg.): Historisch-litterarisch-bibliographisches Magazin, 1. Stück, 1788, S. 6–27; hier: S. 7
https://www.google.de/books?id=nK0lAAAAMAAJ&pg=PA7
bzw. UB Bielefeld
Ladislaus - am Dienstag, 1. Januar 2008, 22:41 - Rubrik: Wikis
FeliNo meinte am 2008/01/02 18:55:
S. 23f.
Ich danke für den Link ganz außerordentlich!
Ladislaus antwortete am 2008/01/02 20:33:
Das hatte ich ja glatt überlesen! Um so schöner, wenn es die Nachfolger der Hamburgischen Bücherwürmer heute noch interessiert... ;-)
FeliNo antwortete am 2008/01/02 20:42:
Wenn der gelehrte Ladislaus nun noch den dortselbsten erwähnten "Briefwechsel der Gelehrten" fände (der is nämlich wech), dann ließe sich glatt über die Anstaltsehrenmütze nachdenken...:-)
BCK antwortete am 2008/01/02 23:24:
Da hat der gute Lessing (vorgeblich) nun so manches ausgegraben und "gerettet" in Wolfenbüttel, aber das nicht? Schade ...Ist das nachzulesen in Anselm Steigers "Bibliotheca Reimariana"?
Ladislaus antwortete am 2008/01/02 23:53:
Doch, den "Gesammelten Briefwechsel der Gelehrten" gibt's in Halle und auch in Wolfenbüttel (HAb-Signatur M: Ea 100:1 und M: Ea 100:2), außerdem in Kopie in der Stabi Berlin. Und das sind nur die GBV-Bibliotheken, weiter hab ich dann gar nicht mehr gesucht.Digitalisiert ist davon leider nichts, von J. P. Kohl gibt's m. W. nur ein einziges Schriftlein online: https://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/lo-677-1-2
BCK antwortete am 2008/01/03 00:12:
Und das hier ...https://books.google.com/books?id=PdxxGwAACAAJ
nebst der anderen Ausgabe von 1750 ist nicht zufällig via US-Proxy zugänglich?
KlausGraf antwortete am 2008/01/03 00:27:
leider nein
aber vielleicht scannt die kundige betreuerin der durch das donum bedachten bibliothek einige kohliana?
FeliNo antwortete am 2008/01/03 01:50:
Oh, danke für den großen Bahnhof, auf Wolfenbüttel, Halle und Berlin waren wir auch schon gekommen - ich dachte, vielleicht findet hier einer unser (vermutl. nach 1934/38) verloren gegangenes Stück? - Und an welches Jahrhundert, werter Graf, hatten Sie denn gedacht?
KlausGraf antwortete am 2008/01/03 02:02:
kohliana = hier: schriften von kohl selbst
das wäre dann das 18. jahrhundert :-)
FeliNo antwortete am 2008/01/03 03:42:
Haben wir leider keine einzige. Sind alle in der HHer Staatsbibliothek;-).